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Dienstag, 29. September 2015

Ein Hoch auf unseren Nachbarn!

Vor ein paar Tagen berichtete die NASA über Hinweise auf Existenz von flüssigem Wasser auf unserem Nachbarplaneten Mars. Mit dem Vorhandensein von [flüssigem] Wasser besteht auch immer die Möglichkeit von Leben.

Mars. Aufgenommen mit dem Mars Global Surveyor

Im Star Trek Universum war der Mars bis zum Jahre 2032, als die Crew der Ares IV landete, nie von einem Lebewesen betreten worden. Durch Terraforming konnte 2103 die erste Kolonie entstehen. Kurz darauf folgte der Bau der Utopia-Planitia-Flottenwerft, in der die Enterprise-D gebaut wurde. Auch Benjamin Sisko war, nach Wolf 359, auf dem Mars stationiert.

Blick auf Utopia Planitia

Der Mars hatte schon immer einen besonderen Einfluss auf die Menschen. Wegen seiner roten Farbe wurde er oft mit dem Krieg in Verbindung gebracht. Er repräsentierte die Kriegsgötter Ares, Mars und Tyr. Auch der Komponist Gustav Holst verlieh ihm einen starken Charakter in seinem Werk. In H. G. Wells "Krieg der Welten" verließen die Marsianer ihre Heimatwelt, um auf der Erde ansässig zu werden. Im Roman "The Martian Missile" von Donald A. Wollheim ist der Mars am Äquator von seichtem Wasser bedeckt und es gibt kakteenähnliche Pflanzen. Die jüngsten Nachrichten der Nasa inspirierten auch Google dazu unseren Nachbarplaneten mit einem Doodle zu ehren.

Google Doodle vom 29.09.2015
Die wahre Geschichte zum Nasa-Fund. Gefunden auf: memespot.net

Montag, 17. Februar 2014

Mars One – A One Way Ticket To Mars!?


gemeinschaftlich verfasst von 
Turon47 und Rok

Einleitung
:
Auch wenn er nur etwa halb so viel an Masse zu bieten hat wie die Erde, hat der nach dem römischen Kriegsgott Mars benannte vierte Planet unseres Sonnensystems eine gewichtige Rolle im Star-Trek-Universum inne. Viele Charaktere wie Jean-Luc Picard, Kathryn Janeway oder auch Tom Paris behaupteten, innerhalb ihrer Ahnenreihe frühe Marskolonisten zu finden. Redjac (beziehungsweise Jack the Ripper) konnte der Star-Trek-Überlieferung nach an diesem Ort immerhin acht Frauen meucheln, bevor er nach Alpha Eridani II ins All hinauszog. Die legendäre USS Enterprise NCC-1701-D wurde auf der hiesigen Utopia-Planitia-Werft gefertigt und wie zuletzt die ENT-Episode "Terra Prime" bewies, kommt der Besiedelung des roten Planeten eine Schlüsselrolle beim Griff der Menschheit nach den Sternen zu.
Nun konnte TOS zwar erstaunlich korrekt vorhersagen, wann es zur Mondlandung kommen würde, doch mit Start der Nachfolgeserie TNG gerieten die irdischen Raumfahrtprogramme ziemlich ins Stocken. Die Erforschung des eigenen Sonnensystems ist ziemlich ins Hintertreffen geraten. Da seit dem Zusammenbruch des Ostblocks kaum mehr eine Motivation für ambitionierte staatliche Raumfahrtprogramme wie das der USA zu bestehen scheinen, klingt es nur logisch, den Platz für private Unternehmer freizumachen.




Zum Projekt:
Eine neue Welt. Dorthin, wo noch niemand zuvor gewesen ist. Was Star Trek als Leitmotiv propagiert, versucht die niederländische Stiftung "Mars One" Realität werden zu lassen. Menschen brechen in den Weltraum auf und besiedeln den Mars. Visionär und zugleich revolutionär. Wer diese Reise auf sich nimmt, lässt sein bisheriges Leben hinter sich, wie einst die alten Entdecker der "Neuen Welt". Es ist die Vision, eine Heimat fernab der Erde für die Menschheit zu ergründen.

Die Stiftung "Mars One" plant im Jahr 2024 ihre erste vierköpfige Crew, ohne Rückfahrschein, zum Mars zu schicken, um auf dem "roten Planeten" Menschen anzusiedeln. Die 2011 gegründete Stiftung startete 2013 ihr Auswahlverfahren, um ihre Crew zusammenzustellen. Vier Astronauten werden es beim ersten Flug sein; die nächsten vier starten zwei Jahre später 2026. Zuvor werden im Jahr 2020 ein Rover und 2022 zwei Wohneinheiten und vier Versorgungseinheiten zum Mars geschickt. Durch Robotik wird die Wohnsiedlung aus der Ferne errichtet. Dadurch haben die Astronauten bei ihrer Ankunft eine funktionstüchtiges neues Zuhause. Ziel von "Mars One" wird es sein, Forschungen auf dem Mars durchzuführen. Die Astronauten werden untersuchen, wie ihre Körper auf die veränderten Umweltbedingungen reagieren. So wird ihr Leben unter einem 38prozentigen Gravitationsfeld stattfinden. Außerdem werden sie experimentieren, wie irdische (Speise-) Pflanzen auf dem Mars wachsen. Später sollen lokale Rohstoffe für die Erweiterung der Siedlung genutzt werden. Strom wird durch Solaranlagen erzeugt. Wasser gewinnen die Forscher aus dem gefrorenen Eis, das sich in der Umgebung der Siedlung befinden soll. Einmal angekommen, gibt es für die Astronauten also vielfältige Möglichkeiten, sich auf dem Planeten häuslich einzurichten.


Nachdem das Teilnehmerfeld von über 200.000 Bewerbern auf einen Kandidatenkreis von 1.058 eingeengt wurde, steht fest, dass es auch ein Kandidat aus Potsdam in diese Endauswahl geschafft hat. Der Student Denis Newiak geht dabei sehr offen mit seinen Zukunftsplänen um und informiert auf seiner Website detailliert über seine Pläne und gibt auch Magazinen wie dem Stern bereitwillig Auskunft.



Darum meint Rok, dass "Mars One" ein voller Erfolg wird:
Doch was bringt eine solche Marsexpedition? Wie oft in der Geschichte der Menschheit, ging dem technischen und gesellschaftlichen Fortschritt eine entscheidende Pionierarbeit voraus? Seien es die Gebrüder Wright oder Neil Armstrong. Immer gab es mutige Menschen, die in den entscheidenden Momenten einen Schritt vorwärts wagten. So könnte auch "Mars One" eine unerlässliche Rolle in der Weltraumforschung spielen. Hier lassen Menschen im Sinne der Forschung ihr bisheriges Leben hinter sich, um eine Reise ohne Wiederkehr anzutreten. Die Erschließung einer neuen Welt - nur diesmal nicht über die Meere, sondern durch die Weiten des Raumes. Hier tritt der Mut einiger visionärer Menschen zutage, eine komplette Welt (die Erde) für immer zu verlassen und neue Orte zu erschließen.
Wie die Pionierleistungen davor, birgt auch diese Reise enorme Risiken. Doch ohne solche Abenteurer, die dieses Wagnis eingehen und für ihre Überzeugung ihr Leben riskieren, wären wir heute nicht so weit entwickelt. "Mars-One" kann den menschlichen Wirkungsradius erweitern, technisch, aber auch in gesellschaftlicher Hinsicht. Das Projekt kann Anstöße geben und Menschen dazu bewegen, öfter mal über die eigenen Grenzen hinaus zu denken. Außerdem kann "Mars One" eine Initialzündung für eine weitere Besiedlungswelle sein. Andere Unternehmungen könnten dieser folgen. Der Mensch kann so ein Stück näher an die Gesellschaft des 24. Jahrhunderts heranrücken. Einer Gesellschaft, in der das Streben nach Profit abgeschafft wurde und der Mensch aus reiner Neugier, Hingabe zur Erkenntnisgewinnung und dem Streben über den Tellerrand (der Erde) hinauszublicken, agiert.


Darum zweifelt Turon47 ein wenig am Erfolg von "Mars One":
So sympathsich, utopisch und romantisch der Plan auch klingen mag - er vereint auch die Kritik prominenter Gegenstimmen wie der des deutschen Ex-Astronauten Ulrich Walter, seines früheren Kollegen Thomas Reiter oder des russischen Kosmonauten-Trainers Sergej Krikaljow auf sich.
Hauptkritikpunkt ist natürlich die Tatsache, dass es sich bei der Unternehmung um einen Flug ohne Wiederkehr handelt. Die potentiellen Freiwilligen müssen sich von diesem Planeten völlig verabschieden und sich auf ein Leben der Entbehrung vorbereiten. Frische Nahrung, medizinische Spezialversorgung oder technisches Equipment sind dann entweder gar nicht, nur durch Nachschubmissionen oder nach Jahrzehnten mittels Eigenproduktion zugänglich.
Und die daraus resultierenden Engpässe sowie deren Folgen sind nur die Spitze des Eisbergs, denn es lauern noch viel mehr Gefahren auf die freiwilligen Kolonisten. Das Zittern um die Landung der Curiosity auf der Marsoberfläche möchte ich mir lieber nicht bei diesem Projekt vorstellen; die ständigen Einschläge von Meteoriten wurde ja schon in der Enterprise-Serie thematisiert und das Fachsimpeln über die Gefahren von kosmischer Strahlung möchte ich an dieser Stelle gar lieber Harald Lesch überlassen.



Auch ich sehe das größte Problem im mutigen und sehr optimistisch ausgelegten Zeitplan. Da Menschenleben von der sorgfältigen Planung, Konstruktion und Ausführung der Pläne abhängen, hätte ich mir mehr Puffer gewünscht. Doch mehr Puffer bedeutet auch, dass die Kandidaten weiter altern und irgendwann Gefahr laufen, zu alt für einen Raumflug zu sein. Denn wer sich heute mit fünfundzwanzig für diesen Trip bewirbt, ist im Jahre des geplanten Starts sechsunddreißig. Wenn es zu den nicht unwahrscheinlichen Verzögerungen kommt, vielleicht sogar schnell sechsundvierzig. Ein mutiges Alter für einen Neustart auf einem unbewohnten Planeten und eine lange Zeit, in der man sich möglichst nicht allzu sehr auf der Erde binden sollte.
Ferner empfinde ich es als beunruhigend, dass bisherige Biosphären-Experimente bislang kaum davon überzeugen konnten, dass der Mensch einer solch extrem belastenden Situation psychologisch gewachsen ist. Ob das durch die für den Rest der Menschheit verfügbare Fernsehübertragung abgefedert werden kann, muss an dieser Stelle doch ernsthaft angezweifelt werden. Schon allein die Idee, die Finanzierung dieser Unternehmung vom wankelmütigen Medium Fernsehen abhängig zu machen, verursacht Zahnschmerzen. Denn großartige Serien wie TOS, Enterprise oder Firefly wurden einfach abgesetzt. Wenn aber die Quote bei diesem Weltraum-Big-Brother nicht mehr stimmt, wie wird dann die weitere Finanzierung von Versorgungsflügen gewährleistet?


Fazit:
Wie man sehen kann, gibt es eine Reihe von stichhaltigen Argumenten sowohl für, als auch gegen dieses Projekt. Doch bei allem Lob und aller Kritik muss man dem Projekt Mars One zugute halten, dass es die längst tot geglaubte Debatte um eine Besiedlung des roten Planeten neu belebt hat. Der Griff des Menschen nach den Sternen scheint wieder in erreichbare Nähe gerückt und und während sich nationale Raumfahrtprogramme seit Jahren in einer höhepunktsarmen Lethargiestarre befinden, bewegt diese Initiative endlich etwas. Selbst ein kleiner Star-Trek-Fan-Blog fühlt sich dadurch scheinbar genötigt, diese Thematik aufzugreifen und seinen Lesern von diesem ohnehin bereits mit großer Aufmerksamkeit der Presse bedachten Thema zu berichten.
Doch warum eigentlich?
Nun, "Mars One" wird, wie einige Mitglieder der Tafelrunde auch, in einigen wenigen Tagen auf der "Star Trek Destination Germany" zugegen sein, sich dort den Nachfragen interessierter Science-Fiction-Anhänger stellen und über ihre Ziele genauer informieren. Im Gegensatz zur fiktionalen Star-Trek-Welt hat "Mars One" allerdings die Möglichkeit, den Grat von Fiktion zu Wirklichkeit zu überschreiten. Ob es dem Projekt gelingen wird, kann nur die Zukunft, das 'unentdeckte Land', zeigen.