Einleitung. Ein guter Trailer erweckt bei uns Zuschauern eine unbändige Lust auf eine neue Serie. Er schürt die Vorfreude, spielt mit den Erwartungen der Fans und steigert die Spannung ins Unermessliche.
Insofern sind die beiden Star-Trek-Discovery-Trailer, die vor mittlerweile zwei Wochen in den Weiten des Internets für Aufmerksamkeit sorgten, für mich persönlich gescheitert.
Nicht, dass ich sie total doof fand oder – wie viele andere Star-Trek-Urgesteine in den Kommentarzeilen diverser Internetportale – völlig enttäuscht wurde, aber es gelang keinem der beiden Zusammenschnitte in mir eine der eingangs genannten Reaktionen hervorzurufen. Nun habe ich lange überlegt, woran das eigentlich gelegen haben könnte, habe die Spreu vom Weizen getrennt und möchte an dieser Stelle einmal die Gelegenheit nutzen zu erklären, was mir an diesem ersten Einblick in die kommende, siebente Star-Trek-Serie gut und weniger gut gefallen hat.
Lobenswerte Aspekte.
Beförderungen. Für mich waren stets jene Star-Trek-Folgen am eindrucksvollsten, die aus dem üblichen Darstellungsrahmen herausbrachen und die Franchise um einen neuen Blickwinkel bereicherten. Zu diesen Meilensteinen zählten etwa Episoden wie "Im fahlen Mondlicht", "Es geschah in einem Augenblick" oder auch "Carbon Creek", in denen der Zuschauer das Geschehen durch die Augen anderer zu betrachten lernt. Den Ehrenplatz unter diesen Folgen nimmt allerdings die TNG-Folge "Beförderungen" ein, in deren Verlauf eine Gruppe Junior-Offiziere kurz vor dem nächsten Schritt auf der Karriereleiter begleitet wird.
Reizvoll ist diese Episode vor allem deshalb, weil sie den Fokus von der traditionellen (und etwas eingerosteten) schiffs-zentrierten Erzählstruktur weglenkt, die Star Trek seit Anbeginn seiner Entstehung dominiert. Dabei ist es – wie die Karrieren der meisten Charaktere zeigt – Usus in der Sternenflotte, sich von Schiff zu Schiff hochzuarbeiten oder auch, wie etwa Tom Paris oder Ro Laren, einschneidende Laufbahnrückschritte hinnehmen zu müssen. Man wird von Posten zu Posten auf unterschiedlichen Stationen oder Schiffen durchgereicht, bevor man schließlich auf jenem Stuhl in der Mitte der Brücke landet, den so ziemlich jeder Sternenflottenoffizier tief in seinem Herzen begehrt.
Nun scheint mit Discovery und seiner Zentrierung auf den Hauptcharakter Michael Burnham genau der Fall einzutreten, dass sich eine ganze Serie diesem Lebenslauf-Prinzip widmen wird. In meinen Augen ist das ein ebenso erfrischender wie nachvollziehbarer Perspektivwechsel:
Schließlich kann man zum Beispiel im Fußball eine Dekade Bundesliga problemlos aus der Sicht eines Vereins, aber ebenso spannend auch im Hinblick auf den Werdegang eines einzelnen Spielers erzählt werden. Das Konzept birgt jedoch vor allem in Bezug auf Star Trek und der hierarchischen Struktur der Sternenflotte eine Menge Potential und verspricht für die kommende Serie eine wirklich noch nie dagewesene Prämisse. So kann Discovery aus dem Schatten seiner Vorgänger treten, völlig andere Geschichten erzählen und doch der großen Tradition treu bleiben. Vor allem aber bietet sie eine Glaubwürdigkeit, die den Fans seit Rikers so verzweifelten Klammern an der Position des ersten Offiziers der USS Enterprise nicht mehr vergönnt war.
Diversität. Die bisherige Darstellerriege greift gleich zu Beginn ein zentrales Thema Star Treks auf: seine Multikulturalität. Es gibt einen farbigen Hauptcharakter (Michael Burnham), einen asiatischen Captain (Philippa Georgiu) und einen neuen (frischen) Charakter einer unbekannten Spezies (Saru).
Damit greift sie nicht nur den Trend zu einer besonders diversen Crew (insbesondere die Multiethnizität bei TOS und TNG) auf, sondern geht vielleicht noch einen Schritt weiter:
Der Hauptcharakter Michael Burnham ist nicht nur scheinbar von Vulkaniern aufgezogen worden, sondern auch – entgegen seinem Namen – weiblich. Das wiederum führte zu heißen Diskussionen im Internet, ob es sich um den ersten transsexuellen Charakter handeln könnte, den die Star-Trek-Geschichte hervorbringen würde. Auch damit würden die Schöpfer eine gute alte Star-Trek-Tradition pflegen, die seit Folgen wie "Platons Stiefkinder", "Wiedervereinigt" oder selbst "Star Trek Beyond" aktiv Position für fundamentale Menschenrechte bezogen.
In der Ruhe liegt die Kraft. Es ist auffällig, wie gut beide Trailer ohne Kampfszenen, Explosionen oder Feuergefechte auskommen. Stattdessen herrscht ein vergleichsweise dialog-lastiger Tenor vor, der dem eigentlichen Inhalt irgendwie zu wiedersprechen scheint. Denn obwohl klar ist, dass es sich bei beiden Vorschau-Spots wohl eher um Zusammenschnitte aus dem Pilotfilm handelt, dessen Handlung sehr wohl kriegerische Auseinandersetzungen beinhaltet, scheint es, als würden die verantwortlichen Produzenten durch den offensichtlichen Verzicht ein klares Zeichen setzen wollen: 'Seht her, wir sind mehr als anspruchsloses Popcorn-Kino.' Ob sich diese Kernaussage bewahrheiten wird, bleibt wohl abzuwarten; als Statement ist es dieser Tage jedoch – gerade im Hinblick auf die nun folgenden 'Kritikwürdigen Aspekte' eine willkommene Demonstration des guten Willens.
Kritikwürdige Aspekte.
Ein Stückchen Abramsverse in der Originalzeitlinie. Seit dem Star-Trek-Reboot im Jahre 2009 gibt es einen Effekt, der wie wohl kein Zweiter den Hass der Fangemeinschaft auf sich zieht: Lensflares.
Das fragwürdige stilistische Mittel war so überzogen eingesetzt, dass es sich zum Gegenstand des Gespötts entwickelte und selbst Abrams sich für dessen Verwendung entschuldigte.
Man könnte nun glauben, dass die Verantwortlichen aus diesem Fiasko gelernt hätten, doch das Gegenteil ist der Fall. Beide Trailer strotzen nur so vor überflüssigen Blend-Effekten.
Doch damit nicht genug.
Design-technisch steht die Serie deutlich in der Tradition des Abrams-Ablegers: die Uniformen, die Beleuchtung, das Aussehen der Schiffe oder die Konzeption der Bord-Instrumente sind so deutlich an die Reboot-Filme angelehnt, dass man als Fan schon berechtigte Sorgen haben muss, dass diese Ähnlichkeiten – so sehr sie eventuell an den veränderten Sehgewohnheiten unserer Tage orientiert sind – auch eine inhaltliche Fortsetzung finden. Es besteht die Gefahr, dass sich die kommende Serie ebenso an der Aussage-armen Kino-Film-Mentalität orientiert, womit sie Gefahr läuft, die Star-Trek-hungrigen Zuschauerschaften, die die Entstehung dieser Serie überhaupt möglich gemacht haben, gänzlich zu verprellen. Denn es ist zwar für Discovery überlebenswichtig, neues Fernseh-Publikum zu erschließen, aber nicht minder zentral, die Majorität der bestehenden Fan-Basis zu besänftigen. Dieses Mal – auf dem für die Franchise so vertrauten Fernsehbildschirm - kann der Anspruch nämlich nicht 'Not Your Father’s Star Trek' lauten.
Wieder ein Prequel. Die in meinen Augen allerdings fragwürdigste Entscheidung bleibt immer noch die Idee, Discovery zehn Jahre vor der Original-Serie spielen zu lassen. Nachdem bereits "Star Trek: Enterprise" so fulminant gegen die Wand gefahren wurde und J.J. Abrams das Feld mit seinen Reboot-Filmen plattgewalzt hat, wage ich zu bezweifeln, dass der Rückbezug unmittelbar vor eine mehr als fünfzig Jahre alte Serie, die den Produzenten zu 'cheesy' erschien, um sich an deren Design zu orientieren in der Lage ist, neue Zuschauergruppen zu erschließen.
Mal im Ernst: Niemand hätte etwas dagegen gehabt, wenn die neue Serie zwei, zwanzig oder zweihundert Jahre nach Nemesis gespielt hätte. Stattdessen begab sich die illustre Runde der Produzenten auf das glatte Eis eines Prequels.
Was dabei offensichtlich übersehen wurde: Es gab bereits einen Einblick in die Sternenflotte zehn Jahre vor TOS: Er hieß "Der Käfig", war als ursprünglicher Pilotfilm für TOS gedacht und diente als Haupterzählstrang des Zweiteilers "Talos IV – tabu". Vergleicht man nun die Trailer mit dieser Folge wird schnell klar, wie wenig Discovery in die Original-Zeitlinie passt.
Nun kann man natürlich nicht ganz zu Unrecht einwerfen, dass Widersprüche ein fester Bestandteil der Star-Trek-Kultur sind:
Zum Beispiel Khan, der sich im zweiten Kinofilm an Chekov erinnern kann.
Oder die Tatsache, dass sich die Romulaner bereits in "Das Minenfeld" tarnen können, aber in "Spock unter Verdacht" alle mit dem selben Trick überraschen können.
Oder die Trill, wie sie in"Odan der Sonderbotschafter" und "Der Abgesandte" in Erscheinung treten.
In die gleiche Kategorie plötzlicher Erscheinungsveränderung dürften wohl auch die etwas befremdlichen Klingonen in den Vorschau-Filmchen fallen, die laut Star-Trek-Historie (vgl. "Die Heimsuchung", "Die Abweichung", "Kampf um Organia", "Star Trek – Der Film" oder "Immer die Last mit den Tribbles") keine Stirnwülste haben sollten.
Das mag jetzt für ‚Softcore‘-Fans kein großes Problem zu sein, aber bei Lichte besehen macht Star Trek vor allem seine zeitliche Geschlossenheit aus. Diese innere Chronologie, auf die sich selbst spätere Folgen wie "Besuch von der alten Enterprise", "Immer die Last mit den Tribbles" oder auch "Im dunklen Spiegel" beriefen, ist der Kern der Faszination für viele Fans (wie z.B. mich selbst), die ihn ungern mit Füßen getreten sehen.
Man stelle sich nur einmal vor, dass die mittelalterlichen Langboote in der Hit-Serie "Vikings" bei ihren Beutezügen gen England plötzlich frühneuzeitlichen Galeonen mit Kanonen begegnen würden. Ein Faux-Pas, der der Serie definitiv Zuschauer kosten würde.
Ähnlich verhält es sich mit Star Trek: Stirnwulstlose Klingonen, bunte Knöpfe und nicht minder bunte Uniformen sind schlichtweg ein Teil einer größeren Geschichte.
Die Annahme, dass es sich bei aller Fiktionalität um eine Fortsetzung der Zeitlinie handelt, ist ein zentraler Aspekt seiner Existenz in allen sieben Serien.
Von daher ist es vielleicht gar keine so schlechte Idee, wie bei Marvel einen Supervisor zu installieren, der auf die Einhaltung der bestehenden Zusammenhänge achtet.
Schließlich muss sich eine Serie wie Discovery, über der von Anfang an das Damokles-Schwert der Original-Serie schwebt, eine Kontrollinstanz schaffen, der sich zumindest bemüht, die Anzahl der Widersprüche zum Kanon so gering wie möglich zu halten. Ansonsten läuft sie durch die Wahl eines Prequels Gefahr, die gleiche – wenn nicht noch größere – Ablehnung wie das Abramsverse zu erfahren.
Fazit. Ich möchte wirklich nicht in den Schuhen der Verantwortlichen dieser Serie stecken. Die Macher müssen es schaffen, ein Produkt abzuliefern, dass dem launigen Sender CBS gefällt, dass neue Zuschauerschichten akquirieren kann, die alten Fanschichten bei der Stange hält, die Zeitlinie beachtet, die Fehler der Vorgänger vermeidet, etwas Neues bietet, die alten Traditionen befolgt und vor allem von Anfang an ein Quotenerfolg wird.
Böse Zungen könnten behaupten, dass dieser Spagat unmöglich sei und definitiv wird nicht jeder Discovery mögen. Doch anstatt das Glas als 'halb leer' zu bezeichnen, versuche ich mich vor allem auf die positiven Signale zu stützen, ohne die negativen Seiten auszuklammern. Sie halten sich nämlich die Waage und es ist noch viel zu früh, um ein Urteil über eine noch nicht ausgestrahlte Serie anhand ein paar Schnipsel aus dem Pilotfilm zu beurteilen.
Und machen wir uns nichts vor: Wir alle werden uns Discovery ansehen, egal welchen Eindruck der ein oder andere Trailer hinterlässt. Es ist die erste Star-Trek-Serie seit mehr als zehn Jahren und wenn mich die Franchise eines gelehrt hat, dann ist es neuen Welten gegenüber offen, neugierig und unvoreingenommen gegenüberzustehen.
also erstmal: enterprise wurde nicht gegen die wand gefahren, es wurde zermeckert.
AntwortenLöschenzu discovery: endlich mal eine story aus einer logischeren sicht. ich hab mich immer gewundert, daß der captain oder auch hochrangige offiziere immer wieder auf verteufelt gefährliche aussenmissionen ohne ausreichende aufklärungsdaten gingen. die leute tragen verantwortung für mehrere hundert untergebene und sind aufgrund ihrer erfahrung kaum zu ersetzen. ein verlust würde immer eine gefahr für das schiff bedeuten. in so fern finde ich es sehr gut, daß mal kein captain im mittelpunkt steht. die transgendergeschichte halte ich allerdings für unwarscheinlich. da würde man sich viel zu weit aus dem fenster lehnen. ich hab kein problem zuzugeben, daß das keine identifikationsfigur für mich wäre und auch grundlegend kein charakter, dessen geschichte mich interesssieren würde. ja, ich weiß, toleranz und so, aber ich bin auch ein produkt meiner fehler, die machen mich zu dem was ich bin.
weibliche Michaels gab es schon bei den Waltons... ;)
AntwortenLöschenhttps://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Learned
Huch was ist denn hier passiert? Da geht man nur kurz schlafen...
AntwortenLöschenZuersteinmal: Enterprise wurde schon gegen die Wand gefahren. Aber volle Kanne. Nicht in der dritten und auch nicht in der vierten Staffel, sondern in den ersten beiden, die so große qualitative Durststrecken beinhaltete, dass sich das Publikum nicht ganz zu Unrecht abwendete. Und wer will ihnen das nach Folgen wie "Allein", "Schiff der Geister", "Eigenarten", "Vermisst", "Übergang", "Cogenitor" oder "Erstflug" verübeln?
Leider hat man erst danach einen eigenen Stil gefunden, der in meinen Augen in der vierten Staffel seinen Höhepunkt gefunden hat (u.a. weil man die Star-Trek-Schreiber Judith und Garfield Reeves-Stevens sowie Manny Coto verpflichten konnte).
Doch da war es zu spät: Die Network-Verantwortlichen hatten das Interesse verloren. Die allgemeine Kritik im Internet hatte zwar Überhand genommen, aber sie war nur ein Faktor in einem ganzen Reigen an Ursachen. Den Hauptgrund sehe ich tatsächlich in der Tatsache, dass die Hauptverantwortlichen seit TNG, also z.T. seit 1991 an den Drückern saßen und neue Innovationen, die sich in anderen TV-Serien längst etabliert hatten, schlichtweg verschliefen.
Zum transsexuellen Charakter: Ich persönlich mache meine Identifikation mit einem Charakter nicht von Nebensächlichkeiten wie Hautfarbe, Geschlecht, Spezies, sexueller Orientierung, Frisur oder Linkshändigkeit abhängig.
Wenn Der neue Charakter transsexuell ist, dann ist das eben so. Ich hab damit so wenig Probleme wie im wahren Leben.
Tatsächlich habe ich lediglich eine Diskussion aus dem Internet angeführt (und verlinkt), deren theoretischer Inhalt durchaus in eine gewisse Star-Trek-Traditionslinie passen würde.
Ich hab da nicht gleich die Waltons-(!)-Keule erwartet, denn ich hoffe inständig, dass Discovery mehr Schnittmenge mit TOS als mit dem Ableger von "Unsere kleine Farm" zu Zeiten der Wirtschaftskrise.
Das liest sich jetzt natürlich irgendwie alles böse, gereizt und besserwisserisch, abba tatsächlich freue ich mich über diesen Input und wollte mich nur noch mal näher erklären. Darüber hinaus muss ich zu meiner Schande sogar zugeben, dass ich die ein oder andere Folge Waltons gesehen habe und sogar weiß dass Michael Learned weiblich ist ;)
"Allein", "Schiff der Geister", "Eigenarten", "Vermisst", "Übergang", "Cogenitor" oder "Erstflug"
AntwortenLöschensolche folgen gibt es doch in jeder serie. ich denke nur an ds9 tschulla das spiel oder tng die folge mit dem schwarzen glibbermonster. ich nehm gerade voyager auf, da sind auch schon einige folgen über dne jordan gegangen.
btw folgen wie allein, eigenarten und erstflug haben auf serienjunkies 4 - 5 sternen bekommen. ich mag da eher terra nova nicht und congenitor finde ich auch eher nervig, aber die folge drückt sehr gut aus, was die serie ursprünglich darstellen sollte, nämlich unbeholfene erdlinge, die ihre ersten schritte jenseits des horizonts machen und dabei konsequenzen heraufbeschwören. ich stell einfach mal die behauptung auf, daß eine reihe der folgen von enterprise weitaus wenig schlechter bewertet worden wären, wenn sie auf picards enterprise oder auf der voyager stattgefunden hätten.
ogott, wie hieß noch die unsägliche ds9 folge mit rumpelstielzchen. 45 minuten folter für einen 2 minutenplot.
gab es bei den waltons eigentlich schwule? toleranz wurde da ja immer gepredigt.
"Wenn Der neue Charakter transsexuell ist, dann ist das eben so. Ich hab damit so wenig Probleme wie im wahren Leben."
und da werden auch andere leute so denken. wenn aber 30% der zielgruppe ihre problem damit haben, dann kann die zuschauerquote probleme bekommen. es ist wie mit den videospielen, die verkaufen sich auch schlechter, wenn der hauptcharakter weiblich ist.
mein problem ist, daß cih mich in der realität mit derlei themen arrangieren muß. das fordern schon vernunft und logik, denn es macht keinen sinn, jemanden zu verprügeln, nur weil er homo- oder transsexuell ist und es ist auch nicht nett. bei allem, was in meiner fantasiewelt passiert, möchte ich aber, daß es nach meinen regeln passiert, und da sind die helden nun mal hetero. wenn mir bei einer serie wie star trek jemand einen helden aufzwingt, der nicht meinen vorstellungen entspricht, dann hab ich das gefühl, als hätten "die" mir wieder etwas weggenommen.am liebsten würde ich sagen: macht doch eure eigene serie, wenn die leute es mögen, werden sie es anschauen, aber übernehmt nicht meine serien. filme wie broke back mountain sind erfolgreich, ohne das dafür james bond oder jason bourne homosexuell werden mußten. trotzdem hab ich den film nie gesehen und ich fange gerade erst an, torchwood zu akzeptieren.
@turon
ich finde nicht, daß dein posting böse und gereizt klingt. das ist ein emotionales thema, weil es ungerechtigkeiten heraufbeschwört und häufig instinkt diskutiert wird.
ok, und michael michelle hat in er mitgespielt.
"mein problem ist, daß cih mich in der realität mit derlei themen arrangieren muß. das fordern schon vernunft und logik, denn es macht keinen sinn, jemanden zu verprügeln, nur weil er homo- oder transsexuell ist und es ist auch nicht nett. bei allem, was in meiner fantasiewelt passiert, möchte ich aber, daß es nach meinen regeln passiert, und da sind die helden nun mal hetero. wenn mir bei einer serie wie star trek jemand einen helden aufzwingt, der nicht meinen vorstellungen entspricht, dann hab ich das gefühl, als hätten "die" mir wieder etwas weggenommen."
LöschenDann haben wir einen Interessenkonflikt. Ich selbst bin homosexuell und in meiner Phantasiewelt haben die Helden nicht immer nur hetero zu sein - das sind sie docheh schon nahezu überall.
Wer bestimmt, wie welche Charaktere ausgelegt sind und wessen Interesse gewahrt werden müssen?
Und bekommst du wirklich etwas "weggenommen", wenn ein Charakter in einer Serie anders ist als du? Kann man sich nicht vielleicht sogar auch auf eine interessante, neue Geschichte freuen, die den eigenen Horizont erweitert?
Solange man sich mit dem Unbekannten aber lediglich zu "arrangieren versucht", wird nie Platz für neue Horizonte, Einsichten und Erkenntnisse sein.
Wegen solcher Verkrampftheit mancher bewegt sich unsere Gesellschaft leider kaum bis gar nicht vom Fleck und das macht mich traurig und wütend zugleich. Denn dieses Denken wird von Generation zu Generation behutsam weiter gegeben und dadurch werden Diskriminierung und Intoleranz immer wieder neu geschürt.
Ich bin froh, dass Star Trek auch in der neuen Serie wieder mutig ist und neue Wege beschreitet. Eigentlich war solch ein Schritt längst überfällig.
Ich möchte auf dieselbe Passage antworten wie Andi, denn von einem angeblichen Star Trek Fan so unaufgeklärte und unreflektierte Worte zu vernehmen trifft einen schon.
LöschenGerade "wenn mir bei einer serie wie star trek jemand einen helden aufzwingt, der nicht meinen vorstellungen entspricht, dann hab ich das gefühl, als hätten "die" mir wieder etwas weggenommen.am liebsten würde ich sagen: macht doch eure eigene serie, wenn die leute es mögen, werden sie es anschauen, aber übernehmt nicht meine serien." haut als Kommentar sowas von rein!
Ich bin seit etwa meinem 13. Lebensjahr Star Trek Fan. Seit etwa der gleichen Zeit bin ich mir bewusst homosexuell zu sein. Star Trek war, erstaunlicherweise muss man für so ein fortschrittliches Serienuniversum sagen, zu gefühlten 98% bisher IMMER herausragend hetero-repräsentativ, und hat ein wahnsinniges Defizit aufzuholen was dieses Spektrum angeht. Und jetzt wird "Deine Serie" übernommen? Ich, und ein nicht zu verachtender bis jetzt "unrepräsentierter" Anteil von Fans empfinden sie ebenso als "unsere Serie". Und spätestens seit Bryan Fullers Hände hier im Spiel sind, kann man doch sagen machen "wir", zwar nicht "unsere eigene Serie", aber eine Serie die von allem das bisher darüber geschrieben wurde, endlich nach einer Serie "für alle" aussehen kann.
Leute die reden/schreiben wie Du, zeigen wie sehr ihnen gar nicht bewusst ist mit was für einem Privileg sie durchs Leben schreiten, da sie eben zur gesellschaftlichen Norm gehören, und damit leider auch immer eine Masse an schlicht vorausgesetzter Repräsentation einhergeht. Du kannst Dir wahrscheinlich nicht vorstellen wie gut es tut Repräsentation in einem "Massenprodukt" zu finden, auch endlich Teil von etwas zu sein dass einem so am Herzen liegt, anstelle immer in die "Nischen" relegiert zu werden.
Ich bin froh dass Du augenscheinlich so weit bist Dich zumindest bis zu einem gewissen Grad in andere, "Andersartige" hinein zu versetzen ("das fordern schon vernunft und logik, denn es macht keinen sinn, jemanden zu verprügeln, nur weil er homo- oder transsexuell ist und es ist auch nicht nett."), aber ich würde mir wirklich von Herzen wünschen Du würdest noch diesen winzig kleinen Schritt weitergehen und verstehen wie wichtig ebendiese Repräsentation ist, um (GERADE in einer Welt von AfD, Trump, Erdogan, Tschetschenien, Ungleichheiten und ständiger Furcht vor Diskriminierung, ...) einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der in Star Trek so oft genannten "Human Condition" zu leisten.
SO wichtig.
PS: Torchwood sollte nicht nur "akzeptiert" werden, sondern genossen und gefeiert! ;)
Leider ist es uns technisch nicht möglich, einen "Gefällt mir" Button für Kommentare einzurichten, denn Eure beiden Wortmeldungen hätten sie redlich verdient.Es steckt so viel Menschlichkeit und Star-Trek-Verständnis darin, dass sie mich tatsächlich sehr bewegt haben. Vielen Dank dafür!
LöschenAndi und Julian, herzlich willkommen auf unserem Blog und ´nen fetten Applaus für Eure offene und ehrliche Haltung!
LöschenIch danke Euch beiden!
LöschenWas das eigentliche Thema angeht -- die Analyse der beiden Trailer -- muss ich eingestehen dass ich drauf gewartet hatte, und mich bereits fragte weshalb es so lange dauerte bis diese veröffentlicht wurde. Letzten Endes kann ich in jedem Punkt nur voll und ganz zustimmen. Danke auch dafür!
ich hätte wohl mal früher reinschauen müssen, hätte nicht gedacht, daß ich so eine umfassende reaktion auslöse. wie ich schon geschrieben habe: meine fehler sind ein teil von mir und wenn jemand homosexuell ist und das bei mir etwas negatives auslöst, dann liegt der fehler bei mir, nicht bei dem anderen. ich kann sehr gut mit einem schwulen sulu leben und ich zachary quinto spielt spock genauso gut wie sylar in heroes.
Löschenauf der anderen seite kann ich filme mit rock hudson nicht mehr ernst nehmen, seit bekannt ist, daß er schwul war. das sind aber alles intuitive gefühle und nicht vernunftbegründet.
@julian
"Leute die reden/schreiben wie Du, zeigen wie sehr ihnen gar nicht bewusst ist mit was für einem Privileg sie durchs Leben schreiten, da sie eben zur gesellschaftlichen Norm gehören"
du könntest damit nicht mehr daneben liegen. ich bin FETT. das bedeutet, daß anders als bei schwulen, farbigen und frauen es in unserer gesellschaft selbstverständlich ist, uns zu diskreminieren, zu beleidigen und zu entwerten. achtung der würde und des menschen, die bei schwulen heutzutage mehrheitlich selbstverständlich sind, werden menschen wir mir vorenthalten. ich gelte als träge, faul und unatraktiv, einzig und allein, weil es so schön einfach ist, menschen in schubladen zu stecken.
ich fahre tagtäglich an vorher nachher werbeplakaten von d. soost vorbei, auf denen eine frau mit 2 bildern zu sehen ist vorher mit weiblichen rundungen, nachher mit bikinifigur und darüber steht wow! stell dir sowas mal mit einem schwulen vor, vorher schwul, nachher hetero und wow, was das für einen aufschrei in der gesellschaft geben würde. und fette menschen waren auch noch nie hauptdarsteller in einer star trek serie, hin und wieder durften wir als witzfiguren mitspielen und ich jammer auch nicht drüber. der grund ist einfach: ich weiß, was ich wert bin und brauche die akzeptanz der massen nicht.
letztendlich ist das alles nur eine frage der programmierung. im antiken griechenland und wohl auch rom wurden diese aspekte viel wertefreier betrachtet, da hat man die sexualität einfach genossen, so wie sie einem gefallen hat und das zusammenleben hat trotzdem funktioniert. ob meine programmierung irgendwann ausdünnt und meine intuitiven abneigungen weniger werden, kann ich nicht sagen. das steht bei mir auch nicht im fokus, denn tolerant kann sowieso nur jemand sein, der abneigung hat.
Zu Enterprise:
AntwortenLöschenJupp, da gibt es mehrere in so ziemlich jeder Star-Trek-Serie. Mein Punkt ist, dass sich TNG und DS9 sich so etwas noch erlauben konnten, da sie in einer Zeit entstanden, als selbst so langweilige Folgen aus dem allgemeinen Einheitsbrei herausstachen. Erinnere Dich mal an das -Team, bei dem jede Episode nach Schema F ablief. Im Vergleich dazu war Star Trek in den Endachtzigern und Frühneunzigern ein Offenbarungseid - selbst wenn es mal die ein oder andere Nullnummer darin gab.
Bei Voyager zeigte sich in meinen Augen bereits, was Enterprise zum Verhängnis werden sollte: Eine ähnliche Durststrecke (zwischen zweiter und dritter Staffel) sorgte für einen ähnlichen Knick in den Zuschauerzahlen, aber mit Seven of Nine gelang es, die Kurve zu nehmen und trotz hoher Qualität bei anderen Serien damit durchzukommen.
Bei Enterprise gelang dies wenig später nicht mehr. Jede schlechte Folge (auch wenn die ein oder andere vielleicht ihre Daseinsberechtigung hatte) bedrohte die Existenz der Serie und die verschlafene Anfangszeit brach ihr letztendlich das Genick.
Einem ähnlichen Schrecken muss sich auch Discovery stellen. Wenn in den fünfzehn Folgen drei Schnarchnummern oder zwei Kanon-Bomben stecken, kann das schnell das Aus für das gesamte Projekt bedeuten.
Zum Transgender-Charakter: Ich seh das unproblematischer. Fernsehen ist kein Videospiel und es ist in den letzten Jahren zu einem deutlichen Umschwung gerade mit diesem Thema in der TV-Landschaft gekommen, mit immer mehr Serien, die dieses Thema erfolgreich aufgegriffen haben (vor allem quotentechnisch). Zusätzlich würde ein solcher Schritt gerade in den USA deutliche politische Zeichen setzen und die Kritiker positiv stimmen.
Am Ende würde es aber schlichtweg nicht erheblich sein und keine große Rolle spielen - über den Kuss zwischen schwarz und weiß in "Platons Stiefkinder" redet man heute schließlich auch nicht mehr.
Zum weiblichen Vornamen Michael:
Ich hab noch Michael Steele von den Bangles im Angebot.
mir geht gerade die kongeniale szene von edward james olmos in der neuen battlestar galactica durch den kopf, wo er in der gasse in seiner eigenen kotze liegt.
AntwortenLöschen"mit immer mehr Serien, die dieses Thema erfolgreich aufgegriffen haben (vor allem quotentechnisch)"
seh ich differenzierter. die zielgruppe solcher filme und von star trek hat nur eine kleine schnittmenge. deswegen haben quotenerfolge wie transparent nur wenig aussagekraft über die quoten von science fiction serien.
"über den Kuss zwischen schwarz und weiß in "Platons Stiefkinder" redet man heute schließlich auch nicht mehr."
ähm, tust du doch gerade und du grenzt auch noch klar ab, anstatt nur zu schreiben gemischtrassiger kuss. das ist nach wie vor im bewußtsein und das wird es zumindest in meiner generation auch bleiben, auch wenn das heute nur noch wenige menschen aufregt. aber wirklich normal ist es erst, wenn es nicht mehr als beispiel herhalten muß. wenn man mal darüber nachdenkt, wie verquer das menschlich denken manchmal ist, dann rollt es einem die fußnägel auf. wenn sowas wie transgender oder homosexualität bei tieren passiert, dann leben die das selbstverständlich aus, wir dagegen konditionieren uns auf alle möglichen denkmodelle und müssen dann erst sowas wie toleranz erlernen. was für ein aufwand für einen eigentlich natürlichen vorgang. aber so ist unsere gesellschaft nun mal geprägt.
Das ist aber ein schreibfehler drinn gewesen, das ist nicht die siebte sondern die sechste Serie. Außerdem wirklich was für ein Typ denkt sich den solche Klingonen aus.. mal echt das.. können doch niemals die richtigen Klingonen sein wie man sie schon kennt, sehen aus wie irgendwelche Urvorfahren.. also bitte das könn doch niemals die richtigen sein.. es sei den das ist ein totaler schlechter sehr sehr kommischer verspätetter Aprilscherz gewesen.. kann doch mal echt nicht anders sein....
AntwortenLöschenDer 'Schreibfehler' fußt in der gewagten (und unter Fans nicht unumstrittenen) Annahme, dass man irgendwie auch TAS als Star-Trek-Serie zählen könnte. Irgendwie gehört sie ja doch dazu und hat spätestens seit ihrer BluRay-Veröffentlichung einiges an Aufwertung erfahren...
LöschenMeine Hoffnung zu den Klingonen ist übrigens, dass es sich bei den gezeigten Vertretern um eine isolierte Gruppe (so eine Art klingonische Mecklenburg-Vorpommeraner) handelt, die den Virusbefall in einer abgelegenen und nur schwer zugänglichen Einöde unbeschadet verbracht haben und nun aus religiös-fanatischen Gründen (deshalb der Sarg, die abweichenden Uniformen und das Kathedralen-Schiff) aus ihren Erdlöchern hervorgekrochen kommen.
Noch können die Schreiber den Kanon mit dem ein oder anderen Zaubertrick beugen...
Tja, so richtig überzeugen tut mich der Trailer nicht. Irgentwas fehlt einfach....schwer in Worte zu fassen. Irgendwie das gewisse Feeling das die Freude und die Spannung auslöst, so das man es kaum erwarten kann das die Serie startet. Aber es ist ja nur ein Trailer. Ich bin nichtsdestotrotz Neugierig auf die erste Episode und warte bis dahin mit einem Urteil.
AntwortenLöschenDen das hatte ich damals auch mit dem Trailer zum Reboot von Battlestar Galactica. Sagte mir nicht zu und nach dem Pilotfilm und auch nach jedem Staffelfinale konnte ich es nicht erwarten bis es weiter ging.
Hoffentlich wiederholt sich das auch mit Star Trek - Discovery ;-)
Na dann dürfte es ja bald losgehen, am 24.September soll die Serie nun starten. Das neue Poster sieht auch nicht schlecht aus, obwohl ich wieder mal über das Raumschiff gestaunt habe.
AntwortenLöschenHier mal der Link: https://cnet4.cbsistatic.com/img/mLk25W4F9vqnaY9sP-gZF6WAa2g=/2017/06/19/42017da7-d216-4889-b1cf-bcaa09485c31/star-trek-discovery-date-poster.jpg
Aber ich glaube dass das Poster sowieso bald hier erscheinen wird!!!
Mal ein besonderes Update das derzeit vom Produzenten Aaron Roberts im Umlauf ist, und zwar geht es um die neuen Klingonen in Discovery!!!
AntwortenLöschenIch will es nicht erst lang und breit erzählen, hier also der Link:
http://www.chip.de/news/Star-Trek-Discovery-Deswegen-sehen-die-Klingonen-anders-aus_118979917.html