Freitag, 16. Dezember 2016

Eaglemoss 46: U.S.S. Enterprise NCC-1701-C

Ambasador-Klasse

Einleitung

Es ist schon eine ganze Weile her, da habe ich mich selbst auch mal im Modellbau probiert. Und ich meine jetzt nicht die Zeit, als die Flugobjekte noch TU 144, Mi 8 oder JAK-40 hießen. Denn auch damals habe ich mich schon für die fliegenden Kisten interessiert, aber das war in einer Zeit weit-weit-weg….
Als dann die unendlichen Weiten von Star Trek in mein Leben traten, erwachte auch meine Leidenschaft für fliegende Objekte und deren Nachbau aufs Neue. Eines meiner ersten Modelle war die USS Enterprise NCC 1701-C. Wer hätte es gedacht, weder die D noch die ohne einen verdammten Buchstaben hatte es mir angetan – vorerst.
Historische Begegnung, Quelle: Ships of the Line
Wenn ich jetzt das Eaglemoss-Modell eben jener legendären Enterprise C anschaue, wird mir wieder klar, warum ich damals von diesem Schiffchen so begeistert war. Hinzu kommt, dass aus meiner Sicht die dazugehörige TNG - Episode „Die alte Enterprise“ ebenfalls eine herausragende Stellung einnimmt. Das Opfer der tapferen Crew um Captain Garrett (sorry, für Genderfreaks: Frau Captain Rachel Garrett) zeugte von großer Selbstlosigkeit und Verantwortung der Geschichte gegenüber. Leider vermisst man solch heldenhafte Taten heutzutage viel zu oft, ob nun im Film oder im wirklichen Leben.
Aber nun genug herum philosophiert, hier unsere Bewertung dieses Schiffes:

leuchtendes Blau...
...und rot, sehr schick!

Positive Aspekte:

Das Modell wirkt sofort sehr kompakt und farblich gut gestaltet. Die aus Metall bestehende Untertasse ist detailliert bemalt, Fenster sind in schwarz und weiß gehalten. Dazu kann man auch mehrere Rettungskapseln erkennen. Die Farbgebung wechselt zwischen hellgrauen und grünlichen Tönen. Besonders gelungen sind dieses Mal die transparenten Teile, so sind die Warpgondeln sogar Lichtdurchlässig, wodurch das blau erst so richtig zur Wirkung kommt. Auch die großen roten Bussardkollektoren leuchten wie zwei kleine Edelsteine. Selbst der Hauptdeflektor strahlt beim richtigen Lichteinfall in beeindruckenden blau.
Die Registrierungsnummer findet man an folgenden Stellen auf dem Modell: Ober und Unterseite des Diskussegments sowie Innen-und Außenseiten der Warpgondeln. Überzeugt hat mich auch die Gestaltung der Warpgondeln, diese sind auf der Oberseite sogar „geriffelt“.
Überhaupt gefällt mir die Verarbeitung meines Modells sehr gut, keine Spalten oder schlechten Übergänge zwischen den Materialien.
Das von uns immer wieder kritisierte Begleitheft wartet zumindest für mich doch tatsächlich mit einer kleinen Überraschung auf. Auf den Seiten 10/11 ist ein Foto zu sehen, bei dem ich zuerst dachte, was macht denn die USS Vengeance hier im Heft? Aber weit gefehlt, es handelt sich bei dem Schiff um einen ersten Entwurf der Enterprise C, welcher aus einer Kombination der Excelsior - und der Galaxy – Klasse hervorgegangen ist. Ich muss zugeben, mir gefällt dieses Design der Rumpfsektion. Natürlich wird im Begleitheft dann viel auf die historische Mission der tapferen Enterprise C eingegangen, was für mich aber dieses Mal auch passt.
 

Negative Aspekte

Nach dem betrachten der Bilder vom Schiffsprofil (Seiten 8/9) fiel mir sofort auf, dass man leider vergessen hatte, den Impulsantrieb des Modells wenigstens farblich zu kennzeichnen, noch schöner wäre hier natürlich auch ein rotes transparentes Plastikteil gewesen. Auch wäre eine farbliche Absetzung des Haupthangars erfreulich gewesen, dieser ist aber wenigstens durch eine Riffelung gut zu erkennen. Wirklich auffällig ist die Naht auf dem Rücken der Antriebssektion, diese weiß wirklich nicht das Auge zu schmeicheln. Die Halterung sitzt bei meinem Modell straff und hält das Schiff im ausreichenden Maß stabil. Hier gibt es also dieses Mal nix zu meckern.
fehlender Impulsantrieb und merkwürdige Naht auf dem Rücken

Spezifikationen

Daten zum Modell

 
L x B:                    ca.140 mm x 85 mm
Höhe mit Stand:    80 mm
Material:                Kunststoff und Metall
Gewicht mit Base: ca 135g
Hersteller:              Eaglemoss Collections 2016
L x B:                    ca.110 mm x 65 mm
Höhe mit Stand:    90 mm
Material:                Kunststoff
Gewicht mit Base: ca 28g
Hersteller:              Furuta 2003

 L x B:                   ca.60 mm x 37 mm
Höhe mit Stand:    30 mm
Material:                Kunststoff
Gewicht mit Base: ca 10g
Hersteller:              Galoob 1995
v.l.n.r. Micro Machines, Furuta, Eaglemoss

Fazit und Bewertung:

Die Enterprise-C macht ihren Namen alle Ehre und ist ein würdiger Vertreter der Schiffe dieses Namens, dass hat Eaglemoss mit diesem Modell eindrucksvoll bestätigt. Deshalb fällt unsere Bewertung auch äußerst gut aus:
Kleines „Edelsteinbesetztes“ Schmuckstück

Weitere bewertete Modelle findet man hier:


http://star-trek-tafelrunde.blogspot.de/p/eaglemoss.html

Samstag, 10. Dezember 2016

Geeks on Tour: London

Okay, der Grund für die Reise mag etwas makaber sein: als Leonard Nimoy starb, hat es mich schon geärgert, dass ich diesem großartigen Menschen nie begegnet bin. Auch andere Persönlichkeiten aus Trek und Umfeld werden nicht unbedingt jünger. Für große Conventions hatte ich nie viel übrig, aber es gibt ja noch andere Möglichkeiten. Mein Favorit Nr. 2 ist ganz klar der berühmte Earl Grey Trinker Sir Patrick. Der Brite muss doch ab und zu mal seine Insel besuchen und ja tatsächlich er ist gerade auf Tour mit dem Stück No Man's Land (Website) von Harald Pinter. An seiner Seite: Sir Ian, Gandalf himself. Die beiden zusammen auf der Bühne: Jackpot. Freundin: check, Tickets: check, Flug: check, Brexit-Wechselkurs: check, AirBnb: check. Weihnachtsreise ist gesichert.


Nun gut, das Stück, was soll ich sagen, ist okay, also inhaltlich. Es geht um zwei alte Männer, die sich scheinbar gerade erst begegnet sind, bei deutlich zu viel Bourbon und immer wieder mal scheint es, als würden sie sich schon ewig kennen. Ein Bonus für meine Game of Thrones begeisterte Freundin: Owen Teale (Alliser Thorne) spielt den Butler und darf auch einmal sein bekanntes “Snow“ ins Publikum donnern. Das eigentliche Highlight findet sich aber wie gesagt in den beiden Hauptdarstellern. Den zwei älteren Herren zuzuschauen ist einfach ein Fest. Mr. Stewart konnte ich noch am besten verstehen. Sehr klare Aussprache, angenehm “posh“ und britisch. Nur im Suff, über den Boden krauchend, kommt wieder seine aktuelle Rolle durch: Walter Blunt. McKellen, hier als Gast des Hauses, gibt sich zurückhaltender und erinnert eher an seine sanfte Darstellung des gealterten Mr. Holmes.

Übrigens: die Aufführung am 15. Dezember wird weltweit live im Kino zu sehen sein. Nach aktuellem Stand leider nicht in Berlin, aber z.B. in Halle und Hamburg.

Dabei allein blieb es jedoch nicht. Einige andere Fantasie-Figuren haben bereits ihre Spuren in London hinterlassen. In King's Court finden wir einen Kofferwagen, zur Hälfte in der Wand steckend, am Bahnsteig 9 3/4. Eine lange Schlange Menschen wartet darauf fotografiert zu werden, während ein Mitarbeiter des Shops ihnen den Schal hochwirft, als würden sie gerade rasant in die Mauer laufen. Weiter außerhalb Londons können in den Harry Potter Studios noch etliche originale Kulissen durchwandert werden. Haben wir uns gespart.


Während die roten Telefonzellen beim Parliament Square von Fans belagert werden, die verzweifelt versuchen sich ins Magie-Ministerium zu telefonieren (eine Person nahm sich sogar das Recht hier tatsächlich ein Telefonat zu führen), suchen wir nach einer anderen Box, in blau und mit dem Schriftzug Police Box. In Earl's Court werden wir fündig. Neben einem Kiosk, unbelagert und auch weniger authentisch: es fehlt das aussen angebrachte Telefon sowie die Informationstafel und ein Blick ins Innere verrät: It is NOT bigger on the inside... shame. Stattdessen gibt es hier ein kleines Waschbecken, einen Klappstuhl sowie irgendwelche Flyer. Wird ab und zu wohl ebenfalls als Kiosk genutzt. Google Street View macht es besser. Wer das kleine gelbe Männchen von der Straße auf die blaue Box bewegt landet tatsächlich in einer TARDIS. Nice.


Mein persönliches Highlight (neben dem Theaterbesuch): 221B Baker Street. Ja klar, ein “Museum“ zu einer fiktiven Romanfigur und daneben der fette Shop, Touri-Falle... Madame sind die üppigen zwanzig Euro Eintritt zu viel (verständlich) und geht ins Pub. Ich gönne mir das Ganze und darf in das schmale Haus, welches natürlich von einem Bobby bewacht wird. Alles, wirklich alles in dem Gebäude wurde auf 19./20.Jhd. getrimmt. Staubige Bilder im Flur und in den Räumen, Hüte in der Garderobe, der Kamin, Sherlocks Labor, die Einschusslöcher in der Wand, alte Zeitungen, Lexika und Forschungsberichte, hier wurde mit viel Liebe gearbeitet und wir können uns wirklich in Ruhe alles anschauen ohne gedrängt zu werden noch irgendwelchen Kram zu kaufen. Sogar ein "Original" gibt es: den Stuhl der dem Zeichner Sydney Paget für seine Illustrationen des Romans "The Greek Interpreter" Pate stand. Weitere Räume gehören zu Dr. Watson (verschiedene medizinische Werke und "Exemplare"), Mrs. Hudson und einer zu den Gegnern des Detektivs (Wachsfiguren).

Ach und noch ein Tipp zum Ende: falls euer Ausweis mal gestohlen wurde und ihr ihn wieder bekommen habt: unbedingt bei der Polizei melden, sonst lassen sie euch nicht mehr nach Deutschland reisen... ;-/.

Mittwoch, 7. Dezember 2016

Die Comicmesse Berlin - Ausgabe November 2016 - Ein Rückblick

Es hat Tradition, zum wiederholten Mal war die Star-Trek-Tafelrunde zu Gast im Hotel Eddington (sorry, kleiner Running-Gag, ich kann's einfach nicht lassen) auf der wohl ältesten Comicmesse Berlins. Dachte man noch anfangs, die kleine Messe (gestartet war sie mal unter den Namen Comic-Börse) würde unter dem erschlagenden Erfolg der ersten ComicCon in unserer Hauptstadt zu leiden haben, sah man sich beim erstaunlichen Besucherandrang an einem Sonntag(!) im November doch eines Besseren belehrt. (Jaja, die Messe war schon immer Sonntags und das ich dieses mal schon am Samstag angereist war muss wohl an der Zeitumstellung gelegen haben!)
Plakat der Comic-Messe, Quelle: Comic-Börse-Berlin.de
Wahrscheinlich macht der Mix aus Jahrmarkt, Ramsch- bzw. Wühltisch, aus anwesenden Zeichnern und Händlern doch so seinen ganz eigenen Charme aus.
Wir lassen uns jedenfalls immer wieder von der Vielfalt und dem bunten Treiben begeistern.
Wie auch schon in den vergangenen Jahren waren wir wieder auf der Suche nach Originellen, Geheimtipps und natürlich nach Reminiszenzen zu unserem geliebten Star-Trek-Universum...und wurden (natürlich) fündig.
Doch der Reihe nach. Eingefunden zum gemütlichen Pinselduell hatten sich dieses Mal neben alten bekannten auch neue aufstrebende Talente.
Überhaupt viel dieses Mal im Gegensatz zu den vergangenen Veranstaltungen die Vielzahl an jungen Hobbyzeichnern und Zeichnerinnen auf. Schön zu sehen, dass sich dies nicht nur auf Mangas konzentrierte - eine tolle Entwicklung finden wir!
kleines Origami-Gimmick von manu.draws aka amaruru: Pikachu
interessant und schon sehr professionell: amaruru
weiteres Merchandise gab es bei Marc Robert
Marc Robert other-earth-press
In wenigen Minuten zur eigenen Legofigur - gezeichnet natürlich!
Hier aber erst einmal die Riege der ersten Reihe der hohen Comic-Kunst, welche sich in Berlin die Ehre gaben:
(Quelle Veranstalter)
Rainer Engel              (Captain Berlin)
Marie Sann                 (Frostfeuer, Krähen, Kinky Karrot)
Thorsten Kiecker        (RIA)
Kaja Reinki                (Toddle und Barf bzw. Into the Feywoods)
Robert Heracles         (Nam-Tech)
Tim Wöhrle                (Eridani)
Tomppa                      (Engel)
Ron Lipkowski           (Haro)
Otomo-San                 (Projekt Hentasi Campilation + Kalender 2017)
Edward Winokan       (Kinder der Dämmerung, Bd.2)
Rasmus Julius            (Cartoonist aus Dänemark, Comic: Ø-Kuller)

Alex Durent - darkkatze.de.tl
gab einen Workshop zum Manga-Styl: Anne Pogoda
JaJaVerlag
Ebenfalls ein sehr interessantes Projekt ist der Wanderer - Zyklus. Ein SciFi-Phantasie-Crossover der weit in der Zukunft auf der Erde spielt.

wanderer-comic.com
Tomppa

Bestaunenswertes:

Zu meinen absoluten Lieblingen auf der Messe gehörte die symphatische Marie Sann, deren YouTube-Kanal nicht nur für Comicliebhaber ein unbedingtes Muss ist. Mit der Illustration der 2013 im Splitter Verlag erschienen Comic-Adaption des Bestseller-Romans "Frostfeuer" von Kai Meyer wurde sie erstmals einem größeren Publikum bekannt. In ihrer Reihe Kinky Karrot veröffentlicht sie gefällige erotische Pinup-Kunst, welche viel Raum zum Träumen läßt! 
Und mal sehen, vielleicht kann ich sie ja zu einem Star-Trek-Pinup, nein nicht von mir, aber vielleicht von einer grünen Alienrasse überreden?
SciFi im Comic-Format: Mark Brandis
Fanart von Otomo-san
Sehr gut gefällt uns ebenfalls der Trend zu Panels, oh, falsche Veranstaltung, zu "Veranstaltungen im Event-Raum", sagt man hier bei der Comic-Messe !
Konnten wir in den letzten Jahren schon immer häufiger spezielle, die Messe begleitende Workshops beobachten, hat sich dieses Angebot mittlerweile etabliert und wird von den Besuchern gern angenommen.
Die Messe bekommt so ein ganz anderes Flair, einer, zugegeben noch kleinen und übersichtlichen Convention nicht unähnlich! Gut so...
Hier das diesjährige Angebot:
Heiner Lünstedt: Bildervortrag über die "Comicstadt" Brüssel (Comicmuseum, Hergé-Museum, Comic-Wandbilder)
Eckart Schott (Salleck Publications) im Gespräch mit Magda (Charly)
Manga-Workshop unter Leitung von Susanne Dorn und Anne Pogoda

Was fehlt? 

Im Vergleich zur Comic Con sucht man hier Schauspieler aus den einschlägigen TV-Serien vergebens. Das ist aber kein Nachteil, im Gegenteil, der Focus bleibt damit automatisch auf dem namensgebenden Titel: dem Comic! Und dieses Medium hat selbst genug zu bieten, das Angebot wäre aber noch ausbaufähig.

Der Händlerbereich durch die Star-Trek-Brille betrachtet:
kleine Rarität: Klingon Battle Ship von Dinky Toys 1979
Fehlt mittlerweile auf keiner Comic-Messe: PauwPauw aus bBrlin
es gibt ihn noch vereinzelt, den Star-Trek-Comic!
Raritäten auf einem Haufen, wow!
nicht Star Trek, erinnert aber irgendwie an ff. Szene:
Quelle: Memory Alpha
 An einer sache konnte ich dieses Mal nicht vorbei gehen, und wer mich kennt, weiß warum:

Fazit:

Die als Comic-Börse gestartete Veranstaltung hat mittlerweile einen festen Platz im Veranstaltungskalender der Hauptstadt und sich ganz nebenbei einen guten Ruf als Tummelplatz für Sammler, Zeichner und Comicliebhaber erarbeitet. Gerade bis dato noch relativ unbekannte Künstler erhalten hier ein Forum ihre Werke einem größeren und interessierten Publikum zu präsentieren.
Natürlich ist auch der Händlerbereich nicht zu verachten, können doch auch hier lokale und überregionale Comic- und Merchandising- Dealer ihre Produkte passgenau an die Frau oder den Mann bringen. Auffällig ist, entgegen der in der Big-Bang-Theory vertretenen These, Comics wären eine reine nerdige Jungsdomäne, hier der hohe Frauenanteil auf der Messe, sowohl bei den Artisten als auch bei den Besuchern.
Und ja, langsam ist auch hier ein Trend zum Cosplay zu erkennen - zaghaft zwar noch, aber die ersten kostümierten Fans konnten gesichtet werden!

Die nächste Berliner Comicmesse findet am 2.April 2017 (ein Sonntag!) von 10:00-16:30 Uhr im ehrwürdigen Hotel "Eddington"
Nürnbergerstr. 55 in 10789 Berlin statt! Wir sehen uns dort...