Sonntag, 15. Mai 2011

Die FedCon aus der Ameisenperspektive

Komisches Gefühl, so in einem fremden Blog herumzugeistern... Aber ich habe versprochen, einen Gastbeitrag zur FedCon zu schreiben, und hier ist er!

Nachdem nach der FedCon 2011 inzwischen zwei Wochen ins Land gezogen sind, versuche ich mal meine Eindrücke in Worte zu fassen. Für alle, die es noch nicht wissen: Ich betreibe den "ultimativ zweitbesten deutschen Rezensionsblog über Star-Trek-Romane" ;-) . Nach einigen Monaten gegenseitigen Kommentierens auf unseren Blogs hatte Turon47 Anfang dieses Jahres den Einfall, uns bei der FedCon XX mal persönlich zu treffen (kann man hier nachlesen). Ehe ich oller Feigling einen Rückzieher machen konnte, sagte ich zu.

Am Donnerstag, dem 28. April, landete ich also nach langer Bahnfahrt leicht k.o., aber dafür schwer aufgeregt, in Düsseldorf. Dort wurde ich von Turon erstmal per Handy gen Flughafen gelotst und sehr herzlich empfangen. Er war dann den ganzen restlichen Tag nicht davon abzubringen, meine Reisetasche umherzuschleppen. Auch Kalami, K'olbasa, Miri, Ensign und – nicht zu vergessen – Ensigns Mutter stellten sich als sehr sympathisch und umgänglich heraus (bitte nicht als Einschleimen auffassen, ich meine es wirklich so!)

Mein erster Eindruck als totaler Convention-Newbie war: Völlige Reizüberflutung. Am ersten Tag stolperte ich noch völlig desorientiert und überfordert durch das Gewimmel und wusste nicht, wo ich zuerst hingucken sollte. Das erste Mal leuchtende Augen bekam ich als Romanfreak beim Cross-Cult-Stand, obwohl ich natürlich alle bisher erschienenen Romane besitze. Aber wenn da David Mack und David Messina vor einem sitzen und Autogramme verteilen, schlägt das Fanherz natürlich höher.

Die große Eröffnungsfeier startete eher unspektakulär mit lästigen Filmchen mit Telefonwerbung und aneinandergereihten Bildchen von den Gaststars vergangener FedCons mit dem Charme von Panini-Sammelalben. Als Entschädigung dafür war der Moderator Garrett Wang glänzend aufgelegt und führte äußerst unterhaltsam durchs Programm. Großes Highlight war natürlich der Aufmarsch der Stargäste, den man zum Glück auch von der oberen Reihe gut verfolgen konnte. Einige Schauspieler haben sich wirklich gut gehalten; Scott Bakula hat sich praktisch überhaupt nicht verändert. Andere hingegen haben eine erstaunliche Verwandlung hingelegt: Robert Duncan McNeill erinnerte mich irgendwie an Stefan Raab, während Richard Dean Anderson eher nach Gunter Gabriel aussah. (Ehe jetzt jemand empört aufschreit: Beachtet, dass mein Eindruck von meinem relativ weit entfernten Sitzplatz herrührte!)

Tag 2 lief für mich deutlich entspannter ab, weil ich im Gegensatz zu meinen Begleitern keine Lust verspürte, mich für Autogramme oder Fotos in eine der endlosen Reihen zu stellen. So gab es ausreichend Zeit, mir in Ruhe die liebevoll gestalteten Ausstellungsstücke und Fans in aufwendigen Kostümen anzusehen. An dieser Stelle möchte ich mal meinen ausdrücklichen Respekt für diese kostümierten Fans aussprechen: In der teilweise sehr abgestandenen Luft auf Grund der großen Besucheranzahl war es sicher nicht immer ein Vergnügen, den ganzen Tag mit einem oft ziemlich unbequemen Kostüm und einer dicken Schicht Make up herumzulaufen und immer wieder als Knipsobjekt herzuhalten. Mit Sicherheit ernteten derart ausstaffierte Fans auch den einen oder anderen befremdlichen Blick, wenn sie außerhalb der Karnevalszeit öffentliche Verkehrsmittel betraten. Dafür also Hut ab!

Zurück in die Gegenwart, Teil 2: Hoffentlich haben die beiden Sternenflotten-Offiziere ihr Busgeld PASSEND.
Die großen Highlights waren dann am Abend der Auftritt von Scott Bakula (bei dem man interessante Details über seine Abstammung erfahren konnte..) und das Panel mit der bestens gelaunten Marina Sirtis, der wir dann später noch mal in der Bar begegnen sollten und die im richtigen Leben viel cooler ist als ihre Serienrolle. Gleiches trifft übrigens auch auf Wil Wheaton und Garrett Wang zu.

Am Sonnabend wurde es dann so richtig voll, immerhin waren allein schon 691 kostümierte Trekkies für den (erfolgreichen!) neuen Rekordversuch anwesend. Langsam stellte sich endlich so etwas wie Orientierungssinn ein, so dass es nur noch zwei oder drei Versuche brauchte, um die richtigen Säle zu finden. Beim zweiten Panel mit David Mack konnte ich mich endlich durchringen, dem Autor meine Frage zu stellen, und es mir anschließend nicht verkneifen, eine Quizfrage richtig zu beantworten, wofür ich ein Exemplar von "Destiny 3: Verlorene Seelen" gewann (juhu, jetzt habe ich zwei). Hinterher ließ sich David Mack breitschlagen, mit Turon und mir für ein paar Fotos zu posieren (siehe unten!)

Ja, David Mack SOLLTE sein Buch falsch herum halten!


Der abendliche Kostümwettbewerb wurde von einem witzig gemeinten, aberdings ganz und gar unlustigen Filmchen eingeläutet, bei dem ich mir die Frage stellen musste, ob die Lacher im Saal vom Band kamen. Auch der Wettbewerb war eher durchwachsen und reichte von einer leicht verwirrt wirkenden Dame mit George-und-Gracie-Handpuppen bis hin zu einem wirklich gelungenen Klingonen-Showkampf. Nach dem Panel mit Scott Bakula klang der Abend wieder mal mit einem Besuch in der Hotelbar aus, wo bei mir schon etwas Wehmut aufkam, dass sich die FedCon unaufhaltsam ihrem Ende entgegenneigte...

...und schon war der letzte Tag gekommen. Dummerweise hatte ich ahnungsloses Wesen vorher geglaubt, spätestens am Sonntag hätte ich alles gesehen, was es zu sehen gibt, und daher einen relativ frühen Zug gebucht. So blieb mir als einzige Veranstaltung noch ein Vortrag über die klingonische Sprache, der übrigens klasse war. Danach hieß es leider Abschied nehmen und den Heimweg antreten.

Fazit: Zuerst einmal möchte ich mich ganz herzlich bei meinen Begleitern bedanken, die allesamt sehr nett sind und mir nie das Gefühl gaben, nicht willkommen zu sein. Keine Selbstverständlichkeit in meinen Augen, wenn man bedenkt, dass wir uns vorher noch nie gesehen haben. Mein besonderer Dank geht an Turon und Kalami, die sich ein schmales Bett teilen mussten, damit ich auch noch in dem Zweibett-Hotelzimmer übernachten konnte, und sich "zum Dank" mein Geschnarche anhören durften. Ich habe es sehr genossen, mal hemmungslos mit Gleichgesinnten über Star Trek quatschen zu können, ohne gleich den Nerd-Stempel aufgedrückt zu bekommen. Überhaupt gingen die vier Tage viel zu schnell vorbei, es war wirklich eine schöne Zeit! Ich hoffe, wir sehen uns irgendwann mal wieder (und natürlich auch den Rest der Tafelrunde), vielleicht zur Star Trek-Ausstellung in Babelsberg?

Abschließend noch ein paar Tipps für FedCon-Neulinge, wie ich es bis vor kurzem selbst noch war:
  1. Diese Regel gilt natürlich immer und überall, so auch auf der FedCon: Nehmt genügend Bares mit. Auch wenn man unter normalen Umständen mit den Merchandise-Produkten nichts anfangen kann, bekommen auf einer Convention T-Shirts, Star-Trek-Tassen, Sammelbildchen und ähnliche Kinkerlitzchen plötzlich einen unwiderstehlichen Reiz. Da kauft man dann schon mal einen Roman, den man eigentlich schon längst zu Hause stehen und gelesen hat, ein zweites Mal, damit David Mack dort sein Autogramm hineinschreiben kann. Über die Kosten der Fotoshootings und Autogramme ist schon einiges gesagt worden, also verkneife ich es mir an dieser Stelle.
  2. Bei meinem nächsten Tipp habe ich fast ein schlechtes Gewissen, da ja eigentlich das Geld bei der Con bleiben soll, aber was soll's: Wem das Essen nicht gut genug und das Markensystem zu doof ist, der kann sich seine Verpflegung auch im 5 Minuten entfernten Terminal beschaffen.
  3. Plant ausreichend Zeit ein! Ich könnte mir nachträglich in den Hintern beißen, am letzten Tag einen Zug am frühen Nachmittag gebucht und somit ein paar interessante Panels verpasst zu haben. Bleibt von Anfang bis Ende, jeder Tag lohnt sich! Und falls Ihr glaubt, die Zeit reiche noch aus, um sich Düsseldorfs Altstadt anzugucken: Vergesst es. Von der Stadt habe ich nichts gesehen, abgesehen vom Flughafengelände, dem Bahnhof...und vielleicht noch der Bäckerei Wolff.
  4. Wenn Ihr Euch das Armbändchen verpassen lasst, dann achtet darauf, soviel Platz zu lassen, dass mindestens zwei Finger unter das Band passen. Diese Dinger werden immer enger, und einmal festgezurrt, geben sie keinen Millimeter nach. Glücklicherweise sind die netten FedCon-Helferlein gern bereit, eingeschnürte Armbänder gegen neue zu ersetzen. So habe ich es sogar fertiggebracht, das Band abzustreifen, ohne es zu zerschneiden (hat lange gedauert!)
  5. Verliert NIE den FedCon-Ausweis! Das Ding müsst Ihr gefühlte 100 mal am Tag vorzeigen, auch wenn Ihr es zwei Minuten vorher den gleichen Leuten gezeigt habt.
  6. Besorgt Euch eine anständige Digitalkamera. Eine, die in kurzer Zeit scharfe Bilder macht. Also eine andere als meine.
  7. Bequeme Schuhe sind Pflicht! Ihr müsst ständig Treppen hoch- und wieder runterrennen und Euch natürlich auch stundenlang die Beine in den Bauch stehen, sofern Ihr an Autogrammen und Fotoshootings interessiert seid.
Zu guter Letzt: Seid Ihr vielleicht noch skeptisch, ob sich die FedCon wirklich lohnt? Ein hundertprozentiges Ja! Die Atmosphäre hier ist schon etwas ganz besonderes, und man glaubt gar nicht, wie schnell so ein FedCon-Wochenende vorbei ist. Das war ganz sicher nicht meine letzte Convention!

Also: Man sieht sich...oder zumindest liest man sich!

Beste Grüße!
Ameise

Samstag, 14. Mai 2011

Die neue Umfrage

Ich hatte es bei unseren gestrigen Treffen schon erwähnt, ich war in letzter Zeit ein wenig Ideenlos was neue Umfragen anging. Und eine Umfrage mit dem Thema: "Was wünscht Ihr Euch für Umfragen?" fand ich dann doch ein wenig albern. deshalb an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank Euch allen für die tollen Ideen, damit werden wir die Umfragerubrik wohl für das ganze Jahr 2011 gefüllt haben!
Nachdem für euch in der letzten Umfrage das Holodeck als die "innovativste ST Technologie" das Rennen gemacht hat frage ich mich allerdings schon, ob wir hier doch eher "Vergnügungssüchtig" sind und den Spass über so grundlegend fortschrittliche und zukunftssichernde Technologien wie den Replikator (Hunger in der Welt), Warpantrieb (Neugier: sind wir allein?) und den Transporter (umweltfreundlich) stellen. Aber das ist halt Science Fiction, und übrigens hat das Holodeck auch meine Stimme(n) bekommen!
So, nun aber zur nächsten Umfrage, die, wie Ihr ja sehen könnt, gleich noch letzte Nacht von mir online gestellt wurde und wo sich jetzt schon eine Tendenz abzeichnet. Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass es hier um die Rollen im Film (sorry, SERIE) geht! Denn auch ich war begeistert von Wil Wheatons Auftreten auf der FEDCON 2011, aber Wesley Crusher war für mich definitiv absolut nervig!
Hier also die Kandidaten im Schnelldurchlauf (alle Bilder sind von http://de.memory-alpha.org/wiki/Hauptseite)
Icheb, (VOY)
Naomi Wildman (VOY)
Wesley Crusher (TNG)
Alexander Rozhenko (TNG)
Q (VOY)
Jake Sisko (DSN)
Molly O´Brien (TNG, DSN)
Charles Evans (TOS)
Na denn, fleißig abgestimmt, es bleiben dieses Mal nur 10 Tage!

Neue Star Trek Auktion

Propworx präsentiert wieder eine interessante Auktion von Original Star Trek Requisiten und Kostümen. Die Live Auktion findet im Internet am 4.06.2011 statt. Hier der Link zum Auktionskatalog.

Insgesamt werden 257 Einzelteile zu ersteigern sein, darunter eine rote Uniform aus TOS, getragen von Celeste Yarnall (nicht zu verwechseln mit Hermann Darnell )
Außerdem ist eine seltene Matte Zeichnung aus der Episode "The Menagerie" dabei, auf dem Starbase 11 zu sehen ist.
Sehr interessant dürfte auch der Preis sein, den Tasha Yars Uniformkleid erzielt!

Verfolgen kann man das Ganze auch auf dem Star Trek Propworx Blog. Na, hat jemand Lust bekommen? Die Preise sind allerdings ernüchternd, aber wenn man bedenkt, was so mancher für Conventions ausgibt....
Ich kenn da aber jemanden, dem fehlen noch so ein paar Teile und der hat wahrscheinlich auch das nötige Kleingeld, bin mal gespannt!