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Dienstag, 1. April 2014

Star Trek XIII wird in Potsdam-Babelsberg gedreht?! [Updated]




Letzte Woche gab Regisseur J.J. Abrams in einem Interview zum Stand der Entwicklung der siebenten Star-Wars-Episode zu Protokoll, wo er den wahren Grund für die Tatsache sieht, dass Blockbuster wie "Star Trek: Into Darkness" (Budget 185 Million US-Dollar) solch finanziell atemberaubende Dimensionen erreicht haben.

"If you ask me it's Hollywood's own fault that productions are getting more and more expansive. Comparing the costs for extras, equipment, crew etc. today with the costs ten years before, you'll notice a remarkable increase [...]. And this is the real reason that ever since movies got that high priced. [...] The unions simply gained far too much power and established a system disencouraging filmmakers from doing their work."

Meine zugegebenermaßen sehr freie Übersetzung:

"Wenn Sie mich fragen trägt Hollywood selbst die Schuld daran, dass Filmproduktionen immer kostenintensiver werden. Wenn Sie einmal die heutigen Kosten für Komparsen, Ausrüstung und die Filmcrews mit den Zahlen vor zehn Jahren vergleichen, werden Sie einen bemerkenswerten Anstieg ausmachen können […]. Darin liegt der wahre Grund, dass die Filme immer höhere Kosten verschlingen. […] Die Gewerkschaften haben viel zu viel Einfluss gewonnen und ein System erschaffen, dass Filmproduzenten davon abhält, ihre Arbeit zu machen.

So weit so unspektakulär, hätte Abrams nicht folgendes daraufhin verlauten lassen:

"We'll definetely shoot the upcoming Star-Wars-Movie in the US [...]. But for our other project we're already checking for alternatives in the UK, Germany and Eastern Europe."

Meine freie Übersetzung:

"Den kommenden Star-Wars-Film werden wir definitiv in den Vereinigten Staaten drehen […]. Aber für unsere anderen Projekte suchen wir bereits nach Alternativen in Großbritannien, Deutschland und Osteuropa."

Bedenkt man nun noch, dass Abrams auch für den kommenden Star-Trek-Film verantwortlich sein wird, kann man selbst als Star-Wars-Gegner diesem Gespräch etwas Spannendes abgewinnen.


Die Sache an sich wäre keine Meldung wert, wenn unser Tafelrundenmitglied "Schoko" nicht gelegentlich für die Geschäftsführung des Filmparks Babelsberg arbeiten würde. Unser Informant konnte tatsächlich bestätigen, dass momentan Verhandlungen mit einem amerikanischen Interessenten laufen, der "eine große Science-Fiction-Produktion" in Babelsberg abdrehen möchte. Zwar konnte er den Namen 'Abrams' nicht bestätigen, doch immerhin ist der Name des potentiellen Kunden bekannt: Es ist niemand geringeres als die Produktionsfirma Bad Robot.


Der Budget-Rahmen, die große Anzahl an benötigten Statisten und die Anforderungen an die Artwork-Abteilung lassen auch nach Auffassung der beteiligten Hauptverantwortlichen nur den Schluss zu, dass es sich dabei um den dreizehnten Star-Trek-Film handeln wird.

Der Stand der Dinge ist, dass sowohl London (zu teuer) als auch Budapest (aufgrund der aktuellen politischen Lage) aus dem Rennen ausgeschieden sind. Babelsberg muss sich nun gegen den Hauptkonkurrenten Prag durchsetzen.

Prags Vorteil liegt in erster Linie in den niedrigen Drehkosten vor Ort, bei denen selbst der verdienstgeminderte Osten Deutschlands nicht mithalten kann.

Für Babelsberg spricht allerdings eine ganze Reihe an Faktoren. Zum einen hat die Hauptstadtregion einen guten Ruf in Hollywood und nicht zuletzt haben sowohl Abrams als auch Schauspieler wie Zachary Quinto die pulsierende Metropole in ihr Herz geschlossen. Das wasserreiche Umland bietet großartige Möglichkeiten für Außenaufnahmen und Produktionen wie "Das Bourne Ultimatum", "Inglourious Basterds" oder "Cloud Atlas" haben unlängst bewiesen, dass der Standort in der Lage ist, größere Film-Drehs problemlos zu bewältigen. 
Hinzu kommt eine nicht zu unterschätzende historische Komponente: Als Drehort des Science-Fiction-Klassikers "Metropolis" wäre Babelsberg ein idealer Anknüpfungspunkt für eine so geschichtsträchtige Franchise wie Star Trek. 
Zum anderen gelten Berlin im Speziellen und Deutschland im Allgemeinen als sicheres Terrain. Aufgrund von lebendigen Fan-Conventions wie der FedCon oder der vor kurzem gastierenden Destination Star Trek Germany, der Vielzahl an Fans und vor allem den auch hierzulande guten Umsatzwerten für Merchandise war das zentrale Land des kontinentalen Europas von je her die erste Wahl bei Filmpremieren. Nicht zuletzt die Star-Trek-Ausstellung des Jahres 2011 in Babelsberg betonte noch einmal den Wert des Standortes aus amerikanischer Sicht.

Am Ende wird das Portmonee entscheiden, wohin die Produktion des dreizehnten Star-Trek-Kinofilms ziehen wird. Ob nämlich Babelsberg seinen tschechischen Konkurrenten  ausstechen kann, wird vor allem davon abhängen, ob die Film durch Geldmittel aus den verschiedenen Fördererungsfonds unserer föderalistisch aufgebauten Geldgebernation an die Havel gelockt werden können. Allerdings gehören entsprechende Co-Finanzierungen zum guten Ton in der Hauptstadtregion: Von den siebzig Millionen, die Tarrantinos "Inglourious Basterds" kostete, stammten immerhin sieben Millionen aus hiesigen Fördertöpfen. Soviel sollte den Finanzverwaltern der Spaß also wert sein – immerhin geht es darum, Star Trek für die deutschen Fans direkt nach Hause zu holen!


Nachtrag. Viele werden es bereits geahnt haben: Kein Wort in diesem Artikel entspricht der Wahrheit. Abrams hat sich nie entsprechend geäußert, der Filmpark (!) erhielt nie eine entsprechende Anfrage aus Hollywood und Star Trek XIII wird auch nicht mithilfe deutscher Steuergelder abgedreht (tatsächlich lohnen sich diese Zuschüsse ohnehin eher bei kleineren Produktionen, während größere Blockbuster den Sprung über den großen Teich für solche Peanuts nicht wagen). Der gesamte Inhalt des Beitrags entspricht der Fantasie des Autors und wurde zur Feier des ersten Aprils (siehe Datum über dem Artikel) auf diesem Block eingestellt.
Nichtsdestotrotz gilt der Dank allen Lesern, die zumindest für einen kleinen Moment an den Wahrheitsgehalt dieser 'Meldung' geglaubt haben. Außerdem bedankt sich der Autor auch beim Raumschiff-Eberswalde-Podcast, der dabei half, dieses Gerücht in einem größeren Social Network zu verbreiten; Kolbasa, der versuchte, meiner Vorlage durch bestätigende Kommentare Rückendeckung zu bieten und ganz besonders Miri, die Turon47 trotz des Datums so ernst nimmt, dass sie sogar das Internet nach entsprechenden Belegen durchforstete.