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Mittwoch, 30. April 2014

Turons Senf zur Absetzung von Almost Human

Wo Licht fällt, gibt es für gewöhnlich auch immer eine ordentliche Portion Schatten, um die flüchtigen Momente des Glücks bei Aufkeimen sofort wieder unterdrücken zu können. Die guten und schlechten Nachrichten betreffen im Moment gleichermaßen J.J. Abrams, dessen Wiederauferstehungshilfe für die totgeglaubte Franchise Star Trek nun auch dem Lokalrivalen Star Wars zugute kommt, für dessen mit allgemeiner Spannung erwarteten siebenten Streich er ja bekanntlich die Regie führen wird (die Tafelrunde berichtete).
Aber während im unter allgemeinem Trommelwirbel die Augen der Medien, Fans und restlichen Welt auf die Bekanntgabe der Neuverpflichtungen für die noch namenlose "Episode VII" gerichtet waren, rückte eine andere Ankündigung in den Hintergrund und erreichte ob des heiteren Trubels erst mit einiger Verspätung die einschlägigen Internetportale.


Die Hiobsbotschaft betrifft die Fernsehserie "Almost Human", für die Abrams' Name aus irgend einem Grund auf der Produzentenlohnrolle steht. Als Hauptstar der Science-Fiction-Serie irgendwo zwischen "Blade Runner", Google Glasses und "T.J. Hooker" wurde immerhin niemand geringeres als Karl Urban verpflichtet (Dr. Leonard "Pille" McCoy in den aktuellen Reboot-Filmen und kürzlicher Star der Star Trek Destination Germany), der nun wieder frei für andere Projekte sein dürfte. Diese Serie wurde vom US-Fernsehsender nicht verlängert und ist somit abgesetzt.


In "Almost Human" verkörperte Urban den kantigen Cop John Kennex, der im Jahr 2048 zusammen mit seinem Data-ähnlichen Androidenpartner Dorian (Michael Ealy) auf Verbrecherjagd geht (die Tafelrunde berichtete). Doch trotz einiger vielversprechender Ansätze gelang es der Serie nicht, an Abrams' vorherige Serieerfolge wie "Alias", "Lost" oder "Fringe" anzuknüpfen.


Abrams und Urban waren allerdings nicht die einzigen Star-Trek-Veteranen, die an diesem Projekt mitwirkten. Auch der durch seine Arbeit bei TNG bekannte Produzent Naren Shankar war an der Konzeption der Serie beteiligt, bevor er wegen 'kreativer Differenzen' vorzeitig das Entwicklerteam verließ. Im Laufe der Serie deutet sich an, dass dieser Verlust tatsächlich größer war als gedacht, denn die Quoten der lediglich dreizehn Episoden sanken von beinahe zehn Millionen Zuschauern rasch auf unter sechs. Wer die Serie verfolgen konnte, wird denn auch zugeben müssen, dass deutliches Potential nach oben bestand und die Serie zwar sehenswert, aber mitnichten außergewöhnlich einzustufen war. Erschwerend kommt hinzu, dass der Fernsehsender drastisch in die eigentlich geplante Ausstrahlungsreihenfolge eingriff, bereits im Vorfeld die den ursprünglich angesetzten Sendestart verlegte und mit "Intelligence" ein recht ähnliches Konzept bei der Konkurrenz unter Vertrag steht.


Mit der gestern verkündeten Absetzung unterstrich der verantwortliche US-Fernsehsender FOX nochmals seinen schlechten Ruf als Seriengrab, den bereits ähnlich kurzlebige Science-Fiction-Projekte wie "Firefly", "Terra Nova" oder "Dollhouse" am eigenen Leib erfahren mussten. Ein schlechtes Omen für zukünftige Produktionen wie etwa einer potentiellen Star-Trek-Fernsehserie (die den Schwung der Abramsfilme ausnutzt), denn damit wird auch der irrige Eindruck geweckt, dass beim Publikum im Moment kein Interesse an SciFi auf dem Fernsehschirm bestehen würde. Kein Wunder also, dass die Entscheidungsgremien der US-Fernsehanstalten heiße Eisen wie dem entsprechende Projekte meiden, da ihnen das Risiko für vergleichsweise teure Weltallserien zu groß erscheint. Dass bisherige Produktionen jedoch durch die Bank weit hinter ihren Erwartungen zurückblieben oder zu Unrecht geopfert wurden, bleibt bei dieser Betrachtungsweise allerdings gern außen vor.



Ob "Almost Human" jemals für den deutschen Fernsehzuschauer ausgestrahlt wird, erscheint nach diesem absehbaren Fehlstart als vergleichsweise unwahrscheinlich. Scheinbar bleibt Science Fiction in den kommenden Jahren erst einmal auf die große Kinoleinwand beschränkt, wie der Medienhype über die Besetzung des kommenden Star-Wars-Films nahelegt. Bei aller Freude der Genre-Fans über den Fortschritt an der siebenten Krieg-der-Sterne-Episode bleibt dieser Tag damit aber auch das Datum, mit dem eine mögliche Star-Trek-Fernsehserie noch mehr in weite Ferne gerückt wurde.


Donnerstag, 13. Februar 2014

Turons Senf zu den neuesten Star-Trek-Serien-Gerüchten

"Nanu", wird sich sicherlich der ein oder andere treue Leser wundern, "gab es nicht erst vor kurzem einen Artikel mit dem selben Titel?" Tatsächlich nahm ich bereits am 6. Januar 2014 jene obskuren Gerüchte unter die Lupe, die sich im Internet breit gemacht hatten und von der Wiederauferstehung Star Treks in Serienform tönten.
Und wie in meinem vorherigen Artikel auch, werde ich sämtliche Hoffnungen darauf zunichte machen.
Doch der Reihe nach.


Es ist noch gar nicht so lange her (2012), da veröffentlichte ein inzwischen einigermaßen bekannt gewordener Science-Fiction-Autor namens John Scalzi ein Buch. Scalzi, der übrigens entfernt mit dem Abraham-Lincoln-Attentäter John Wilkes-Booth verwandt ist, hatte sich zuvor mit einigen Veröffentlichungen einen Namen machen können, trat als Stargast in einer Episode der Wil-Wheaton-Webserie "Tabletop" auf und fungierte sogar als 'creative consultant' für den kurzlebigen Stargate-Spinoff "Universe".


aus dem Abspann von "Universe"

Sein Roman trägt den Titel "Redshirts" und handelt von einem jungen Fähnrich namens Andrew Dahl, der im 25. Jahrhundert auf ein Raumschiff namens 'Intrepid' versetzt wird. Doch die anfängliche Euphorie weicht schon bald der beunruhigenden Gewissheit, dass irgendetwas nicht stimmt: mysteriös schleunige Genesungen bei Mitgliedern der Brückencrew, zahlreiche Todesfälle bei Außenteameinsätzen und nahezu rituell verlaufende Missionen lösen Beklemmungen bei der Mannschaft aus. Schließlich kommt die schreckliche Wahrheit ans Licht: Alle Abenteuer der 'Intrepid' fußen auf einer Fernsehserie des frühen einundzwanzigsten Jahrhunderts...



Alles in allem ist "Redshirts" ein Buch, in dem die "Vierte Wand" eingerissen wird; oder - treffender formuliert – die Metaebene der Erzählung in der Erzählung Einzug erhält. Ein ansprechendes Gedankenspiel, dass zusätzlich mit einer sympathischen Portion Humor einhergeht.

Bildquelle: aperiodical.com

Nachdem der Musiker Jonathan Coulton dem Buch einen Ohrwurm-verdächtigen Song widmete (der sich ideal als Intro für eine TV-Serie eignen würde) und das Werk 2013 mit dem Hugo-Award für den besten Roman des Jahres ausgezeichnet wurde, überschlugen sich die Ereignisse. Fernsehproduzenten wurden auf sein Schaffen aufmerksam und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass dieser Tage bekannt wurde, dass seine Idee auf den Mattscheibe importiert werden wird. Im Rahmen einer von beginn an klein gehaltenen Miniserie wird die Serie frühestens ab 2015 auf dem amerikanischen Sender FX laufen. FX ist immerhin ein Spartenkanal des leidlich bekannten US-Fernsehsender FOX, der die Verantwortung für die Absetzung von Serien wie "Firefly", "Futurama" oder "Arrested Development" trägt (sprich: FX ist für FOX, was RTL2 für RTL ist).


Einmal Referenz und zurück: Star-Trek-Fan-Video zu Coultons "Redshirt"

Nach dieser Beschreibung wird sicherlich jedem Leser klar sein, dass es sich bei der Serie keineswegs um eine Star-Trek-Serie handelt, wie etwa "Gamestar" impliziert. Scalzi nutzte lediglich die längst in die Popkultur aufgegangene Bezeichnung "Redshirts" für seine Ausführungen und sicherlich sind in seinem Buch haufenweise Star-Trek-Referenzen zu finden. Aber wenn jede Neuerscheinung gleich das Label "Star Trek" aufgestempelt bekommt, die diese Kriterien erfüllt, dann wäre "Andromeda" eine Star-Trek-Serie, "Galaxy Quest" ein Teil der Kinofilmreihe oder "Futurama" die logische Fortsetzung von TAS.

Verhindertes "Redshirt" in der Star-Trek-Parodie "Galaxy Quest"

Zudem wird die Serie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht unbedingt den philosophisch-optimistischen Ton der einzelnen Star-Trek-Ableger treffen. Schon allein Scalzis Buch strotzt nur so vor augenzwinkernden Bemerkungen, latentem Witz und griffigen Pointen. Dass dieser Tenor wohl auch die Serie ergreifen wird, scheint mit der Entwicklung der geplanten Serie durch Jon Shestack ("Der Womanizer", "Dan – Mitten im Leben") und Ken Kwapis ("The Office – Das Büro", "Malcolm mittendrin", "Keine Gnade für Dad") gegeben, denn beide Männer verdienten sich vor allem in eher klaumaukhaften Produktionen ihre Sporen. "Redshirts" wird also eher eine humorige Serie, die im All zu verorten ist und eben keine an den Kanon Star Treks gebundene ernsthafte Science-Fiction-Serie.
Bildquelle: Thinkgeek.com

Doch egal, ob nun ernsthaft oder nicht: Immerhin wird es mit "Redshirts" wieder eine Serie geben, die nach den Sternen greifen wird. Nachdem sämtliche klassischen Science-Fiction-Serien im US-Fernsehen längst abgesetzt wurden und der Begriff heutzutage von verwaschenen Abziehbildern wie "Almost Human", "Defiance" oder gar "Agents of S.H.I.E.L.D." ad absurdum geführt wird, ist es vielleicht wieder an der Zeit, den Schritt zu wagen, eine 'echte' Science-Fiction-Serie mit Raumschiffen, Planeten und Weltall zu produzieren. Sollte sich John Scalzis Buch auch als TV-Serie bewähren, kann ihr potentieller Erfolg den Weg für neue Science-Fiction-Produktionen ebnen. Solange jedenfalls auch nur ein Fünkchen Hoffnung besteht, dass durch diese Anspielung auf einen Star-Trek-Terminus über kurz oder lang auch eine Serie entsteht, die wirklich auf dem Geniestreich Gene Roddenberrys beruht, erwarte ich für meinen Teil "Redshirts" mit großer Freude.



Scalzi zu Gast bei Wheaton

Montag, 6. Januar 2014

Turons Senf zu den neuesten Star-Trek-Serien-Gerüchten

Die Star-Trek-Fangemeinde mag ob des letzten Kinofilms zutiefst gespalten sein, doch in einem Punkt sind sich wohl alle einig: Star Trek gehört zurück auf den Fernsehbildschirm, denn nur als Serie vermochte die Franchise bislang all jene Trümpfe richtig auszuspielen, die sie einst so unverwechselbar machte: Philosophische Fragestellungen, Moralische Zwickmühlen, wissenschaftliche Zurechnungsfähigkeit oder eine ernsthafte Herangehensweise an relevante Science-Fiction-Themen.
Dementsprechend empfänglich ist die Anhängerschaft auch für sämtliche Gerüchte, die vermeintlich neue Anläufe betreffen, eine Star-Trek-Serie im Fahrwasser der jüngsten Kinofilme aufzuziehen. Fans fordern immer wieder die Wiederauferstehung der Roddenberry-Idee als Fernsehserie und längst haben sich potentielle Verantwortliche wie Robert Orci, Michael Dorn oder Seth MacFarlane in Position gebracht. Allerorten herrscht eine gespannte Erwartungshaltung, die mit jedem verstrichenen Jahr und jedem neuen Kinofilm ungeahnte Euphoriehöhen erklimmt.
Seth Mac Farlane interessiert sich wirklich für Star Trek
Daher finden Berichte, wie der des Online-Portals "Call the Cops", in denen davon die Rede ist, dass CBS im Moment sogar gleich zwei Serien auf einmal planen würde, ein erstaunlich großes Echo. In Foren, der Facebookvertretung von Trekzone oder selbst bei der letzten Tafelrunde wird diese spezielle Meldung immer mal wieder hervorgekramt und im Stile von "Stille Post" mehr und mehr aufgebauscht.
Doch was ist wirklich dran an dieser Information aus den unendlichen Weiten des Internets?
Worum geht es überhaupt?
Ist es ein Fake?
Und: Kann das vorgeschlagene Konzept überhaupt funktionieren?
Doch der Reihe nach.
Bereits am 27. November 2013 veröffentlichte die Seite callthecops.net einen Beitrag unter dem Titel "CBS new CSI and EMS related Star Trek television series". Unter Berufung auf eine anonyme Quelle beim amerikanischen Fernsehsender CBS vermeldete das eigentlich auf Kriminalmeldungen spezialisierte Portal dort, dass im Moment die Planungen der Anstalt auf gleich zwei Star-Trek-Fernsehserien ausgerichtet seien.
Die erste soll sich rund um ein Raumschiff namens "USS Locard" drehen, dass in CSI-Manier das Universum bereist, um unter Verwendung modernster forensischer Zukunftstechnologie Verbrechen aufzuklären.
In der zweiten soll es um ein medizinisches Schiff namens "Pierce" gehen, die sich ihrerseits – mit einem künstlichen Wurmlochgenerator versehen - dem Ziel verschrieben hat, einem galaktischen Krankenwagen gleich Notfälle zu behandeln.
Bereits 2014 sollen beide Pilotfilme ausgestrahlt werden um den Siegeszug der Franchise wieder anzutreten.
Doch wer gleich Jubelarien anstimmt, sollte einmal das "About Us" der (US-amerikanischen) Seite lesen:

"This site is a satire of the current state of Law Enforcement, Fire Fighting and Emergency Medical work. Stories posted here are not real and you should not assume them to have any basis in any real fact. [...]"

Auf gut deutsch also (sehr frei übersetzt):

"Diese Seite ist eine Satire auf den momentanen Stand der Strafverfolgung, Feuerbekämpfung und medizinische Notfalldienste. Hier veröffentlichte Geschichten entsprechen nicht der Realität und Sie sollten nicht davon ausgehen, dass sie irgendeinen Bezug zu reellen Fakten hätten. [...]"

Sprich: Alles nur ausgedacht, um das Überangebot an CSI-Serien im US-Fernsehen und die einfallslose Lage im Großteil des Programms zu persiflieren (vgl. Z. 44ff.). Ein solches Vorgehen ist nicht unbedingt neu, immerhin verunsichert der Postillon auf ähnliche Art und Weise schon seit Jahren die deutsche Medienlandschaft.
Doch auch anhand anderer Auffälligkeiten im Text hätte man die Fälschung leicht erkennen können. So weiß der geneigte Fan, dass CBS Orci und Abrams bereits vor diesem Bericht abgekanzelt hat, der mysteriöse "CBS-Insider" (vgl. Z. 1) geht kaum als glaubwürdige Quelle durch, aber vor allem der Name des medizinischen Schiffes sorgt bei Fehsehjunkies eher für Belustigung, als für Glaubwürdigkeit. Denn der Name "Pierce" geht wohl nicht, wie vorgeschoben (vgl. Z. 28f.), auf Francis Junior Pierce oder Pierce-Arrow zurück, sondern auf den berühmten zynischen Chirurgen Benjamin Franklin "Hawkeye" Pierce (Alan Alda) aus der Kultserie "M*A*S*H".
Benjamin Franklin "Hawkeye" Pierce

Nicht zuletzt verleiht ausgerechnet die Kombination aus medizinischem Notfalldiensts- und Strafverfolgungskonzept mit den Informationen, die die Seiten selbst gibt, jeglichen Spekulationen den ultimativen Todesstoß. In anderen Worten:
Pustekuchen! Diese beiden Sendungen wird es nie geben.

Nichtsdestotrotz kann man als Fan an dieser Stelle – aller Unwahrscheinlichkeit zum Trotz – die Möglichkeiten einmal durchspielen.
Die Idee des medizinischen Spezialeinsatzschiffes USS Pierce wirkt vergleichsweise abwegig. Zum einen ist es lediglich eine schwache Variation des ungleich umfangreicher beschriebenen ersten Themas und zum anderen bietet es nur wenig erzählerischen Spielraum. Außerdem benötigt die Welt nicht noch eine House-, Emergency Room oder Grey's Anatomy Serie – nicht einmal im Star-Trek-Schlafrock.
Der Grundgedanke des anderen Serienkonzeptes ist an sich genommen gleichermaßen 'innovativ'. Es gibt eine ähnlich große Anzahl von CSI-Varianten und anderen Krimiserien. Die damit einhergehende Übersättigung des Marktes disqualifiziert ein solche Serie bereits im Vorfeld.
Und dennoch: Die Idee einer Star-Trek-Krimiserie muss nicht zwangsläufig eine Totgeburt sein. Immerhin zeigten Episoden wie "Kirk unter Anklage" (TOS), "Riker unter Verdacht" (TNG) oder "Gewalt" (VOY) zumindest das Potential, dass in der Kreuzung von Science Fiction und Kriminilogie stecken kann. Einige Star-Trek-Bücher wie "Kontamination" oder "Mord an der Vulkan-Akademie" schlagen ansatzweise in eine ähnliche Kerbe.
Nicht zuletzt die Science-Fiction-Ikone Nathan Fillion beweist im Moment mit der in der sechsten Staffel angelaufenen Krimi-Serie "Castle", dass das Genre noch lange nicht so unpopulär ist, wie es der satirische Ansatz des Artikels den Leser glauben machen will.
Denn immerhin weist die Idee eine erschreckende innere Logik auf. Das Schiff ist nach einem bahnbrechenden Forensiker benannt, kleiner als die Defiant und speziell für seine Funktion ausgestattet.
Noch spannender allerdings bleibt das Potential der Idee, denn im Gegensatz zu einem Kriegsschiff, einem Forschungsschiff oder gar einer Raumstation bieten sich solch einem kleinen, vergleichsweise unbedeutendem Schiff ganz andere Möglichkeiten. Der wechselnde Rahmen macht die Idee so spannend, denn wie angedeutet, kann so ein zu lösender Mordfall auf Raumschiffen, Sternenbasen oder Kolonien genauso passieren, wie auf den Heimatwelten von Romulanern, Klingonen oder gar Tholianern. Ganz zu schweigen davon, dass man bei dieser Gelegenheit vernachlässigte oder nie gezeigte Föderationsmitgliedswelten wie Tellar, Sauria oder Delta IV einmal näher beleuchten könnte. Hinzu kommt eine große Bandbreite an Verbrechen wie Erpressung, Verschwörung, Schmuggel, Befehlsverweigerung oder Sexualdelikte die ins Repertoire mitaufgenommen werden könnten, auch wenn der klassische Mord wohl unweigerlich im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen müsste. Wenn die Autoren es schaffen würden, die positiven Eigenschaften Star Treks mit den Spannungselementen von Krimiserien geschickt zu kombinieren, würde sich ein solcher Sci-Fi-Krimi-Hybrid deutlich vom CSI-Einheitsbrei abheben.


Im Großen und Ganzen lässt sich also zusammenfassen, dass die Idee nicht den Hauch einer Chance hat, Fernsehrealität zu werden. Dennoch ist sie trotz aller Satire nicht von schlechten Eltern, denn sie birgt in der Tat eine Menge Potential. Es wird dem gemeinen Star-Trek-Fan allerdings kaum mehr bleiben, als aus diesem guten Ansatz ein spannendes Pen-and-Paper-Rollenspiel zu basteln, denn wenn alle guten Ideen auch zu Fernsehserien werden würden, hätten wir mehr Star-Trek-Serien, und weniger Dschungelcamps, Forsthäuser Falkenaus oder Beverly Hills 90210.