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Dienstag, 14. Mai 2013

Eine Convention wie eine Kuscheldecke


Nachdem Turon und K´Olbasa bereits vom letzten Wochenende berichteten, folgt nun mein Eindruck. Also:
Nimm Dir ´nen Keks, leg die Füße hoch, dieser Eintrag ist wieder etwas länger:

Conblues, ich singe den Conblues...!
Und wieder ist ein Jahr FedCon vorbei. Wie war´s? Schön war´s! Ein bisschen so, als wenn man zum hundertsten Mal seine Lieblingspizza beim Lieblingsitaliener bestellt.
Aber von Anfang an: Die Fed Con 22 war wieder auf 4 Tage angesetzt, Do – So, 09.-12.05.2013. Meiner Meinung nach zu lang, es passiert ja nicht mehr als an 3 Tagen, das Programm wird einfach nur gestreckt.
Dieses Jahr bin ich das erste mal nach Düsseldorf geflogen und kam mir dabei ´n bisschen dekadent vor. Es hat aber alles gut geklappt beide Flieger waren pünktlich (und Nein, ich habe nicht geklatscht, als der Pilot aufgesetzt hatte!).
Da das Conhotel direkt am Flughafen liegt bin ich nach der Landung erst mal dort hin gegangen. Das Übernachtungshotel der Tafelrundenmitglieder war in 5 min mit der S-Bahn zu erreichen, dort bin ich dann erst am Donnerstagabend das erste Mal hingefahren (der Koffer wurde im Conhotel zwischengeparkt).
Und hier hatte ich das erste mal das Gefühl, mich in eine alte, gemütliche Kuscheldecke einzuhüllen: Der gleiche Aufbau der Infostände wie beim letzten Mal, in den Ecken saßen schon die immer gleichen T-Shirtträger – kurz: Ich hätte mich hier blind zurechtfinden können. Also ging ich schnell zur Anmeldung. Da noch nicht viel los war dauert das dann 5 min, dank Goldticket gab´s das Schlüsselband, die Logotassen und das T-Shirt gleich mit :-).
Ein kurzer Blick auf das Programm verriet mir, dass...nix los war! Dank dem frühen Flug war es erst 11:30Uhr, der erste Programmpunkt sollte erst in 2 Stunden beginnen. Gnampf!
Zum Glück hatte ich ja noch eine Aufgabe: Einer unserer Tafelrundenmitglieder macht phänomenale Origamiraumschiffe. Diese wollten sich mal Modellwettbewerb stellen. Das war dann doch mal Neuland für mich, in diesen Raum war ich bis jetzt nur zum Zusehen gekommen. Aber der Ablauf ist denkbar einfach: Rechtzeitig den Raum finden, sich einen Tisch aussuchen, alles Aufbauen, Nummer dran. Das sieht dann so aus:
Die Bärchen im Hintergrund haben dann den 1. Platz belegt
Leider hat Kostya keinen Blumentopf gewinnen können (*sorry*), aber einige anerkennende Blicke gab es allemal.
Da immernoch nichts los war machte ich zunächst die Händlerräume unsicher. Da gab´s wieder den T-Shirt-Stand, allerlei Klimbim (Ohrringe zum selberzusammenstellen) und Tribbles. Besonders beeindruckt hat mich ein Künstler, der aus Kupferfolie Buchcover macht. Falls er das passende Motiv nicht da hatte konnte man sich auch was wünschen. Wow!
Garrett Wang, unser allseits beliebter Master of Ceremony (MoC) hatte wieder seine eigene T-Shirt-Reihe mitgebracht.

Um 13:30Uhr ging´s dann aber doch endlich mit den Vorträgen, sog. Panels, im Hauptraum los.
Gigi Edgley
Gigi Edgley machte den Anfang. Sie war die Chiana in Farscape, liebevoll auch unsere monochrome Schlampe genannt (darf ich so ein Wort hier verwenden? oO ). Sie erzählte uns, dass sie ein eigenes Comicbuch namens „Blue Shift“ entwirft (das scheint derzeit Mode zu sein, Anthony Montgomery schreibt auch Comics) und sich mit Yoga fit hält. Das eigentlich Interessante an diesen Panels ist für mich ja immer, dass man erfährt, dass sich der Schauspieler (meistens) auch etwas dabei denkt, wenn er den Charakter
auf eine bestimmte Weise darstellt. Chianas abstrakte Bewegungen waren beispielsweise Gigis eigene Idee.
Der nächste Schauspieler kam etwas zottelig daher: Ethan Philips (Neelix aus ST Voy) durfte sich die Haare in den letzten anderthalb Jahren wachsen lassen, weil er in der Zeit viel Theater gespielt hatte und das immer zu den Rollen passte. Zunächst alleine (am Samstag stand er mit Garrett Wang und Robert Beltran auf der Bühne) unterhielt er uns mit Anekdoten vom Voyagerset und witzigen Einzeilern. Zum Castingprozess für Neelix hat er folgende Geschichte: Die Produzenten mussten sich hunderte von Schauspielern angesehen haben. Er selbst musste nur 2x vorsprechen, bei einer Dame, über die er sagte: „I have hemoroids older than that casting director!“ Leider war Philips, genauso wie bei der Nexus Convention 1999, immernoch dem Kaugummikauen verfallen – besonders schön, wenn ihm ein Mikrofon vor der Nase hängt...
Ethan Philips, Robert Beltran und MoC Garrett Wang
Weiter ging es bei den Panels mit Patti Yasutake. Sie war Schwester Ogawa in ST TNG und konnte vor allem über ihre Zusammenarbeit mit Gates McFadden berichten. Ihre Lieblingsepisode ist deren Regiedebüt Genesis. Von einem Fan auf chinesisch angesprochen gab sie zu, kein Wort sprechen zu können (gut, der Rest im Saal wohl auch nicht).
Patti Yasutake
Und auch noch vor der Opening Ceremony aufgetreten ist Matt Frewer. Angekündigt wurde er als Jim Taggert aus Eureka, aber sein imdb-Eintrag ist noch deutlich länger: angefangen mit Max Headroom über PSI Faktor und Sherlock Holmes (in der Titelrolle) bis hin zu Supernatural. Matt erzählte uns von seinem Bauernhof, auf dem er 750 Haselnussbäume, 2 Ziegen und einige Hühner beherbergt. Eigentlich hatte er eine kleine Nebenrolle in Monty Pythons „The meaning of life“, aber die Szene wurde rausgeschnitten. Während der Drehzeit hatte John Cleese wohl einen Nervenzusammenbruch; dass er im roten Abendkleid durch die Gegend lief schien aber ansonsten niemanden zu stören. Sachen gibt’s...
Als weitere Nebendarstellerin war Jasika Nicole eingeladen worden, die Astrid aus Fringe. Als
Jasika Nicole
Con-Newcomerin war sie noch sehr unsicher bezüglich Ablauf und Bühnenpräsenz, hat sich aber wacker geschlagen. Eher verwirrt durch die Handlungsstränge in Fringe hat sie aber ihre eigene Theorie zu ihrer Namensgebung in der Serie. Walther, gespielt von John Noble, nennt seine Assistentin immer bei einem anderen Namen. Nur wenn er sie wirklich mal Astrid nennt muss der geneigte Zuschauer beunruhigt sein, denn dann ist selbst der geniale Professor nicht mehr Herr der Lage.
Nachdem ich schon mehr Programmpunkte hinter mich gebracht hatte, als es bei anderen Veranstaltungen insgesamt gibt, kamen wir endlich zur Opening Ceremony und der Spaß konnte offiziell losgehen. Leider ist das auf der FedCon immer so eine Sache: anstatt das Fandom und sich selbst zu feiern, wird erst mal den Sponsoren gehuldigt und groß Show gemacht...Da wurden dann SyFy-Trailer von anno-zopf gezeigt, der Star Trek Into Darkness-Trailer abgenudelt (ich fühlte mich irgendwie verpflichtet,an gewissen Stellen zu kreischen, weil es ja sonst keiner tat...) und eine Lasershow gab es auch noch. Da es den exakt gleichen Ablauf bei der Closing Ceremony am Sonntag auch nochmal geben würde hätte ich mir wohl lieber einen Kaffee geholt! Na, danach wurden erst die Referenten auf die Bühne geholt, einige bekannte Gesichter waren auch hier darunter, wie etwa Hubert Zitt, Richard Arnold und Robert Vogel.

Und dann kamen die Schauspieler nacheinander auf die Bühne. Leider fehlten quasi alle Star Trek-Hauptgäste: Alexander Siddig und LeVar Burton hatten vorher schon abgesagt. Dass Roxann Dawson nicht kommen konnte erfuhren wir durch eine kurze Videobotschaft von ihr selbst (es lebe die Technik).
Videobotschaft mit Hund
Und hier lag leider auch die große Enttäuschung der diesjährigen Con begraben: Die Höhepunkte fehlten einfach! Den Rest kann man noch so sehr aufbauschen, aber am Ende bleibt es doch nur ein laues Lüftchen...
Aus einer anderem Warte gesehen: Das Laue Lüftchen bestand immerhin aus den Hauptdarstellern von Stargate bzw. Farscape und Torchwood und die machten dann doch ordentlich Wind!
Claudia Black und Ben Browder konnten praktisch ihre Sätze gegenseitig beantworten. Als beide Hauptrollen in Stargate erhalten hatten (nachdem sie vorher bereits in Farscape waren) mussten die Autoren sie sogar bewusst voneinander fernhalten, weil sie sonst die Dynamik der Serie umgedreht hätten. Ben Browder setzte zwischenzeitlich die Bühne unter (Mineral)wasser, so dass Miss Black ihn in bester Supernanny-Manier auf die stille Treppe schicken musste.
Das andere "Traumpaar" des Wochenendes waren Eve Myles und John Barrowman von Torchwood. Da wurde gesungen und sich über schlechte Akzente lustig gemacht.
Eve Myles und John Barrowman
Zur guten Stimmung trugen im Laufe des Wochenendes aber auch die allabendlichen Partys bei. Am Donnerstagabend (ab 21Uhr) gab es eine Filmvorführung von Starship Troopers (FSK 18) in Anwesenheit von Casper van Dien, Dina Meyer und Patrick Muldoon (drei der Hauptdarsteller des Films). Einige der anderen Gaststars des Wochenendes müssen aber auch dort gewesen sein. Ich war jedenfalls nicht dort, weil ich ja auch irgendwann mal in mein Übernachtungshotel finden musste, bevor mein Zimmer weitervermietet werden konnte. Außerdem kann so ein Conwochenende lang werden.
Matt Frewer
Aber eins nach dem anderen: Wir waren bei der Opening Ceremony. Nachdem wir uns über alle anwesenden Gaststars gefreut haben – zusätzlich zu den genannten auch noch Colin Ferguson (Eureka), Anthony Montgomery und Linda Park von Enterprise, unsere Lieblingsklingonen J.G. Hertzler und Robert O´Reilly, Eve Myles und John Barrowman aus Torchwood, Tracee Cocco aus TNG, Mark Allen Shepherd alias Morn aus DS9, Andrea Thompson aus Babylon 5 und Robert Beltran aus Star Trek Voyager durfte letzterer gleich mit seinem Panel an die Closing anschließen.
Linda Park
Und hier hatte ich meine große Überraschung des Wochenendes! Man hat ja immer ein gewisses Bild von einem Schauspieler, abhängig von seiner Rolle und seinen Äußerungen in diversen Interviews. Beltran war mir immer als Alec Guiness des ST-Universums aufgefallen. Mehrmals hat er in Interviews zum besten gegeben, dass Star Trek sinngemäß doof sei und seine Rolle in Voyager mehr als flüssig war (ganz unrecht hat er damit ja auch nicht). Stellt sich raus: So mies drauf ist der ja gar nicht! Robert Beltran ist nicht gerade über die Bühne getanzt, aber er hat die fragenstellenden Fans ernst genommen und auch beim hundertsden Mal beantwortet „Warum es mit Janeway nichts geworden ist?“ Als die Unterhaltung dann auf Brannon Braga kam wurde allerdings doch eine Antipathie deutlich: Der Fan am Mikrophon hat Braga vormals per Mail nach den Vornamen einiger Charaktere gefragt. Braga antwortete, Chakotays Vormane sei Seymour! Beltran bedankte sich bei dem Fan und schickt (leicht angesäuerte) Grüße an Braga. Na ja...
Beltran macht auf Pacino
Am Freitag stießen dann endlich die restlichen Tafelrundenmitglieder zu mir – alleine kann so eine Veranstaltung auch mal langweilig werden.
Colonial Marine und Alienopfer

Und in ähnlichem Tempo gingen dann die anderen drei Tage von statten (keine Angst, ich führe ab jetzt nicht mehr jede Kleinigkeit auf, sonst sitzen wir alle in der nächsten Woche noch an diesem Blogeintrag ;-)

Zu den Panels gesellten sich als Programmpunkte noch die Photocalls und die Autogrammstunden. Beides konnte ich dank meines Goldtickets recht schnell hinter mich bringen, da ich mich jeweils „vordrängeln“ durfte.
D.h., dass wir Goldies uns beispielsweise vor dem Photoraum ganz vorne in die Schlange einreihen durften. So ein Photo kostet dann zwischen 20 und 55Euronen, je nachdem, welcher Schauspieler gerade dran ist und ob es mehrere sind. Mit den Voyager-Leuten gab es ein Dreiershooting *grins* Nach ein paar Stunden sind die Fotos dann entwickelt, liegen im Foyer zur Abholung bereit und eignen sich hervorragend für die Autogramme *doppelgrins*

Meine Stunde der Autogramme war am Samstag um 12:45Uhr. Im großen Hauptsaal werden dafür die Stuhlreihen zu wahren Labyrinthen geordnet, um Wartereihen vor diversen Tischen zu bilden. Schnell werden aus den Wartereihen dann Warteschlangen, an denen sich der geneigte Fan dann anstellt. Bei einigen Schauspielern kann das dann eine Weile dauern, weil die dort gerne auch mal mit den Fans quatschen (sofern es was zu quatschen gibt) Ich sage meistens nur artig „Hallo“ und „Danke“. Mit Garrett Wang musste ich allerdings doch Grinsen, weil er auf unserem Foto seinen Finger meinem Plüsch-Alien ins Maul stopft. Ich hab gefragt, ob der Finger noch dran ist...und dann das Autogramm für Lwaxana vergessen! K´olbasa hat mich (und Lwaxana) am nächsten Tag gerettet (danke von hier aus!).
Als ich bei Linda Park (Hoshi aus Enterprise) anstand hat sich doch glatt das Fernsehen vorgedrängelt! Der Stichwortkarte nach zu urteilen, die der Sprecher dabei hatte, war es Galileo von P7! Linda Park wollte von mir wissen (die ich die nächste war), welche Sendung das war. Ich brachte es nicht übers Herz, ihr zu sagen, dass Galileo im deutschen Fernsehen der direkte Weg ins geistige Fegefeuer ist...
Positiv zu erwähnen sind noch die zwei Panels von Hubert Zitt! Wer allerdings bei der Programmplanung auf
Hubert Zitt
die Idee kam, ihn am Freitag und Samstag als ersten auf die große Bühne zu scheuchen verdient Kaffeeentzug für das nächste Jahr! 09:30Uhr war eindeutig zu früh für den Armen, aber er hat sich tapfer gehalten! Am Freitag ging´s um „Star Trek veränderte die Welt“ und dabei speziell um Gleichberechtigung und Emanzipation. Die Spekulationen um den ersten Kuss zwischen Schwarz und Weiß sind immer wieder „erbauend“. Angeblich haben einige TV-Sender im sogenannten Bible-Belt im mittleren Westen der USA damals sogar die Ausstrahlung der Episode verweigert!
Am Samstagvormittag um 10:00Uhr ging´s dann Hubert Zitts eigene Star-Trek-Geschichte. Anhand vieler Fotos ließ er uns teilhaben an der Entwicklung seiner Vorträge bis hin zur berühmten Weihnachtsvorlesung und der Auszeichnung als Aussergewöhnlichster Redner des Jahres 2012. Am 21.11.2013 wird er übrigens wieder in der Beuth Hochschule in Berlin sein.
Die Abende haben wir wieder im Restaurant an der Hotellobby verbracht. Abgesehen von dem unterirdischen Service läßt es sich dort gut sitzen und mitunter einiges beobachten. Manchmal musste unsere Gruppe auch nur auf die eine Olle warten, die auch mal wieder das allerletzte Panel mitnehmen musste *winkewinke*
Die Partys, die direkt in der Lobby stattfinden sind ja legendär, aber leider auch furchtbar laut! Im nüchternen Zustand wirklich nicht lange zu ertragen (und dann ist da ja immernoch unser Weg ins Übernachtungshotel). Am Freitag fand allerdings noch ein richtiges Konzert statt: Die Garage Brothers feat. J.G. Hertzler und 
J.G. Hertzler
Robert O´Reilly

Robert O´Reilly. Zusammen mit einer phantastischen Sängerin ging´s die Rock ´n Roll-Klassiker einmal rauf und wieder runter, von „Born to Be Wild“ bis „Smoke on the Water“.Da tanzten sogar die Klingonenvampire!
Am Sonntag ging dann auch das längste Conwochenende mal vorbei mit einer durchtanzten Closing Ceremony (jedenfalls von den Schauspielern).
Mein Fazit: Schön war´s, aber ohne Knalleffekte. Ich finde vier Tage immernoch zu lang – am Sonntag hatte die Falterin, Turon, Tatzel und ich sogar so viel Leerlauf, dass wir uns die Innenstadt von Düsseldorf angesehen konnten. (es muss ja im Hauptsaal nicht immer etwas los sein, dann muss aber das Parallelprogramm stimmen!). Meine letzte Con war es sicher nicht – das Ticket für die TrekGate hängt ja schon an meinem Kühlschrank :-) - aber ob ich nochmal zur FedCon fahre weiß ich noch nicht. Das hinge dann stark von den Schauspielern ab, denn die Veranstaltung an sich wirkt zu ausgenudelt, um noch interessant zu sein. Und außerdem macht das größte Event doch erst in der Gruppe wirklich Spaß!
Be seeing you
Eure Miri