Da Star Trek erstmals vor 46 Jahren über den Äther lief, ist es nur natürlich, dass einige der Ikonen dieser Science-Fiction-Serie längst das Zeitliche gesegnet haben. Neben Beteiligten im kreativen Prozess wie Gene Roddenberry (1991), Matt Jefferies (2003) oder Alexander Courage (2008) trauern die Anhänger auch um Schauspieler wie DeForest Kelley (1999), James Doohan (2005) oder Majel Barrett (2008).
Einer der ersten Star-Trek-Schauspieler überhaupt, der aus dem Leben schied, hieß Henry Herman McKinnies Junior.
Falls der sperrige Name irgendjemandem auf Anhieb nichts sagen sollte, kann man ruhigen Gewissens auch auf den Namen Jeffrey Hunter zurückgreifen, den er ab 1950 auf Anraten des 20th-Century-Fox-Vorsitzenden Darryl Zanuck verwendete.
Falls jemandem auch dieser Name nichts sagt, so soll an dieser Stelle einmal ein Zitat Stewie Griffins aus der Serie Family Guy (die recht häufig Anspielungen auf Star Trek nutzt) nachhelfen:
"Guten Abend! Ich spiele die Rolle des Jesus, der mal auf der großen Leinwand erschienen ist, gespielt von Jeffrey Hunter. Vielleicht erinnern Sie sich, dass er mal umbesetzt wurde gegen William Shatner in 'Star Trek'. Offensichtlich war Mister Hunter gut genug, um für unsere Sünden zu sterben, aber nicht, um grüne Frauen zu verführen."
Zweifelsohne war die Rolle des Jesus im 1961er Monumental-Epos 'König der Könige' wohl der größte Erfolg für Hunter. Wie einflussreich dieser Streifen tatsächlich gewesen ist, kann man erkennen, wenn man sich zuerst diesen Film und unmittelbar danach 'Das Leben des Brian' der britischen Komikertruppe Monty Python ansieht, die sich kräftig bei dieser Vorlage bedient haben. Für die Rolle rasierte sich der Schauspieler übrigens sogar die Achseln, um bei der Kreuzigung ein 'netter Anblick' zu sein.
Nach dieser Besetzung verwunderte es allerdings schon etwas, dass der Star-Trek-Urvater und überzeugte Atheist Gene Roddenberry ausgerechnet Hunter als Captain Christopher Pike für den Pilotfilm seiner Science-Fiction-Fernsehserie "Raumschiff Enterprise" verpflichtete. Und auch, wenn der erste abgedrehte Serienversuch mit dem Titel 'Der Käfig' am Widerstand einiger NBC-Produzenten scheiterte, blieb die überragende Arbeit Hunters unvergessen.
Als Star Trek jedoch tatsächlich zu einer Fernsehserie wurde, lehnte Jeffrey Hunter ab, die Hauptrolle wieder zu übernehmen. Er wurde von William Shatner ersetzt und hatte auch kein Interesse, in seiner Rolle für die Doppelfolge "Talos IV - Tabu" zurückzukehren. Stattdessen sprang Sean Kenney - bis zur Unkenntlichkeit durch einen Unfall enstellt - für ihn ein. Außer in den verwendeten Archivaufnahmen war von Hunter jedenfalls nichts mehr zu sehen.
Im selben Jahr, in dem Star Trek eingestellt wurde, starb auch Jeffrey Hunter überraschend im Alter von nur 42 Jahren.
Aber auch wenn Jeffrey Hunter am 27. Mai 1969 durch einen Hirnschlag verstarb, blieb ihm natürlich die Wiederauferstehung, die er noch in Person Jesus' so überzeugend darzustellen verstand, versagt.
Oder doch nicht?
Der Pilotfilm 'Der Käfig' lief am 4. Oktober 1988, neunzehn Jahre nach dem Ableben Hunters erstmals im US-Fernsehen (in Deutschland war das Frühwerk am 25. Oktober 1993 zu sehen). Und auch in der neuen alternativen Realität, die von J.J. Abrams und seinen Kinofilmen erschaffen wurde, hält Bruce Greenwood das Andenken an den Mann am Leben, der durch die Darstellung eines elementaren Star-Trek-Charakters unsterblich geworden ist.
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Sonntag, 27. Mai 2012
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