Bryan Singer (Quelle: wikimedia.org) |
V.
Bryan Singer
Vor
einem ähnlichen Hintergrund wie Abrams wuchs auch Bryan Singer auf.
Beide hantierten als Jugendliche mit Super-8-Kameras. Der Regisseur
und Produzent Singer fiel in den letzten Jahren mit Kollege Bryan Fuller vor allem durch eine weitere geplante Star Trek-Serie auf.
Diese Pläne wurden durch die Produktion von Abramstrek zunichte
gemacht. Paramount wollte keine neue Serie. Singers Eigenschaft als
Star Trek Fan bringt ihn fast schon automatisch in eine Top-Five.
Sein Gastauftritt in Star Trek: Nemesis könnte auch als Beweis
dienen, wie ernst es ihm damit ist. Singer hat Erfahrung mit
erfolgreichen Comicverfilmungen und seine neue Star Trek-Serie wäre
für die meisten Fans ein Muss gewesen. Anders als Abrams Prequel
hätte sie Berichten zufolge etliche Jahrzehnte nach Star Trek –
The Next Generation gespielt. Sie wäre düsterer geworden, hätte
sich aber weitestgehend auf das Universum Roddenberrys besonnen. Wer
mehr darüber lesen will, kann das hier tun.
Die
einzelnen Auszüge aus dem Angebotsmanuskript lassen erkennen, dass
Singer und Co. vorhatten, Star Trek auf das nächste Level zu heben.
Dazu kam es leider nicht.
Hat Singer das Potential einen Star Trek-Film zu drehen?
Er hat es geschafft, Comic-Charakteren sehr deutliche Züge und großen Wiedererkennungswert zu verschaffen und als Fan dürfte er sich bei Star Trek in bekannten Gewässern bewegen. Mit ihm würden auch Christopher McQuarrie und Brian Fuller ins Bot springen. Letzterer hat genug Erfahrung in den Star Trek-Spin-Offs Deep Space Nine und Voyager gesammelt, um ein Star Trek zu garantieren, das sowohl Erfolg an den Kinokassen verspricht, als auch dem geneigten Star Trek Fan der alten Serien gefallen wird.
Hat Singer das Potential einen Star Trek-Film zu drehen?
Er hat es geschafft, Comic-Charakteren sehr deutliche Züge und großen Wiedererkennungswert zu verschaffen und als Fan dürfte er sich bei Star Trek in bekannten Gewässern bewegen. Mit ihm würden auch Christopher McQuarrie und Brian Fuller ins Bot springen. Letzterer hat genug Erfahrung in den Star Trek-Spin-Offs Deep Space Nine und Voyager gesammelt, um ein Star Trek zu garantieren, das sowohl Erfolg an den Kinokassen verspricht, als auch dem geneigten Star Trek Fan der alten Serien gefallen wird.
Ridley Scott (Quelle: wikimedia.org) |
IV.
Ridley Scott
Nanu?
Der Altmeister des Science Fiction nur auf dem vierten Platz? Das
liegt daran, dass der Alien-Erfinder mit Star Trek bisher noch nichts
am Hut hatte und seine dystopischen Settings nicht in das Franchise
passen, auch wenn Abrams dritter geplanter Star Trek-Film
wahrscheinlich eine ähnliche Schlagrichtung einnehmen wird.
Gleichwohl wäre Scott der beste Übergangsregisseur, wenn es darum
geht, den dreizehnten Teil der Reihe fertig zu stellen, für den
Abrams vermutlich nicht zur Verfügung steht. Star Trek: Into
Darkness wird sehr düster werden, das beweist der Trailer und Abrams
ist ein Regisseur, der solche düsteren Settings gern bis zum Schluss
ausreizt um am Ende, allen Lens Flares zum Trotz, das Monster zu
präsentieren. Wie dies im Fall von Star Trek aussehen wird, bleibt
abzuwarten, aber als Beispiel mag hier die Serie „Lost“ mit ihrem
klanglosen Ende dienen, das bis heute sehr viele Fans frustriert
zurück gelassen hat. Ridley Scott wäre für diese Weiterführung
der richtige Mann. Zudem sind ihm ethische Themenkomplexe nicht
fremd und eine Mischung aus Alien und Star Trek braucht man nicht
lange zu suchen, wenn man sich an Spezies 8472 erinnert. In Abrams
veränderter Zeitlinie wäre sicher alles möglich. In dem
Alien-Prequel Prometheus erschienen mir die moralischen Komponenten
flach und aufgesetzt. Das haben wir in Blade Runner schon besser
gesehen. Es ist unwahrscheinlich, dass Scott langfristig an Star Trek
arbeiten würde und daher gebührt ihm nur dieser ehrenvolle vierte
Platz.
Neill Blomkamp (Quelle: wikimedia.org) |
III. Neill Blomkamp
Blomkamp hat eindrucksvoll bewiesen, wie man mit wenig Budget einen guten
Science-Fiction-Film drehen kann. District 9 war der Liebling
der Kritiker und hatte am ersten Wochenende sein moderates Budget von
30 Millionen Dollar wieder eingespielt. Insgesamt kam der Film auf
115 Millionen Dollar. Star Trek würde auch unter der Regie eines
Blomkamp mehr finanzielle Ressourcen benötigen. Abhängig davon wäre
die Wahl des Stoffes, den Blomkamp bearbeiten möchte. Als
südafrikanischer Staatsbürger wäre Rassismus sicher einer der
Leitgedanken, die Blomkamp auch schon in District 9 angerissen hatte. Ein
Thema übrigens, das in ENT wohl am deutlichsten zum Tragen kam. Sein bald erscheinender Film Elysium beschäftigt sich ebenfalls damit. Laut Blomkamps eigenen
Plänen hat er nach Elysium vor, eine Sci-Fi-Komödie zu drehen. Ob noch Zeit für Star Trek bliebe oder Blomkamp sich diese für unser geliebtes Franchise einfach
nehmen würde, bleibt abzuwarten. Mit Produzent Peter Jackson an seiner
Seite könnte seine Star Trek-Version sogar ein wenig bildgewaltiger
werden, als wir das bis jetzt von Abrams gewohnt sind. Blomkamp kann
glaubwürdige Charaktere mit Tiefe erschaffen, ohne viele
Hollywood-Klischees bedienen zu müssen. Sollte es sich um ein
düsteres Setting handeln, wird Blomkamp auch das bedienen können und
sei es nur um den dreizehnten Film fertig zu stellen. Seine Arbeiten
zum nicht veröffentlichten Halo-Film beweisen das am deutlichsten.
Duncan Jones (Quelle: wikimedia.org) |
II.
Duncan Jones
Wer?
Das ist jetzt sicher die wichtigste Frage, also besteht hier ein
wenig Aufklärungsbedarf. Jones ist ein Sohn David Bowies und hat sich als Regisseur bereits mit Moon und Source Code sehr ausgiebig im Sci-Fi-Genre
ausgetobt. Moon mag kein Kassenerfolg gewesen. Jones zeigte aber
deutlich, was er mit nur 5 Millionen Dollar Budget anstellen kann. Er
schuf einen glaubwürdigen Science-Fiction-Thriller, der mehrere Preise absahnte. Kurzer Handlungsabriss: Sam Bell (Sam Rockwell) entführt uns in seine Welt auf der Mondstation Lunar 2, wo er Energie für die Erde herstellt, er lässt uns teilhaben an seiner Arbeit und seinen Freizeitaktivitäten. GERTY, der Stationsroboter ist sein
täglicher und einziger Begleiter. Zunächst wirkt der Film wie ein
Imitation von Solaris, doch Jones hat sich nur ein paar Elemente
geliehen um die Hintergrundgeschichte voran zu treiben, denn wie der
Zuschauer durch den anfänglichen Werbespot vor Beginn des Films
ahnt, ist Lunar Industries wohl doch keine saubere Firma. Mehr will
ich an dieser Stelle nicht verraten, denn Moon muss man gesehen
haben, sofern man Science-Fiction-Fan mit Star Trek-Bezug
sein möchte. Sein zweiter Ausflug im Genre nennt sich Source Code und dreht
sich um Zeitreisen - ein Thema das Star Trek-Fans nur zu gut kennen.
Source Code spielte das Vierfache seines Budgets wieder ein. Einige
werden sich vielleicht wundern, warum ich immer auf diese Zahlen
schaue. Paramount hat dieselben Erwartungen wie jedes andere Filmstudio. Star Trek ist ein Produkt, dass sich an den
Kinokassen verkaufen soll und es soll dabei möglichst wenig kosten. Für
Star Trek-Fans ist das sicher keine ausschlaggebende Kategorie aber
realistisch betrachtet, sollte man das hier miteinbeziehen. Was Jones
letztendlich auszeichnet, um in dieser Top Five zu landen? Der Umstand,
dass er das Science-fiction-Metier beherrscht wie kaum ein Zweiter! Moon ist
eine gelungene Hommage nicht nur an Solaris, sondern auch an Stanley
Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum. Es bringt frischen Wind in das etwas dürftig besetzte
Genre.
Joss Whedon (Quelle: wikimedia.org) |
I.
Joss Whedon
Ich
gebe zu, dass mich Firefly dazu verleitet hat, Whedon auf diese
Position zu setzen. Im letzten Jahr ist der Hype um Whedons
gefloppte Serie gestiegen. Grund dafür war ein Setting, dass
Roddenberrys ursprünglicher Idee sehr ähnlich war. Raumschiffe, die in
Western-Manier einsam durch den Raum fliegen, auf der Suche nach einer Hand voll
Dollar... äh zu Zwecken der Exploration. Whedon setzt auf den Dialog
und er macht das weitaus besser als Abrams. Die Serie lebt nicht von
ihren Effekten, sondern vom Zwischenspiel der Charaktere. Whedons
größter Einfluss auf seine Arbeiten im Science-Fiction-Bereich ist laut eigener Aussage Ray Bradbury gewesen, unbestritten einer der größten
Science-Fiction-Autoren des 20. Jahrhunderts. Seine Werke kamen
mehrfach ins Kino und das eine oder andere ältere Semester erinnert
sich vielleicht wehmütig an Truffauts Verfilmung von Fahrenheit 451.
Serenity ist bisher das Meisterstück von Whedon. Die Auflösung des
Firefly-Materials in einem Zweistundenfilm hat deutlich mehr
narrative Dichte als das Star Trek unter Abrams. Besser als bei
anderen Regisseuren, die ich zuvor nannte, drängt sich die ethische
Komponente nicht zu sehr auf, aber der Zuschauer weiß, dass sie
vorhanden ist und der Grad an Action ist hoch genug, sodass sich auch
der Popcorn-Gänger unterhalten fühlt. Das ist genau die Mischung,
die Whedon mit sich bringt, wenn er Star Trek machen würde. Humor,
Ethik und eine gewisse Portion Unverfrorenheit, die Neues innerhalb
des Star Trek Universums erschaffen könnte – Whedon kann diese
Kombination in Star Trek Wirklichkeit werden lassen, wenn man ihn denn lässt.
Wie sieht eure TOP 5 aus? Wer sollte eurer Meinung nach Abrams ersetzen, falls er ausfällt?