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Mittwochabend, Sternzeit
-309495.2 Der Tag neigt sich dem Ende entgegen und wieder sitzen die zwei Star Trek begeisterten Nerds beieinander und
philosophieren über die Zukunft der Menschheit und deren gesellschaftlichen
Wandel im Allgemeinen und die Utopie des Star Trek Universums im Speziellen.
Und wie beim letzten Mal braucht es erst wieder eine lange „Anwärmzeit“ um sich
gemeinsam auf eine Reise in die philosophischen „Abgründe“ des Universums zu
begeben. Teilweise geht es dabei recht kontrovers zu. Das liegt sicher auch an
dem Altersunterschied der Beiden und ihren eigenen politischen Erfahrungen. So ist der Eine in der DDR aufgewachsen- war
21 Jahre jung „als die Mauern fielen“. Der Andere ist jetzt fast im gleichen
Alter, gut 5 Jahre älter. Er ist demzufolge ein Kind der „Wende“ und mit der
neuen alten Struktur der Bundesrepublik aufgewachsen. Gefunden haben sie sich
in ihrer jeweiligen Suche nach gesellschaftlichen Alternativen, fern ab der
allgemeinen politischen Strukturen. Beide sehen in der Philosophie des StarTrek Universums eine mögliche gesellschaftliche Alternative. So weit so gut.
Bei der Diskussion über Themen wie Kommunismus, Grundeinkommen, Sozialismus(echter und real existierender), Privateigentum und die Freiheit des Individuums
stießen sie schnell an Grenzen. Aber sie wären keine Star Trek Fans, wenn sie
nicht in der Lage wären, persönliche Differenzen produktiv zu überwinden und
sich der Grundidee Gene Roddenberrys, die des Humanismus, gemeinsam zu stellen, Toleranz und Achtung
der Meinung des Anderen.
Wir wollen euch nun ein Stück
auf unseren philosophischen Diskurs mitnehmen.
„Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!“ schrieb Karl Marx 1875 an
Wilhelm Bracke in seiner Kritik des Gothaer Programms. Das
bedeutet, dass es jedem vergönnt sein sollte, über sein Schicksal und den Einsatz
der eigenen Fähigkeiten und die Auslebung seiner Interessen zu entscheiden.
Karl Marx wollte diesen Zustand mit Hilfe eine
Übergangsdiktatur der Arbeiterklasse erreichen. Aber ist dies nicht ein
Widerspruch in sich, aus einem totalitären System eine freie Gesellschaftsordnung
zu schaffen?
Karl Marx sagte aber auch: „In einer höheren Phase der kommunistischen Gesellschaft, nachdem die
knechtende Unterordnung der Individuen unter die Teilung der Arbeit, damit auch
der Gegensatz geistiger und körperlicher Arbeit verschwunden ist; nachdem die
Arbeit nicht nur Mittel zum Leben, sondern selbst das erste Lebensbedürfnis
geworden; nachdem mit der allseitigen Entwicklung der Individuen auch ihre
Produktivkräfte gewachsen und
alle Springquellen des genossenschaftlichen Reichtums voller fließen - erst
dann kann der enge bürgerliche Rechtshorizont ganz überschritten werden….“
Quelle: theemptiness.info |
Wir interpretieren
diese Aussage für uns folgendermaßen: Kommunismus kann sich nur in der
höchstentwickeltsten Gesellschaft entfalten und letztendlich nur global
erfolgreich sein. Möglicherweise meinte er damit eine hochtechnologisierte
Gemeinschaft, in der eine hohe Produktivität herrscht und mühelos jeder
einzelne versorgt werden kann. Versorgen auch in dem Sinne, dass für diese hohe
Produktivität nur noch wenig Menschen notwendig sind, um die größere Anzahl an
Menschen, die nicht direkt produzieren, zu versorgen. Das wiederum gewähre der
Gesellschaft eine große Freiheit sich Dingen, Diensten oder Beschäftigungen zu
widmen, deren Endprodukt nicht physisch oder im direkten Gegenwert mit einer
Ware (oder Geld) stehen. Bedeutet dies nun, dass die immaterielle Wertschätzung
der materiellen den Rang abläuft?