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Freitag, 30. März 2012

The Transporter Malfunction - Leonard Nimoy bei der Big Bang Theory



Eine kleine Spoilerwarnung....

Auftritte von Star-Trek-Stars hat es bei der Big Bang Theory ja schon öfter gegeben. Doch man muss den Produzenten zugute halten, dass sie in der Regel versucht haben, den Darstellern die Möglichkeit zu geben, auf kreative Art und Weise mit ihrem Status zu spielen. Aus Wil Wheaton wurde eine böse Version seiner selbst, George Takei erhielt die Gelegenheit, Howard Wolowitz' latente homosexuelle Tendenzen zu repräsentieren und LeVar Burton konnte seinem Twitter-Ruf gerecht werden. Lediglich Brent Spiner lieferte einen vergleichsweise bemühten Auftritt als Wheaton-Nachfolger ab.

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Nun absolvierte auch Leonard Nimoy wenige Tage nach seinem 81. Geburtstag seinen überfälligen Auftritt in der Fernsehserie, deren unbestreitbarer Verdienst es ist, das Nerdtum aus der Schmuddelecke geholt zu haben. Nachdem besonders seine Rolle als Spock schon häufig zum Handlungsgegenstand und Dialoginhalt geworden war, konnte man als treuer Zuschauer dieses Ereignis als Auftritt mit Ansage vorhersehen.

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Bildquelle: trekmovie.com

Doch wer denkt, dass Nimoy auch nur eine Sekunde zu sehen ist, der irrt gewaltig, denn sein Einsatz blieb, wie bereits im Vorfeld bekannt wurde, auf eine Sprechrolle beschränkt. Das hört sich im ersten Moment wenig spektakulär an, doch die Macher der Serie wären nicht sie selbst, wenn sie es nicht verstanden hätten, daraus ein wirklich denkwürdiges und kreatives Ereignis zusammenzuzimmern.
Zudem war bereits seit "The Excelsior Acquisiton" bekannt, dass Leonard Nimoy Sheldon Cooper gegenüber eine einstweilige Verfügung erwirkt haben muss - weshalb dem Auftritt von Anfang an klare Grenzen gesteckt waren.
Tatsächlich leiht Nimoy einer Star-Trek-Action-Figur seine Stimme, die - wie sollte es auch anders sein - Spock darstellt. Dieser "Tiny Spock" verleitet Sheldon Cooper nicht nur dazu, die Originalverpackung eines Mego-Transporters aus dem Jahr 1975 zu öffnen, sondern redet ihm auch ins Gewissen, als dieser einfach das zerstörte Spielzeug seinem Mitbewohner Leonard Hofstadter unterschiebt.



Das Schöne an "The Transporter Malfunction" ist, dass die Folge recht clever den Sinn und Unsinn von Sammlerleidenschaft hinterfragt. Besonders zentral wird dabei beleuchtet, wozu man überhaupt Spielzeug in seiner Originalverpackung belässt.
Nach mehreren relativ mäßigen Folgen kehrt die Big Bang Theory damit endlich wieder ins Fahrwasser der Geeks und Nerds zurück und behandelt mit ironischem Unterton Belange, die den normalen Verrückten auf der Straße angehen. Dabei wahren die Macher zwar die Distanz, versäumen jedoch nicht, recht liebe- und respektvoll auf solcherlei Marotten wie Sammlerwahn zu schauen.
Darüber hinaus betten sie Spocks Charakter großartig ein. Nicht nur, dass eine auf Vulkan nicht abwegige Landschaft gezeigt wird (allerdings mit dem "Wächter der Ewigkeit" der eigentlich auf einem anderen Planeten herumstehen müsste und eindeutig zu vielen Monden); auch der Gorn aus "The Apology Insufficiency" hat seinen verdienten Zweitauftritt.
Damit offenbart sich aber auch gleich das einzige Problem. Einige Storyelemente dieser Folge ähneln stark dem vorangegangenen Gornauftritt, doch um ehrlich zu sein, sollten hochgesteckte Handlungserwartungen bereits dadurch gebremst werden, dass es sich bei der Serie um eine knapp zwanzigminütige Sitcom handelt. Viel Platz, die Entwicklung jeder einzelnen Figur zu dokumentieren, bietet sich da einfach kaum und im Vergleich zu anderen Sitcoms, wo so etwas nur nervt (How I met Your Mother) oder gänzlich ignoriert wird (Two and a Half Men) findet The Big Bang Theory ein gesundes Mittelmaß.

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War sonst noch was?
Ja - der Nebenhandlungsstrang. Endlich hat Raj Koothrappali wieder etwas mehr Raum zur Figurenentfaltung und nicht zu vergessen: Mit Brian George in der Rolle seines Vaters spielt ein weiterer Star-Trek-Darsteller mit. George hatte bereits bei Deep Space Nine in "Dr. Bashirs Geheimnis" den Vater von Doktor Julian Bashir verkörpert (und auch O'Zaal in der Voyager-Episode "Das Rennen").

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Alles in allem ist "The Transporter Malfunction" mal wieder eine sehr gelungene und vor allem sehr nerdige Folge, die nicht nur Spaß macht, wenn man Star-Trek-Anhänger ist. Nimoys Auftritt ist dezent, aber gelungen und passt gut in die interne Chronologie der Serie.

Denkwürdiger Dialog:

Penny: Come on, can we open one up and take a look?
Sheldon and Leonard: No!
Leonard: Once you open the box, it loses it's value.
Penny: Yeah, yeah, my mom gave me the same lecture about my virginity. I got to tell you, it was a lot more fun taking it out and playing with it.