Mittwoch, 7. Dezember 2016

Die Comicmesse Berlin - Ausgabe November 2016 - Ein Rückblick

Es hat Tradition, zum wiederholten Mal war die Star-Trek-Tafelrunde zu Gast im Hotel Eddington (sorry, kleiner Running-Gag, ich kann's einfach nicht lassen) auf der wohl ältesten Comicmesse Berlins. Dachte man noch anfangs, die kleine Messe (gestartet war sie mal unter den Namen Comic-Börse) würde unter dem erschlagenden Erfolg der ersten ComicCon in unserer Hauptstadt zu leiden haben, sah man sich beim erstaunlichen Besucherandrang an einem Sonntag(!) im November doch eines Besseren belehrt. (Jaja, die Messe war schon immer Sonntags und das ich dieses mal schon am Samstag angereist war muss wohl an der Zeitumstellung gelegen haben!)
Plakat der Comic-Messe, Quelle: Comic-Börse-Berlin.de
Wahrscheinlich macht der Mix aus Jahrmarkt, Ramsch- bzw. Wühltisch, aus anwesenden Zeichnern und Händlern doch so seinen ganz eigenen Charme aus.
Wir lassen uns jedenfalls immer wieder von der Vielfalt und dem bunten Treiben begeistern.
Wie auch schon in den vergangenen Jahren waren wir wieder auf der Suche nach Originellen, Geheimtipps und natürlich nach Reminiszenzen zu unserem geliebten Star-Trek-Universum...und wurden (natürlich) fündig.
Doch der Reihe nach. Eingefunden zum gemütlichen Pinselduell hatten sich dieses Mal neben alten bekannten auch neue aufstrebende Talente.
Überhaupt viel dieses Mal im Gegensatz zu den vergangenen Veranstaltungen die Vielzahl an jungen Hobbyzeichnern und Zeichnerinnen auf. Schön zu sehen, dass sich dies nicht nur auf Mangas konzentrierte - eine tolle Entwicklung finden wir!
kleines Origami-Gimmick von manu.draws aka amaruru: Pikachu
interessant und schon sehr professionell: amaruru
weiteres Merchandise gab es bei Marc Robert
Marc Robert other-earth-press
In wenigen Minuten zur eigenen Legofigur - gezeichnet natürlich!
Hier aber erst einmal die Riege der ersten Reihe der hohen Comic-Kunst, welche sich in Berlin die Ehre gaben:
(Quelle Veranstalter)
Rainer Engel              (Captain Berlin)
Marie Sann                 (Frostfeuer, Krähen, Kinky Karrot)
Thorsten Kiecker        (RIA)
Kaja Reinki                (Toddle und Barf bzw. Into the Feywoods)
Robert Heracles         (Nam-Tech)
Tim Wöhrle                (Eridani)
Tomppa                      (Engel)
Ron Lipkowski           (Haro)
Otomo-San                 (Projekt Hentasi Campilation + Kalender 2017)
Edward Winokan       (Kinder der Dämmerung, Bd.2)
Rasmus Julius            (Cartoonist aus Dänemark, Comic: Ø-Kuller)

Alex Durent - darkkatze.de.tl
gab einen Workshop zum Manga-Styl: Anne Pogoda
JaJaVerlag
Ebenfalls ein sehr interessantes Projekt ist der Wanderer - Zyklus. Ein SciFi-Phantasie-Crossover der weit in der Zukunft auf der Erde spielt.

wanderer-comic.com
Tomppa

Bestaunenswertes:

Zu meinen absoluten Lieblingen auf der Messe gehörte die symphatische Marie Sann, deren YouTube-Kanal nicht nur für Comicliebhaber ein unbedingtes Muss ist. Mit der Illustration der 2013 im Splitter Verlag erschienen Comic-Adaption des Bestseller-Romans "Frostfeuer" von Kai Meyer wurde sie erstmals einem größeren Publikum bekannt. In ihrer Reihe Kinky Karrot veröffentlicht sie gefällige erotische Pinup-Kunst, welche viel Raum zum Träumen läßt! 
Und mal sehen, vielleicht kann ich sie ja zu einem Star-Trek-Pinup, nein nicht von mir, aber vielleicht von einer grünen Alienrasse überreden?
SciFi im Comic-Format: Mark Brandis
Fanart von Otomo-san
Sehr gut gefällt uns ebenfalls der Trend zu Panels, oh, falsche Veranstaltung, zu "Veranstaltungen im Event-Raum", sagt man hier bei der Comic-Messe !
Konnten wir in den letzten Jahren schon immer häufiger spezielle, die Messe begleitende Workshops beobachten, hat sich dieses Angebot mittlerweile etabliert und wird von den Besuchern gern angenommen.
Die Messe bekommt so ein ganz anderes Flair, einer, zugegeben noch kleinen und übersichtlichen Convention nicht unähnlich! Gut so...
Hier das diesjährige Angebot:
Heiner Lünstedt: Bildervortrag über die "Comicstadt" Brüssel (Comicmuseum, Hergé-Museum, Comic-Wandbilder)
Eckart Schott (Salleck Publications) im Gespräch mit Magda (Charly)
Manga-Workshop unter Leitung von Susanne Dorn und Anne Pogoda

Was fehlt? 

Im Vergleich zur Comic Con sucht man hier Schauspieler aus den einschlägigen TV-Serien vergebens. Das ist aber kein Nachteil, im Gegenteil, der Focus bleibt damit automatisch auf dem namensgebenden Titel: dem Comic! Und dieses Medium hat selbst genug zu bieten, das Angebot wäre aber noch ausbaufähig.

Der Händlerbereich durch die Star-Trek-Brille betrachtet:
kleine Rarität: Klingon Battle Ship von Dinky Toys 1979
Fehlt mittlerweile auf keiner Comic-Messe: PauwPauw aus bBrlin
es gibt ihn noch vereinzelt, den Star-Trek-Comic!
Raritäten auf einem Haufen, wow!
nicht Star Trek, erinnert aber irgendwie an ff. Szene:
Quelle: Memory Alpha
 An einer sache konnte ich dieses Mal nicht vorbei gehen, und wer mich kennt, weiß warum:

Fazit:

Die als Comic-Börse gestartete Veranstaltung hat mittlerweile einen festen Platz im Veranstaltungskalender der Hauptstadt und sich ganz nebenbei einen guten Ruf als Tummelplatz für Sammler, Zeichner und Comicliebhaber erarbeitet. Gerade bis dato noch relativ unbekannte Künstler erhalten hier ein Forum ihre Werke einem größeren und interessierten Publikum zu präsentieren.
Natürlich ist auch der Händlerbereich nicht zu verachten, können doch auch hier lokale und überregionale Comic- und Merchandising- Dealer ihre Produkte passgenau an die Frau oder den Mann bringen. Auffällig ist, entgegen der in der Big-Bang-Theory vertretenen These, Comics wären eine reine nerdige Jungsdomäne, hier der hohe Frauenanteil auf der Messe, sowohl bei den Artisten als auch bei den Besuchern.
Und ja, langsam ist auch hier ein Trend zum Cosplay zu erkennen - zaghaft zwar noch, aber die ersten kostümierten Fans konnten gesichtet werden!

Die nächste Berliner Comicmesse findet am 2.April 2017 (ein Sonntag!) von 10:00-16:30 Uhr im ehrwürdigen Hotel "Eddington"
Nürnbergerstr. 55 in 10789 Berlin statt! Wir sehen uns dort...

Montag, 28. November 2016

Eaglemoss Nr. 45: Malon-Müllfrachter - Geisel des Delta-Quadranten

Einleitung

Stellt euch vor, ihr habt einen Job auf einem interstellaren Frachtschiff. Aber nicht auf irgendeinem Frachter, sondern an Bord eines Schiffes, das ausschließlich giftigen Müll transportiert. Im Inneren des Schiffes liegt die Luft schwer in der Lunge, denn diese ist mit schädlichen Dämpfen und Gasen verseucht, Chemikalien kondensieren in der Atmosphäre und tropfen von allen Wänden, Tischen, Stühlen, Kojen und auch von den Arbeitskonsolen. Noch dazu seid ihr täglich einer gewissen Dosis von Theta-Strahlung ausgesetzt, die mit der Zeit auf eurer Haut Reizungen und Schwellungen verursacht. Eure Kollegen nennen diese Symptome beiläufig nur "Frachterfäule" und akzeptieren diese Gesundheitsprobleme einfach als Berufsrisiko.
So sehen die Arbeitsbedingungen auf einem Malon-Exportschiff aus. Die Heimatwelt der Malon, welche sich im Delta-Quadranten befindet, wird als eine blühende Zivilisation beschrieben, deren technologischer Stand in etwa dem der Föderation entschpricht. Doch leider haben die Malon keine Technologie entwickelt, mit der sie das Problem von anfallenden Abfallstoffen, die bei der Energieproduktion mit Antimaterie anfallen, effektiv lösen können. Die Industrie der Malon produziert täglich sechs Milliarden Isotonnen an hochgiftigem Industriemüll. 
Der Antimateriemüll wird einfach mit Frachtschiffen in die Tiefen des Weltraums transportiert und dort irgendwo abgeladen. Einige Frachterkommandanten haben auch kein Problem damit, ihre tödliche Fracht in bewohnten Sternensystemen abzuladen - Hauptsache der Müll ist sprichwörtlich "aus den Augen - aus dem Sinn"!

Das Modell

Klein und Eifarbig. Das waren meine ersten Eindrücke, als ich das Modell auspackte. Genau wie die Vorlage aus der Serie ist auch das Modell aus dem Hause Eaglemoss sehr schlicht gehalten. Einfarbig und aufgrund der Größe konnten einige Details wie z.B.die Geschütztürme nicht richtig dargestellt werden. Das Glühen des Warpantriebes am Heck wurde schlicht mit gelber Farbe dargestellt, was man aber auch aufgrund der Art des Antriebes nicht anders hätte darstellen können. Immerhin ist der Navigationsdeflektor am Bug mit einem Klarteil dargestellt.
Man kann viel an dem Modell kritisieren, aber man darf auch nicht vergessen, dass das Schiff bei seinen Auftritten in "Star Trek: Voyager" kein elegantes Sternenschiff sondern ein dreckiger Müllfrachter ist. Nichtsdesdotrotz bin ich der Meinung das man, was die farbliche Gestaltung angeht, mehr aus dem Modell hätte machen können. Aber vielleicht bin ich persönlich auch zu anspruchsvoll.

Die Halterung


Hier wahr Eaglemoss wieder kreativ. Die Warpantriebe des Frachter werden in zwei Halterungen geschoben, die aber leider keinen sehr festen halt gewähren.

Begleitheft

Dieses versorgt den Leser mit den üblichen Infos. Die ersten Seiten befassen sich mit dem Auftritten des Frachters und dem Schiffsprofil. Interessant ist natürlich wieder der Artikel, in welchem es um die Erschaffung dieses Raumschiffes geht. Vor allem am Aussehen von Lokomotiven der 1930er Jahre ließ sich der geistige Vater, Rick Sternbach, für sein Schiffsdesing inspirieren. Die letzten vier Seiten haben die fünfte Staffel von "Star Trek: Voyager" als Thema und das wars auch schon. Eben das typische Begleitheft zu einem Modell.

Spezifikationen

Daten zum Modell

L x B:                 ca. 118 mm x 39 mm
Höhe mit Stand: ca. 60 mm
Material:             Kunststoff und Metall
Hersteller:           Eaglemoss Collections 2016

Bewertung und Fazit

So wie das Vorbild ist auch das Modell des Malon-Exportschiffes sehr schlicht gehalten und wahrlich keine Augenweide. Nichtsdestotrotz ist es ein Bestandteil des Star-Trek-Universums und gehört in jede komplette Raumschiffsammlung.

Eure Bewertung


Freitag, 25. November 2016

Eaglemoss Nr. 44: Die Intrepid

Einleitung

Schon zu Beginn von"Star Trek - Enterprise" stellte man sich als Fan die Frage, wie die anderen Sternenflottenschiffe des 22. Jahrhunderts aussehen. Leider dauerte es bis zum Ende der zweiten Staffel, bis diese Frage beantwortet wurde. 
Als die Enterprise NX-01 zurückgerufen und kurz vor der Erde unter Warp ging, wurde sie von einem klingonischen Bird-of-Prey angegriffen. Dessen Commander, Duras, hatte noch eine Rechnung mit Captain Archer offen. Was Duras aber nicht bedacht hatte, war die Nähe zur Erde und eine kleine Armada aus Erdenschiffen, die der Enterprise im nu zu Hilfe eilen konnten und das klingonische Schiff zur Flucht zwangen. 
Eines dieser interessanten Schiffe war die Intrepid. Das Design des Schiffes ist beachtlich, da man hier den direkten Vorgänger der NX-Klasse erkennen kann. Leider geht man in der Serie  was die Intrepid und ihrer Klasse angeht nicht weiter ins Detail, aber im Internet findet man, besonders auf US-Fanseiten und auf Websites der Produzenten, weitere Details zur Intrepid.
Das Schiff gehört demnach zur NV-Klasse, genaue Bezeichnung NV-01 Intrepid, und wurde 2141 in Dienst gestellt. Ihre Höchstgeschwindigkeit liegt bei Warp 3,5 und das Schwesterschiff trägt den Namen NV-02 Republic. Mit diesen Schiffen erforscht die Sternenflotte die ersten Sektoren nahe der Erde und verteidigt ihre Kolonien und Handelsrouten mit diesen Schiffen. Erst mit der Erfindung des Warp-5-Antriebes und dem Bau der NX-Klasse ist die Sternenflotte in der Lage, Deep Space Missionen in den tiefen Weltraum durchzuführen.
CGI-Bild der Intrepid mit Namen und Reg.-Nummer  Bild: deviantart.com
Innenansicht der NV-Klasse  Bild: deviantart.com

Das Uniformabzeichen der Intrepid   Bild: memory-alpha.com

Das Modell

Das Modell, mit welchem Eaglemoss uns hier beglückt, kann man durchweg als gelungen bezeichnen. Fast genauso groß wie das Modell der Enterprise NX-01 ist auch das der Intrepid. Auf dem Diskus kann man fast das gleiche Aztek-Muster erkennen wie bei der Enterprise. 
Obwohl das Modell des Sammlers Herz höher schlagen lässt, gibt es leider viele Kritikpunkte. Fangen wir mal mit den Warpgondeln an. Was noch bei der Enterprise für Furore sorgte, fehlt hier ganz. Nämlich Klarteile, die das leuchten der Warpspulen imitieren sollen. Warum man das bei der Größe des Modells nicht umgesetzt hat, oder zumindest farblich, ist ein Rätsel und enttäuscht schon sehr. Immerhin sind die Bussardkollektoren aus roten Klarteilen gefertigt. An den Hinteren Enden des Diskus ist zwar an beiden Seiten der Impulsantrieb aufgedruckt, doch fehlen an diesen Stellen die roten und grünen Positionslichter. Die Deflektorscheibe ist zwar vorhanden, aber sehr karg gehalten wenn nicht sogar sehr lieblos und schlicht. Obwohl sie auf der Ober- und Unterseite des Diskus vorhanden sind, fehlen die Fenster auf dem Rand und an der Antriebssektion.
Was auch fehlt ist der Name des Schiffes auf der Hülle, aber das aus gutem Grund und dazu später mehr. Dennoch ist man schon froh das Eaglemoss dieses Schiff in seine Palette aufgnommen hat, da es ja eigentlich nur im Hintergrund der Serie auftaucht.

Fenster und Aztek-Muster auf der Unterseite.
Warum man in den Gondeln keine Klarteile einsetzte bleibt ein Rätsel.
Die wieder mal sehr schlichte Deflektorscheibe eines Eaglemoss-Modells.
Immerhin hat man die Impulsantriebe nicht vergessen.

Die Halterung

Die Halterung wird von hinten zwischen die Gondelpylonen geschoben und ist frei jeder Kritik.

Begleitheft

So wie viele Schiffe in der Serie hat auch die Intrepid zu Beginn nur einen kurzen Auftritt. In zwei weiteren Episoden taucht sie erneut auf und das wars leider! Viel gibt es daher auch im Begleitheft nicht zu sagen. Schließlich wollten die Produzenten nur ein paar Erdenschiffe haben, die der Enterprise in der letzten Episode der zweiten Staffel helfen. 
Der Artikel, welcher sich mit dem Design des Schiffes befasst, ist daher schon der interessanteste Teil der Lektüre. In der Episode "Dämmerung" kann man eine detaillierte Nahaufnahme der Intrepid sehen, in der ihr eine Warpgondel abgeschossen wurde. Was aber für mich am Interessantesten ist: das Schiff trägt keinen Namen auf der Hülle. Ich habe mich schon immer gefragt, warum das so ist und hier im Heft habe ich endlich eine Antwort bekommen. Diese ist simpel und auch einfach logisch. Man wollte das CGI-Modell immer wieder verwenden und sich damit das dauernde Entfernen oder Hinzufügen eines Namens ersparen
Interessant fand ich auch das Inteview mit Robert Bonchune, dem wir viele Spezialeffekte in diversen Star Trek - Episoden verdanken.

Spezifikationen

Daten zum Modell


L x B:                 ca. 103 mm x 80 mm
Höhe mit Stand: 68 mm
Material:             Kunststoff und Metall
Hersteller:           Eaglemoss Collections 2016

Bewertung und Fazit

  
Jedes Modell aus der Serie "Star Trek - Enterprise", welche Eaglemoss in seine Reihe aufnimmt, ist schon etwas besonderes, da viele zum ersten Mal für die Vitrine des Fans erhältlich sind. Die Intrepid ist nun das erste Erdenschiff nach der NX-01 und gehört in jede Modellsammlung zu diesem Thema. Ihr fehlen zwar einige Details, aber dennoch bekommt sie in meiner Sammlung einen schönen Platz.


Eure Bewertung

Nachtrag

Ich fand die Intrepid schon beim ersten Mal, als ich sie auf dem Fernsehschirm gesehen habe, echt Klasse. War sie doch das erste richtige Sternenflottenschiff, dass man nach der Enterprise zu sehen bekam. Meine Begeisterung ging dann schließlich soweit, dass ich damals sogar versucht habe, mir selber ein Modell der Intrepid zu basteln. Gefertigt wurde sie aus Balsa-Holz.