Mittwoch, 21. Dezember 2016

Star Trek The Exhibition Roadtour - Ein Rückblick

Es war auf der ersten German-Comic-Con in Berlin (wir berichteten), als wir unverhofft einem "alten" Urgestein der deutschen Star-Trek-Szene über den Weg liefen oder vielmehr über seinen Stand stolperten - Martin Netter, nach eigener Darstellung der "größte Star-Trek-Fan" Deutschlands! Nun kann man verschiedener Auffassung darüber sein, was es bedeutet, der "größte Fan" zu sein, aber unbestritten ist Martin ein herrausragender Sammler! Wie wir schon bei unserem Besuch in seinen "heiligen Hallen" feststellen konnten, hat er zweifelslos beeindruckende Originale von Maske bis Kulisse, von Kostüm bis Shuttle zusammengetragen, um diese uns als Fans für die Zukunft aufzubewahren. Danke an ihn an dieser Stelle dafür!
Aber Martin war nicht nur dort, um seine Produkte an den Fan zu bringen, er machte auch Werbung für sein aktuelles Projekt, eine Wanderausstellung zum Thema 50 Jahre Star Trek, "The Exhibition Roadtour".
Und um mir genau diese Ausstellung anzuschauen brach ich dann auf ins ferne Berlin - Schöneweide.
Ich war dabei auf alles gefasst, schließlich hatten wir erst vor wenigen Jahren eben solch eine Ausstellung des Filmweltcenters in Potsdam zu Gast. Und da war ja dann auch noch eine Star Trek Ausstellung im Filmpark Babelsberg...
Martin hatte mir noch mit auf den Weg gegeben, dass es sich um ein völlig neu entwickeltes Ausstellungskonzept handelt...ich konnte also gespannt sein!
Und dann, nach einer Reise quer durch unsere Hauptstadt, lag es vor uns, das Einkaufszentrum Schöneweide. Und was sich uns dann erschloss war absolut beeindruckend! Die Ausstellung ist nicht mehr "nur" eine Aneinanderreihung sicherlich auch sehr interessanter Originalrequisiten, nein, sie ist eine Konzeptausstellung, die zwar noch einige Ecken und Kanten hat, aber im Großen und Ganzen mit Liebe zum Detail aufwarten kann. Viele neue Ideen, die einfach Spass machen. So gibt es großartige Aufsteller mit Details zur Serie, Aliens oder zu den Darstellern.
Natürlich fehlen auch nicht tolle neue Requisiten aus Martins großen Fundus originaler Props.
Besucher der Ausstellung im ST-Shirt
Ein recht gut gelungener Nachbau der TOS-Brücke dient als "Kinderaktionsfläche". Hier können Kinder spielerisch, künstlerisch und thematisch an Star Trek herangeführt werden. Eine tolle Idee, es gibt nichts Schöneres, als Kinder über malen und spielen, also über das Wecken von Kreativität mit einer Sache vertraut zu machen.
Ein weiteres Highlight für mich als "Dioramen"-Fan: übergroße Darstellungen zu bekannten und beliebten Szenen aus dem Klassik-Universum. Sehr gelungen, und eine coole Art Kostüme und anderes Merchandise zu präsentieren.
Der absolute Hammer ist der Nachbau des berühmten Shuttles "Galileo". Das Teil sah nicht nur schick aus und lies das Trekkieherz höher schlagen. Wie schon weiter oben berichtet, hat sich Martin bei der Ausstellung auch etwas überlegt: das Shuttle ist schlichtweg einfach auch ein kleines Kino, in dem rund um die Uhr TOS-Episoden laufen - genial!
Auch ein Gewinnspiel durfte nicht fehlen!
Motorolas Interpretation des Klassic-Communicators
originale Kostüme aus ST I
Kostüme und Masken-natürlich alles original Requisiten
Noch eine coole Idee: so kann man sich also die Werkstätten in den Studios vorstellen, zum Einen die des Maskenbildners Michael Westmore und zum anderen eine Kostümschneiderei. Alles natürlich immer im Kontext mit originalen Masken, Kostümen und Requisiten. Nochmal: schöne Idee!
Natürlich durften sie nicht fehlen: Merchandising-Artikel aus dem Star-Trek-Universum. Aber auch hier bewies Martin ein glückliches Händchen, handelte es sich dabei doch um seltenes und sehr altes Spielzeug, wie dem Trekulator von Mego aus den 1970er Jahren.
Fazit:
Eine tolle Ausstellung mit wundervollen Ideen und einem Blick fürs Detail - man darf auf weitere Projekte von Martin Netter gespannt sein! Vielleicht lohnt eine Reise in seine heiligen Ausstellungshallen in Bad Münder doch mal wieder!

Dienstag, 20. Dezember 2016

Die Star-Trek-Tafelrunde trauert

Wir, als Fangemeinschaft aus Berlin und Brandenburg, möchten an dieser Stelle unsere Bestürzung und tiefe Trauer über das gestrige brutale Geschehen auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz zum Ausdruck bringen. Unser Mitgefühl gilt allen Opfern und deren Angehörige.
Wir als Star-Trek-Fans streben nach einer Zukunft, in der Kriege, Gewalt, Krankheiten und Leid keine Rolle mehr spielen.
Lasst uns alle gemeinsam nach diesen Sternen greifen und für eine bessere Welt eintreten, ganz im Sinne Roddenberrys.

"Jemand hat mir mal gesagt, die Zeit würde uns wie ein Raubtier ein Leben lang verfolgen. Ich möchte viel lieber glauben, dass die Zeit unser Gefährte ist, der uns auf unserer Reise begleitet und uns daran erinnert, jeden Moment zu genießen, denn er wird nicht wiederkommen. Was wir hinterlassen ist nicht so wichtig wie die Art, wie wir gelebt haben. Denn letztlich [...] sind wir alle nur sterblich." Jean-Luc Picard

Erinnert sei an dieser Stelle an unserer Beitrag vom 15.Februar 2015 unter der Überschrift "Zitate für das Abendland"

Montag, 19. Dezember 2016

Eaglemoss 47: Klingon Negh'var

"Panzer kaputt, wird Geschütz. Munition alle, wird Bunker. Zeit alle, wir werden Helden." russisches Sprichwort (aus Film "Bestie Krieg", Quelle Begleitheft S.15)

Einleitung

Sie sind die bekannteste und wohl auch beliebteste Alienrasse im Star-Trek-Universum: die Klingonen. Vielleicht deshalb werden sie auch von den Star-Trek-Designern immer wieder mit den beeindruckendsten Schiffen ausgestattet. Seit ihrem ersten Auftauchen in der Originalserie haben sowohl sie selbst als auch ihre Technik und speziell ihre Raumfahrzeuge eine beeindruckende Entwicklung hingelegt. Erinnert sei an dieser Stelle an das Schlachtschiff, welches plötzlich an der Raumstation K-7 auftaucht um diese später wieder mit einer Ladung Tribbles zu verlassen. Nicht von ungefähr gehört diese Episode zu den beliebtesten der TOS-Ära. Auch wenn man sich zu dieser Zeit noch nicht so sicher war, ob die Klingonen nun eher eine, nun sagen wir alberne und nicht ganz ernst zu nehmende Spezies darstellen sollten, das Schlachtschiff sprach schon damals klare Worte. Spätestens seit Star Trek: The Movie (also ST I) haben wir ein genaueres Bild von der klingonischen Verteidigungsstreitmacht. Zu meinen absoluten Lieblingen gehört bis heute der Bird of Prey der Klingonen, der das unverwechselbare Design der Klingonenflotte den i-Punkt aufsetzt. Wir haben an dieser Stelle schon über das eine oder andere oder noch andere klingonische Eaglemoss-Modell gesprochen.
Nun kommt mit der Weiterentwicklung der Vorcha-Klasse quasi das "Biest" der Klingonen als Modell zur Bewertung. Die persönliche Limo des Kanzlers gehört zur Negh'Var Klasse und hat einige kleine, aber auffällige Veränderungen an Bord-und weiß damit auch zu gefallen.

Positive Aspekte

Ich habe jetzt mal ein wenig recherchiert, aber so weit mir bekannt ist, hat es dieses Modell außer bei Micro Machines noch nirgendwo gegeben. Und selbst das kleine und im Vergleich völlig unspektakuläre Modell war sehr sehr selten, befand es sich doch nur in einer streng limitierten Special Ausgabe dieser Reihe und wurde danach hoch gehandelt.
Was für ein tolles Modell beschert uns aber Eaglemoss hier? Die Bemalung dürfte selbst einen Damon zufriedenstellen, sie ist einfach grandios und aufwendig. Ich zähle außer der Militärgrünen Grundfarbe noch fünf weitere Farben (rostrot, dunkelgrün, weiß, hell-und dunkelgelb) Das ganze Modell wirkt sehr kompakt und massiv, obwohl es nicht viel schwerer als andere Eaglemoss - Modelle ist. Geschickt sind hier die Materialien miteinander verschmolzen, der Grundtorso ist aus Metall, alle Aufbauten aus Plaste. Das Schiff kann seine militärische Herkunft nicht leugnen und ist zu recht das Flaggschiff der klingonischen Flotte.
Ein Lob verdient auch das Begleitheft. Angefangen bei interessanten Informationen zum Design, über den Verdacht des Zolls, die Negh'var könnte ein Drogenkurier sein und der daraus resultierenden Zerstörung des ersten Modells bis zum Beitrag von Robert O`Reilly über seine Rolle als Kanzler Gowron - spannender war ein Begleitheft bisher selten. 

Negative Aspekte

Drei Worte: keine transparenten Teile! Auch wenn es sich hier um einen Militärkreuzer handelt. Ich hätte mir schon gewünscht, dass wenigstens die Antriebselemente in furchterregender roter Farbe "glühen", und das geht nun einmal nur gut mit transparenten Elementen.
Anscheinend ist entweder während der Bemalung bei meinem Modell die dunkelgelbe Farbe ausgegangen, oder das Modell soll etwas "abgenutzt" wirken, jedenfalls sind einige Bereiche nur ungenügend angemalt (siehe Foto)....schade. Denn sonst gibt es an dem Modell nicht viel auszusetzen. Nicht am Modell, aber mal wieder an der Halterung. Saß sie bei der Enterprise-C noch zu straff (wir berichteten), kann hier von "Halterung" keine Rede sein. Das Modell "hält" zwar, aber eine kleine Raumanomalie genügt, und die Negh'var purzelt zu Boden.
Beispiele für schlechte Bemalung

Spezifikationen

Daten zum Modell

 
L x B:                    ca.140 mm x 85 mm
Höhe mit Stand:    80 mm
Material:                Kunststoff und Metall
Gewicht mit Base: ca 145g
Hersteller:              Eaglemoss Collections 2016


L x B:                    ca.60 mm x 38 mm
Höhe mit Stand:    28 mm
Material:                Kunststoff
Gewicht mit Base: ca 10g
Hersteller:              Galoob 1995 (Bonus Ship - extrem rar)

links Eaglemoss, rechts das extrem rare Bonus Ship von Playmates

Fazit und Bewertung

Das Modell ist ebenso wie das Schiff im Film eine beeindruckende Demonstration der klingonischen Philosophie von Ehre und Kampf. Bemalung, Detailreichtum und Begleitheft sind sehr lobenswert, Abzüge gibt es für ad Fehlen von "Transparenz", die Halterung und "Pfusch" bei der Bemalung.

Weitere bewertete Modelle findet man hier:

http://star-trek-tafelrunde.blogspot.de/p/eaglemoss.html