Was ist einfacher als ein Blogeintrag?
Logisch, ein
Tweet. Diese SMS des World Wide Webs wird von Prominenten und Normalsterblichen genutzt, um via
Twitter der breiten Weltöffentlichkeit von frivolen Bettgeschichten, intimen Enthüllungen oder der Färbung des morgendlichen Stuhls zu berichten.
Besonders Stars und Sternchen der Kategorien B bis Z nutzen das Medium und die vermeintliche Aufmerksamkeit, um die Menschheit daran zu erinnern, dass es sie überhaupt noch gibt.
So verwundert es wohl wenig, dass
William Shatner eine kaum beachtenswerte Kleinstnachricht zur
ISS schickte, auf der sich zur Zeit mit Duldung der
NASA auch der erste Kanadier im All tummelt.
Weil aber die NASA als notorisch klamme Weltraumorganisation nach Rückschlägen bei
der Pressearbeit und
interner Organisation ohnehin ein wenig positive Berichterstattung gebrauchen konnte und Kanadier so furchtbar höflich sind, kam es wie es kommen musste -
Chris Hadfield antwortete seinem Landsmann.
Weil aber die Nische für Internetbelanglosigkeiten längst vom
Pinterest- und
Facebook-Zugpferd
George Takei besetzt wurde (der auch ausführlich darüber informierte), durfte der Intimfeind Shatners sich kurze Zeit später geehrt fühlen, ebenfalls vom Weltraum-Mountie vor den PR-Karren gespannt zu werden.
Immerhin reichte es für eine
Redshirt-Anspielung.
Doch damit nicht genug!
Weil auch
Leonard Nimoy den Zwitscherdienst nutzt, ließ der
Vorzeigevulkanier sich nicht lange bitten und mit ins Raumboot holen.
Wer jetzt gedacht hat, dass nun endlich Schluss sei, hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
Doch nicht die letztlich verbliebenen Originalsbesatzungsmitglieder
Nichelle Nichols oder
Walter Koenig meldeten Ansprüche an, sondern die Person, dessen Name als ungekrönter König der Nerds und Geeks in Umlauf geraten ist:
Wil Wheaton.
Der für seine Rolle als Wesley Crusher in der
TOS-Nachfolgeserie
TNG geächtete Schauspieler nutzte die Gelegenheit, um auf diesen fahrenden Zug zu den Sternen aufzuspringen.
Der Vollständigkeit halber könnte man noch erwähnen, dass
Buzz Aldrin ebenfalls antwortete und dass
Simon Helberg sich trotz seiner 'Weltraumerfahrungen' nicht zu Wort meldete.
Der Chat wurde dann endlich vom bekennenden Oberlippenbartträger Hadfield mit einem Fotobeitrag beendet auf dem er eine erschreckende Ähnlichkeit mit seinem leider bereits verstorbenen Landsmann
James Doohan aufweist (das kann allerdings auch an der Uniform liegen):
Quelle
Während sich
trekmovie bislang noch nicht äußerte, bewies wiedermal das deutsche 'Nachrichten'-Portal
Spiegel Online seinen Hang zur boulevardesken Berichterstattung und widmete dem 'Ereignis'
einen eigenen Artikel. Scheinbar gibt es zu dieser Zeit des Jahres zu wenig Krieg, Bundesliga und Politikskandale, um die Sensationsgier der Leserschaft adäquat zu befriedigen.
Doch was schimpfe ich?
Immerhin ist es ja irgendwas mit Star Trek.
War sonst noch was?
Ja!
Ob des eingangs bereits erwähnten Neujahrs-Berichterstattungs-Loches wartet genanntes Nachrichtenportal mit einem weiteren atemberaubenden Knaller-Artikel auf: "
Schnittorgien auf Youtube: Zehn wirklich gute Supercuts".
Dort stellt man (der
Pulitzer-Preis lässt grüßen) von Heimbastlern zusammengestellte Filmausschnittsvideos vor, wobei man sich sicherlich um die Kategorisierung 'wirklich gut' streiten kann.
Eines des Videos, in dem es um den Einsatz des Stinkefingers geht, erweckte mein Interesse.
Quelle
Weil Star Trek in einer sauberen, zivilisierten Zukunft spielt, schloss ich einen Ausschnitt daraus kategorisch aus (von kleineren Versehen mal abgesehen). Doch ich wurde eines besseren belehrt - und hätte es wissen müssen.
Wer neugierig geworden ist, kann den wahren Übeltäter ja in diesem Video mal suchen: