Star Trek Tafelrunde "Hermann Darnell" Potsdam Babelsberg

…dahin zu gehen, wo noch kein Star Trek Fan aus Potsdam, Berlin und Brandenburg zuvor gewesen ist - Infinite Diversity in Infinite Combinations.

Samstag, 1. März 2014

Star Trek Comics

Es ist ja nicht so, dass wir noch nie über den großen Bereich des Mediums Comic hier berichtet hätten. Ich erinnere mich da an die fabelhafte Rezension unseres Strifes zum Comic der Vorgeschichte von Into Darkness aus dem Mai des letzten Jahres. Auch kann ich mich noch gut an eine Rezension Turons aus dem Jahre 2012 erinnern, in welchem er das Crossover zwischen Star Trek und Dr. Who in seiner ganz eigenen Art anlysierte.
Quelle: comicsalliance.com
Nun bin ich nicht nur Sammler alles möglichen Star Trek Merchandising, ich bin auch Comic Liebhaber. So bin ich mit den liebevollen kleinen Figuren aus dem Mosaik groß geworden, habe mit Dig, Dag und Digedag die Welt und den Weltraum erobert und bin natürlich stolzer Besitzer aller Asterix Bände, auch wenn der bisher nie im Weltraum war, dafür aber im Land Scottys -  Schottland.

Quelle: ComicCombo
Quelle: asterix.com
Was liegt da also nicht näher, dass ich irgendwann auch über Star Trek in Comicform gestolpert bin? Mittlerweile habe ich einen wahren kleinen Schatz an alten und neuen Star Trek Comics angehäuft. Schon lange hatte ich die Idee so etwas wie eine kleine Datenbank für die Hefte zu entwerfen. Doch da stolperte doch neulich jemand über unseren Blog der genau diese Idee hatte und was noch viel großartiger ist, er hat diese Idee in Form eines Blogs schon längst umgesetzt!
Meine Empfehlung soll also heute dem Blog von Frank gelten, verbunden mit einem großen Dankeschön für die Inspiration durch dieses umfangreiche Wek!

Hier geht es zu seinem Blog: Star Trek Comics
Unbedingt Ansehen!

Freitag, 28. Februar 2014

Die Destination und die vier Seiten der Medaille

Einleitung: Mittlerweile ist es schon eine ganze Woche her, dass Teile der Tafelrunde zur "Destination Star Trek Germany" aufbrachen. Nun haben Turon47, Rok, K'olbasa, Miri und auch Lairis77 ihre Eindrücke zu diesem Großereignis zusammengefasst und bereits die ganze Woche über darüber berichtet. Mit diesem Beitrag soll ein formeller Schlussstrich unter diese Betrachtungen gezogen werden. Weil wir aber an dieser Stelle nicht nur wiederkauen wollen, was der treue Leser längst in unseren Beiträgen erfahren hat, wollen wir nun einmal versuchen, das Ganze aus verschiedenen Perspektiven zu sehen. Neben einer Zusammenfassung der eigenen Sichtweise sollen nach Möglichkeit auch die Medien, die Veranstalter und die Konkurrenz in diese Untersuchung miteinbezogen werden.


Perspektive #1: Die Presse

Still ist es um Star Trek geworden und im öffentlich-rechtlichen Fernsehen macht sich kaum jemand mehr die Mühe, über nationale Conventions wie die FedCon, die TrekgatetoyourstarCon oder ähnliche Veranstaltungen zu berichten. Aber kaum schlägt eine britischstämmige Veranstaltung ihre Zelte in der Finanz- und Medienmetropole Frankfurt auf, sprießen die Berichterstattungen wie Pilze aus dem Boden. Neben der Tagesschau, haben sich nicht nur die Lokalmatadoren FAZ und der Hessische Rundfunk zu Meldungen hinreißen lassen, sondern auch Bild, die Süddeutsche Zeitung oder Focus wandten ihre Aufmerksamkeit nach langer Abstinenz mal wieder der hiesigen Fanszene zu.
Dabei kommt es gelegentlich zu der bereits absehbaren Pflege von Vorurteilen wie "Egal ob dick oder rappeldürr: Echte Trekkies schießen sich gerne in hautenge „Star Trek“-Uniformen." Danke, Bild-Zeitung! Die nationale Presselandschaft wäre ohne Deine journalistische Kompetenz tatsächlich um einiges ärmer.
Der andere Tenor ist ebenfalls allenthalben zu lesen. Egal ob HR, FAZ oder gar die Rheinzeitung: Einigkeit besteht vor allem über die Kosten, denn die sind "gepfeffert!", wie etwa die Bild zu berichten weiß. Und das Feindbild wird so unreflektiert wie dankbar von Journalist zu Journalist kolportiert, ohne dass es den Verfassern in den Sinn kommen könnte, dass es sich dabei um einen Standard handelt. Im Vergleich zu lokalen Conventions wie der FedCon etwa war z.B. der Autogrammpreis von William Shatner bei der Destination sogar vergleichsweise niedrig. Dennoch bekommt die Veranstaltung Stempel aufgedrückt wie "Captain Kirk macht Kohle mit seinem Namen." (Bild). In der Schreiberriege ist schlichtweg ein allgemeines Unverständnis auszumachen, warum  Fans für ein solches Privatvergnügen bereit sind, in die Tasche zu greifen.



Aber vielleicht wirkt das verständlicher, wenn man sich vor Augen hält, dass so ein Reporter in erster Linie an Interviews und Stories interessiert ist. Und tatsächlich: Die gab es bei der Destination zum Teil nur gegen Aufpreis. Aber dies betraf insgesamt vier Panels, während der größere Rest kostenfrei zugänglich war. Das dem finanziellen Zusatzaufwand aber wiederum ein vergleichsweise moderates Grundticket gegenüberstand, fiel jedoch meistens unter den Schreibtisch journalistischer Gewissenhaftigkeit.

Perspektive #2: Die Tafelrunde

Eines der im Vergleich zu "Blitzkrieg", "Waldsterben" oder "Rinderpest" angenehmeren deutschen Lehnwörter im englischen ist das Substantiv "Gemütlichkeit".


Ausgerechnet dieses Stück verbindender Sprachlichkeit haben die britischen Veranstalter bei ihrem Deutschlandbesuch völlig außer Acht gelassen, so dass man sich plötzlich gar nicht mehr wundern mag, warum im Angelsächsischen kein Begriff dafür existiert.
Die Atmosphäre innerhalb der mit schwarzen Raumteilern ausgestatteten halben Halle konnte beim besten Willen kein Flair aufkommen lassen und wo die englische Nachlässigkeit auf die nüchterne deutsche Hallenarchitektur (der Architekt war übrigens ebenfalls Brite) traf, konnten weder die deutschen, noch die vielen anglophonen Gäste von "Gemütlichkeit" sprechen.
Damit einher ging auch ein ständiger Zugwind und miserabel ausgeleuchtete Hallenbereiche, was sich besonders bei Panels, den Partys oder an den Ständen bemerkbar machte. Auch die Tatsache, dass während der kostenfreien Panels aufgrund der Sitzplatzknappheit nicht alle interessierten Fans in den abgesperrten Bereichen Zutritt erhielten, kann man unter dieser Kategorie verbuchen. Ja selbst den Umstand, dass es innerhalb der Halle abseits der Panel-Areas kaum Sitzplätze und gemütliche Ecken zum Verweilen gab, sollte man diesbezüglich einmal offen als Manko erwähnen.
Natürlich könnte man die viel zu wenigen Sitzsesselkissen im "klingonischen Relax-Bereich" als Gegenargument aufführen, doch diese schon in sich widersprüchliche Bezeichnung spottete dem Begriff noch weiter. Es sah eher so aus, als hätte ein Mittelaltermarkt seine Requisiten versehentlich hier vergessen, als dass irgend etwas klingonisches oder gar anheimelndes daran zu finden gewesen wäre. Im Gegenteil, der ebenfalls dort aufgestellte Riesen-Gong war einer der nervtötendsten Faktoren der Convention.
Das hätte sicherlich verhindert werden können, wenn man tatsächlich Fans stärker hätte partizipieren lassen. Gruppen wie die Crew der Euderion, der USS K'Ehleyr oder Living Star Trek Models wären mit ihren Props und Nachbauten nicht nur eine Bereicherung für die Convention gewesen, sondern auch allesamt aus deutschen Landen angereist. Aber vielleicht wollte man die TNG-Brücke nicht in einem schlechten Licht dargestellt wissen, die es allerdings ebenfalls wenige Jahre zuvor auf der Star-Trek-Ausstellung in Potsdam Babelsberg in besserer Qualität gegeben hatte.


Ansonsten war es aber vor allem die professionelle Organisation, die als Husarenstück der Veranstaltung gelten kann. Die komplikationsfreie und zügige Durchführung bei Autogrammstunden und Fotosessions war beispielhaft. Und obwohl die Veranstalter ein ums andere Mal dafür belächelt wurden, ihr eigenes Personal von der Insel eingeflogen zu haben, brachte diese Entscheidung eine typisch britische Grundfreundlichkeit mit sich, die in unseren Breiten seinesgleichen sucht. So zuvorkommende, hilfsbereite und flexible Ordner bekommt man in Deutschland einfach nicht geboten, so dass der Service und die Freundlichkeit vor allem bei den einheimischen Besuchern oft für fassungsloses Staunen sorgten.
Hauptargument für die Veranstaltung war ohne Frage, dass es sich um die erste reine Star-Trek-Veranstaltung seit langer Zeit handelte (zumindest in dieser Größenordnung). Die vielen Darsteller zusammen bei lebendigem Leib sehen zu können, war bereits ein Privileg; schon allein, wenn man bedenkt, dass William Shatner mittlerweile immerhin fast 83 Lenzen zählt. Dazu war der Standort gut gewählt, denn das zentral gelegene Frankfurt war fraglos ein für die überall in der Republik verteilten Fans ein geeigneterer Kompromiss als Düsseldorf, Deggendorf oder Mannheim.


Star-Trek-Anhänger aus dem fernen München
Ferner gelang es den Organisatoren, einige besonders denkwürdige Schlaglichter zu setzen. Nicht nur die Verpflichtung von Karl Urban, sondern auch die Auftritte der Enterprise Blues Band, des singenden Tim Russ' oder die Schminksession mit Suzie Plackson waren ein Alleinstellungsmerkmal für diese Convention, die man wohl so schnell nicht wieder erleben wird. Und als ob dies nicht genug wäre, setzte sich diese wohlige Exquisität in der Auswahl der Händler und Aussteller fort. Hochwertige und interessante Standbetreiber wie Levavo, die Intergalactic Trading Company oder Mars One erfreuten die geneigte Fanseele (also die mit dem entsprechendem Kleingeld im Portmonee) und selbst die Filmwelt-Ausstellung ist schlicht und ergreifend ein Gewinn für jede Sci-Fi-Veranstaltung.
Es war also nicht alles Gold, was da in Frankfurt unter dem Label 'Convention' zum Glänzen gebracht wurde, doch trotz mancher Abstriche war es am Ende doch ein lohnendes Event für alle anwesenden Tafelrundenmitglieder.


Perspektive #3: Die Konkurrenz

Beinahe sieht das Foto aus wie ein Schnappschuss vom sagenumwobenen britischen Seeungeheuer Nessie, das K'olbasa auf der Destination gelang. Doch selbst ohne den Einsatz von Fantasie ist auf dem leicht verschwommenen Bild der mit Warpgeschwindigkeit durch die Messehallen eilende Dirk Bartholomä zu erkennen.


Der Kopf hinter der FedCon ließ sich von K'olbasa sogar zu einem Forumsbeitrag hinreißen, der überraschende Einblicke hinter die Kulissen gewährt.
Nachdem nämlich sämtliche Beiträge zur Destination vor Veranstaltungsbeginn im OSTFC-Forum gelöscht wurden und sich kritische Stimmen mehrten, die diesem Umstand wenig Verständnis entgegenbrachten, rechtfertigte Bartholomä diesen Schritt persönlich mit der Konkurrenzsituation.
Doch es ist wohl kein Zufall, dass nun, nach Ablauf der Convention und nachdem sich Bartholomä selbst von den örtlichen Gegebenheiten überzeugt hat, entsprechende Beiträge als weniger gefährlich eingestuft wurden. Immerhin konnte sich Bartholomä mit eigenen Augen vergewissern, dass in Frankfurt auch nur mit Wasser gekocht wird und ihm wird als findiger Geschäftsmann wohl kaum entgangen sein, dass von der Destination keine Bedrohung mehr ausgeht: Zu gering war das Besucheraufkommen, um eine so teure Veranstaltung tragen zu können.
Doch die Vorzeichen waren sicherlich andere. Der Destination gelang es nicht nur, LeVar Burton abzuwerben, sondern auch, den eigentlich von den FedCon-Organisatoren anvisierten Shatner zu verpflichten. Wären die vom Veranstalter prognostizierten Besucherströme tatsächlich eingetreten, wäre wohl auch die FedCon davon betroffen gewesen, denn das Konto der heimischen Fans wird von einer Convention im Lande schon zu Genüge belastet.
Doch so kann sich Bartholomä entspannt zurücklehnen. Die Destination hatte mit schlechter Presse, fehlenden Besuchern und Kritik der Fans zu kämpfen, so dass die traditionelle deutsche Leuchtturm-Convention in Düsseldorf an Strahlkraft hinzugewonnen hat. Nach dem Schock der einzeln abgerechneten Panels werden die Fans wohl umso mehr das Rundum-Sorglos-Paket der FedCon zu schätzen lernen.

#Perspektive 4: Die Veranstalter


Der Sprung aus dem sicheren Convention-Hafen London auf das europäische Festland schien eigentlich wenig gewagt. Die Entfernung zur Insel war überschaubar, die Verkehrsanbindung optimal und überhaupt findet sich in Deutschland die nach Großbritannien größte europäische Fanszene. Dazu gelang es, der FedCon etwas Wasser in Form von vor-der-Nase-weg-verpflichteten Stars abzugraben und die Vorzeichen waren mit einem Repräsentanten des neuen Abrams-Star-Trek sicherlich gut. Sogar die träge deutsche Presse befreite sich für kurze Zeit aus ihrer Lethargie für Star-Trek-Themen.
Doch Deutschland ist längst nicht mehr das Schlaraffenland für Star-Trek-Geschäftsideen. Das allgemeine Interesse ist nach Absetzung von Enterprise merklich abgekühlt und Fantreffen nach amerikanischem oder britischem Muster haben hierzulande keine Tradition und man muss schon etwas Außergewöhnliches bieten können, um finanziell überleben zu können.
Insofern sind anvisierte Besucherzahlen von bis zu 20.000 Gästen (wenn man Dirk Bartholomä glauben kann) reichlich ambitioniert. Zusammen mit der Hallenmiete, den Personalkosten, den Unterbringungskosten für selbiges, den Flugkosten für die Helfer, den Stargästen, den Steuern usw. muss man sicherlich schon einiges zusammenrechnen, um auf einen grünen Zweig zu kommen und die risikoreiche Kalkulation war zwar sicherlich attraktiv genug für die Fans, die zur Destination nach Frankfurt reisten, doch gewiss nicht einladend genug für interessierte Gelegenheitsanhänger.
Doch ein wenig tragen auch die Veranstalter Mitschuld. Häufig konnte man auf den Gängen von Ordnern, Besuchern und Stargästen aufschnappen, dass Patrick Stewart definitiv gekommen wäre, wenn nicht eine Broadwayshow seine Zeitpläne durchkreuzt hätte. Bedenkt man, dass mit Jonathan Frakes erst kurz zuvor ein weiterer TNG-Star aus Termingründen seine Teilnahme absagen musste, so zeichnet sich ein klares Bild dessen, was die Veranstalter tatsächlich bieten wollten: Eine riesige TNG-Gala mit allen wichtigen Darstellern.
Davon ist nur noch ein kopfloser Torso geblieben, der beileibe nicht die Zugkraft aufbringen konnte, die das Komplettpaket ohne weiteres generiert hätte. In diesem Fall wären fünfzehntausend Besucher und mehr durchaus möglich gewesen.
Doch das Destination-Team hat hoch gepokert und letztendlich nicht genug auf der Hand gehabt, um den Jackpot zu knacken. Daher wird die Bilanz wohl auch ernüchternd ausfallen und der Plan, im Anschluss an Frankfurt in den kommenden Jahren durch weitere europäische Metropolen zu tingeln, scheint mehr und mehr unglaubwürdig. Es klingt wahrscheinlicher, dass die nächste Destination in Portsmouth, Paddington oder Paisley stattfinden wird, als in Paris, Poznan oder Palma de Mallorca.

Bildquelle: www.funnyordie.com
Fazit: Als Fan sollte man wohl dankbar sein, die Destination trotz einiger Mängel miterlebt zu haben, denn sie wird irgendwann in die Reihe mythischer Erzählungen wie der Nexus-Con, der Star Trek World Tour oder der Star-Trek-Ausstellung fallen. Es scheint jedenfalls kaum mehr wahrscheinlich, dass Deutschland in Zukunft noch als lohnenswertes Reiseziel für entsprechende Star-Trek-Veranstaltungen in Betracht gezogen wird.
Über kurz oder lang wird wohl nur die FedCon als Mekka für die hiesige Fanszene bestehen können, wenn man einmal von kleineren Nischen-Veranstaltungen wie der TrekgatetoyourstarCon absieht. Die Gründe dafür mögen vielfältig und vielleicht nicht unbedingt gerechtfertigt erscheinen, doch an der bevorstehenden Durststrecke wird sich so schnell wohl nichts ändern. Erst wenn CBS sich erbarmt, eine neue Star-Trek-Fernsehserie zu produzieren, könnte der Boden für eine lebendigere bzw. wiedererstarkte Fanszene in Deutschland bereitet werden und wer weiß, vielleicht sogar die ein oder andere Großveranstaltung.
Aber bis dahin heißt es wohl erst einmal lange warten.


Donnerstag, 27. Februar 2014

Die Destination - Eine Convention im Bauch des Wals

Nachdem bereits ROK und K´Olbasa ihre Eindrücke geschildert haben und uns Turon so phänomenal durch das Destination Star Trek-Wochenende geführt hat (In Drei Teilen :-) kommen hier nun die Eindrücke des letzten Teammitgliedes der Destination-Außenmission.

Zum Einstieg ein paar dynamische Redshirts auf klarer Mission: Den Eingang finden!


ROK sagte zwar, dass ihm die Deko fehlte, aber ich finde die vier auf dem nächsten Bild schon ziemlich dekorativ. Was mich eher gestört hat, war das (auf die Dauer von drei Tagen) trostlose Schwarz des Messegeländes. Man kann es in den noch folgenden Bildern (und vor allem ROKs Video) gut erkennen: Der Boden ist schwarz, die Trennwände sind schwarz. Und die Decke erinnert in luftiger Höhe an einen Borgkubus oder das Innere eines Wals. Futuristisch, aber nicht schön. Außerdem war es, bedingt duch die Größe der Halle, sehr zugig. Die Schauspieler saßen bei ihren Autogrammstunden alle nebeneinander an einem (sehr) langen Tisch. Soweit ich es sehen konnte, hielt es aber niemand lange dort aus - mit einem kalten Näschen schreibt es sich schlecht. Andererseits scheint es genug des Einsatzes gewesen zu sein: Ich stand selbst recht ausgiebig in den Autogrammschlangen, habe aber von niemandem gehört, dass er ein gewünschtes Autogramm nicht bekommen hätte. Leider waren Fotos überhaupt nicht erwünscht und die Ordnungshüter sehr aufmerksam (und ich zu klein).
 
 Hier stellen die männlichen Mitglieder des Außenteams ihre tänzerischen Qualitäten unter Beweis.
Ob die Dame in grün da schwach wird?


 Marina Sirtis und LeVar Burton verstehen sich offenbar noch sehr gut. Gates McFadden sagte zwar, dass sie ihre ehemaligen Co-Stars meist nur noch bei Conventions sieht, aber dann amüsiert sie sich immer gut. Aus diesem Grund werden auch meistens die Ehepartner zu Hause gelassen ;-)


Die Damen von Star Trek auf der kleinen Bühne (Stage B): (v.l.n.r) Alice Krige, Kitty Swink, Suzie Plakson, Carolyn Seymour, Gwynyth Walsh und Hallie Todd.



Ira Steven Behr (jaaa, der Bart ist tatsächlich knallblau :-) und Ronald D. Moore wurden mehrmals an dem Wochenende als die wahren Helden von Star Trek bezeichnet. Denn ohne die Autoren läuft tatsächlich nicht viel über die Mattscheibe.

Die Autogrammarena: Hier sieht man besagten (sehr langen Tisch) im Hintergrund. Es wurde selten voller als hier auf dem Bild. Die gelb-schwarzen Linien fanden sich in allen Wartebereichen - die Engländer stehen eben gerne in Schlangen an.
Hierbei kam dann auch kurz Las-Vegas-Feeling auf: Die Tickets für Eintritt und Panels konnten zwar im Voraus gebucht und ausgedruckt werden. Die Autogramme bezahlte man aber erst während der Convention und bekam dafür Chips. Was ich im unteren Bild in der Hand halte entspricht 270 Euronen!

Hier ein Foto der Enterprise Blues Band. Vaughn Armstrong, Casey Biggs und Steve Rankin haben sich gut ins Zeug gelegt für uns am Samstagabend. Der anschließende CD-Verkauf war dann auch recht erfolgreich. Leider war der Bühnentechniker der Meinung gewesen, die Scheinwerfer direkt auf Band und Zuschauer richten zu müssen - meine Augen jucken jetzt noch.


Aus diesem Blickwinkel habe ich mir das zweite DS9-Panel am Sonntag angesehen: über die Trennwand hinweg auf die Großleinwand, der Ton schwebte gerade noch zu mir rüber. Zugegeben, zusätzlich kaufen musste man "nur" Paneltickets für die Großen Drei Shatner, Urban und Spiner.
In alle anderen Panels im ersten Saal (Stage A) kam man aber trotzdem nicht ohne weiteres rein, da der Raum viel zu klein war, ich schätze etwa 500 Plätze! Beim ersten McFadden/Burton Panel hatten ROK, Turon und ich ja noch Glück und wurden vom Helferlein auf freie Plätze gelotst.
Aber das war am Samstag vormittag. Ab da hatten die meisten Besucher das System verstanden, was bedeutete, dass man sich jedes Mal fünfundvierzig Minuten vorher anstellen mußte, um überhaupt in den Bereich reinzukommen. Wer nicht reinkam, dem blieb eben dieser Blickwinkel von der Seite...


Warten auf den Phototermin (in diesem Fall, denke ich, war´s für LeVar Burton) das letzte Mal.
Ausgedrucktes Ticket raus und *lächeln*.


Mein Fazit: Frankfurt als Conventionstandort ist super - Berlin/Potsdam wäre herausragend. Der Aufbau der Veranstaltung (fast alles einzeln im Vorfeld buchbar) war gewöhnungsbedürftig aber gut durchdacht. Die Betreuung während des Wochenendes war (wie bereits erwähnt) erfrischend ruhig, bilingual und flexibel (Umtausch bei versehentlich falsch gekauften Tickets war kein Problem).
Preislich gibt es praktisch keinen Unterschied zur FedCon, sofern es den geneigten Fan nach Autogrammen und Fotos dürstet. So sehr es mich auch schmerzt es zuzugeben: Für den Gegenwert dessen, was ich an so einem Wochenende ausgebe, fahren andere 2 Wochen in die Sonne - aber wer mag schon Tageslicht ;-)
Sofern die Destination noch einmal auf heimischen Boden stattfinden sollte, würde ich zwei Verbesserungen vorschlagen: Die Eintrittspreise ein wenig anheben, dafür aber freier Eintritt für alle Panels. Und den Panelraum (in dem die Schauspieler und andere Redner auf der Bühne stehen) vergrößern, so dass 3/4 der erwarteten Tagesbesucher Platz finden würden.
Müßte ich mich entscheiden zwischen dem Destination-Modell und dem "klassischen" Convention-Konzept würde ich die Klassikvariante wählen (und das sagt ein glühender TNG Fan!). Ich stehe dann doch lieber auf psychedelischem Konferenzteppich als unter einem zwanzig Meter hohen Hallendach in der Schlange. Die zuvorkommende Helfertruppe aus Großbritannien darf aber gerne wiederkommen und den FedCon -Rabauken noch was beibringen!
Zuletzt sei noch erwähnt, dass die Conventionlandschaft in Deutschland mitnichten alternativlos ist: Im August steigt die kleine aber feine Trekgate in Düsseldorf (30.-31.08.2014). Bisher angesagt: John Billingsley (ENT) mit Ehefrau Bonita Friedericy (Chuck), Scarlett Pommers (Voy), Carmen Argenziano (Stargate), Christopher Judge (Stargate), David Hewlett (SG-Atlantis) und Robert Picardo als Master of Ceremony. Aber Achtung: Die Teilnehmerzahl ist auf 600 begrenzt, so wird´s schön gemütlich!