Donnerstag, 1. Oktober 2015

Keine deutsche Version von Star Trek Attack Wing

Liebe Hobby-Schiffscaptains und andere Bruchpiloten,

für alle diejenigen von euch, die auf eine deutsche Version von Star Trek Attack Wing (STAW) warten, gibt es heute eine ernüchternde Nachricht: Asmodee Deutschland hat gestern (30.09.2015) per Facebook verkündet, dass es die Arbeiten an der deutschen STAW-Umsetzung eingestellt hat.

Asmodee Deutschland gab am 30. September 2015 über Facebook bekannt, dass es keine deutsche STAW-Umsetzung geben wird.
Hintergrund dieser Entscheidung sind wahrscheinlich Differenzen zwischen Asmodee Deutschland und Wizkids (USA). Details sind nicht bekannt. In der Community wird jedoch gemunkelt, dass die Preisvorstellungen auseinander gingen und Asmodee Deutschland zuviel für die STAW-Produkte hätte verlangen müssen, um die Bedingungen von Wizkids zu erfüllen. Aber das sind nur Spekulationen...

Asmodee Deutschland stellt jedoch als kleine Entschädigung die bereits erstellten deutschen Regeln kostenlos als PDF-Download bereit. Die Karten zu den Schiffen und alle weiteren Texte werden jedoch weiterhin nur englisch erwerbbar sein.

Das deutsche Regelwerk kann kostenlos bei Asmodee Deutschland runtergeladen werden.
Derzeit gibt es wilde Spekulationen was das für den weiteren Erwerb von STAW-Artikeln bedeuten wird. Da bisher nicht bekannt ist ob neben der deutschen Übersetzung auch die Distribution des englischen STAW in Deutschland leiden wird, gebe ich darauf erstmal nicht viel. Viele Läden und Spieler haben ihre Artikel ohnehin direkt aus dem Ausland bezogen. Daher wird meines Erachtens erstmal alles beim Alten bleiben - evtl. abgesehen von einer Preiserhöhung.

Wir kamen auf unseren STAW-Spielevents glücklicherweise immer sehr gut mit dem englischen Material zurecht. Eingefleischte Trekkies kennen dank englischem Star Trek-Vokabular ohnehin schon die meisten Begriffe und den Rest lernt man auch ohne ausgereifte Englischkenntnisse sehr schnell. 

Wir erklären die Regeln aber gerne und geduldig jedem Neuling auf deutsch, schaut also einfach mal bei einem unserer Spielevents vorbei. Der nächste Event findet am kommenden Sonntag, den 04. Oktober 2015 ab 15 Uhr im Level 76 statt...

Dienstag, 29. September 2015

Ein Hoch auf unseren Nachbarn!

Vor ein paar Tagen berichtete die NASA über Hinweise auf Existenz von flüssigem Wasser auf unserem Nachbarplaneten Mars. Mit dem Vorhandensein von [flüssigem] Wasser besteht auch immer die Möglichkeit von Leben.

Mars. Aufgenommen mit dem Mars Global Surveyor

Im Star Trek Universum war der Mars bis zum Jahre 2032, als die Crew der Ares IV landete, nie von einem Lebewesen betreten worden. Durch Terraforming konnte 2103 die erste Kolonie entstehen. Kurz darauf folgte der Bau der Utopia-Planitia-Flottenwerft, in der die Enterprise-D gebaut wurde. Auch Benjamin Sisko war, nach Wolf 359, auf dem Mars stationiert.

Blick auf Utopia Planitia

Der Mars hatte schon immer einen besonderen Einfluss auf die Menschen. Wegen seiner roten Farbe wurde er oft mit dem Krieg in Verbindung gebracht. Er repräsentierte die Kriegsgötter Ares, Mars und Tyr. Auch der Komponist Gustav Holst verlieh ihm einen starken Charakter in seinem Werk. In H. G. Wells "Krieg der Welten" verließen die Marsianer ihre Heimatwelt, um auf der Erde ansässig zu werden. Im Roman "The Martian Missile" von Donald A. Wollheim ist der Mars am Äquator von seichtem Wasser bedeckt und es gibt kakteenähnliche Pflanzen. Die jüngsten Nachrichten der Nasa inspirierten auch Google dazu unseren Nachbarplaneten mit einem Doodle zu ehren.

Google Doodle vom 29.09.2015
Die wahre Geschichte zum Nasa-Fund. Gefunden auf: memespot.net

Freitag, 25. September 2015

Die Tafelrunde in der Märkischen Allgemeinen

Da fiel mir doch letztens ein, "da war noch was...."
Für den ein oder anderen der den Artikel nicht gelesen hat, hier mal konserviert. Oder wenn die Aufräumwut bei der Märkischen Allgemeinen ausbricht und nix mehr zu finden ist :-D

Update 25.09.2015
Vielen Dank Kwasar für den Hinweis! Da der Artikel erschienen ist als ich im Urlaub war, habe ich ihn nun total vergessen. Ich bin aber voll Deiner Meinung, dass der Artikel einfach inhaltlich so gut ist, dass er nicht in Vergessenheit geraten sollte. Deshalb habe ich mich nun kurzerhand mit dem Autor in Verbindung gesetzt und von ihm persönlich die Erlaubnis erhalten, den Artikel auf unseren Blog zu veröffentlichen, natürlich nur unter dem Hinweis, dass Marcel Kirf (nicht Kirk) der Autor ist und der Artikel in der Märkischen Allgemeinen Zeitung am 4.09.2015 erschienen ist. Alle Fotos sind Eigentum der MAZ.
Vielen Dank an dieser Stelle auch noch mal an Marcel (Text) und Sasse für die Fotos!

Link zum Original

Die Trekkies am Stammtisch in Potsdam


Die Jungs und Mädels rund um den „Captain“ sind Science-Fiction-Fans. Doch sie mögen nicht irgendwas, sie lieben Star Trek. Gemeinsam treffen sie sich einmal im Monat in Potsdam zum Stammtisch „Hermann Darnell“. Die Liebe geht noch weiter, erst kürzlich drehten sie einen 89-Minuten-Fanmovie. Nun glauben Sie, die Stammtischler hätten eine Macke? Klar!
Devotionalien aus dem „Raumschiff Enterprise“-Universum sind gern gesehen.
Quelle: MAZ
Potsdam. Als der „Captain“ kommt, gehen alle Köpfe hoch. An einer langen Tischreihe im Nebenraum des Lokals „Albers“, direkt am Bahnhof Griebnitzsee, sitzt sie zusammen: die Star-Trek-Tafelrunde „Hermann Darnell“. Science-Fiction-Fans sind sie. Doch ihre Liebe für die Welt von Kirk, Spock, Picard, Janeway und Uhura geht über die Fiktion hinaus.
„Viele glauben, wir haben ne Macke. Haben wir ja auch manchmal. Aber unsere Macke ist gesund“, sagt „Captain“ Micha lachend, nachdem er einen plastenen Klingonen-Kopf auf die Tafel gestellt, jeden begrüßt und sich selbst gesetzt hat. Wie alle anderen auch möchte er nur seinen Vornamen nennen. „Star Trek ist unser Hobby, und unser Hobby ist privat“, sagt er zur Begründung.

Ein Thema verbindet sie alle

Vor sechs Jahren hat Micha die Tafelrunde ins Leben gerufen, zusammen mit dem ebenfalls Star-Trek-verrückten Sepp. Sieben Personen kamen zum ersten Treffen im Jahre 2009. „Heute sind über 60 Leute im E-Mail-Verteiler und um die 30 kommen jedes Mal vorbei“, resümiert Micha. Einmal im Monat tagt die Tafelrunde. Was sie zusammenführt, ist das gemeinsame Gesprächsthema: Studenten sind dabei, Angestellte, Ingenieure, ein Professor, Arbeiter, Handwerker und Freiberufler. 
Rund 30 „Trekkies“ kommen regelmäßig zur Tafelrunde Quelle: MAZ
Maler Frank und Uni-Angestellte Adriana sind in Uniform da. Dazu besteht aber keine Verpflichtung. Die beiden haben sich auf einer Convention kennengelernt. So werden die großen Trekkie-Treffen genannt, zu denen besonders in den 90er Jahren Zehntausende strömten. Nach mehreren Jahren Fernbeziehung zog der gebürtige Kölner schließlich zu seiner Freundin nach Potsdam.
Frank und Adriana haben sich auf einer Convention kennengelernt.
Quelle: MAZ
Die Tafelrunde versteht sich aber nicht als exklusiver Club. Jeder ist willkommen, ohne Vorbedingungen. Das wollte Micha bereits im Namen ausdrücken. In Deutschland gab es zur Hochphase des Star-Trek-Booms in den 90er Jahren in vielen Städten sogenannte „Trek Dinner“, erzählt Micha. Allein in Berlin habe es drei davon gegeben. Aber das ist lange vorbei. „Wir haben uns bewusst nicht so genannt“, erzählt der Tafelrunden-Gründer. „Wir wollen ein Stammtisch sein, wo man Spaß hat – und unser liebstes Hobby pflegen.“ Elitäre Nerd-Veranstaltungen finden alle am Tisch abstoßend. Die Tafelrunde versteht sich als Sammelbecken für Star-Trek-Fans in der Region. Auch Mitglieder anderer Fanclubs sind willkommen, mit vielen sind die Potsdamer vernetzt.

Wer war „Hermann Darnell“?

Der Name „Hermann Darnell“ übrigens ehrt augenzwinkernd das erste „Redshirt“. So werden Figuren genannt, die kurz nach ihrem ersten Auftritt sterben. Im Star Trek-Universum tragen sie traditionell rote Uniform. Darnell ist der erste Charakter, der in „Raumschiff Enterprise“ auf einer Außenmission stirbt.

Außenmissionen für die Potsdamer Trekkies

Außenmissionen nennen die Potsdamer Trekkies auch gemeinsame Aktionen außerhalb der Kneipe. Dazu gehören unter anderem Kinobesuche, Spieleabende, das Treffen mit Darstellern und Feste. Auf der Langen Nacht der Wissenschaften haben Tafelrunden-Mitglieder verschiedene Vorträge zu Themen wie Warp-Geschwindigkeit oder Universalübersetzer gehalten. Zusammen mit einem anderen Fanprojekt entstand zudem ein abendfüllender Spielfilm: „Star Trek: Dark Horizon“ ist 89 Minuten lang und wurde Mitte August uraufgeführt. Seit Ende letzten Jahres wurde das Drehbuch geschrieben, seit Februar gedreht. Der 29-jährige Potsdamer Ronald hat die Filmmusik dazu beigesteuert, unter den insgesamt 25 Darstellern sind einige Mitglieder der Tafelrunde. Das Werk findet sich auf der Internetplattform YouTube.
Im „Albers“ treffen sich die Trekkies von Anfang an. Das Lokal liegt direkt am Bahnhof. So kommen auch die zahlreichen Tafelrunden-Mitglieder aus Berlin gut zu den Treffen. Und die Gastronomen mögen ihre etwas schrägen Gäste. Im Nebenraum, der jedes Mal voll besetzt ist, wenn sie kommen, durften die SciFi-Fans anlässlich des 5-jährigen Bestehens ein Portrait von Hermann Darnell aufhängen. 
Einen festen Platz haben die Science-Fiction-Fans im Lokal „Albers“.
Quelle: MAZ
„In letzter Zeit wurde es oft ganz schön eng da drin“, berichtet Kellnerin Conni Kilpert. Nach ihrem Eindruck kämen immer mehr. „Die sind alle sehr sympathisch, entspannte Leute.“ Manchmal würden sie auch einen Film gucken, hat die Kellnerin beobachtet. „Was genau die da machen, weiß ich aber nicht.“

„Wir möchten mehr als Fans sein“

Dabei sind alle Tafelrunden-Aktivitäten öffentlich. Der aufwendig gestaltete Blog derStar-Trek-Tafelrunde „Hermann Darnell“ informiert nicht nur über aktuelle Termine, sondern hat sich zu einem renommierten Fachforum für Science-Fiction-Fans entwickelt. Neben spezifischen Motiven der Serie und des Genres werden dort auch gesellschaftspolitische, technische und philosophische Fragen erörtert. „Wir möchten mehr als Fans sein“, erklärt Micha. „Für mich steckt da eine Lebensphilosophie drin, eine Perspektive für die Menschheit.“ Er persönlich sei auch sehr politisch, bekennt er. „Wir positionieren uns klar gegen Rechts.“ Das sei im Kontext ihrer Lieblingsserie auch gar nicht anders möglich: „Wer an die Zukunft der Menschheit im All glaubt, tritt für ein Menschenbild ein, in dem Hass und Gewalt keinen Platz haben.“ Von Marcel Kirf