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Sonntag, 13. Februar 2022

Der große Tafelrunden-Check zum Super Bowl LVI


Einleitung.
Das Jahr ist noch nicht all zu alt und doch steht bereits eines seiner größten Sportereignisse ins Haus - der Super Bowl LVI!
Nun gut, in Deutschland hat er – auch wenn die Supermarktregale etwas anderes zu vermitteln scheinen – noch nicht den so ganz großen Stellenwert, aber hier bei der Tafelrunde sind wir stolz darauf, das Ereignis jedes Jahr mit einem Artikel zu begleiten, der das Ereignis aus Star-Trek-Sicht begleitet. Doch warum macht wir das eigentlich?
Im Prinzip kann man unsere Motivation in drei Punkten gut zusammenfassen:
1. American Football ist eine US-amerikanische Institution wie Star Trek. Beide sind untrennbar mit der Popkultur in den Vereinigten Staaten verbunden. Verschiedene Star-Trek-Darsteller haben selbst einmal Football gespielt (z.B. William Shatner, Connor Trineer oder Jeffrey Hunter), die Sportart hatte verschiedene Auftritte in den einzelnen Serien und einige bekannte Star-Trek-Veteranen waren selbst an Sportfilmen beteiligt, in dem es um das eiförmige Leder geht.
2. Viele von uns sind selbst große Fans. Egal, ob es sich um ehemalige Spieler, Fans lokaler Vereine wie den Potsdam Royals oder Berlin Thunder oder Zuschauer handelt, die nur Super-Bowl-Spiele schauen. Einige von uns, wie beispielsweise unser Autor Strifes (dem wir an dieser Stelle noch einmal für die sportlichen Einblicke danken) haben sich gar zu beachtlichen Experten gemausert.
3. Wer wie wir am Vorabend, zum Spiel selbst oder am nächsten Morgen nutzloses Wissen verbreiten möchte, ist bei uns genau richtig. Wir werfen einen Blick auf das Spiel, bei dem es uns nicht nur um sportliche Belange geht und selbst absoluten Laien ermöglicht, einen Favoriten zu wählen.
Dieses Jahr steigt das Finale zwischen den Cincinnati Bengals und den Los Angeles Rams, d.h. Ohio gegen Kalifornien, Tiger gegen Schafsböcke und Demora Sulu gegen ihren Vater Hikaru. Doch lest selbst und verratet uns in den Kommentaren, wem ihr die Daumen drückt!




Teilgebiet A: Die konkurrierenden Städte.
In diesem Teilgebiet betrachten wir uns ganz neutral die beiden Städte und ihre Voraussetzungen.

Die größere Stadt.
Los Angeles – zumeist als L.A. abgekürzt – ist nach New York mit 3.8 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt in den USA. Ähnlich verhält es sich mit den 13.2 Millionen Einwohnern in der  Metrolpolregion Los Angeles, die auf nationaler Ebene ebenfalls nur von New York geschlagen werden.
Cincinnati hingegen kommt gerade einmal auf den dritten Platz der bevölkerungsreichsten Städte – im eigenen Bundesstaat Ohio. Mit einer Einwohnerzahl von etwa 300.000 innerhalb der Stadtgrenzen und einer Einwohnerzahl von 2.2 Millionen in der Bundesstaatsgrenzen überschreitenden Metropolregion gelingt es nicht einmal ansatzweise, dem Konkurrenten das Wasser zu reichen.
Vorteil: Rams.






Die ältere Stadt.
Cincinnati wurde am 18. November 1788 als Columbia begründet und zwei Jahre später umbenannt (der heutige Name geht über Umwege auf den Römer Lucius Quintius Cincinnatus zurück). Doch obwohl die Stadtgründungen Nordamerikas normalerweise zeitlich an der Ostküste ihren Anfang nahmen und sich von dort aus bis an die Westküste erstreckten, gab es ein paar wenige Ausnahmen. Eine von ihnen ist tatsächlich L.A., das als El Pueblo de Nuestra Señora la Reina de los Ángeles bereits am 4. September 1781 von den Spaniern gegründet wurde, die von Mexiko aus nordwärts expandierten. Nach dem amerikanisch-mexikanischen Krieg gelangte Kalifornien spätestens 1848 unter US-amerikanische Kontrolle und mit den neuen Machthabern ging ein ungekannter Aufschwung einher.
Vorteil: Rams.






Die wichtigere Stadt
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Zuerst einmal: Keine der beiden Städte ist die Hauptstadt des Bundesstaates, in dem sie liegt. Aber da hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf, denn die "Kreativhauptstadt" Los Angeles ist nebenbei auch noch eine der wichtigsten Hafenstädte weltweit, der bekannteste Filmproduktionsstandort des Planeten und die Metropolregion belegt auch in punkto Wirtschaftsleistung den dritten Platz – international. Kein Wunder, dass die Stadt im globalen Ranking des Globalization and World Cities Research Network als "Alpha City" in einem Atemzug mit anderen Metropolen wie Moskau, Sydney oder Frankfurt am Main (!) geführt wird.
Obwohl die Liste mit Plus- und Minus-Abstufungen bis zum griechischen Buchstaben Gamma reicht, sucht man eine Erwähnung Cincinnatis darin vergeblich. Immerhin wird der Stadt eine "High Sufficiency" zugebilligt, d.h. dass sie durch ihre eigene, stabile Wirtschaftsstruktur nicht allzu sehr von den anderen Weltstädten abhängig ist.
Tatsächlich scheint es sich eher um ein Trostpflaster zu handeln, das sich Cincinnati mit der mongolischen Hauptstadt Ulaan Bator, dem englischen Birmingham oder Abidjan in der Elfenbeinküste teilt. Doch Hochmut sollte vor dem Fall kommen, denn damit liegt die Heimatstadt der Bengals noch immer vor deutschen Mitbewerbern wie Dortmund, Dresden, Essen, Nürnberg, Leipzig, Bremen, Hannover oder Mannheim
Vorteil: Rams.







Die größere Nummer im Sport.
In einem Land, in dem Erfolg so sehr zählt wie in Amerika wird die Bedeutung einer Stadt vor allem auch darin gemessen, wie viele Klubs sie in den "Big Four", den vier großen, nationalen Sportligen im Eishockey, Baseball, Basketball und Football stellt. Gelegentlich wird aufgrund der zunehmenden Popularität des (europäischen) Fußballs (hier zumeist als "Soccer" bezeichnet) auch diese Sportart miteingerechnet.
Cincinnati kann mit den Cincinatti Reds (Baseball), FC Cincinnati (Fußball, seit 2019) und eben jenen Bengals drei Spitzenteams ins Rennen schicken. Insbesondere für den Baseball kommt der Stadt historisch eine übergeordnete Bedeutung zu, weswegen der erste Spieltag jeder Saison der obersten Spielklasse traditionell stets hier eröffnet wird.
Was kann Los Angeles dem entgegenhalten?
Nun, in L.A. wird jede Spitzenliga bedient und nicht nur einmal, sondern gleich zwei Mal! Mit den Angels und Dodgers (Baseball), den Chargers und Rams (Football), Lakers und Clippers (Basketball), Kings und den Anaheim Ducks (Eishockey) sowie dem Los Angeles FC und Los Angeles Galaxy (Fußball) stellt die Stadt die meisten seiner Konkurrenten in den Schatten. Zwar gelangten die meisten Clubs erst durch den Verkauf per Umzug an die Westküste (ein System, das für viele europäische Sportenthusiasten nicht immer nachvollziehbar ist), aber mit den Teams und ihrer Popularität gelangten illustre Superstars wie Wayne Gretzky, Magic Johnson, Kobe Bryant, David Beckham oder Zlatan Ibrahimovic in die Stadt. Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Stadt das Finale der Fußball-WM 1994, sieben Super Bowls und drei Olympische Spiele (1932, 1984 und 2028) ausrichtet(e).
Vorteil: Rams.







Entfernung zum Austragungsort.
In der mehr als fünfzigjährigen Geschichte des Super Bowls gab es erst einmal den Fall, dass der Austragungsort des Super Bowls die Heimstätte eines Finalisten war: Erst im letzten Jahr konnten Tom BradysTampa Bay Buccaneers diesen Verteil nutzen, um die Vince-Lombardi-Trophäe zu gewinnen. In diesem Jahr wiederholt sich dieses Novum just ein zweites Mal und die im SoFi-Stadion beheimateten Los Angeles Rams können es den Vorjahressiegern aus Florida gleichtun, wobei als gutes Omen gelten könnte, dass sie auf ihrem Weg ins Endspiel den Titelverteidiger im direkten Duell ausschalten konnten.
Vorteil: Rams.






Teilgebiet B: Personelle Unterstützung
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In diesem Teilgebiet erklären wir, welche popkulturellen Eigenarten beide Orte ausmachen, welche Beziehungen zu Star Trek sie haben und wer welcher Mannschaft die Daumen drückt.

Berühmte Einwohner.
Cincinnati braucht den Vergleich mit anderen amerikanischen Metropolen nicht zu scheuen. Mit William Howard Taft stammt einer der US-Präsidenten aus der Stadt und die zu einem wichtigen Transportknotenpunkt aufgestiegene Stadt verfügt traditionell über eine einflussreiche deutschstämmige Community. Ihr entsprang etwa Doris Anne Marie Kappelhoff die man sicherlich besser unter ihrem Künstlernamen Doris Day kennt. Doch damit nicht genug, denn neben ihr entstammen auch der Regisseur Steven Spielberg, die Autorin Harriet Beecher Stowe (die Urheberin von "Onkel Toms Hütte" lebte fast 20 Jahre hier) und der Serienmörder Charles Manson der Stadt.
Letzterer aber wurde vor allem durch die Tate-LaBianca-Morde bekannt, die der Kriminelle in Los Angeles verübte. Zwar hat auch Los Angeles zahlreiche berühmte Kriminelle (unter denen der frühere Football-Star O.J. Simpson sicherlich der bekannteste sein dürfte) und einen US-Präsidenten (nur unwesentlich weniger kriminell: Richard Nixon) zu bieten, aber das ist nur die Spitze des Eisberges.
Denn mal ehrlich: So ziemlich alles, was Rang und Namen hat, hat früher oder später einmal in Los Angeles gelebt. Egal ob Schauspieler (z.B. Fred Astaire, Carrie Fisher oder Angelina Jolie), Regisseure (z.B. Michael Bay, Tim Burton oder J.J. Abrams), Sänger (z.B. Rihanna, Nancy Sinatra oder Liza Minelli), Komponisten (z.B. Danny Elfman, John Williams oder Michael Giacchino) Autoren (z.B. Ray Bradbury, Charles Bukowski oder Harlan Ellison) Sternchen ohne nennenswerte Fähigkeiten (Paris Hilton, die Kardashians oder Hugh Hefner)  oder selbst deutsche Prominente (z.B. Hans Zimmer, Marlene Dietrich oder Reiner Schöne) – in Los Angeles trifft sich alles was Rang und Namen hat und jede andere Stadt hat der Stadt der Engel gegenüber das Nachsehen.
Vorteil: Rams.




Ein Deutscher in LA: Reiner Schöne



Berühmte Musiker
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Den Ruf, eine vergleichbar große Musikszene wie andere amerikanische Städte wie Memphis, Nashville oder New Orleans zu haben, kann man Cincinnati kaum unterstellen. Sicherlich kann die Stadt mit Marty Balin, dem Sänger von Jefferson Airplane und Jefferson Starship, den Isley Brothers ("Shout", "Twist and Shout" oder "This Old Heart of Mine") oder Andy Williams (u.a. der "Love Story"-Soundtrack-Song "Where Do I Begin?" oder der Weihnachts-Schlager "It's the Most Wonderful Time oft he Year") einige bekannte Namen ins Rennen werfen. So etwas wie ganz besondere Lokalmatadoren sind "The National" die Vorzeige-Band der Stadt, denen es im Jahr 2010 gelang, mit "Bloodbuzz Ohio" eine etwas andere Hymne für ihren Heimat-Bundesstaat zu schreiben.



Los Angeles hat im Vergleich zu Cincinnati ein Überangebot an jeder Stilrichtung, die man sich nur vorstellen kann. Klassischer, harter oder alternativer Rock? Wie wäre es mit Frank Zappa den Red Hot Chili Peppers, Van Halen, Slayer, Metallica, Mötley Crüe, System of a Down, Rage Against the Machine oder Guns'n'Roses? Oder lieber Rap? Die Stadt und ihre Umgebung kann mit Dr. Dre, Ice-T, Ice Cube, Snoop Dog, oder Skee-Lo aufwarten! Punk Rock? Da gäbe es unter all dem Hollywood-Glitter ehrliche Bands wie Bad Religon, NOFX, Sublime oder the Offspring! Vielleicht ein wenig psychodelischer? Dann können wir noch immer die Byrds, Buffalo Springfield, Steppenwolf, Beck, die Eels oder die Doors ins Rennen werfen. Oder erfolgreiche weibliche Sängerinnen? Auch an denen gibt es mit Belinda Carlisle, Billie Eilish oder Etta James keinen Mangel. Ergänzend kann man noch die Beach Boys, die Traveling Wilburys, Weezer, Monkees, Linkin Park, Kyuss, Maroon5, Cypress Hill, Eagles, Phantom Planet, Hole, No Doubt, Toto, den Eagles of Death Metall, Velvet Revolver, The Mamas and the Papas, the Platters, Weird Al Yankovic und natürlich jene Band mit dem wohlklingenden Namen Spock's Beard erwähnen.
Nicht zuletzt, weil Los Angeles eine ähnliche Anziehungskraft auf Musiker wie auf Schauspieler ausübt gibt es eine große Menge an Musikern und entsprechenden Songs über Los Angeles, so dass die Auswahl für nur einen Song sehr schwer fällt. Unsere Wahl fiel nach langer Überlegung auf Randy Newmans "I Love L.A."; nicht nur, weil es eine wunderschön ironische Hymne auf die Stadt ist, sondern weil das Lied ganz unironisch bei jedem erfolgreichen Sportverein (also vor allem bei den Rams, Dodgers, Lakers, Kings und Galaxy) nach einem Sieg gespielt wird.



Vorteil: Rams.






Verbindungen zu Star Trek.
Wer bei Star Trek eine Ansicht, eine Erwähnung oder anderweitige Referenz auf Cincinnati erhalten möchte, braucht gute Augen. In der vom CIA veröffentlichten Karte Nordamerikas nämlich, die in der Remastered Version vom Pilotfilm "Der Käfig" in einem kurzen Augenblick über den Bildschirm huscht, als die Talosianer Informationen vom Bordcomputer der USS Enterprise ziehen, ist auch Cincinnati eingezeichnet – wenn auch nicht unbedingt erkennbar. Gleiches könnte man von der Karte annehmen, auf der Nog in "Kleine grüne Männchen" den vermeintlichen Invasionsort der Ferengi-Streitkräfte zeigt (interessanterweise im ebenfalls in Ohio gelegenen Cleveland), aber auch hier kann man auf der Karte kaum etwas erkennen (vielleicht ändert sich das ja, wenn endlich auch eine Remastered-Variante von DS9 erscheint). Auf der dritten potenziellen Karte, in der im Enterprise-Zweiteiler "Sturmfront" die Frontlinien zwischen Nazis und US-Streitkräften gezeigt werden, fehlt Cincinnati merkwürdigerweise völlig, obwohl der Stadt als Frontstadt eine erhöhte Aufmerksamkeit zukommen müsste.
Immerhin stammen einige Star-Trek-Darsteller und Produktionsbeteiligte aus Cincinnati und hieven die Stadt dadurch auf die Star-Trek-Karten: Marjorie Monaghan (Freya in der Voyager-Episode "Helden und Dämonen"), Wendy Robie (Ulani Belor in der DS9-Folge "Trekors Prophezeiung") und Tim de Zarn (Satler in der TNG-Episode "In der Hand von Terroristen", Haliz in der Voyager-Folge "Der Namenlose", Halb Daier in der DS9-Episode "Tiefes Unrecht" und Yediq in der Voyager-Folge "Reue"), John Newland (Regisseur der TOS-Episode "Kampf um Organia") sowie Mitchell Ryan, der William T. Rikers Vater Kyle (in der TNG-Folge "Rikers Vater") spielte. Den größten Star-Trek-Star-Faktor dürfte am ehesten wohl noch Jaqueline Joan Kim aufweisen, die im siebenten Kinofilm Sulus Tochter Demora verkörperte.

Rikers bucklige Mischpoke

Letzterer Umstand ist insofern spannend, als dass George Takei, der Hikaru Sulu in der Originalserie, sechs Kinofilmen und einer Voyagerfolge verkörperte, in Los Angeles geboren ist. Das Vater-Kind-Gleichnis ist deshalb so passend, weil die Rams (allerdings noch als St. Louis Rams) immerhin einen Super Bowl gewinnen konnten, während den Bengals aus Cincinnati dieses Kunststück bislang (noch) nicht gelang. Somit ist die Rolle des alten Hasen schon im Vorfeld geklärt.
Ansonsten hat aber auch im Star-Trek-Vergleich Los Angeles die Nase um Längen vorn, denn nicht nur, dass die Stadt auf den meisten Karten verzeichnet ist, des Öfteren erwähnt wurde und im Voyager-Zweiteiler "Vom Ende der Zukunft" sogar als Handlungsort dient; es gibt kaum eine US-Stadt, die für Star Trek wichtiger wäre als diese. Denn nicht nur, dass hier neben Takei auch Denise Crosby (Tasha Yar), Wil Wheaton (Wesley Crusher), Cirroc Lofton (Jake Sisko), Aron Eisenberg (Nog), Garrett Wang (Harry Kim), James Cromwell (Zefram Cochrane), Chris Pine (James T. Kirk), Blu del Barrio (Adira Tal) oder Ethan Peck (Spock) geboren wurden; in dieser Stadt arbeitete Gene Roddenberry als Polizist und Drehbuchschreiber. Hier entwarf er seine Vision für Star Trek und verwirklichte sie. Alle Serien außer "Discovery" wurden hier gedreht und so ziemlich jeder Darsteller hat zumindest über einen längeren Zeitraum hier seinen Wohnsitz – von all den Komponisten, Regisseuren, Drehbuchautoren und anderen Produktionsbeteiligten ganz zu schweigen! Die Stadt und ihre Umgebung beherbergt bis heute zahlreiche Drehorte mit hohem Wiedererkennungswert (z.B. die Vasquez Rocks, Bronson Canyon oder das Tillman Water Reclamation Plant). Wenn also eine Stadt in den USA untrennbar mit der Franchise verbunden ist, dann ohne Frage L.A.. Da ist es beinahe zweitrangig, dass laut offizieller Star-Trek-Zeitlinie das Hermosa-Erdbeben von 2047 die Stadt auslöscht und zweihundert Meter unter den Meeresspiegel sinken lässt, um hier das größte Korallenriff der Erde entstehen zu lassen…



Vorteil
: Rams.







Leinwand- und Mattscheibenauftritte
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Und wenn schon Star Trek so stark auf Los Angeles fixiert ist, braucht es nicht viel Fantasie um sich vorzustellen, dass das auch mit anderen Fernsehserien und Filmen der Fall ist. Und wer in der Filmstadt schlechthin wohnt und arbeitet, der muss sich nicht zwangsläufig auch die Mühe machen, exotische Orte neu zu erfinden. Vielleicht ist der größte Teil der Leinwand- und TV-Abenteuer genau aus diesem Grund direkt in L.A. oder direkt vor dessen Haustür angesiedelt. Egal ob zum Beispiel ALF, Alien Nation, Baywatch, Cobra Kai, Columbo, T.J. Hooker oder V- Die außerirdischen Besucher kommen – hier wurden überdurchschnittlich viele Handlungen angesiedelt.

Shatner-Sternstunden mit LA-Lokalkolorit: T.J. Hooker



Der Trend setzt sich in Filmen wie beispielsweise Beverly Hills Cop, Stirb Langsam, Blade Runner, American History X oder Reservoir Dogs ungebrochen fort, so dass man als Zuschauer schnell den Eindruck erhält, als würde die südkalifornische Stadt stellvertretend für die gesamte USA fungieren würde.

Avery Brooks in American History X mit Football über dem Kopf


Dagegen stinkt Cincinnati regelrecht ab. "WRKP in Cincinnati" – die bekannteste Serie die vor Ort spielt – erschien trotz seiner guten Kritiken noch nicht einmal in deutsch. Zwar gab es einige Filme wie "Rain Man", "Traffic" oder "The Ides of March", die in der Stadt verortet waren, aber im Vergleich zu Los Angeles sind es bestenfalls Ausnahmen von der Regel.
Vorteil: Rams.






Berühmte fiktive Einwohner
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In den originalen Marvel-Comics war Mark Scarlotti ein aufstrebender junger Techniker der Cincinnati-Filiale von Stark Industries, bevor er auf die schiefe Bahn gerät. Er wird schließlich zum Superschurken Whiplash. Zwar wird aus dem Mann im zweiten Iron-Man-Film hingegen ein Russe namens Ivan Vanko, aber der Marvel-Bösewicht kann als berühmtester fiktiver Einwohner Cincinnatis durchgehen.
In Los Angeles steht ihm direkt Tony Stark alias Iron Man gegenüber, dessen Firmenhauptsitz von Stark Enterprises in Los Angeles steht. In den Kinofilmen kann man zudem seine extravagante Villa in Malibu, einem Vorort von Los Angeles bewundern. Neben ihm gibt es noch eine Reihe weiterer berühmter erfundener Einwohner der Stadt der Engel, wie etw John und Sarah Connor, Zorro oder Buffy Summers. Besondere Beachtung verdient eine Gruppe von Wissenschaftlern aus dem Vorort Pasadena die in einer Serie namens "Big Bang Theory" zu sehen sind, in denen L.A. und seine Bedeutung für Popkultur, Film, Fernsehen und Star Trek bestens zur Geltung kommt. Wobei im Hinblick auf den Super Bowl einschränkend zu bemerken wäre, dass außer Penny sicherlich kaum jemand der Hauptcharaktere Interesse am großen NFL-Endspiel direkt vor der eigenen Haustür hätte…
Vorteil: Rams.





Fiktive Fans.
In puncto Leinwandpräsenz vernachlässigen die Rams allerdings ihren Heimvorteil sträflichst. Es gibt scheinbar keine Fans, auch wenn Wonder Woman in den Achtzigern wohl mal eines ihrer Spiel besucht hat – allerdings incognito. Mit viel Wohlwollen kann man der Sesamstraße anrechnen, dass in einer Folge eines der Schafe einen Rams-Helm trug.


Erstaunlicherweise ist es den Bengals dagegen gelungen, ein Stück Pop-Kultur auf ihre Seite zu ziehen. Niemand geringeres als Homer Simpson trägt ein "Go Bengals"-Tattoo auf seinem Oberkörper! Bedenkt man, dass die Simpsons als Serie seit 1989 laufen – just dem Jahr, in dem die Bengals das letzte Mal im Endspiel standen  - und es bis heute gedauert hat, dass sich das Tattoo bezahlt gemacht hat, kann man dies durchaus als ein weiteres Omen betrachten, denn die Simpsons sind bekannt für Zukunftsvorhersagen, die dann tatsächlich eintreffen…


Vorteil: Bengals.







Berühmte Fans
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Über George Clooney, dessen Familie aus Cincinnati stammt, kursiert die oft aufgegriffene, aber nichtsdestotrotz sehr erzählenswerte Anekdote, dass er 2013 Ed Reed, einem Defense-Spieler der Baltimore Ravens (der einige seiner besten Spiele gegen Cincinnati ablieferte), vorwarf "Du hast mir ganz schön weh getan! Ich bin nämlich ein Bengals Fan." Noch schöner als dieses Bekenntnis ist nur die Antwort Reeds, der dem Schauspieler erwiderte "Hey Man, die haben sich selbst weh getan.".
Neben Clooney gilt der in Ohio geborene Woody Harrelson ebenso als Edel-Fan der Mannschaft wie die bei Cincinnati geborene Carmen Electra.
Doch dort, wo Football auf die Filmindustrie trifft, gibt es viel mehr Schnittstellen. So zählen zu den Alyssa Milano, Magic Johnson, Danny Trejo, der Red-Hot-Chili-Peppers-Bassist Flea, Robert Patrick, Jessica Alba, Bryan Cranston und Sarah Michelle Gellar zu den zahlreichen prominenten Fans der Rams. Auch wenn jeder einzelne von ihnen verdient hätte, besonders in den Fokus gestellt zu werden, sollen drei andere einmal exemplarisch erwähnt werden.
Da wäre zum einen Terry Crews, der ehemalige Linebacker der Mannschaft von 1991, der mittlerweile als Schauspieler in "Brooklyn 99", "Idiocracy" oder "The Expandables" einen hohen Bekanntheitsgrad genießt.


Oder Tom Morello, ein bekennender Superfan der Mannschaft seit Kindertagen, der nicht nur als Frontmann der Band rage Against the Machine für Furore sorgte, sondern auch einen kleinen Gastauftritt bei Voyager und im neunten Kinofilm hatte.


Und schließlich ist da noch Kendrick Lamar, der nicht nur ein großer Anhänger des Teams ist, sondern auch Teil der Halbzeitshow, in der er zusammen mit den ebenfalls aus Los Angeles stammenden Dr. Dre und Snoop Dog für die Pausenunterhaltung zuständig sein wird. Ein Novum, denn dass Lokalmatadoren bei einem Super Bowl die eigene Heimmannschaft sehen können und gleichzeitig für die musikalische Untermalung des Abends verantwortlich sind, gab es bislang noch nie.
Vorteil: Rams.







Furchteinflößenderes Maskottchen
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Es ist wahrlich kein Kampf der Titanen: Auf der einen Seite steht ein Schafsbock namens Rampage, auf der anderen Seite ein Tiger namens Who Dey, dessen Name auf den Schlachtruf der Bengals-Fans ("Who Dey think gonna beat them Bengals? Nobody!!") zurückgeht. Während Rampage aussieht wie eine Heidschnucke auf Steroiden, ähnelt Who Dey irgendwie aus wie eine noch zahmere Variante von Tony, dem Cornflakes-Tiger. Weil es sich rein biologisch um den Kampf zwischen Pflanzen- und Fleischfresser handelt, geht dieser Punkt – wenn auch sehr knapp - eher nach Cincinnati.
Vorteil: Bengals.






Teilgebiet C: Der sportliche Rahmen
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In diesem Teilgebiet behandeln wir die sportlichen Aspekte des Duells; wie die Mannschaften aufgestellt sind, was ihre Stärken oder Schwächen sind oder wen die Experten für den sicheren Sieger halten.

Statistik und Saison.
Die Bengals haben in der Saison einen gewaltigen Sprung nach vorn gemacht. Sie haben die Tabelle der AFC North einmal komplett umgedreht und so herausragende Mannschaften wie die Steelers, Buccs und Ravens alt aussehen lassen. Die Offense gewinnt ihre Spiele gern in der Overtime und macht am liebsten Punkte über ihren Kicker. Das klingt alles erst einmal nicht nach Super-Bowl-Kaliber und das sind die Bengals auch nicht - und genau darin liegt ihre Stärke! Sie haben es während der Saison wie kein zweites Team geschafft die Schwächen ihres Gegners gnadenlos auszunutzen. Am besten konnte man das im letzten Playoff-Spiel gegen die Chiefs sehen. Die Chiefs spielten eine gute erste Hälfte und machten Punkte ohne dass die Bengals den Anschluss verloren. Im dritten Quarter passierten dann selbst dem abgebrühten Patrick Mahomes Kardinalfehler. Die Bengals nutzten das eiskalt aus. Sie waren in den Playoffs das wohl am meisten unterschätzte Team und das macht sie auch für den Favoriten aus LA zum Kryptonit.
Die Rams haben mit der NFC West die wohl schwierigste Division und hatten es lange schwer sich durchzusetzen. Matthew Stafford (#9) hat sich schnell auf seine Anspielstationen eingestellt und verteilt die Pässe ähnlich gut wie sein Kontrahent Joe Burrow (#9). Es bleibt nur eine Frage: Wieso stehen die Rams während der Saison nicht wesentlich besser da mit einem solchen Team?
Odell Beckham Junior (#3, kurz OBJ), Cooper Kupp (#10) und Sony Michel (#25): Diese Namen muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Da spielt teilweise das Who is Who der Liga und sie kommen zwar in die Playoffs, aber es hat lange gedauert bis dieses Team zusammengewachsen ist. Kann man davon sprechen? Ist jeder der Genannten bereit sich zurückzunehmen? Wenn der Druck zu groß wird, kann dieses Fass überlaufen und es werden Fehlentscheidungen zugunsten einzelner Akteure getroffen. Dabei wissen wir doch, dass das Wohl vieler mehr wiegt als das Wohl eines Einzelnen! Dem gegenüber hat die junge gefestigte Gruppe der Bengals den besseren Zusammenhalt und das ist auch der Grund, weswegen keiner mit ihnen gerechnet hat und rechnen wird.
Vorteil: Bengals.






Die Trainer
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Sean McVay ist der jüngste Coach der NFL-Geschichte der zwei Super Bowls als Trainer gesehen hat.
Im seinem ersten Endspiel wurde er von Bill Belichik, Headcoach der Patriots "outcouched", wie er selbst sagte. Hat der Rams-Trainer daraus gelernt? Bekannt ist nur, dass er danach mit Belichik zusammensaß und sie intensiv über das Spiel gesprochen habe. Ein Mitglied seines damaligen Stabes ist der heutige Trainer der Bengals: Zac Taylor. Im Gegensatz zu McVay hüpft Taylor nicht aufgeregt an der Seitenlinie hin und her. Taylor hat sein Handwerk bei vielen verschiedenen Teams gelernt und sprang zwischen College-Football und der NFL hin und her. Bei den Bengals liegen zwei miserable Saisonabschnitte hinter ihm, während denen er beinahe entlassen wurde, aber innerhalb von vier Monaten sollte sich sein schlechtes Renommee verändern. Mittlerweile wird er als heißer Anwärter für den "Coach oft he Year"-Award gehandelt und das nicht zu Unrecht. Er hat in den beiden schlechten Saisons sein junges erfolgshungriges Team ausgebaut und gefestigt. McVay mag die größere Diva sein, aber er hat mehr Erfahrung als Zac Taylor. Beide kennen sich gut. McVay hat aber im direkten Vergleich die Nase vorn, weil er weiß, wie es ist im Super Bowl zu stehen.
Vorteil: Rams.







McVey hat einen Mitarbeiter im Stab, der unter anderem dafür da ist, aufzupassen dass er bei seinen Lauforgien nicht mit den Schiedsrichtern zusammenstößt



Die Quarterbacks
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Matthew Stafford hat eine lange Serie von Pleiten mit den Detroit Lions hinter sich gelassen, nachdem er letztes Jahr zu den Rams kam. Genau wie Burrow war Stafford ein Nummer Eins Pick im Draft von 2009. Stafford hat bei den Lions nur wenige Playoff-Teilnahmen vorzuweisen, was aber weniger ihm anzulasten ist, sondern mehr der schlechten Verwaltung von Spielern und dem ständig wechselnden Trainerstab in Detroit. In den letzten Jahren kamen die Lions kaum über vier bis fünf Siege pro Saison hinaus. Stafford ist ein Quarterback alter Schule und ähnlich wie Rodgers oder Brady kann sich Stafford zwar annehmbar in der Pocket hinter seiner O-Line bewegen, aber er ist nicht so agil wie ein Patrick Mahomes von den Chiefs oder ein Lamar Jackson von den Ravens. Er verlässt sich mehr auf seine Wurfpräzision und die ist hervorragend, wenn man seine geworfenen Yards diese Saison anguckt (4886 Yards in der regulären Saison). Er ist nämlich stets ein Kandidat um an der 5000er Yards Marke zu kratzen. Zudem kann er unheimlich weit werfen. Seine Wurfgrenze liegt bei 110 Yards (von Endzone zu Endzone) und es würde mich nicht wundern, wenn wir im Spiel gegen die Bengals solche Würfe zu sehen bekommen, denn sein Lieblingsziel Cooper Kupp kann solche Distanzen schnell überbrücken. Gerät Stafford unter Druck kann er laut Statistik trotzdem abliefern. Wenn die Bengals den Druck erhöhen, könnten sie ihn trotzdem zu Fehlern verleiten, denn im Defense-Backfield sind sie gut aufgestellt. Weite Pässe könnten also die Schwachstelle der Rams werden, wenn sich die Bengals-Defense gut anpasst und dass sie das kann, hat sie gegen die Chiefs bewiesen. Stafford stand noch nie im Super Bowl, wir werden sehen, wie er mit dem Druck umgehen wird.
Joe Burrow ist ein Mann der schnellen Entscheidungen und er kann sich an seinen Gegner anpassen. Seine löchrige Offensivlinie gleicht er durch Spielintelligenz und Übersicht aus. Ich habe noch nicht einen Quarterback in den Playoffs gesehen, der mit einem solchen Schweizer Käse als Front spielen musste. Während der regulären Saison wurde dieser Mann 55 mal in den Boden gestampft und die Bengals haben ihre wichtigen Spiele dennoch gewonnen. Gedraftet wurde Burrow an erster Stelle im Jahr 2020, musste aber am 11. Spieltag der letzten Saison verletzt ausscheiden. Burrow hat per se keinen Lieblingsspieler und das macht ihn nicht einfach auszurechnen. Relativ häufig ist jedoch Ja'Marr Chase (#1) Ziel seiner Würfe. Burrow gehört zur neuen Generation von Quarterbacks: Flink, entscheidungsfreudig und besseres Pocket-Movement (das heißt, er nimmt die Beine in die Hand und läuft selbst mit dem Ball). Er wird von seiner Spielweise gern mit Brady verglichen. Au Contraire: Brady ist fraglos der GOAT, aber Burrow bringt schon jetzt bessere körperliche Voraussetzungen mit, gerade in Bezug auf Routen aus der Pocket mit denen Brady nicht so wirklich glänzen kann (es ist mir egal, was andere sagen, aber Brady verließ seine Komfortzone nur sehr ungern und hat ein bescheidenes Pocket-Movement).
Vorteil: Bengals.







Die Offense.
Die Bengals-Offense glänzt nicht mit All-Pro-Spielern oder abgehalfterten Veteranen. Sie sind ein
junges Team, das hungrig auf Erfolg ist. Besonders spiegelt sich das in ihrem Rookie-Passempfänger Ja’Marr Chase. Wenn dieser Mann den Ball fängt und Platz hat, hat der gegnerische Corner oder Safety das Nachsehen. Chase hat eine unglaubliche Antrittsgeschwindigkeit und schlägt Haken wie ein Hase. Es wäre fatal ihn nur in Einzelmanndeckung zu nehmen. Das Problem sind nämlich seine Routen. Chase ist kein klassischer Slot-Receiver, der nur Screens läuft. Er wird sich also nicht nur vor der Offense-Line nach dem Snap (Spielstart des Centers durch den Pass an den Quarterback) rumtanzen, sondern auch stark äußere Routen frequentieren. Die Kollegen stehen Chase nur im Antritt nach und sind ansonsten solide Passempfänger. Hier sollte man auf Tee Higgins (#85) und Tyler Boyd (#83) achten. Im Backfield der Offense wartet einer der Schwergewichte der besten Runningback-Klasse des Jahrzehnts (2017 Draft mit Fournette, McCaffrey und Cook): Joe Mixon (#28) ist ein unheimlich laufstarker und athletischer Runningback der mit durchschnittlich vier Yards Gewinn pro Snap aufwarten kann (was okay ist, aber kein Vergleich zu den völlig verrückten zehn YAC von Deebo Samuel von den 49ers als Referenz). Mixon besticht vor allem durch Feldübersicht und kommt selbst durch kleinste Lücken mühelos durch. Er hat in der regulären Saison die drittmeisten Yards der Liga auf seiner Position erlaufen. Insgesamt sind die Bengals mit ihrer Offense gut aufgestellt. Selbst wenn man annimmt, dass im Defense-Backfield der Rams ein Jalen Ramsey wartet, können die Bengals hier punkten und werden Schwachstellen gezielt anlaufen und nutzen.
Ich muss zugeben, dass die Liste der offensiven Ziele von Stafford wirklich beeindruckend ist, aber zum großen Teil auf ein Ziel reduziert ist: Cooper Kupp. Der Wide Receiver ist noch schwerer zu decken als Ja'Marr Chase. Das wird für die Bengals-Defense eine Mammutaufgabe. Doppeln die Bengals Kupp, springen OBJ oder Cam Akers (#23) ein. Aber: OBJ glänzt in letzter Zeit nicht mit guten Catches. Seine Form ist tagesabhängig und kann für die Rams zum Problem werden. Im schlimmsten Fall kommt es zu Turnovern. Das Potential dafür ist da. Die Bengals schreckt ein Rückstand nicht ab. Sie bezeichnen sich selbst als "Second-Half-Team". Das konnte man gegen die Titans und Chiefs in den Playoffs sehen. Die Bengals verstehen ihre Gegner teilweise besser als diese sich selbst. So konnte man gegen die Chiefs sehen, wie jeder kleinste Fehler der Chiefs genutzt wurde. Und die Rams werden Fehler machen…
Vorteil: Bengals.






Die Defense
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Die Defense der Bengals lässt sich mit derjenigen der Chiefs vergleichen. Nicht herausragend, aber in der Lage für eine Überraschung zu sorgen. In der Front wartet Sam Hubbard, Defensive End auf Fehler des Quarterbacks. Mehr kann man über die D-Line auch kaum sagen. Hubbard ist fast der einzige, der hier heraussticht. Im Backfield sollte man auf zwei Namen achten: Chidobie Awuzie und Eli Apple. Beide spielen auf der Cornerback-Position und werden den Receivern der Rams das Leben schwer machen. Gegen die Chiefs hat vor allem die Manndeckung dieser beiden zu den entscheidenden Turnovern geführt. Über die Rams Defense werden bereits seit Jahren Loblieder gesungen. Allen voran über das Sack-Monster Aaron Donald (#99). Wenn diese flinken Ikea- Wandschränke auf jedwede O-Line treffen, bleibt meist nicht viel übrig. Aaron Donald ist unbestritten der beste Spieler auf seiner Position und er führt diese Defense. Sogar Eric Weddle ist zurückgekehrt, um den Rams in den Playoffs zu helfen. Dieser Vorteil bleibt in LA so lange Aaron Donald dort spielt und mit seinen Rams im Superbowl steht. Basta! Ach ja: Und Jalen Ramsey (#5) ist einer der besten Corner der Liga. Nuff said!
Vorteil: Rams.






Die Special Teams
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Bei den Rams gibt es hier keinen nennenswerten Spieler. Bei den Bengals hingegen kickt eine zukünftige Legende: Evan McPherson. Der Junge ist zweiundzwanzig Jahre alt und spielt in seiner Rookie-Season wie ein junger Gott. Er hat bisher nicht verfehlt. Das kann ein entscheidender Faktor sein.
Vorteil: Bengals.





Das sagen die Experten
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Skip Bayless hat Respekt für die Bengals und sieht sie im Superbowl vorn. Shannon Sharpe sieht die Rams vorn. Mike Clay, NFL-Experte sagt, dass es McVay diesmal schaffen muss und geht deshalb von einem Sieg der Rams aus. Überraschend gehen die meisten Experten wie Sam Acho oder Dan Graziano von einem Sieg der Bengals aus. Hier wurden die Kritiker vor allem durch das Spiel gegen die Chiefs überrascht. Denn wer die Chiefs schlägt, gewinnt wohl auch den Super Bowl.
Vorteil: Bengals.






Tierorakel
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Mittlerweile ist es nicht minder populär (und erstaunlicherweise nicht minder akkurat), wenn Tieren die Vorhersage von Super-Bowl-Siegern überlassen wird. Aber hier zeigt sich ein geteiltes Feld. Die Pinguine im Zoo von Cincinnati tippen ebenso wie das Manatee im Zoo von Tampa Bay und Fiona das Nilpferd auf die Bengals, die Elefanten des Forth Worth Zoos, die Riesenotter aus den Moody Gardens und Memphis das Skunk hingegen auf die Rams
Somit hängt alles abermals an den "Puppy Predictors" aus Jimmy Fallons "Tonight Show". Auch hier fällt das Ergebnis knapp aus: Die Bengals haben hier die Nase vorn.



Vorteil: Bengals.






Fazit
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Selten sind unsere Betrachtungen so deutlich ausgefallen, aber das Tafelrunden-Barometer schlägt ganz klar in Richtung Rams aus. Wir müssen es übrigens wissen: Seitdem wir seit 2014 unsere Analyse veröffentlicht haben, lagen wir erst zwei Mal daneben! Mal schauen, ob wir diese Quote halten können oder just dieses Jahr verhauen.
Nun wollen wir aber wissen, wem ihr an diesem spannenden Abend die Daumen drückt!? Unter all denen, die den Sieger korrekt vorhersagen, verlosen wir eine Flasche Potsdamer Stange

Freitag, 5. Februar 2021

Der große Star Trek: Super Bowl Check der Tafelrunde

 


Einleitung.
Manchmal kann es dem europäischen Zuschauer bei "Star Trek" ziemlich auf den Geist gehen, wie sehr sich die Serien und Filme allein um die Vereinigten Staaten von Amerika drehen:
Wo auf der Erde etwa landen Außerirdische vor dem ersten Kontakt zwischen Menschen und Vulkaniern 2063?
Richtig, irgendwo in den USA.
Wenn irgendwo Leute in der Erdvergangenheit ins All entführt werden, woher stammen sie mit großer Wahrscheinlichkeit?
Richtig, aus dem USA.
Und wie heißt der Zielort wenn es mal wieder eine Zeitreise in die Erdvergangenheit gibt?
Keine Ahnung, aber es sollte mit Fek'lhr zu tun haben, wenn dieser Ort nicht irgendwo in den USA liegt.
Als Zuschauer bleiben einem nun zwei Möglichkeiten: Man kann entweder jedes Mal entnervt mit den Augen rollen, wenn wieder einmal die Vereinigten Staaten der Nabel der Welt zu sein scheinen oder man kann die Gelegenheit nutzen, einen tieferen Einblick in die us-amerikanische Kultur zu erhalten.
Einen Fixpunkt für letzteren Weg bietet jedes Jahr der Super Bowl, jenes Spektakel, in dem Show, Sport und Patriotismus auf einzigartige Weise zu einem Aushängeschild des 'american way of life' verschmelzen, das auch uns als Star-Trek-Tafelrunde jedes Jahr aufs Neue in seinen Bann schlägt. Denn auch, wenn Star Trek und American Football auf den ersten Blick nur wenig miteinander zu tun zu haben scheinen, gibt es zahlreiche Überschneidungen zwischen beiden Kulturphänomenen.
So stand mit Fred "The Hammer" Williamson ein Teilnehmer des ersten Super Bowls nicht nur auf dem Feld der Ehre, sondern bereits für eine Folge der Originalserie vor der Kamera. Zahlreiche Darsteller wie William Shatner, Connor Trineer oder Jeffrey Hunter haben den Sport selbst betrieben, während andere Darsteller wie Scott Bakula ("Armadillo Bears - Ein total chaotischer Haufen"), Dwayne Johnson ("Daddy ohne Plan") oder Bernie Casey ("Freunde bis in den Tod") in Filmprojekten Footballstars verkörperten. American Football hielt aktiv (durch Erwähnungen, Merchandise-Artikel im Hintergrund oder Spielgeräte) und passiv (z.B. durch typische Redewendungen) in zahlreiche Folgen (z.B. "Gefangen in der Vergangenheit, Teil II", "Die Verschmelzung", "Familienbande") Einzug und man kann jedes Jahr um diese Zeit die Uhr danach stellen, wann die verschiedenen Darsteller in sozialen Netzwerken ihren Favoriten öffentlichkeitswirksam die Daumen drücken.
Daher ist es auch auf dieser Seite des Großen Teiches schwer, sich als Star-Trek-Fan diesem Rummel zu entziehen.
Doch auch wenn sich der Sport hierzulande mehr und mehr Beliebtheit erfreut, bleibt er dennoch aus verschiedenen Gründen (z.B. die hiesige Dominanz des 'richtigen Fußballs', die späten Anstoßzeiten oder die komplizierten Regeln) einem eher kleinen Kreis von Anhängern vorbehalten. Aus diesem Grund haben wir es uns zur Tradition gemacht, jedes Jahr den Super Bowl aus geografischer, sportlicher und Star-Trek-Sicht zu erklären, so dass man als Trekkie seine Sympathien auch dann verteilen kann, wenn man einen Quarterback nicht von einem Wide Receiver unterscheiden kann…


Teil A.
Im ersten Teil unserer Betrachtungen geht es um einen Vergleich der beiden Austragungsorte, um ein Gefühl für die beiden Gegner und ihre Herkunft zu vermitteln.

Die größere Stadt.
Am Golf von Mexico liegt Tampa, eine Stadt die mit 400.000 Einwohnern gerade einmal den 48. Platz unter den größten Städten der USA einnimmt. Viel bedeutender ist die Stadt als Mittelpunkt eines Ballungsraums namens Tampa Bay innerhalb des US-Bundesstaats Florida, der mit drei Millionen Einwohnern immerhin den 18. Platz innerhalb der Vereinigten Staaten einnimmt.
Ähnliches gilt im Prinzip für Kansas City, das übrigens nicht (wie der Name suggeriert) in Kansas, sondern in Missouri liegt. Sie liegt im Grenzgebiet der beiden Bundesstaaten und auch wenn sie auf dem Papier eine Einwohnerzahl von 500.000 (Platz 38) aufweisen kann, bleibt der Ballungsraum mit zwei Millionen Einwohnern (Platz 31) dafür überschaubarer als der des direkten Konkurrenten.

Leichter Vorteil: Tampa Bay.


Die ältere Stadt.
Mit der nach Westen strebenden Besiedlung Amerikas entstand Kansas City 1850 als Verkehrsknotenpunkt am Missouri. Doch obwohl Florida schon frühzeitig in die Hände spanischer Kolonisten fiel, blieb die Gegend um Tampa Bay lange Zeit von europäischen Siedlern verschont. Erst mit dem Erwerb Floridas durch die USA im Jahr 1821 änderte sich das und bereits 1823 entstand eine Siedlung namens Tampa Town, die damit immerhin siebenundzwanzig Jahre älter ist.
Vorteil: Tampa Bay.


Die wichtigere Stadt.

Um es gleich vorweg zu nehmen: So richtig wichtig sind beide Städte noch nicht einmal für amerikanische Verhältnisse. Keine der beiden verfügt über einen Status wie die ungleich glanzvolleren NFL-Standorte New York, Los Angeles oder Chicago. Keine der beiden Städte trägt den Titel der Bundesstaatshauptstadt, keine der beiden spielt eine größere Rolle als Kulturzentrum und wenn beide Städte prominent in landesweiten Rankings herausstechen, handelt es sich zumeist um die Kriminalitätsstatistik.
Immerhin gibt es etablierte Untersuchungen zur Bedeutung von globalen Metropolen und es bleibt festzuhalten, dass auch hier Tampa (mit einem Wert von Beta Minus, vergleichbar mit Stuttgart) vor Kansas City (Gamma Minus, vergleichbar mit Lausanne) gelistet wird.
Vorteil: Tampa Bay.


Die größere Nummer im Sport.

Im Regelfall wird die sportliche Bedeutung von US-amerikanischen Städten darin gemessen, wie viele Teams aus den Big-Four-Ligen (im Football, Eishockey, Basketball und Baseball) in ihnen angesiedelt sind. Hier kann Kansas City mit dem diesjährigen Super-Bowl-Finalisten Kansas City Chiefs und dem Baseball Team Kansas City Royals aufwarten.
Doch abermals werden die Bewohner des Mittleren Westens hier von ihren Landsmännern aus Florida in die Schranken verwiesen, denn in Tampa Bay sind nicht nur die Buccaneers angesiedelt, sondern neben ihnen auch noch das Baseball-Team der Tampa Bay Rays und die Eishockey-Mannschaft Tampa Bay Lightning. In Hinblick auf die große Konkurrenz im Bundesstaat (es gibt hier allein drei Football-Teams; ein Luxus den außer Florida nur Kalifornien vorweisen kann) bleibt daher kein Zweifel an der sportlichen Vormachtstellung.
Vorteil: Tampa Bay.


Spezial-Merchandise der Tampa Bay Rays


Entfernung zum Austragungsort.
Der Super Bowl im eigenen Stadion? Das gab es in der vierundfünfzigjährigen Geschichte der Trophäe bis zu dieser Saison noch nie. Doch tatsächlich ist es den Buccaneers aus Tampa Bay tatsächlich gelungen, diesen Fluch zu brechen. Das wiederum setzt die Kansas City Chiefs – die Gewinner des letzten Jahres - maßgeblich unter Druck, denn ein anderer Fluch besagt, dass es seit 2005 keinem Team mehr gelang, ihren Vorjahreserfolg zu wiederholen.
Tampa hat so oder so schon Geschichte geschrieben und definitiv die kürzere Anreise ins eigene Stadion in den Knochen.
Vorteil: Tampa Bay.


Teil B.
Im zweiten Teil unserer Betrachtungen geht es eher um kulturelle Aspekte im Allgemeinen und Faninteressen im Speziellen.

Berühmte Einwohner.
Auf den ersten Blick wirkt das Staraufgebot der Tampa Bay Area eindrucksvoll, denn hier wuchs Wrestler Hulk Hogan auf, Channing Tatum verbrachte seine Teenagerzeit an diesem Ort, der "Macho Man" Randy Savage ließ in Tampa seine Baseball-Profikarriere ausklingen, die Umgebung bietet dem "Tiger King"-Sternchen Carole Baskin eine Heimatbasis und der Schriftsteller Jack Kerouac verstarb in einem der hiesigen Krankenhäuser. Auffällig dabei bleibt, dass kaum jemand von Rang und Namen hier geboren ist, sondern zumeist eine überschaubare Zeit hier zubrachte. Dafür aber ist Tampa Bay die Heimat der "Breastorant"-Kette "Hooters" und Hauptsitz der Scientology-Sekte.


Kansas City lässt sich derweil zugutehalten, dass mit Ernest Hemingway, der hier einige Monate für den "Kansas City Star" arbeitete, ebenfalls ein literarisches Hochkaliber vor Ort wirkte. Mehr noch; der Starship-Troopers Erfinder Robert A. Heinlein wurde genauso im Ballungsraum geboren wie Ellie Kemper ("Unbreakable Kimmy Schmidt"), Jason Sudeikis ("Saturday Night Live") oder die in Deutschland recht bekannte Sexualwissenschaftlerin Shere Hite. Für amerikanische Verhältnisse kommt es aber einem Adelsschlag gleich, dass der ehemalige Präsident Harry S. Truman nicht nur in dieser Gegend aufwuchs, sondern letzten Endes gar verstarb.
Vorteil: Kansas City.


Berühmte Musiker.
Neben Chicago und New Orleans gilt Kansas City als Wiege der Jazz-Musik und als Ort, in dem der Musikstil ‘erwachsen wurde’. Dieser Mythos hält sich bis heute und der Ballungsraum verfügt über eine lebendige Musikszene, wie verschiedene Künstler von Eminem über Puddle of Mudd bis hin zu Melissa Etheridge lebhaft unter Beweis stellen. Als perfektes Aushängeschild von Stadt, Land und Musikszene lässt sich Steve Walsh, der ehemalige Lead-Sänger der Band (!) Kansas aufführen, der in einem der Vororte von Kansas City aufwuchs.




Und was kann Tampa Bay dem entgegensetzen? Allein Aaron Carter bleibt (neben seinem Bruder und Backstreet Boy Nick) der einzige geläufige Name in diesem Bereich. Weil der aber im Vergleich mit dem, was Kansas zu bieten hat, nicht mithalten kann, verzichten wir an dieser Stelle zum Wohle aller Beteiligten auf ein Beispielvideo und schieben die Punkte ohne Umschweife nach Kansas.
Vorteil: Kansas City.


Verbindungen zu Star Trek.
In der Super-Bowl-Nacht wird der erfolgreiche Star-Trek-Autor Dayton Ward (u.a. ist er der Autor des Reiseführers für Vulkan) Schwierigkeiten haben, seine Loyalitäten zu verteilen. Ward, in Tampa geboren, lebt und arbeitet mittlerweile nämlich in Kansas City.
Die Beziehung zwischen Tampa und Star Trek begann gleich mit dem Pilotfilm "Der Käfig", als die Stadt auf einer Erden-Karte Erwähnung fand, die dort für einige Sekunden zu sehen war. Statisten wie April Grace oder Katherine Trowell entstammen der Stadt aber am bemerkenswertesten bleibt wohl, dass auch die erste Saavik-Darstellerin Kirstie Alley in der Region lebt. Allerdings kaufte sie sich ihr schmuckes Anwesen vor allem, weil auch die Sekte Scientology hier ihr Hauptquartier aufgeschlagen hat, weswegen dieses tief gestürzte Sternchen sicherlich kein sonderlich positives Aushängeschild bietet.
Kansas Citys Ersterwähnung in Star Trek ist übrigens genauso alt, denn die Stadt wurde auf der selben Karte ebenfalls gelistet. Allerdings kann die Stadt den Vorteil ins Feld führen, dass sie in Folgen wie "11001001", "Die Neutrale Zone" oder "Eine Handvoll Datas" immerhin erwähnt wurde.
Die Komponisten Ron James (verantwortlich für "Duck Tales" und die ersten vier Staffeln von TNG) und Basil Poledouris ("Jagd auf Roter Oktober" und Hintergrunddarsteller in der Originalserie) erblickten hier ebenso das Licht der Welt wie die Luftfahrtpionierin Amelia Earhart. Neben kleineren Gaststars wie Mary-Linda Rapelye, Tom Troupe, Holmes R. Osborne, Laura Banks, Caprice Crawford und Ray Young bleibt die Stadt für die Franchise vor allem deswegen von Bedeutung, weil die Weihnachtsbaumschmuckfirma Hallmark hier ansässig ist und Connor Trinneer vor Ort seinen Universitätsabschluss in Schauspiel und Regie erhielt. Ergänzend sei an dieser Stelle außerdem darauf hingewiesen, dass der Name des Teams "Chiefs" lautet…
Vorteil: Kansas City.



Leinwand- und Mattscheibenauftritte.
Wer einen Eindruck von Kansas City in den Fünfzigern erhalten möchte, dem sei die vierte Staffel von "Fargo" ans Herz gelegt, wo der Stadt und der dortigen organisierten Kriminalität ein Denkmal gesetzt wird. Alternativ ist es aber auch möglich, die Endzeit-Miniserie "The Day After - Der Tag danach" von Star-Trek-Regie-Veteran Nicholas Meyer anzusehen, auch wenn die Stadt dort ein noch schlechteres Bild abgibt. Zudem spielen auch kleinere Teile der Comic-Verfilmung "Red" in der Stadt am Missouri.
Ob es am milden Wetter in Florida liegt oder an den günstigeren Bedingungen sei einmal dahingestellt, aber wenn man sich vor Augen hält, dass Filme wie "Cocoon", "GoodFellas", "Edward mit den Scherenhänden", "Punisher" und "Ein Cop und ein halber" in der Gegend gedreht wurden, scheint der Stadt schon ein wenig Glamour anzuheften. Davon abgesehen sind eher seichte Serien wie "Thunder in Paradise" oder Reality Shows, die das negative Image Floridas zu festigen scheinen in der Stadt angesiedelt.
Vorteil: Tampa Bay.


Fiktive Fans
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Wenn die beiden Quarterbacks der diesjährigen Super-Bowl-Finalisten mit fiktiven Gestalten gleichgesetzt würden, wäre die Sache eindeutig: Auf der einen Seite stünde Methusalix aus den "Asterix und Obelix"-Bänden für den 43-jährigen Tom Brady, dessen Karriere aus Altersgründen längst beendet zu sein schien. Doch der ehemalige Patriots-Star bewies mit seinen Leistungen, dass er noch längst nicht abzuschreiben ist.
Auf der anderen Seite wird Patrick Mahomes oft mit Kermit verglichen- vor allem, weil seine Stimme der des Frosches erstaunlich ähnelt.


Doch während sich in vielen Serien und Filmen die Figuren oft als Fans erfolgreicher NFL-Teams entpuppen (z.B. bei Family Guy, South Park oder How I Met Your Mother), gibt es nur eine kleine Einstellung in den Simpsons, in denen man überhaupt Fans beider Mannschaften sieht. Unter den Bewohnern Springfields stechen ausgerechnet Ned Flanders als Fan der Buccaneers und Hausmeister Willie als Anhänger der Chiefs heraus.
Beinahe sieht es so aus, als würde sich kein klarer Favorit herausschälen, hätte sich nicht einer der großartigsten Spieler aller Zeiten auf die Seite eines Teams geschlagen. Jener Mann, dem einmal vier legendäre Touchdowns in nur einem Spiel gelangen.
Vorteil: Kansas City.





Berühmte Fans.
Zu den Edelfans der Tampa Buccaneers gehören immerhin Personen wie Hulk Hogan oder Aaron Carter, wobei auffällig ist, dass daneben meist Spielerfrauen (Gisele Bündchen, Camille Kostek), Fans der Patriots (John Cena, Bill Burr) oder hierzulande eher unbekannte Lokalhelden (Dick Vitale) vorweisen kann.
Dahingehend ist Kansas City mit so klangvollen Namen wie Brad Pitt oder John Amos weitaus besser besetzt, wobei anzumerken bleibt, dass dieser Club vor allem Komiker (Rob Riggle, David Koechner, Jason Sudeikis, Eric Stonestreet, Eddie Griffin) anzuziehen scheint.
Traditionell aber hat es sich zu einem guten Omen entwickelt, Darsteller von Comic-Verfilmungen als Gradmesser zu verwenden.
Da sieht die Angelegenheit nämlich gleich viel eindeutiger aus. Während Tampa Bay immerhin mit Königinmutter von Wakanda zu bieten hat, sprengen die Chiefs die Skala, indem sie mit gleich drei schillernden Superhelden aufwarten können: Paul Rudd ("Ant Man"), Henry Cavill ("Superman") und Don Cheadle ("War Machine").
Vorteil: Kansas City.



Furchteinflößenderes Maskottchen
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Vor der letzten Jahrtausendwende war ein einäugiger Piraten-Papagei namens Skully das stimmige Maskottchen der Tampa Bay Buccaneers, bevor es danach der Mode entsprechend von einem Piraten namens Captain Fear ersetzt wurde.
Auch bei Kansas City hat sich das Maskottchen gewandelt. Nachdem über Jahrzehnte ein Indianerhäuptling auf einem Pferd die Spiele begleitet, wurde er von einem Wolf ersetzt, um die Gefühle der amerikanischen Ureinwohner nicht zu verletzen. Der Muppet-gleiche Antreiber sticht dabei nicht nur durch sein tierisches Aussehen hervor, sondern auch dadurch, dass er gern einmal persönlich Hand anlegt wenn es darum geht, außer Kontrolle geratene Fans in die Schranken zu weisen.
Vorteil: Kansas City.


Teil C.
Im dritten Teil unserer Betrachtungen dreht sich alles um den Sport selbst, die Analyse der Teams und den Versuch einer Prognose, wie der Abend verlaufen könnte.

Statistik.
Statistiken lügen nicht. Kansas City hat bereits drei Mal das Endspiel um die höchste Ehrung des American Football erreicht, während dies Tampa Bay nur ein einziges Mal gelang. Zwei Erfolgen der Chiefs (1969 und 2020) steht eine Niederlage (1967 im ersten Super Bowl überhaupt) gegenüber, während Tampa Bay immerhin für sich behaupten kann, im Super Bowl (2003) ungeschlagen zu sein.  
Beide Teams standen sich zuvor insgesamt dreizehn Mal gegenüber, wobei die Buccaneers dabei mit sieben Siegen die Oberhand behielten. Allerdings lässt sich einzig das letzte Match der beiden Ende November 2019 als Gradmesser für die aktuelle Form beider Teams heranziehen und da hieß der Sieger tatsächlich (wenn auch knapp mit 24 zu 27) Kansas City.
Vorteil: Kansas City.


Saisoneindruck.
Die Kansas City Chiefs können auf eine äußerst produktive und erfolgreiche Saison bei vierzehn Siegen und zwei Niederlagen zurückblicken. Sie gehen als Titelverteidiger ins Rennen und Patrick Mahomes ist zwar nicht in Bestform (Gehirnerschütterung im Spiel gegen die Browns und Knöchelverletzung), aber gefährlich genug, um einen Super Bowl für sich zu entscheiden. 4740 Yards bei 38 Touchdowns zu nur sechs Interceptions ist eine exzellente Leistung für einen Quarterback. Mahomes hat schon zu Beginn seiner Karriere bei den Chiefs klar gemacht, dass er zu den besten Quarterbacks der Liga gehören wollte. In seinem ersten Jahr als Starter bei den Chiefs scheiterte er in den Playoffs an seinem diesjährigen Pendant bei den Tampa Bay Buccaneers, Tom Brady. Brady spielte damals bei den Patriots und gewann später den Super Bowl gegen die Rams.
Tampa Bay kämpfte sich durch die Wildcardrunde ins Finale und strauchelte diese Saison gleich mehrfach, um dann schließlich doch in den Playoffs zu landen. Elf Siege stehen gegen fünf Niederlagen.
Die Bucs sind ein Team, was in dieser Saison erst noch zusammenwachsen musste und Brady hat einen starken Anteil daran. Überfliegt man die Statistiken beider Teams, so ergibt sich ein seltsam ausgeglichenes Bild. Beide Teams haben starke Spielanteile im Passing Game und gewinnen ihre Spiele vor allem über Distanzpässe. Das Laufspiel wird zwar nicht vernachlässigt, ist aber weniger vertreten als bei Teams, die wie die 49ers diesmal nicht in den Playoffs vertreten sind. Wir werden rein von den Zahlen her ein ziemlich passlastiges Spiel sehen trotz guter Spieler im hinteren Feld der Defense beider Mannschaften (dem sogenannten Defense-Backfield). Die Saison hat jedoch an beiden Mannschaften Spuren hinterlassen, die mal mehr mal weniger gut gefüllt werden konnten. Die Verletzungen fallen bei beiden Mannschaften sehr unterschiedlich ins Gewicht und insgesamt stehen die Bucs hier besser da, auch wenn die Saison rein statistisch für die Chiefs spricht. Zwei Chiefs Schlüsselspieler hocken zudem seit kurzem auf der Corona-Liste der Mannschaft und werden deswegen im Superbowl fehlen.
Vorteil: Tampa Bay.


Die Trainer.
Bruce Arians und Andy Reid kann man durchaus schnell verwechseln, der einzige Unterschied ist die Anzahl der Super-Bowl-Ringe als Headcoach. Andy Reid hat seinen Ring letztes Jahr bekommen und Arians hofft darauf ihn dieses Jahr zu ergattern. Beide Coaches spielen ein sehr offensives Spiel. Reid ist seit 1999 Headcoach in der NFL und kann auf eine beindruckende Karriere zurückblicken. Er hat seine Mannschaften oft in die Playoffs geführt und arbeitet gewissenhaft und umsichtig. Bruce Arians arbeitet seit 2012 als Headcoach. Zu den Bucs kam er 2018. Nach einer verkorksten Saison mit Jameis Winston als Quarterback, gibt sich nun Tom Brady die Ehre und es sieht gut aus für den ersten Super- Bowl-Ring an Arians Finger. Es ist schwer zwischen den beiden eine klare Entscheidung zu fällen darum setze ich hier auf die Erfahrung und sage Reid erhält den Punkt.
Vorteil: Kansas City.


Die Quarterbacks.
Was habe ich die Jahre über den alten Mann und ehemaligen Patriots-Spielmacher geflucht die letzten Jahre. Wie macht er das nur immer wieder? Jahr für Jahr muss man als NFL-Spieler mit dem GOAT (engl. "Greatest Of All Times", dt. "Der Beste alle Zeiten") in den Playoffs rechnen (ok, letzte Saison war eine große Ausnahme). Brady wurde im Jahr 2000 als 199. Pick im Draft von den Patriots geholt, da er im Combine (einer Art Trainingsshow für die Recruiter der NFL-Mannschaften) nicht die erhoffte Leistung gezeigt hatte. Aber schon im College in Michigan entstand der Mythos des Comeback-Kids. Brady sollte sich diese Mentalität in seiner NFL- Spielzeit bewahren. Man denke nur an den berühmten Superbowl im Februar 2017 als Brady und die Patriots in der zweiten Spielhälfte einen 28 zu 3 Rückstand aufholten und den Superbowl in der Nachspielzeit gegen Atlanta gewannen. Diese bittere Pille müssen die Falcons noch heute verdauen. Brady ist anfällig in der Pocket (der Spielraum hinter der Offensive-Line), denn er läuft ungern selbst. Von allen Quarterbacks wird er den Ball am schnellsten los, so dass es Verteidiger sehr schwer haben, ihn rechtzeitig zu Boden zu bringen. Er wirft präzise Bälle, das Laufspiel kommt bei ihm meistens bei Überwindung von kurzen Distanzen zum Einsatz. Brady ist insgesamt schwer ausrechenbar, weil er sich nicht auf die Anweisungen seines Coaches verlässt, sondern ein Meister darin ist gegnerische Defenses zu lesen und entsprechend schnell das Spiel anzupassen.
Auf der anderen Seite steht ein Quarterback, der das Komplettpaket darstellt. Patrick Lavon Mahomes II ist athletisch, kann sich sehr geschickt in der Pocket bewegen, wirft unheimlich präzise und kann ebenso wie Brady gegnerische Defenses lesen. Er hat sich allerdings im Spiel gegen die Browns am Fuß verletzt und kassierte zudem eine Gehirnerschütterung, von der aber im nächsten Spiel gegen die Bills keine Rede mehr war. Seine Offensivlinie ist allerdings ein ziemliches Flickwerk, aber das dürfte Mahomes wenig stören, denn unter Druck hat er bewiesen, dass er aufblühen kann, wo andere Quarterbacks straucheln. Ähnlich wie Brady kann Mahomes Spielstände wieder aufholen, was er letztes Jahr im Super Bowl gegen die 49ers unter Beweis stellte. Gegen den sogenannten Blitz ist Mahomes sogar effektiver, das bedeutet je höher der Druck auf ihm lastet und je mehr Defense-Spieler ihn jagen, desto erfolgreicher wird er.
Es ist ein ausgewogenes Duell und es ist wahnsinnig schwer hier einen klaren Vorteil auszumachen, aber Bradys Erfahrung darf man nicht unterschätzen, deswegen bekommt der alte Mann den Punkt.
Vorteil: Tampa Bay.


Die Offense.
Beide Offenses strotzen vor Explosivität. Bei den Bucs haben wir Mike Evans, Chris Godwin und Scotty Miller als potenzielle Passempfänger und im Offense Backfield warten Namen wie Leonard Fournette und LeSean McCoy. Rob "Gronk" Gronkowski ist Bradys Notnagel und wird eher zum Freiblocken für andere Receiver eingesetzt, aber auch er kann gefährlich werden. Und wäre das alles nicht genug, steht da auch noch Antonio Brown, einer der besten Passempfänger der Liga. Diese Offense ist in der Regular Season erstaunlich gut zusammengewachsen und läuft wie eine gut geölte Maschine. Es wird schwer sein sie zu stoppen.
Dies gilt allerdings genauso für die Chiefs mit dem blitzschnellen Tyreek Hill, der die Bälle wie Blümchen aus der Luft pflückt. Hat er einmal den Ball bekommen, ist er aufgrund seiner schnellen Beinarbeit für jeden Verteidiger ein Ärgernis. Travis Kelce ist einer der besten Tight Ends der Liga und ein sehr beliebtes Wurfziel. Im Backfield der Offense sollte man auf Clyde Edwards-Helaire und Darrel Williams achten. Mahomes hat also wie Brady die freie Wahl und seine Offense ist eingespielter als die von Tampa Bay, aber: Mahomes Offensivbeschützer bestehen aus Rookies und Spielern, die auf für sie untypischen Positionen stehen. Man könnte gewillt sein hier einen Nachteil zu sehen. Wir haben aber schon weiter oben festgestellt, dass es bei Mahomes kaum einen Unterschied macht, wer ihn da beschützt. Diesmal hat Kansas City die Nase vorn.
Vorteil: Kansas City.


Die Defense.
Im Team von Tampa Bay warten nur wenige Spieler mit einem Kaliber wie dem von Aaron Donald oder Khalil Mack. Aufpassen muss Mahomes allerdings auf die fleischgewordene Schrankwand mit der Rückennummer 93. Ndamukong Suh ist wohl einer der furchteinflößendsten Gestalten dieses Sports. Er nimmt Offensive-Lines auseinander, wird dann gedoppelt und bricht auch hier zum Quarterback durch. Zusammen mit Vita Vea wird er die wacklige O-Line der Chiefs öfter zum Einsturz bringen und wir werden mit Sicherheit hier spielentscheidende Momente sehen.
Kansas Citys Defense ist in Top-Form, aber immer noch weit davon entfernt zu den besten der Liga zu gehören. Auch hier gibt es zwei Namen auf die man achten sollte: Tyrann Mathieu hat einen unglaublichen Riecher für Turnover (Interception, Fumble, Turnover on Downs). Er bringt extrem viele Spielzüge des Gegners durch seine Feldübersicht zum Einbrechen, indem er im richtigen Moment am Passempfänger klebt. Neben Mathieu sind Damien Wilson und Anthony Hitchens fähig den Runningbacks das Leben zur Hölle zu machen. Zwar ist die Defense der Chiefs im restlichen Feld mal abgesehen von den Safety-Positionen schwach besetzt, kann aber im Superbowl aufblühen und für viele Überraschungen sorgen. Tampas Verteidigung sieht zumindest auf dem Papier besser aus. Der Punkt geht also nach Florida.
Vorteil: Tampa Bay.


Das meinen die Experten.
Fast das gesamte Team bei ran tippt auf die Chiefs als diesjährigen Superbowl-Gewinner und auch Adrian Franke von spox setzt auf den vormaligen Ringgewinner aus Kansas City. Roman Motzkus tippt dem RBB gegenüber zwar eher auf Tampa Bay, gibt aber zeitgleich auch zu, ein schlechter Tipper zu sein.
Vorteil: Kansas City.


Unser Tafelrunden-Experten-Tipp.
Und weil die Tafelrunde diesem Reigen aus Expertenstimmen einen gewissen Lokalkolorit verleihen möchte, lassen wir an dieser Stelle Dennis Rösner, den ehemaliger Teamcaptain der Potsdam Royals seine Einschätzung für das diesjährige Finale abgeben.
Dieses Jahr erwartet uns meines Erachtens nach ein wahres Offensivspektakel. Tom Brady, der Silberrücken der NFL mit stolzen 43 Jahren gegen Pat Mahomes, aufstrebender Star und Erfolgsgarant der Kansas City Chiefs.
Hier treffen der erfolgreichste Quarterback der NFL-Geschichte und der amtierende Titelverteidiger aufeinander.
Brady hat bewiesen, dass er nicht "nur" mit den New England Patriots ins Endspiel der National Football League einziehen kann, sondern dies auch mit einem neuen Team in einer neuen Umgebung und einer fast neuen Division vollbringt. Natürlich hat er hierfür enorme Unterstützung vor der Saison in Form von Neuverpflichtungen und gezielten Verstärkungen erhalten. Die Tampa Bay Buccaneers sind ein gut gecoachtes, ausgewogenes und vor allem nach langen Durststrecken erfolgshungriges Team.
Ein Großer Vorteil ist darüber hinaus, dass es ein Heimspiel für die Bucs wird, trotz einiger fehlender Zuschauer.
Gegenüber betritt das Team Montag Nacht das Feld, welches die Lombardi-Trophäe im letzten Jahr gen Himmel strecken durfte.
Die Chiefs sind wohlbekannt in der NFL, stellen vermutlich das beste WR-Korps der gesamten Liga. Angeführt vom bereits erwähnten Pat Mahomes, welcher schon manche Spiele mit seinen herausragenden Pässen entschieden hat. Zwei große Fragezeichen lassen mich jedoch am Erfolg der Chiefs zweifeln.
Erstens: Die Gehirnerschütterung vom Spielmacher der Chiefs liegt erst kurze Zeit zurück und hier können nach eigener Erfahrung auch noch Wochen später Spuren zu finden sein. Was passiert, sollte Mahomes einen ähnlichen Hit einstecken müssen? Steckt er diesen ohne weiteres weg? Wieviel mentalen Ballast nimmt er mit ins Endspiel? Das sind alles Fragen, welche Sportler auf diesem Level nicht so schnell ablegen können, trotz erstklassiger Betreuung.
Zweitens: Die Chiefs haben zwar eine vermeintlich herausragende Regular Season absolviert (vierzehn Siege, zwei Niederlagen). Blickt man jedoch hinter die Fassade, so erkennt man äußerst knappe Ergebnisse, oft nur durch einen Touchdown Differenz entschieden. Vor allem gegen vermeintlich schwächere Teams taten sich die Chiefs schwer. Letztendlich retteten sie sich oft durch einen entscheidenden Drive am Ende ins Ziel. Gegen die herausragend gecoachte und hochmotivierte Defense aus Tampa müssen alle Teammitglieder ihr bestes Spiel in der Saison machen, um abermals erfolgreich zu sein.
Abschließend möchte ich neben meinem Tipp auch meine Vorfreude zum Ausruck bringen. Das wird ein erstklassiges Finale voller Emotionen, Big Plays und vielen Touchdowns werden. Die Fans und Zuschauer dürfen sich freuen!
Mein Tipp: Tampa Bay: 35, Chiefs 31.
Vorteil: Tampa Bay.


Tierorakel.
Wenn aber alle anderen Mittel zur Vorhersage scheitern, kann man noch immer auf das bewährte Mittel der Tierorakel zurückgreifen. Dabei handelt es sich zumeist um eine unterhaltsame Aufbereitung mit Zootieren, die sich über ein bestimmtes Auswahlverfahren - mehr oder weniger zufällig - für eines der Teams entscheiden. Doch auch hier bietet sich ein gemischtes Bild. Während die Mehrzahl der Tiere im Clearwater Marine Aquarium (mitten in Tampa Bay gelegen) ausgerechnet für den Rivalen aus Kansas City gestimmt haben. Dagegen haben andere Wahrsager wie Fiona oder Bubbles das Nilpferd, Congo die Giraffe oder die Tiere des Disney Animal Kingdom Partei für die Tampa Bay Buccaneers ergriffen. Dagegen sprechen der Panda Le Le, die Löwenbabies im Zoo von Dallas oder die Otter aus St. Louis den Chiefs den Sieg zu.
Zünglein an der Waage sind wie jedes Jahr die Puppie Predictors von Late-Night-Host Jimmy Fallon, deren Vorhersage dieses Jahr trotz Anlaufschwierigkeiten deutlich ausfällt...




Schluss.

Egal wie es ausgehen wird; aller Wahrscheinlichkeit nach steht den Fans des American Footballs und Star-Trek-Anhängern gleichermaßen eine spannende Nacht ins Haus. Das – aufgrund der Pandemie deutlich eingeschränkte – Brimborium wird von nur 25.000 Zuschauern im Stadion verfolgt werden – der niedrigsten Quote in der Geschichte dieses Sportereignisses. Um so mehr Personen werden das Spektakel (und seine von The Weeknd gestaltete Halbzeitpause) vom Fernsehsessel aus verfolgen.
Wer sich unsere Einschätzungen bis hierher durchgelesen hat, kann mit einer Menge Hintergrundwissen aufwarten, das selbst für langjährige Football-Fans Überraschungen bieten sollte und mühelos ermöglicht, mit Kollegen, Freunden oder Familienmitgliedern ins Gespräch zu kommen. Alles was nun noch fehlt ist Eure Einschätzung! Was denkt ihr, wer wird sich in diesem Jahr die Krone aufsetzen?