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Samstag, 26. Mai 2012

Going up uP UP!

Es gibt Fußballspiele, die so großartig, packend und fesselnd sind, dass man sie einfach gesehen haben muss.
Und es gibt ebenso einfach Fußballspiele, die so grottenschlecht, uninspiriert und höhepunktsarm sind, dass man sich danach nichts sehnlicher zurückwünscht, als die Zeit, die man mit dem Ansehen des selbigen verschwendet hat (in beiden Fällen ist natürlich nicht das heutige 5:3 der Schweiz gegen Deutschland gemeint).
Das vor kurzem angekündigte Play-Off zwischen Huddersfield Town, der erklärten Lieblingsmannschaft Patrick Stewarts, und Sheffield United um den Aufstieg in die zweite englische Liga gelang das Kunstück, beiden genannten Kategorien zu entsprechen.
Doch der Reihe nach...

Bei strahlendstem Sonnenschein trafen sich beide Mannschaften im Londoner Wembleystadion, in dem sich immerhin 52.100 Zuschauer eingefunden hatten, um dieses Drittligaspiel zu sehen. Doch was nach schönstem Fußballwetter aussah, entpuppte sich rasch als gnadenloses Hitzespiel, bei dem man schon allein beim Zuschauen Mitleid mit den Spielerrn empfinden musste, die jede noch so kleine Spielunterbrechung nutzten, um sich an der Seitenlinie mit Getränken oder feuchten Tüchern zu erfrischen.

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Die 52.100 Zuschauer erhielten jedenfalls, wofür sie bezahlten hatten: Ein Drittligaspiel. Viele Fehlpässe, unzählige Fouls und nur höchstens zwei oder drei Glanzpunkte prägten den müden Kick, der hoffentlich ob des Wetters so vor sich hinplätscherte. Die Partie zwischen beiden Mannschaften war größtenteils relativ ausgeglichen und erst gegen Ende konnte sich Huddersfield eine leichte Überlegenheit erspielen. Doch Sheffield stand gut, ließ die gegnerische Abwehr in gleich mehreren Situationen alt aussehen und hatte in seinem Torhüter Steve Simonsen einen starken Rückhalt. Da Alex Smithies, der Schlussmann der 'Terrier' hingegen einige Unsicherheiten an den Tag legte, konnte man schnell den Eindruck erlangen, dass Huddersfields Nachlässigkeit sich früher oder später rächen würde.

Doch das langweilige Spiel tat das so ziemlich schlimmste, was es enthusiastischen Zuschauern antun konnte: Es ging in die Verlängerung. Und nicht nur das! Es blieb in diesen dreißig Minuten konstant auf dem Niveau der beiden vorangegangenen Halbzeiten und die Tatsache, dass Huddersfield trotz einer gewissen Dominanz nicht verstand, das überfällige Tor zu schießen, trieb den eigenen Fans Tränen in die Augen. Nicht zu unrecht, denn es kam zum Elfmeterschießen.

Und nun fing das Spiel tatsächlich doch noch an, spannend zu werden. Elfmeterschießen ist ja nun nicht gerade eine Disziplin, bei der englischen Fußballern größeres Talent zugesprochen wird (wenn man mal den Sieg Chelseas in München großzügig ausklammert). Jeder, der dies für eine Binsenweisheit gehalten hatte, wurde nun eines Besseren belehrt.

Gleich den ersten Elfmeter verschoss Huddersfield nämlich.
Sheffield trat an und versagte genauso kläglich.
Den dritten Elfmeter des Spiels vergeigte Huddersfield daraufhin ebenfalls.
Sheffield hingegen traf das Tor. Es stand 0:1 für United.
Als Huddersfield daraufhin antrat, verschossen sie wiederum.
Daraufhin muss Sheffield vom Mitleid gepackt worden sein, denn der Spieler tat es seinen Gegnern gleich, und lenkte den Ball über das Tor.
Als Huddersfield daraufhin traf stand es 1:1 - nachdem bereits neun Bälle in Richtung Tor gedroschen wurden.

Um es kurz zu machen: Insgesamt wurden in diesem Spiel 22 Elfmeter geschossen, also musste jeder Feldspieler einmal seine Abschlussqualitäten unter Beweis stellen. Der einzige jedoch, dem kein Treffer gelang war ausgerechnet der Sheffield-Torhüter Simonsen, der seine Mannschaft bis dahin so großartig im Rennen gehalten hatte.

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Sir Patrick Stewart war im Stadion übrigens nicht auszumachen. Allerdings hätten die Temperaturen dem immerhin fast 72-jährigen Schauspieler sicherlich zu schaffen gemacht. Dennoch blieb das Spiel nicht ohne Star-Trek-Referenz.
Als die Spieler nämlich, außer sich vor Freude, in vorbereiteten T-Shirts mit der Aufschrift 'Going up up up! Town in the Championship.' zur Siegerehrung schritten, ertönte die Hymne, die man aus diesem kleinen Trailer kennen könnte:



Nicht ganz unpassend...