Samstag, 12. August 2017

Turons Senf zu "For the Love of Spock"


^Einleitung
. Mitunter erscheint es schwer, die Erinnerungen an eine verstorbene Person am Leben zu erhalten. Mit jedem Tag der vergeht, gewöhnt man sich mehr und mehr an den Gedanken, dass dieser Mensch nun nicht mehr existiert. Stattdessen verweben sich bruchstückhafte Erinnerungen, Fehlwahrnehmungen und Gerüchte zu Legenden, die verhindern, dass man jemanden so in Erinnerung behält, wie er tatsächlich war.
Ähnlich geht es sicherlich vielen Fans auch mit Leonard Nimoy, der am 27. Februar 2015 verstarb. Da seither mit David Bowie, Bud Spencer oder Carrie Fisher auch andere stilprägende Ikonen der Popkultur ähnlichen Kalibers das Zeitliche segneten, hat sich bedauerlicherweise auch unter Star-Trek-Fans längst eine gewisse Distanz aufgebaut, die in der seither vergangenen Zeit, dem Trubel um eine neue Serie oder der Lebendigkeit des Abramsverse-Spocks begründet liegt. Da aber der legendäre Spock-Darsteller einen immensen Einfluss auf de gesamte Franchise ausübte, war es nur eine Frage der Zeit, bis jemand den Versuch unternehmen würde, sein Leben und Werk gebührend zu beleuchten.
Nun ist dieser 'jemand' nicht irgendwer, sondern Nimoys Sohn Adam, der seinem Vater mit der berührenden Dokumentation "For the Love of Spock" ein beeindruckendes Denkmal setzte. Die Tafelrunde "Hermann Darnell" hatte nun zur Veröffentlichung in Deutschland die Gelegenheit, diesen sehr persönlichen Nachruf unter die Lupe zu nehmen.

Bildquelle: Pinterest

Lobenswerte Aspekte. Welchen Einfluss der Name Nimoy noch immer auf die Menschen ausübt, kann man anhand jener Namen ablesen, die in dieser Doku zu Wort kommen: Neben Star-Trek-Alumni wie William Shatner, George Takei, Walter Koenig, Nichelle Nichols, Nicholas Meyer, D.C. Fontana, Catherine Hicks, J.J. Abrams, Chris Pine, Zachary Quinto, Simon Pegg, Karl Urban oder Zoe Saldana waren auch andere Prominente wie Neil deGrasse Tyson, Bill Prady, Barry Newman, Jason Alexander, Jim Parsons oder Mayim Bialik bereit, Rede und Antwort zu ihrem Verhältnis zu Nimoy zu geben. Ergänzt wird diese Liste noch um Familienangehörige, die das Gesamtbild um einige besonders private Einblicke bereichern.
Das Werk, das hauptsächlich aus der Perspektive Adam Nimoys berichtet, setzt sich neben Wortmeldungen von Zeitzeugen vor allem aus Archivaufnahmen, bekannten und weniger bekannten Fotos, seltenen Tonaufnahmen, unterstützenden Episodenausschnitten, Auszügen aus Nimoys biografischem Buch "I am Spock" und Convention-Mitschnitten zusammen. Vor allem die Kombination dieser sehr unterschiedlichen Elemente macht einen Großteil der Faszination für diesen Film aus, durch dessen sehr breiten Blickwinkel man sich als Fan jeglicher Abstufung als Teil des Ganzen fühlt.
In weiteren Verlauf kann man als Zuschauer erkennen, dass es insbesondere Nimoy war, der Star Trek entscheidend mitgeformt hat und vieles von dem, was wir heute als stilprägende Elemente der Franchise verstehen, erst durch ihn überhapt entstanden ist – vom vulkanischen Nervengriff, über den ikonischen vulkanischen Gruß bis hin zur Gedankenverschmelzung. Neben solchen – vergleichsweise bekannten Details – lüftet der Film auch einige weniger zertretene Geheimnisse etwa zur Konzeption Spocks, dem Einfluss Star Treks auf das Leben Nimoys oder den privaten Problemen der Familie Nimoy.
Besonders beeindruckende ist auch die Vielzahl von Fans, die diesen Film mit ihren Geldspenden überhaupt erst ermöglicht hatte. Wer den horrend langen Abspann sieht – und etwa wie K'olbasa – in der Lage ist, seinen eigenen Namen zu finden, kann erahnen, was Fans für Star Trek bereit sind zu tun.

Bildquelle: Pinterest

Kritikwürdige Aspekte. Wer mit der Deutschland-Veröffentlichung von "For the Love of Spock" erwartet, dass die hier allgegenwärtige Synchronisation auch diese Dokumentation überformen würde, wird sicherlich enttäuscht werden. Stattdessen muss er sich auch eine Menge Untertitel-Lesen vorbereiten, wobei dem Film schlichtweg eine Menge Flair fehlen würde, wenn die Originalsprache hinfortkastriert worden wäre. Hinzu kommt, dass mit Herbert Weicker und Norbert Gescher zwei der bekanntesten Synchronsprecher entweder verstorben oder im Ruhestand sind, und daher nicht zur Verfügung standen.
Neben diesem eher vernachlässigungswürdigen Punkt gibt es vor allem zwei inhaltliche Makel.
Zum einen fehlen die Neunziger Jahre in dieser Dokumentation als hätte es sie nie gegeben und das obwohl Nimoy in "Wiedervereinigung" auch bei TNG wieder auftrat, Adam Nimoy die Regie für zwei Folgen übernahm oder Nimoy eine Beteiligung an "Treffen der Generationen" ablehnte.
Zum anderen fällt der 'persönliche' Blickwinkel Adam Nimoys mitunter 'sehr persönlich' aus. Man erfährt ziemlich viel über sein Leben, wobei es mitunter verständlicherweise schwer fällt, eine Trennlinie zu solch einer starken Vaterfigur zu ziehen.


Bildquelle: Pinterest

Fazit. "For the Love of Spock" ist eine Reise zurück in das Leben Leonard Nimoys. Abgesehen von einigen kleineren Lücken und Auschmückungen ist diese Dokumentation eine glühende Hommage an einen der einflussreichsten Star-Trek-Darsteller überhaupt. Nimoy zollt Nimoy einen beeindruckenden Tribut, der zeitgleich inspirierend, emotional und intim ausfällt. In der DVD- oder BluRay-Sammlung eines Fans sollte dieser Film jedenfalls nicht fehlen, der er stellt vieles erst in einen Zusammenhang und hilft, die Erinnerung an einen der eindrucksvollsten Schauspieler der Franchise am Leben zu erhalten.



Denkwürdige Zitate.

"Hat man das immer so gefilmt, dass der Kopf nicht mit drauf war?"
"Ja, das war so in den Siebzigern. Es gab ja nichts. Nicht mal ganze Köpfe."
K'olbasa und Turon beim Ansehen

"Ah, jetzt kommt der Musikteil – pass auf!"
K'olbasa beim Ansehen

"Ach, jetzt kommt die Fotozeit!"
K'olbasa beim Ansehen

"He was the Mensch of the Menschs."
Barry Newman

Sonntag, 23. Juli 2017

Mega-Spoiler zu Discovery während der SDCC

(Hier wird noch nichts verraten)
An diesem Wochenende findet in San Diego die Comic Con 2017 statt, die größte und medienwirksamste Veranstaltung ihrer Art. Drehte sich letztes Jahr noch alles um Beyond, so durften sich in diesem Jahr die Hauptdarsteller von Discovery präsentieren.

Zur Einstimmung ein Bild der Crew
Quelle: startrek.com
v.l.n.r.:Mary Wiseman,James Frain,Anthony Rapp, Alex Kurtzmann, Gretchen J. Berg, Rainn Wilson, Akiva Goldsman, Jason Isaacs, Shazad Latif, Sonequa Martin-Green, Doug Jones & Aaron Harberts

Noch hier? Na, dann ma´ Quadrotriticale bei die Tribbles!

Während des Panels am Samstagnachmittag verriet Sonequa Martin-Green, dass ihr Charakter Michael Burnham die Adoptivtochter von Sarek und Amanda Grayson ist! Nach dem Tod ihrer Eltern wurde sie durch die beiden aufgenommen und auf Vulkan aufgezogen. Dies macht Spock also zu ihrem Adoptivbruder.
Die Meldung lautete andernorts, dass Michael die leibliche Tochter von Amanda Grayson sein soll, aber das war dann wohl doch etwas zuviel der Interpretation.

Es gab aber auch noch weitere Neuigkeiten während des Panels:
So stellte uns Anthony Rapp den Freund seines Charakters Lt. Paul Stamets vor. Dieser wird gespielt von Wilson Cruz., der sich dann prompt per twitter der Welt vorstellte
Quelle: twitter.com
Gretchen Berg verriet, dass die Klingonen allesamt Klingonisch sprechen werden mit englischen Untertiteln. Verwirrenderweise ist im neu-veröffentlichten Trailer (weiter unten) der komplette Dialog in Englisch, ohne Untertitel. Dafür ist die zweite Hälfte des Trailers komplett untertitelt...

Doug Jones präsentierte seine eigentümliche Gangart am Set, die vor allem darauf fußt^^, dass sein Charakter Hufe hat.
Quelle: startrek.com
Der Soundtrack für Discovery wird geschrieben von Jeff Russo. Das Theme zur neuen Serie ist wohl schon fertig *freu*

Die Schauspieler hatten sichtlich Spaß an ihrem Auftritt während der San Diego Comic Con 2017.
  
Quelle: twitter.com
Und zu guter Letzt gibt´s noch den neuen Trailer und damit dürfen wird uns weiter freuen auf den 24. September 2017:

Donnerstag, 20. Juli 2017

Eaglemoss Nr.63: Antares NCC-501

Einleitung

Die erste Star-Trek-Serie ist bis heute eine einzigartige Kreation. Das ist zweifelslos eine Tatsache, die jedem Science-Fiction-Fan bekannt ist. Denn „The Original Series“, die von 1966-69 produziert wurde, galt zwar als Low-Bugdet-Produktion, konnte aber einen einzigartigen Beliebtheitsgrad erreichen - so wie keine andere Serie der 60er Jahre. In der Regel bedeutet es, dass Filme und Serien, welche unter solchen Umständen gedreht werden, eher schlechte Produktionen sind. 
Die erste Star-Trek-Serie startete also unter sehr schwierigen Bedingungen. Den Produzenten stand niemals ein größeres Budget zur Verfügung, so das viele geplante Spezialeffekte oder Szenarien  nicht umgesetzt werden konnten. Es musste immer wieder improvisiert werden. Besonders auf die Darstellung von einigen Raumschiffen musste immer wieder verzichtet werden, da damals für jedes Schiff ein spezielles Studiomodell angefertigt werden musste, was meistens mit hohen Kosten verbunden war. Deshalb wurden einige Raumschiffe nur in Dialogen erwähnt. Ein gutes Beispiel ist das Sternenflottenschiff „Antares“ aus der Episode „Der Fall Charlie“. In der Originalausführung trifft sich die Enterprise zu Beginn mit dem Schiff, was aber nicht zu sehen ist. Erst als die Serie 2007 digital remastered wurde, wurde auch ein CGI-Modell der Antares erstellt.
Das Computermodell der Antares. (Bild: memory alpha)
Die digital überarbeitete Eröffnungsszene aus "Der Fall Charlie". (Bild: memory alpha)

Das Modell

Da die Antares nur kurz von der Seite zu sehen wahr, ist auch das Modell dementsprechend nicht besonders detailliert gestaltet worden. Auf der Oberseite gibt es keinerlei Markierungen oder Beschriftungen. Wie es hätte aussehen sollen, zeigt das Cover des Begleitheftes. Diese Gestaltung hätte man auch dem Modell gönnen können. Dafür ist es aber immerhin reichlich auf der Unterseite bedruckt worden. An den Seiten des Modells erkennt man die großen Panoramafenster. Diese hätte man aber ruhig mit einem etwas helleren Weißton darstellen können. Die Bussardkollektoren sind leider nur farblich dargestellt, Klarteile hätten das Schiff deutlich mehr aufgewertet. Der übliche Mix der verarbeiteten Materialien hingegen ist gut gelungen und es lässt sich erst auf dem zweiten Blick erkennen, wo Metall anfängt und in Kunststoff übergeht. Des Rätsels Lösung, es gibt keinen Übergang. Das Modell wurde gänzlich aus Metall hergestellt. Was die Größe angeht, da gehört die Antares zu den Zwergen im Vorgarten. Gerade mal ca. 8 Zentimeter in der Länge misst das Modell. 

Es wurden keinerlei Details auf der Oberseite umgesetzt. Schade.
Ebenfalls lieblos sind die Kappen der Bussardkollektoren.
Immerhin wurde die Unterseite reichlich bedruckt.

Die Halterung

Diese wird ein ganzes Stück weit über das Heck des Modells geschoben. Danach sitzt das Schiff fest und stabil in der Halterung.

Begleitheft

Natürlich ist der interessanteste Teil dieses Heftes der Entstehung der Antares für die "Remastered Version" der Original Serie gewidmet. Kenner des Star-Trek-Universums werden sofort die Ähnlichkeit zu den Roboterschiffen aus der Star-Trek-Zeichentrickserie erkannt haben. Diese dienten als Vorlage für die Antares, nur das am Bug noch ein Crew-Modul hinzugefügt wurde. Im Internet gibt es eine Beschreibung, die diese Schiffe als Liberty-Klasse bezeichnen. Ein weiterer Artikel beschäftigt sich mit der nicht ganz so bekannten Zeichentrickserie „Star Trek: The Animated Series“. Auf diesem Wege versuchte man Anfang der 70er Jahre Star Trek im Fernsehen erneut zu beleben. Leider erreichte die Trickserie nie den Bekanntheitsgrad der originalen Serie, so das sie nach nur 22 Episoden eingestellt wurde. Auf den letzten Seiten stellt das Begleitheft einige der interessantesten Episoden aus TAS vor.

Spezifikationen

Daten zum Modell

  • L x B: ca. 89 mm x 45 mm
  • Höhe mit Stand: ca 64 mm
  • Material: Kunststoff und Metall
  • Hersteller: Eaglemoss Collections 2017

Bewertung und Fazit

Das Modell der Antares ist im wahrsten Sinne des Wortes ein kleiner Hingucker, das aber leider unter Detailarmut leidet.