Montag, 19. Dezember 2016

Eaglemoss 47: Klingon Negh'var

"Panzer kaputt, wird Geschütz. Munition alle, wird Bunker. Zeit alle, wir werden Helden." russisches Sprichwort (aus Film "Bestie Krieg", Quelle Begleitheft S.15)

Einleitung

Sie sind die bekannteste und wohl auch beliebteste Alienrasse im Star-Trek-Universum: die Klingonen. Vielleicht deshalb werden sie auch von den Star-Trek-Designern immer wieder mit den beeindruckendsten Schiffen ausgestattet. Seit ihrem ersten Auftauchen in der Originalserie haben sowohl sie selbst als auch ihre Technik und speziell ihre Raumfahrzeuge eine beeindruckende Entwicklung hingelegt. Erinnert sei an dieser Stelle an das Schlachtschiff, welches plötzlich an der Raumstation K-7 auftaucht um diese später wieder mit einer Ladung Tribbles zu verlassen. Nicht von ungefähr gehört diese Episode zu den beliebtesten der TOS-Ära. Auch wenn man sich zu dieser Zeit noch nicht so sicher war, ob die Klingonen nun eher eine, nun sagen wir alberne und nicht ganz ernst zu nehmende Spezies darstellen sollten, das Schlachtschiff sprach schon damals klare Worte. Spätestens seit Star Trek: The Movie (also ST I) haben wir ein genaueres Bild von der klingonischen Verteidigungsstreitmacht. Zu meinen absoluten Lieblingen gehört bis heute der Bird of Prey der Klingonen, der das unverwechselbare Design der Klingonenflotte den i-Punkt aufsetzt. Wir haben an dieser Stelle schon über das eine oder andere oder noch andere klingonische Eaglemoss-Modell gesprochen.
Nun kommt mit der Weiterentwicklung der Vorcha-Klasse quasi das "Biest" der Klingonen als Modell zur Bewertung. Die persönliche Limo des Kanzlers gehört zur Negh'Var Klasse und hat einige kleine, aber auffällige Veränderungen an Bord-und weiß damit auch zu gefallen.

Positive Aspekte

Ich habe jetzt mal ein wenig recherchiert, aber so weit mir bekannt ist, hat es dieses Modell außer bei Micro Machines noch nirgendwo gegeben. Und selbst das kleine und im Vergleich völlig unspektakuläre Modell war sehr sehr selten, befand es sich doch nur in einer streng limitierten Special Ausgabe dieser Reihe und wurde danach hoch gehandelt.
Was für ein tolles Modell beschert uns aber Eaglemoss hier? Die Bemalung dürfte selbst einen Damon zufriedenstellen, sie ist einfach grandios und aufwendig. Ich zähle außer der Militärgrünen Grundfarbe noch fünf weitere Farben (rostrot, dunkelgrün, weiß, hell-und dunkelgelb) Das ganze Modell wirkt sehr kompakt und massiv, obwohl es nicht viel schwerer als andere Eaglemoss - Modelle ist. Geschickt sind hier die Materialien miteinander verschmolzen, der Grundtorso ist aus Metall, alle Aufbauten aus Plaste. Das Schiff kann seine militärische Herkunft nicht leugnen und ist zu recht das Flaggschiff der klingonischen Flotte.
Ein Lob verdient auch das Begleitheft. Angefangen bei interessanten Informationen zum Design, über den Verdacht des Zolls, die Negh'var könnte ein Drogenkurier sein und der daraus resultierenden Zerstörung des ersten Modells bis zum Beitrag von Robert O`Reilly über seine Rolle als Kanzler Gowron - spannender war ein Begleitheft bisher selten. 

Negative Aspekte

Drei Worte: keine transparenten Teile! Auch wenn es sich hier um einen Militärkreuzer handelt. Ich hätte mir schon gewünscht, dass wenigstens die Antriebselemente in furchterregender roter Farbe "glühen", und das geht nun einmal nur gut mit transparenten Elementen.
Anscheinend ist entweder während der Bemalung bei meinem Modell die dunkelgelbe Farbe ausgegangen, oder das Modell soll etwas "abgenutzt" wirken, jedenfalls sind einige Bereiche nur ungenügend angemalt (siehe Foto)....schade. Denn sonst gibt es an dem Modell nicht viel auszusetzen. Nicht am Modell, aber mal wieder an der Halterung. Saß sie bei der Enterprise-C noch zu straff (wir berichteten), kann hier von "Halterung" keine Rede sein. Das Modell "hält" zwar, aber eine kleine Raumanomalie genügt, und die Negh'var purzelt zu Boden.
Beispiele für schlechte Bemalung

Spezifikationen

Daten zum Modell

 
L x B:                    ca.140 mm x 85 mm
Höhe mit Stand:    80 mm
Material:                Kunststoff und Metall
Gewicht mit Base: ca 145g
Hersteller:              Eaglemoss Collections 2016


L x B:                    ca.60 mm x 38 mm
Höhe mit Stand:    28 mm
Material:                Kunststoff
Gewicht mit Base: ca 10g
Hersteller:              Galoob 1995 (Bonus Ship - extrem rar)

links Eaglemoss, rechts das extrem rare Bonus Ship von Playmates

Fazit und Bewertung

Das Modell ist ebenso wie das Schiff im Film eine beeindruckende Demonstration der klingonischen Philosophie von Ehre und Kampf. Bemalung, Detailreichtum und Begleitheft sind sehr lobenswert, Abzüge gibt es für ad Fehlen von "Transparenz", die Halterung und "Pfusch" bei der Bemalung.

Weitere bewertete Modelle findet man hier:

http://star-trek-tafelrunde.blogspot.de/p/eaglemoss.html

Freitag, 16. Dezember 2016

Eaglemoss 46: U.S.S. Enterprise NCC-1701-C

Ambasador-Klasse

Einleitung

Es ist schon eine ganze Weile her, da habe ich mich selbst auch mal im Modellbau probiert. Und ich meine jetzt nicht die Zeit, als die Flugobjekte noch TU 144, Mi 8 oder JAK-40 hießen. Denn auch damals habe ich mich schon für die fliegenden Kisten interessiert, aber das war in einer Zeit weit-weit-weg….
Als dann die unendlichen Weiten von Star Trek in mein Leben traten, erwachte auch meine Leidenschaft für fliegende Objekte und deren Nachbau aufs Neue. Eines meiner ersten Modelle war die USS Enterprise NCC 1701-C. Wer hätte es gedacht, weder die D noch die ohne einen verdammten Buchstaben hatte es mir angetan – vorerst.
Historische Begegnung, Quelle: Ships of the Line
Wenn ich jetzt das Eaglemoss-Modell eben jener legendären Enterprise C anschaue, wird mir wieder klar, warum ich damals von diesem Schiffchen so begeistert war. Hinzu kommt, dass aus meiner Sicht die dazugehörige TNG - Episode „Die alte Enterprise“ ebenfalls eine herausragende Stellung einnimmt. Das Opfer der tapferen Crew um Captain Garrett (sorry, für Genderfreaks: Frau Captain Rachel Garrett) zeugte von großer Selbstlosigkeit und Verantwortung der Geschichte gegenüber. Leider vermisst man solch heldenhafte Taten heutzutage viel zu oft, ob nun im Film oder im wirklichen Leben.
Aber nun genug herum philosophiert, hier unsere Bewertung dieses Schiffes:

leuchtendes Blau...
...und rot, sehr schick!

Positive Aspekte:

Das Modell wirkt sofort sehr kompakt und farblich gut gestaltet. Die aus Metall bestehende Untertasse ist detailliert bemalt, Fenster sind in schwarz und weiß gehalten. Dazu kann man auch mehrere Rettungskapseln erkennen. Die Farbgebung wechselt zwischen hellgrauen und grünlichen Tönen. Besonders gelungen sind dieses Mal die transparenten Teile, so sind die Warpgondeln sogar Lichtdurchlässig, wodurch das blau erst so richtig zur Wirkung kommt. Auch die großen roten Bussardkollektoren leuchten wie zwei kleine Edelsteine. Selbst der Hauptdeflektor strahlt beim richtigen Lichteinfall in beeindruckenden blau.
Die Registrierungsnummer findet man an folgenden Stellen auf dem Modell: Ober und Unterseite des Diskussegments sowie Innen-und Außenseiten der Warpgondeln. Überzeugt hat mich auch die Gestaltung der Warpgondeln, diese sind auf der Oberseite sogar „geriffelt“.
Überhaupt gefällt mir die Verarbeitung meines Modells sehr gut, keine Spalten oder schlechten Übergänge zwischen den Materialien.
Das von uns immer wieder kritisierte Begleitheft wartet zumindest für mich doch tatsächlich mit einer kleinen Überraschung auf. Auf den Seiten 10/11 ist ein Foto zu sehen, bei dem ich zuerst dachte, was macht denn die USS Vengeance hier im Heft? Aber weit gefehlt, es handelt sich bei dem Schiff um einen ersten Entwurf der Enterprise C, welcher aus einer Kombination der Excelsior - und der Galaxy – Klasse hervorgegangen ist. Ich muss zugeben, mir gefällt dieses Design der Rumpfsektion. Natürlich wird im Begleitheft dann viel auf die historische Mission der tapferen Enterprise C eingegangen, was für mich aber dieses Mal auch passt.
 

Negative Aspekte

Nach dem betrachten der Bilder vom Schiffsprofil (Seiten 8/9) fiel mir sofort auf, dass man leider vergessen hatte, den Impulsantrieb des Modells wenigstens farblich zu kennzeichnen, noch schöner wäre hier natürlich auch ein rotes transparentes Plastikteil gewesen. Auch wäre eine farbliche Absetzung des Haupthangars erfreulich gewesen, dieser ist aber wenigstens durch eine Riffelung gut zu erkennen. Wirklich auffällig ist die Naht auf dem Rücken der Antriebssektion, diese weiß wirklich nicht das Auge zu schmeicheln. Die Halterung sitzt bei meinem Modell straff und hält das Schiff im ausreichenden Maß stabil. Hier gibt es also dieses Mal nix zu meckern.
fehlender Impulsantrieb und merkwürdige Naht auf dem Rücken

Spezifikationen

Daten zum Modell

 
L x B:                    ca.140 mm x 85 mm
Höhe mit Stand:    80 mm
Material:                Kunststoff und Metall
Gewicht mit Base: ca 135g
Hersteller:              Eaglemoss Collections 2016
L x B:                    ca.110 mm x 65 mm
Höhe mit Stand:    90 mm
Material:                Kunststoff
Gewicht mit Base: ca 28g
Hersteller:              Furuta 2003

 L x B:                   ca.60 mm x 37 mm
Höhe mit Stand:    30 mm
Material:                Kunststoff
Gewicht mit Base: ca 10g
Hersteller:              Galoob 1995
v.l.n.r. Micro Machines, Furuta, Eaglemoss

Fazit und Bewertung:

Die Enterprise-C macht ihren Namen alle Ehre und ist ein würdiger Vertreter der Schiffe dieses Namens, dass hat Eaglemoss mit diesem Modell eindrucksvoll bestätigt. Deshalb fällt unsere Bewertung auch äußerst gut aus:
Kleines „Edelsteinbesetztes“ Schmuckstück

Weitere bewertete Modelle findet man hier:


http://star-trek-tafelrunde.blogspot.de/p/eaglemoss.html

Samstag, 10. Dezember 2016

Geeks on Tour: London

Okay, der Grund für die Reise mag etwas makaber sein: als Leonard Nimoy starb, hat es mich schon geärgert, dass ich diesem großartigen Menschen nie begegnet bin. Auch andere Persönlichkeiten aus Trek und Umfeld werden nicht unbedingt jünger. Für große Conventions hatte ich nie viel übrig, aber es gibt ja noch andere Möglichkeiten. Mein Favorit Nr. 2 ist ganz klar der berühmte Earl Grey Trinker Sir Patrick. Der Brite muss doch ab und zu mal seine Insel besuchen und ja tatsächlich er ist gerade auf Tour mit dem Stück No Man's Land (Website) von Harald Pinter. An seiner Seite: Sir Ian, Gandalf himself. Die beiden zusammen auf der Bühne: Jackpot. Freundin: check, Tickets: check, Flug: check, Brexit-Wechselkurs: check, AirBnb: check. Weihnachtsreise ist gesichert.


Nun gut, das Stück, was soll ich sagen, ist okay, also inhaltlich. Es geht um zwei alte Männer, die sich scheinbar gerade erst begegnet sind, bei deutlich zu viel Bourbon und immer wieder mal scheint es, als würden sie sich schon ewig kennen. Ein Bonus für meine Game of Thrones begeisterte Freundin: Owen Teale (Alliser Thorne) spielt den Butler und darf auch einmal sein bekanntes “Snow“ ins Publikum donnern. Das eigentliche Highlight findet sich aber wie gesagt in den beiden Hauptdarstellern. Den zwei älteren Herren zuzuschauen ist einfach ein Fest. Mr. Stewart konnte ich noch am besten verstehen. Sehr klare Aussprache, angenehm “posh“ und britisch. Nur im Suff, über den Boden krauchend, kommt wieder seine aktuelle Rolle durch: Walter Blunt. McKellen, hier als Gast des Hauses, gibt sich zurückhaltender und erinnert eher an seine sanfte Darstellung des gealterten Mr. Holmes.

Übrigens: die Aufführung am 15. Dezember wird weltweit live im Kino zu sehen sein. Nach aktuellem Stand leider nicht in Berlin, aber z.B. in Halle und Hamburg.

Dabei allein blieb es jedoch nicht. Einige andere Fantasie-Figuren haben bereits ihre Spuren in London hinterlassen. In King's Court finden wir einen Kofferwagen, zur Hälfte in der Wand steckend, am Bahnsteig 9 3/4. Eine lange Schlange Menschen wartet darauf fotografiert zu werden, während ein Mitarbeiter des Shops ihnen den Schal hochwirft, als würden sie gerade rasant in die Mauer laufen. Weiter außerhalb Londons können in den Harry Potter Studios noch etliche originale Kulissen durchwandert werden. Haben wir uns gespart.


Während die roten Telefonzellen beim Parliament Square von Fans belagert werden, die verzweifelt versuchen sich ins Magie-Ministerium zu telefonieren (eine Person nahm sich sogar das Recht hier tatsächlich ein Telefonat zu führen), suchen wir nach einer anderen Box, in blau und mit dem Schriftzug Police Box. In Earl's Court werden wir fündig. Neben einem Kiosk, unbelagert und auch weniger authentisch: es fehlt das aussen angebrachte Telefon sowie die Informationstafel und ein Blick ins Innere verrät: It is NOT bigger on the inside... shame. Stattdessen gibt es hier ein kleines Waschbecken, einen Klappstuhl sowie irgendwelche Flyer. Wird ab und zu wohl ebenfalls als Kiosk genutzt. Google Street View macht es besser. Wer das kleine gelbe Männchen von der Straße auf die blaue Box bewegt landet tatsächlich in einer TARDIS. Nice.


Mein persönliches Highlight (neben dem Theaterbesuch): 221B Baker Street. Ja klar, ein “Museum“ zu einer fiktiven Romanfigur und daneben der fette Shop, Touri-Falle... Madame sind die üppigen zwanzig Euro Eintritt zu viel (verständlich) und geht ins Pub. Ich gönne mir das Ganze und darf in das schmale Haus, welches natürlich von einem Bobby bewacht wird. Alles, wirklich alles in dem Gebäude wurde auf 19./20.Jhd. getrimmt. Staubige Bilder im Flur und in den Räumen, Hüte in der Garderobe, der Kamin, Sherlocks Labor, die Einschusslöcher in der Wand, alte Zeitungen, Lexika und Forschungsberichte, hier wurde mit viel Liebe gearbeitet und wir können uns wirklich in Ruhe alles anschauen ohne gedrängt zu werden noch irgendwelchen Kram zu kaufen. Sogar ein "Original" gibt es: den Stuhl der dem Zeichner Sydney Paget für seine Illustrationen des Romans "The Greek Interpreter" Pate stand. Weitere Räume gehören zu Dr. Watson (verschiedene medizinische Werke und "Exemplare"), Mrs. Hudson und einer zu den Gegnern des Detektivs (Wachsfiguren).

Ach und noch ein Tipp zum Ende: falls euer Ausweis mal gestohlen wurde und ihr ihn wieder bekommen habt: unbedingt bei der Polizei melden, sonst lassen sie euch nicht mehr nach Deutschland reisen... ;-/.