Nun ja, vielleicht nicht dieser hinlänglich bekannte Träger des Namens, sondern jener ziemlich kleine Himmelskörper, der im Jahre 2006 aus dem offiziellen 'Klub der Planeten des Sol-Systems' geworfen wurde.
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Schade, denn der nunmehr zum Zwergplaneten degradierte Sonnentrabant wurde mehrmals bei Star Trek erwähnt. Seine wohl bekannteste Nebenrolle hatte Pluto als Ziel der USS Enterprise NCC 1701-B bei ihrem Jungfernflug im Jahr 2293. Ausgerechnet William Shatner, dessen Charakter James T. Kirk im Zuge dieses Ereignisses offiziell für tot erklärt wurde, setzt sich nun wieder öffentlichkeitswirksam für den Außenseiter unseres Sonnensystems ein. So schlug er persönlich zwei Namen vor und veröffentlichte heute diesen Kommentar auf der Social-Media-Platform Facebook:
Worum es geht?
Wie die Webpräsenz der österreichischen Tageszeitung 'Die Krone' berichtete, waren bis 2011 lediglich die Pluto-Monde Nix, Hydra und Charon bekannt. Mithilfe des Hubble-Teleskopes konnte ein Team um Mark Showalter bis 2012 zwei weitere Objekte nachweisen, die bislang die wenig poetischen Namen 'P4' und 'P5' tragen. Und weil sich das doof oder wie ein Pentium-Ableger bzw. eine Handfeuerwaffe anhört, dachte sich das Wissenschaftlerkollegium, eine Neubenennung der Trabanten über das Internet zu forcieren.
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Auf der Seite Pluto Rocks! kann man nun tatsächlich dafür abstimmen und für das die gesamte Menschheit betreffende Prokjekt gibt es sogar eine deutschsprachige Ausgabe.
Ein paar Bedingungen gibt es für die Wahl allerdings schon: Zum Einen darf man maximal einmal pro Tag abstimmen; zum Anderen sind, einer astronomischen Tradition folgend, lediglich Figuren aus der griechischen und römischen Mythologie zulässig.
Was im ersten Moment als große Einschränkung erscheint, erweist sich bei genauerer Betrachtung als Glücksfall. So können nämlich keine Star-Wars-Nerds die Abstimmung sabotieren, indem sie dämliche Vorschläge wie 'Alderaan', 'Tatooine' oder 'Hoth' zum besten geben (und somit wieder einmal eine ernst gemeinte Abstimmungsplattform in Verruf bringen). Andererseits gibt es zwei Namen in der Vorschlagsliste, die das Herz des geneigten Trekkies sicher höher schlagen lassen.
1. Wie 'The Shat' bereits andeutete, führt die Abstimmung im Moment der römische Gott des Feuers, der Blitze und Schmiede an. Sein Name lautet Vulkan (auch 'Vulcanus', oder englisch 'Vulcan').
Rein zufällig ist dies auch der Name einer der Zentralwelten innerhalb des Star-Trek-Universums. Der Geburtsort illustrer Persönlichkeiten wie T'Pol, Spock oder Tuvok hat demnach gute Chancen, ebenfalls der Namenspatron eines kleinen Mondes im Solsystem zu werden.
Wenn man ganz dick auftragen möchte, kann man darin auch eine Art Wiedergutmachung für die Zerstörung des Föderations-Gründungsmitgliedes in Star Trek XI erkennen.
2. Weniger offensichtlich und daher auch etwas abgeschlagener rangiert ein Vorschlag in der Liste, der einen legendären griechischen König namens Tantalus (auch als 'Tantalos' bezeichnet) ins Feld führt. Der Herrscher brachte laut den Erzählungen der Antike die Götter gegen sich auf und setzte damit sich selbst und seinen Nachkommen schrecklichen Peinigungen (so genannte 'Tantalus-Qualen') aus.
Dieses Motiv fand wiederum in einer klassischen Star-Trek-Episode Aufnahme. Die Folge mit dem eingängigen Titel 'Der Zentralnervensystemmanipulator' dreht sich um eine gleichnamige Strafkolonie, in der die Gefangenen durch einen 'Tantalus-Strahler' zu willenlosen Sklaven gemacht werden.
Die im englischen als 'Dagger of Mind' bekannte Folge war darüber hinaus die erste, in der es eine vulkanische Gedankenverschmelzung zu sehen gab.
Die restlichen Vorschläge sind aus Star-Trek-Sicht weniger erwähnenswert (auch wenn ich persönlich auch Thanatos und Sisyphos reizvoll finde).
Die Star-Trek-Tafelrunde ruft nun also alle Mitglieder, treuen Leser, Gelegenheitsbesucher und Frischlinge dazu auf, an diesem demokratischen Entscheidungsprozess teilzunehmen. Schließlich hat man als Trekkie nicht oft die Gelegenheit, einmal wirklich etwas bewegen und einen Einfluss auf zukünftige Generationen ausüben zu können. Also hört auf Picard und geht bis zum 25. Februar 2013 (bis 18Uhr) jeden Tag einmal brav wählen!