Eindeutig keine Schweden. (Bild: modiphius.com)
Einleitung
Alles fing mit einer E-Mail von Turon47 an, die damit anfing, dass er "einen Anschlag" auf mich vorhätte.WHAT???
Schnell das Phasergewehr aus der Ecke holen und....ah, Batterien leer. Wahr auch besser so, denn beim Weiterlesen ging es schließlich nur darum, das Turon eine kleine Bitte hat und den eigenen Computer zu atomisieren wäre auch nicht das Beste gewesen 😋.
Der Gute hatte sich einen Satz Borg-Figuren gekauft, die zusammengebaut und auch bemalt werden müssen. Da fragte er mich ob ich ihm nicht den Gefallen tun und die für ihn fertigstellen könnte. Sehr gerne, und so schickte er mir die Packung per Post, die sogar auch recht schnell eingetroffen ist. (Kleiner Seitenhieb, liebe Post AG).
Kleine Recherche
Die Figuren sind Borg-Drohnen aus der TNG-Ära nachempfunden und sollen später auch so, oder so ähnlich mal aussehen. Um die Blechkameraden auch richtig zu bemalen, musste ich auch ein bischen recherchieren, den eine entsprechende Vorlage zur Orientierung ist natürlich ideal. Natürlich sind die folgenden Bilder nur Beispiele, die die Charakteristika der Drohnen aus TNG zeigen.Beispiel Nr.1... |
...Nr.2... |
...und ein weiterer Blechbubi. (Bilder: memory alpha) |
Damons Bau-Logbuch
Tag 1: Sternzeit 072018,09 - Montag, 09. Juli 2018Das erste: Auspacken. Die Figuren sind je ca 32 mm groß und mit dabei sind sowie Männlein und Weiblein in unterschiedlichen Posen. Einige Figuren sind, wie es bei solchen Sets üblich ist, doppelt und bei manchen müssen noch die Arme extra montiert werden.
Nach dem Öffnen der Packung kammen diese zwei Tüten zum Vorschein. So eine große Pappschachtel für diese Tüten, was für eine Verschwendung.
Jede Figur hat sein eigenes Podest. Die Spritzlingsrahmen sind erfreulicherweise nummeriert und so weiß ich später auch wo die einzelnen Figuren dann auch hingehören.
Bei diesen Damen und Herren müssen die Arme extra noch drangebaut werden. Mit je einem Tropfen Sekundenkleber natürlich kein Problem.
Als nächstes bastelte ich mir eine Halterung aus Pappe und Klebeband. Darauf werden die Figuren fixiert und so lassen die sich dann rundherum bemalen, ohne das ich sie in die Hand nehmen muss.
Damit geht's nun auch los. Als erstes werden die Figuren mit schwarz, matt grundiert. Diese Farbe passt auch zu den Strumpfanzügen, die die TNG-Borg tragen.
Als nächstes musste ich mir Gedanken machen, wie ich die Hautfarbe der Borg hinbekomme. Da die in ihren Kuben nur selten an die Sonne kommen, ist deren Haut ja blasser als bei einem Zombie.
Also heißt es auf in Damons Hexenküche und Farben mischen, bis ich die richtige gefunden habe. Grundfarbe ist hellgrau, matt und als nächstes ein Tropfen steingrau. Da das ganze nun aber zu dunkel ist, muss noch ein bischen weitergemixt werden. Zum aufhellen kommt nun auch Tropfen für Tropfen weiß, matt in das Gemisch. Nach sechs versuchen hatte ich auch endlich den passenden Ton. Auf dem Bild unter dem E, das wird der finale Hautton.
Ins Gesicht! Natürlich keine Backpfeifen, sondern die Farbe. Bei einigen Figuren bemale ich die rechte Hand nicht, da manche Drohnen ja auch hier ein Implantat bekommen haben.
Das soll's dann auch für heute schonmal sein. Ich habe Turon ja auch vorgewarnt, Figuren bemalen muss Schritt für Schritt erfolgen.
Tag 2: Sternzeit 072018,11 - Mittwoch, 11.07.2018
Heute sollen die Drohnen ihren nächsten Anschtrich bekommen, aber erstmal etwas Musik. Also eine Kassette in den Walkman eingelegt und los geht's.
Die Hintergrungfarbe für die Panzerplatten und Implantate, bei den TNG-Drohnen schimmert diese leicht dunkel-metallisch. Also wieder Farben mischen, um den passenden Ton zu finden. Diese besteht schließlich aus den Farben blau, matt - anthrazit - und eisen,metalic.
Und jetzt wird's frickelig: Ab jetzt werden die Figuren nur noch mit Feinpinseln bemalt. Jedes einzelne Implantat muss Figur für Figur nun bemalt werden und das dauert Stunden. Kann auch schneller gehen, aber entweder man macht's gründlich oder man lässt es.
Nachdem alle Figuren entsprechend bemalt wurden, folgten die ersten Korrekturen. In den Gesichtern und den Bereichen, die schwarz bleiben sollen wurden kleine Patzer wieder korrigiert.
Das stundenlange konzentrieren, das schlaucht. Deswegen war nach diesen Schritten auch für heute erstmal wieder Schluss.
Aber so sieht das Endergebnis für heute aus. Als nächstes werden die Kabel und Schläuche von allen Figuren bemalt.
Tag 3: Sternzeit 072018,11 - Mittwoch, 11.07.2018
Tja, nun hieß es wirklich die ganzen Kabel zu bemalen. Figur für Figur muss ich mit dem Feinpinseln dem Verlauf der einzelnen Leitungen folgen. Diese erhalten übrigens einen Anstrich mit schwarz,seidenmatt.
Und ganz ehrlich, nach vier Figuren war auch schon für heute Schluß. Die restlichen mach ich nach und nach in den nächsten Tagen. Besser man teilt sich die Arbeit ein und setzt sich als Tagesziel drei oder auch mal eine mehr zu bearbeiten und hört dann auf, als wenn man die Lust an dem Projekt verliert.
Trotzdem, diese eintönige Arbeit schlaucht einem ganz schön, und man muss wirklich den Bastlern ein kleines bischen Respekt zollen, die hauptsächlich Dioramen bauen. Als bestes Beispiel lässt sich hier die alljährliche Intermodellbaumesse in den Dortmunder Westfalenhallen erwähnen. Dort stellte ein solcher Bastler mal ein gigantisches Diorama aus, das die Schlacht bei Waterloo aus den napoleonischen Kriegen nachstellt. Über 20.000 einzeln von Hand bemalte Figuren bevölkern die Anlage und nach Aussage des Erbauers dauerte es über acht Jahre alle Figuren fertigzustellen. RESPEKT!!!
Das Waterloo-Diorama in Dortmund. |
Kleine Nahaufnahme. |
Ein ganzes Regiment und alle von Hand bemalt. |
Also von daher kann ich mich eigentlich über die "nur" zehn Borg-Figuren nicht beklagen. Aber Trotzdem:
Tag 5: Sternzeit 072018,15 - Sonntag, 15.07.2018
Nachdem ich die letzten Tage nur noch Kabel vor den Augen hatte, habe ich es am Freitagabend schließlich geschafft. Den Samstag muste ich mal abschalten und was anderes machen, muss auch mal sein😊.
Heute geht's nun weiter mit den Borg. Als nächstes werden die Armprothesen bemalt und zwar als deutlichen Kontrast zur Restfarbe mit anthrazit,schwarz. Danach folgte schon der nächste Anstrich mit schwarz, glänzend. Damit wurden einige kleine Detail, wie z.B. an den Armprothesen bemalt. Etwas warten und trocknen lassen, dann kann es auch schon in Richtung Endspurt gehen. Mit den Metallicfarben messing und kupfer wurden schließlich weitere kleine Details bemalt. Hauptsächlich an dem Armprothesen und auch einige Augenprothesen. Einige solcher Prothesen erhielten auch einen zweifarbigen Anstrich. Erst mit schwarz, glänzend und dann jeweils mit grün oder leuchtgelb.
Man verzeihe mir das ich hier keine Fotos zeigen kann, der Akku der Kamera ist leer😔 .
Tag 6: Sternzeit 072018,16 - Montag, 16.07.2018
So, erstmal ein Bild von einer der fertigen Figuren. Diese wurden allesamt noch mit dem finalen Anstrich farblos, matt versehen um sie zu versiegeln.
Was noch fehlt sind die Podeste für die Figuren. Diese haben eine Gitterstruktur, die glatt an dem Fussboden auf Borgschiffen ähnelt. Von daher sollen die Podeste auch so angemalt werden. Zuerst noch ganz konventionell mit schwarz, matt und der Rest soll mit Eisenfarbe bemalt werden. Das Schwarz soll der Gitterstruktur einen Tiefeneffekt verleihen und um den Eisenton hervorzuheben, will ich die Podeste mit der Airbrush lackieren.
Für dieses Verfahren muss ich die Farbe in ein anderes Behältnis umfüllen und so verdünnen, das die sich sprühen lässt. Aber erstmal die Maschine startklar machen.
Gestatten, mein selbstgebauter Airbrush Kompressor:
Ich bin eigentlich eher ein reiner Pinselmaler und habe bisher selten mit Airbrush gearbeitet. Hauptsächlich zum Lackieren meiner drei großen Modellschiffe. Deswegen habe ich mir mal vor Jahren einen Druckluftkompressor selbst gebaut, den ein richtiger ist mir einfach zu teuer.
Das Gebilde besteht aus einem Kühlschrankkompressor, der die komprimierte Luft in die beiden Flaschen pumpt, wo diese gespeichert wird. Sobald diese voll sind, sorgt das Überdruckventil dafür, dass der Kompressor nicht weiterpumt. Übrigens, auf die Idee einen Druckmanometer und ein Überdruckventil einzubauen, darauf sollte man vorher kommen. Also bei mir kam dieser Geistesblitz, nachdem die ersten Flaschen mir um die Ohren geflogen sind😆😅.
So, der Kompressor komprimiert, also gehts nun ans Überprüfen der Spritzpistole. Hab das ganze
schon eine Weile nicht mehr benutzt und als erstes soll die Funktion mit Wasser getestet werden.
Und da fing's an. Die Pistole ging nicht! Och Mensch... erster Versuch, die Düse mal reinigen.
Ging immer noch nicht. Die Pistole zerlegen und alles putzen, Pistole wieder zusammengebaut und....
geht immer noch nicht! Ach Scheiße😠. Na gut, dann eben nicht.
Tag 6: Sternzeit 072018,17 - Montag, 17.07.2018
Tja, dann muss es eben auf die konventionelle Art weitergehen. Die Strukturen innerhalb der Sockel wurden mit Eisenfarbe bemalt.
Nachdem diese Arbeit vollendet ist, wurden kleine Patzer noch korrigiert. Und dann wahr es soweit, die Figuren können auf ihre jeweiligen Sockel geklebt werden.
Nun nachdem die Figuren mit ihren Sockeln vereint sind, ist es viel einfacher noch den Rest der Sockel zu bemalen.
Dann noch auch diese mit farblos versiegeln.
Fertig!!!
Und nun heißt es Abschied nehmen. Die Truppe wanderte wieder ins Paket um wieder Richtung Potsdam zu reisen.
Im Nachhinein hat diese Arbeit doch etwas Spaß gemacht und der Abschied fällt doch nicht ganz so leicht. Ich hoffe Turon47 ist zufrieden mit dem Ergebnis und wünsche ihm viel Spaß mit seiner Borg-Truppe.
Respekt, wer so viel Zeit, Muse und Geduld in eine einzige Sache steckt! Das Ergebnis kann sich sehen lassen und ich hoffe Deine Bemühungen wurden entsprechend entlohnt und gewürdigt ;)
AntwortenLöschendamit dürftest du offiziell zu einem major target werden, wenn die borgs kommen und anfange zu assimilieren. willkommen in deinem neuen leben als makeupdrohne für die königin.
AntwortenLöschenbtw ein tipp für die sockel: bei strukturen, bei denen es unwarscheinlich ist, daß man sie so berührt, daß abrieb entsteht, nehme ich seit neuestem schwarze knetmasse, um sie einzufärben. das zeug kann leicht durch drüberreiben entfernt werden, sodaß es nur in den vertiefungen bleibt und mit einem zahnstocher und ggf etwas spülmittel kann es auch ganz entfernt werden, wenn nötig. auf die weise hab ich die cockpitfenster und besonders die streben bei einem 10 cm großen millenium falcon modell von bandai super hinbekommen, ohne an den feinen streben zu verzweifeln. ist übrigens auch ne option, wenn man nach innen versetzte fenster an eaglemossmodellen hat, die nicht bemalt sind.