Wer sagt hier, die Schreiberlinge und Autoren des Blogs der Star Trek Tafelrunde wären besessen von der coolen Musik einer Band, die es sich zum Ziel gesetzt hat, alle Folgen eine SciFi Serie musikalisch umzusetzen? Na gut, ich gebe es zu....eine gewisse "Obsession" für die smarten "FanBoys" aus den USA kann ich ich nicht verhehlen.Deshalb hier ihr neuestes Video.
Ich widme dieses Video einem großartigen Österreicher, welcher gestern im Alter von 88 Jahren verstorben ist: Dietmar Schönherr alias Major Cliff Allister McLane. Er prägte wie kein anderer, sieht man mal vom berühmten Bügeleisen ab, die kurzlebige deutschsprachige SciFi Serie "Raumpatrouille Orion". Unter diesem Gesichtspunkt bekommt die kürzlich stattgefundene Außenmission der Star Trek Tafelrunde zum Vortrag von Dr. Rüdiger Zill (die Tafelrunde berichtete) eine ganz neue Dimension. Wir verneigen uns vor dem Schauspieler, Sänger, Synchronsprecher, TV-Moderator und engagierten Menschen füe soziale Projekte und prominenten Vertreter der Friedensbewegung.
"Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt. Wenn die Freiheit irgendeines Menschen zum ersten mal beschnitten wird, ist das ein Schaden für alle." Aaron Satie
Dieses Zitat lässt sich in keinem philosophischem oder einem juristischem Werk finden. Star Trek hat es hervorgebracht und bezieht sich damit auf das Recht des Einzelnen sich gegen willkürliche Herrschaft, Gefangennahme, Festsetzung aller Art zu wehren. Das meint in diesem Fall, dass man nicht ohne Grund verhaftet werden kann. Der Betroffene hat das Recht zu erfahren, weswegen man ihn in Haft nimmt. Wir müssen dafür einen Blick in die Geschichte werfen und schließlich in unsere Gegenwart um zu erkennen, was die TNG-Folge: Das Standgericht für die Rechtsphilosophie bedeutet. Damit ihr warm werdet, gibt es wie immer ein passendes Intro zu unserem Thema.
Wir haben uns wieder einmal auf dem Holodeck versammelt um einen kleinen Blick in die Geschichte zu werfen. Im 17. Jahrhundert herrscht in England die königliche Willkür. Dessen Einwohner werden zum Teil ohne Grund vor den Kadi gezerrt. Das Parlament kämpft verzweifelt dagegen an und verankert 1679 die Habeas Corpus-Akte in den Gesetzen des Königreiches. Was bedeutet Habeas Corpus? Frei übersetzt, bedeutet es, dass der Mensch das Recht auf seinen eigenen Körper hat. Das kennen wir schon: Im Naturrecht ist dieses Recht jedem Menschen gegeben. Das Gesetz hingegen geht jedoch weiter, als im Naturrecht vorgesehen. Kurz gesagt: Jeder Mensch hat ein Anrecht auf die Prüfung seiner Anklage und das Wissen darum. So gesehen war dieses Gesetz, das auch in die Bill of Rights Eingang fand, wesentlicher Bestandteil eines Widerstands gegen jedwede juristische Willkür. Dazu gehört auch die später stattfindende Trennung von Jurisprudenz und exekutiver Gewaltausübung. Simpel gesprochen: Der König oder Herrscher eines Landes darf nicht zugleich Richter sein oder juristische Macht ausüben. Diese juristische Macht wurde im Mittelalter bis in die späte Frühe Neuzeit in Form von Standgerichten ausgeübt. Ob sich die Generäle oder Kriegsherren dabei auf ihre Trommeln oder Vergleichbares setzten, wie es Picard in der heute thematisierten Folge anspricht, ist dabei völlig nebensächlich. Die Art und die Durchführung dieser Schnellgerichte ist dabei entscheidend.
Der Angeklagte hat kein Recht auf Widerspruch. Die Strafe wird sofort vollzogen und beinhaltete größtenteils die niedere Gerichtsbarkeit, führte aber zur Willkür. Ich will hier gar keine Beispiele nennen, sondern gleich auf unsere heutige Folge eingehen.
Simon Tarses' Großvater war Romulaner. Ein Fakt, den der junge Sternenflottenoffizier bei seiner Bewerbung an der Akademie verschwieg. Macht ihn das zu einem potenziellen Verräter? Wir kommen darauf zurück. Als auf der Enterprise ein Klingone, der als Austauschoffizier fungiert, bei einem Diebstahl erwischt wird, schlägt das große Wellen. Norah Satie wird im Auftrag der Sternenflotte zur Enterprise geschickt um den Vorfall einer Explosion und den begangenen Diebstahl des Klingonen zu untersuchen. Der Klingone verneint zwar einen Gehilfen gehabt zu haben und will mit dem Vorfall im Maschinenraum nichts zu tun haben, doch die steife Lady von der Gerichtsbarkeit der Sternenflotte sieht einen Zusammenhang zwischen beiden Vorfällen. Später stellt sich heraus, dass Vorfall im Maschinenraum ein technisches Wartungsproblem war und mit dem Diebstahl des Klingonen nichts zu tun hatte. Dennoch will die Richterin ihre Suche nicht aufgeben. Simon Tarses ist für sie der Komplize. Tarses gab dem Klingonen Injektionen und hin und wieder sollen sich die beiden mit anderen Crewmitgliedern in Zehn Vorne unterhalten haben. Ist Tarses schuldig. Hier beginnt mein philosophisches Problem.
Wenn ich zunächst annehme, dass es einen Komplizen gegeben haben muss, aber die (späteren) Fakten darauf hindeuten, dass der Klingone sich die Informationen allein beschafft hat, sehe ich keinen Sinn und keine Logik dahinter Indizien oder eher Vermutungen als Fakten zu präsentieren nur um eine Wahrheit zu erschaffen, in der Simon Tarses schuldig ist. Der Fehler liegt in der menschlichen Irrationalität und in dem was man Paranoia nennt. Die Verschwörung wird am Anfang der Folge zugrunde gelegt und Norah Satie bleibt bei ihrem Standpunkt und zwar aus folgendem Grund, den ich kurz mit einem Zitat belegen möchte:
Norah Satie: "Er war ein außergewöhnlicher Mann. Jedes Mal stellte er beim Abendessen eine Frage zur Diskussion. Meine Brüder und ich, wir stritten dann immer über diesen Punkt und über jenen. Vater spielte den Schiedsrichter und er hat immer die Zeit gestoppt, damit wir lernen uns kurz zu fassen. Aber wir durften nicht aufstehen bis wir das Thema nicht vollständig ausdiskutiert hatten."
Jean-Luc Picard: "Ich wette, sie behielten bei diesen Debatten die Oberhand über ihre Brüder."
Norah Satie: "Mehr als einmal."
Hier lassen sich mehrere Dinge feststellen. Die rüstige Dame verliert nicht gern und ist es gewohnt sich durchzusetzen. Ein gewisser Hang zur Manie ist dieser rüstigen Lady ebenfalls nicht abzusprechen und sie strahlt Selbstsicherheit aus. Sie betont weiterhin, dass sie gern allein arbeitet um leichter auf Fehler in einem Verfahren aufmerksam zu werden. In dieser Folge muss sie mit Picard arbeiten, der für sie in der Sternenflotte scheinbar ein Fehler auf zwei Beinen zu sein scheint. Wie wir später erfahren, will sie die Kontroverse um die Verschwörung nutzen um einen der größten Captains der Sternenflotte karrieretechnisch den Garaus zu machen. Ihre Machtbesessenheit scheint ihr jedoch im Weg zu stehen.
Was ist Macht? Für Michel Foucault ist es ein komplexes Beziehungsgeflecht aus vielerlei Richtungen. Macht ist eine Verhandlungsbasis auf deren Ebene sich meist mehr als zwei Seiten tummeln, so der französische Philosoph. Ist das wirklich so? Macht ist in ihrem Kern zumeist darauf ausgerichtet ein einseitiges Produkt zu sein. Ansonsten könnte man nicht von einem Machtverhältnis sprechen. Es muss einseitig sein. Genauso könnte man behaupten, dass Äpfel beim herunterfallen die Eigenschaft besitzen nach oben gezogen zu werden. Das kann sicher aufgrund äußerer Umstände passieren, aber das tut es eher selten. Ich hingegen finde, dass Foucault bei seinen Beschreibungen dieser Struktur und des Wortes gern über seine eigenen Füße stolpert und genau das macht, was Norah Satie aucht tut. Beide würfeln sich die Dinge so zurecht, bis sie passen. Foucault machte das mit den historischen Strukturen und Satie mit den Umständen der angeblichen Verschwörung.
Setzen wir einen Punkt: Habeas Corpus soll uns noch heute vor der Willkür einer Verhaftung und dem anschließenden Prozess schützen. Im Grundgesetz, Art. 104 ist dieses Recht verankert, wird aber gern bei Telefonüberwachungen übergangen. Hier können sich vor allem Richter strafbar machen, die eine solche Überwachung richterlich gestatten. Sollte ein solcher Vorfall an das Tageslicht kommen, so kann der Prozess bereits vor Beginn platzen. Dieser Fall trifft auf Simon Tarses nicht zu. Er hat keine Möglichkeit sich dem Prozess zu entziehen aber wir müssen uns die Frage stellen, warum dem so ist.
Es sind vorrangig Indizien, die gegen Simon Tarses sprechen. Seine Lüge bei der Bewerbung zum Beispiel. Der Fakt, dass sein Großvater Romulaner war, macht ihn zwar nicht zum sofortigen Saboteur, aber gibt der Anklage die Möglichkeit sich auf ein Traditionsargument zu berufen: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Dieses Argument ist meist wenig stichhaltig und zudem unlogisch, soll aber den Richter bzw. die Geschworenen beeinflussen. Da merkt man wieder einmal mit welchen windelweichen und kindlichen Argumentationsstrukturen die Juristen auch heute noch arbeiten. Es setzt voraus, dass wir nach der ersten Lüge immer lügen. Das funktioniert aber nicht, denn demnach wären alle Menschen verdächtig, weil jeder schon einmal gelogen hat, bei irgendeiner Tätigkeit. Dies reicht nicht um Simon Tarses einzusperren. Es sind sicher Indizien, die gegen Tarses sprechen, aber sie machen ihn keinesfalls verdächtig. Nun ist die Reaktion Worfs interessant, der jetzt Tarses' Leben durchleuchten möchte. Wie wir wissen, wird er nichts finden und Picard fragt zurecht, worauf sich diese Untersuchung stützen soll.
Es gibt einen ähnlichen Fall aus den Geschichtsbüchern. Dieser historische Justizskandal hat ein ganzes Land tief gespalten. 1894 wird Alfred Dreyfus in Frankreich von einem Gericht angeklagt dem deutschen Botschafter Schwartzkopf Militärgeheimnisse verraten zu haben. Das einzige Argument auf das sich die Anklage damals stützte und mit dem sie in der Öffentlichkeit für extreme Unruhe sorgte, war die Tatsache, dass Dreyfus als einziger Jude im Generalstab diente. Alle anderen Beweise wurden manipuliert und Dreyfus wurde vier Jahre lang auf einer Insel in Festungshaft gesetzt, aufgrund von Paranoia und Judenhass. Der Fall wurde danach aufgeklärt. Bei der Rehabilitierung von Dreyfus war übrigens auch ein gewisser Major Marie-Georges Picquart die Schlüsselfigur. Lassen wir seinem Nachfahren im 24. Jahrhundert die letzten Worte sprechen, um die es in diesem Artikel noch gehen soll:
Zatie versucht Picard zu provozieren, denn sie hat keinerlei Argumente, also dreht sie zurückliegende Geschehnisse verbal um und münzt sie zum Nachteil Picards in dessen Fehlleistungen, ohne dabei wirklich etwas Falsches zu sagen. Als Zuschauer weiß man jedoch, wie diese Aussagen zu behandeln sind. Hier spielt die Folge ihre ganze Stärke aus. In der Zuspitzung dieser Verhandlung. Picard macht etwas Ähnliches. Er zitiert Zaties Vater und weist sie somit in ihre Schranken, denn sie hat dessen Ideale verraten, als sich dazu verleiten liess, Tarses ohne Beweise vor Gericht zu stellen und schließlich Picard als ihren Gegner vor Gericht verbal anzugreifen.
Erschreckend an dieser Szene ist ihre Aktualität und ihre gleichzeitige Verträglichkeit mit vergangenen Ereignissen. Einerseits haben wir hier die moderne Paranoia einer Gesellschaft, die sich einer zunehmenden Bedrohung von außen stellen muss und dabei fast ihre eigenen Ideale gefährdet. Im Gegensatz zur moralisch nahezu intakten Sternenflotte haben die derzeitigen USA aber das Problem, dass sie bereits ihre Ideale verraten haben, indem sie Menschen ohne Anklage weggesperrt haben(Guantanmo) und hinter jedem Menschen eine potenzielle Bedrohung für ihr Land ansehen(Überwachung).
Andererseits ergeht der Hinweis in Richtung der McCarthy-Ära, an der wir sehen, dass Guantanamo kein trauriger Einzelfall zu sein scheint. Allein aufgrund dieser historischen Bezüge und der moralischen Aufgabe, der sich diese Folge mit Bravur gestellt hat, ist sie es wert nochmal gesehen zu werden.
Beim nächsten Mal wird es wieder um Menschenrechte gehen, wir werfen einen philosophischen Blick in die Folge "Author, Author".
Forscher arbeiten bereits seit 50 Jahren an einer Energiequelle, die die Antwort auf die Energiefrage der Zukunft liefern könnte. Die Rede ist von Kernfusion. Diese Art der Kernenergie ist eine mögliche Alternative zu bisherigen Energiegewinnungsformen. Doch kann diese Technik wirklich den Weg in ein neues Energiezeitalter ebenen? Star Trek meint ja...
Die Sonne macht es vor, ist sie doch das größte Kernfusionskraftwerk in unserem Sonnensystem. Warum also die natürlichste aller Energiequellen nicht auf die Erde holen?
Nachdem wir als Menschheit die Ressourcen unseres Planeten nahezu aufgebraucht, unsere Schadstoffe in die Atmosphäre geblasen und Meere verschmutzt haben, wäre es doch ein logischer Schritt neue Technologien zu ergründen, um uns von fossilen Brennstoffen unabhängiger zu machen und unsere Umwelt ein Stück weit zu entlasten, oder?
Was ist Kernfusion?
Kernfusion ist Kernenergie. Was gleich, wenn nicht sogar gleich-gefährlich klingt, ist das Gegenteil der Kernspaltung. Bei der Kernfusion werden Atomkerne miteinander verschmolzen, statt gespalten. Das entsteht dann, wenn zwei Wasserstoff-Atome aufeinander treffen und zu einem Heliumatomkern fusionieren. Beim heutigen Stand der Technik sind das die Wasserstoff-Isotope Deuterium und Tritium. Die Ressource, um eine Kernfusion in Gang zu setzen, ist also auf unserem Planeten in Form von Wasser nahe zu unendlich vorhanden. Der Knackpunkt dabei ist nur die Bedingungen für eine Kernfusion, wie wir sie auf der Sonne vorfinden, auf der Erde zu simulieren.
Um das zu schaffen, erzeugen Forscher mit Hilfe eines magnetischen Ringes ein mehrere Millionen Grad heißes Plasma, indem sie die besagten Wasserstoffatomkerne aufeinander treffen lassen. Weil Wasserstoffatome jeweils aus einem Proton bestehen, stoßen diese sich im Normalfall ab. "Presst" man diese Atomkerne zusammen, entsteht sogenannte Bindungsenergie, die zur Energieerzeugung genutzt werden kann.
Zwei Wasserstoffatome verbinden sich zu einem Heliumatom und erzeugen Energie, Quelle: Eigenes Gekritzel
Was der Kernspaltung (zurecht) nachgesagt wird, ist ihre extreme Umweltbelastung durch radioaktive Brennstoffe. Uran oder Plutonium haben ein Halbwertszeit von Jahrhunderten und belasten die Umwelt über mehrere Generationen hinweg, während Tritium nur eine Halbwertszeit von 12 Jahren hat. Trotzdem können während der Kernfusion Materialien radioaktiv werden und zwischen 50 und 100 Jahren strahlen. Trotzdem kann es bei der Kernfusion nicht zu Kernschmelzen kommen, da mehrere Komponenten nötig sind, um einen Kreislauf aufrechtzuerhalten. Fällt eine dieser Komponenten aus, erlischt der Reaktor. Katastrophen wie in Tschernobyl wären somit ausgeschlossen.
Star Trek und Kernfusion
In Star Trek ist die Energieerzeugung durch Kernfusion neben der Materie und Antimateriereaktion die zweit wichtigste Energiegewinnungsform. Fusionsreaktoren werden auf Raumschiffen für die Versorgung der Hauptsysteme, aber auch als Antriebsquelle der Impulstriebwerke verwendet. Außerdem dienen sie als Backup-Energie, so können Schiffe auch ohne aktivierten Warpkern weiterfliegen. Ein Beispiel wäre die Folge Star Trek: Voyager: "Tag der Ehre". Hier wurde nach einem missglückten Experiment der Warpkern der USS Voyager abgestoßen. Trotz dieser verlorenen Hauptenergiequelle konnte die Voyager ohne sofortigen Energieverlust mit Impulsantrieb weiter fliegen.
Da stellt sich die Frage, warum in Star Trek: Into Darkness die Enterprise über keine Energie mehr verfügt, um der Erdanziehung zu trotzen, wenn laut Story nur der Warpkern beschädigt ist? Was ist mit den Fusionsreaktoren, die für solche Situationen als Backup dienen? Schieben wir das einfach mal auf die Dramaturgie des Films, dass die Fusionsreaktoren weggelassen wurden. Komischerweise diente eine reale Fusions-Forschungsanlage für die Kulisse des Warpreaktors im letzten Star Trek Film von 2013.
Wo steht die Kernfusion heute im 21. Jahrhundert?
Momentan leben wir in einer Welt, in der die Energiefrage hitzig diskutiert wird. Auf der einen Seite stehen die Befürworter für eine Energiewende mithilfe von erneuerbaren Energien. Auf der anderen Seite argumentieren die Kohle- oder Atomkraft-Sympathisanten. Dabei haben die letzten Jahre gezeigt, dass die Nutzung durch Atomkraftwerke zu schwerwiegenden Katastrophen führen kann (Fukishima, Tschernobyl). Auch die Energiegewinnung durch Kohle führt zu einer immer stärkeren Umweltbelastung, Smogwolken in China sind die wohl offensichtlichsten Anzeichen. Nicht zu vergessen das sogenannte Fracking (Faszination Wissen BR, Was ist Fracking | Video), dass bereits in den USA und mit Sicherheit auch demnächst in Deutschland kommerziell praktiziert werden wird. Beim Fracking werden Chemikalien in die Erde gepumpt, um an Erdgas zu gelangen, einer der Nebeneffekte ist, dass das Grundwasser verschmutzt wird.
Spock fast uns Menschheit logisch zusammen!
Genutzte Quellen für diese Collage: images.fotocommunity.de, www.polpix.sueddeutsche.com, www.img.welt.de und www.nationalgeographic.de
Doch was sind die Alternativen? Erneuerbare Energiequellen haben es schwer, da sie zu teuer sind oder politisch verhindert werden. Auch scheint nicht jeden Tag die Sonne oder weht der Wind. Dabei stehen wir momentan an der Schwelle eines neuen Energiezeitalters, ermöglicht durch einen effizienteren Einsatz von Hoch-Technologien. Ein Luxus, der uns erlauben sollte, neue Dinge auszuprobieren - der weltweit wachsenden wirtschaftlichen Produktivität würde es mit Sicherheit nicht schaden. Wie wäre es da mit einem Dritten Energieweg? Dieser könnte einen Kompromiss darstellen, der sowohl den Umweltschutz einbezieht, als auch die Energiefrage für die kommenden Generation lösen kann, ohne weiter an den natürlichen Ressourcen der Erde zu nagen, die unweigerlich in naher Zukunft ausgeschöpft sein werden. Ist dieser Kompromiss die Kernfusion?
Gefahren der Kernfusion
Bei allen Vorteilen, bringt die Kernfusion, wie auch jede neue Form der Technologie, Gefahren mit sich, dies soll nicht verschwiegen werden.
Wie auch bei der Kernspaltung entstehen bei der Kernfusion radioaktive Abfälle, die dem Menschen und der Umwelt schaden können. Diese entstehen durch den Neutronenbeschuss auf Reaktorwände, was diese radioaktiv werden lässt. Auch hier müssen verwendete Komponenten nach einer gewissen Zeit entsorgt und stetig erneuert werden, da Forscher bisher noch keine Materialen gefunden haben, die den Extrembedingungen der Kernfusion auf einem längern Zeitraum oder gar einer kommerziellen Anwendung standhalten können. Beim heutigen Stand der Forschung werden die Elemente Deuterium und Tritium genutzt, wobei Tritium allein schon radioaktiv ist. Aber wie bereits beschrieben, die erzeugten Abfälle für die Durchführung einer Kernfusion haben eine geringe Halbwertzeit. Trotzdem, hier besteht noch reichlich Forschungsbedarf.
In die Zukunft mit Kernfusion? Quelle: Star Trek: Der Film (1979)
Fazit
Ist Kernfusion wirklich die Energie der Zukunft? Die Antwort auf diese Frage kann an dieser Stelle nicht beantwortet werden. Mit Sicherheit kann aber gesagt werden, dass ein Wandeln folgen wird, wenn es nichts mehr zu verbrennen gibt und unsere Lebensgrundlage bröckelt.
Dann werden alle lokalen Auseinandersetzungen und Luxusprobleme nichtig und es wird eine globale Lösung nötig sein. Kernfusion steckt noch in den Kinderschuhen und alle Kritik an ihr ist berechtigt, da auf viele offene Fragen noch keine Antworten gefunden wurden.
Eins hat die Forschung an der Kernfusion aber bereits erreicht. Um das Projekt ITER zu realisieren, haben sich Nationen, wie die USA, Russland, China und die Europäische Union zusammengesetzt, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Schon allein das ist ein großer Erfolg und steht dafür, dass global eine Lösung für die Energiefrage der Zukunft gefunden werden kann - wenn man es möchte.
Zum Ende noch zusammenfassende Worte von unseren geschätzten Professor Harald Lesch zum Thema Kernfusion
Artikel, die helfen können, sich ein eigenes Bild über Kernfusion zu machen: