Montag, 29. Juli 2019

Eaglemoss Discovery Nr.13: Arbeitsbiene der Sternenflotte

 

Einleitung

Wenn man an ein Schiff der Sternenflotte denkt, stellt man sich sofort ein schnittiges Raumschiff vor, dass mit einer Untertasse, länglichen Warpgondeln und einem eleganten Rumpf ausgestattet wurde. Weniger Beachtung finden daher die kleinen Hilfsschiffe, ohne die die großen Raumschiffe gar nicht gebaut werden könnten. Oder man denke an die Besatzungen dieser Schiffe, die sich buchstäblich einen Hexenschuss einfangen würden, wenn schwere Fracht zu rangieren ist. Das sprichwörtliche Arbeitstier unter diesen kleinen Schiffen ist die Worker Bee oder anders ausgedrückt die Arbeitsbiene. Dabei handelt es sich um ein kleines Fahrzeug, das nur mit einem Impulsantrieb und Steuerdüsen bewegt und von einem Piloten bedient wird, der in einer geräumigen Kabine sitzt, die mit großen Sichtfenstern verkleidet ist. Neben dem Piloten findet noch ein "Beifahrer" Platz, der diesen bei komplizierteren Arbeiten unterstützen kann, sollte es erforderlich sein. Während sich der Pilot so nur auf das Fliegen konzentrieren muss, kann der Nebenmann separat die Greifarme bedienen. Aber in der Regel wird das kleine Raumschiff von nur einem Crewmitglied gesteuert.
Im Cockpit bedient der Pilot mittels Joysticks sein Fahrzeug und mit Handschuhen, welche  holografische Anzeigen erzeugen, die Greifarme. So kann er die Greifer präzise bedienen und  verschiedene Arbeiten durchführen. Angefangen beim Transport von Bauteilen und Frachtmodulen bis hin zu Wartungsarbeiten sind damit möglich. Das Fahrzeug kann auch für Missionspezifische Aufgaben modifiziert und mit noch feineren Greifarmen oder einer Laserkanone zum Schneiden ausgestattet werden. Da es im Weltall logischerweise sehr dunkel ist, verfügen die Arbeitsbienen über zwei kräftige Scheinwerfer, die an der Front des Fahrzeuges montiert wurden. Nahezu jede Werft der Föderation hat eine ganze Flotte dieser Fahrzeuge, mit denen die Raumschiffe in den Trockendocks zusammengebaut werden. Auch in den Hangars der Raumschiffe sind Arbeitsbienen zu finden, mit denen Fracht verstaut oder Wartungsarbeiten am Mutterschiff durchgeführt werden können.

Eine Worker Bee bei Arbeiten an einem Kommunikationsrelais.
Im Shuttlehangar oder Frachtraum eines Raumschiffes werden mit diesen Fahrzeugen Fracht rangiert. (Bilder: Memory Alpha)

Das Modell

Wow, also mit diesem Modell ist Eaglemoss ein richtig guter Hingucker gelungen. Das Schiff ist fast so groß wie eine Hand, verfügt über richtige Cockpitscheiben, detaillierte Greifarme und sogar die Scheinwerfer sind aus Klarteilen. Auch die Bedruckung ist wirklich gut gelungen, angefangen mit den gelb-schwarzen Warnstreifen am Heck bis hin zur Fahrzeugnummer und der Beschriftung des Mutterschiffes der Arbeitsbiene. Aber zwei Kritikpunkte sind leider nicht zu übersehen. Der Erste, der Impulsantrieb am Heck hat weder Klarteil und noch Farbe abbekommen. Der Zweite ist die Schlichtheit des Cockpitinneren. Dieses besteht aus einem gegossenen Kunststoffteil, mit zwei einfach dargestellten Sitzen, wobei der Pilotensitz wenigstens über die beiden Joysticks zum Steuern verfügt. Ein bisschen mehr Farbe und zumindest die Steuerkonsole für den Piloten wäre nicht verkehrt gewesen. Schade.

Am Heck erkennt man die Luft- bzw. Andockschleuse.

Die Greifarme sind detailliert nachgebildet worden.

Die Scheinwerfer bestehen aus Klarteilen, die zusätzlich noch bedruckt wurden.

Diese Biene ist die Nr.42 und der U.S.S. Discovery zugeteilt.

Das leider viel zu schlichte Cockpit.
Kein Klarteil und auch keine Farbe für den Impulsantrieb.
 

Die Halterung 

Das Modell wird auf einen kleinen Tisch aufgestellt, der sich der Form der Unterseite anpasst und das Modell so einigernassen stabil aufgestellt werden kann.



Das Modell wird nur auf einem Tisch aufgestellt...

...der sich aber der Form der Unterseite anpasst.


Begleitheft

Eine kurze Einleitung und Beschreibung zur Entstehung des Schiffes, eben der typische Inhalt eines Discovery- Heftchens.



Spezifikationen

 

 

 

Daten zum Modell

 

L x B: ca. 196 mm x 75 mm
Höhe mit Stand: ca. 195 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2019


Bewertung und Fazit

Das Modell der Arbeitsbiene ist sehr gut umgesetzt worden. Nur ein paar Details mehr im Cockpit wären toll gewesen.


Samstag, 15. Juni 2019

Eaglemoss Sonderausgabe Nr.16: V'Ger

 

Einleitung

Als die NASA im frühen einundzwanzigsten Jahrhundert die Raumsonde VOYAGER VI ins Weltall schickte um das Sonnensystem zu erforschen, hätte wohl niemand gedacht, dass die Sonde dreihundert Jahre später für eine handfeste Krise sorgen würde. Am Rande des Sonnensystems gerät die Sonde nämlich in ein schwarzes Loch und die NASA verliert den Kontakt zu ihr, wodurch diese davon ausgeht, dass der Forschungssattelit zerstört wurde. So endeten die Einträge in den Unterlagen der Behörde. Womit aber niemand gerechnet hat ist die Tatsache, dass die Sonde die Reise durch das schwarze Loch überstanden hat und irgendwo im tiefen Weltraum wieder herausgekommen ist. Dort gerät sie in Anziehungskraft eines Planeten und stürzt auf diesen ab. Dieser fremde Ort wird unglaublicherweise von lebenden Maschinen bewohnt. Sie bergen die beschädigte Sonde und entdecken die friedliche Programmierung, die schlicht Lerne alles erlernbare! Und sende deine Daten zu deinem Schöpfer. lautet. Die Maschinenbewohner erkennen in der primitiven Technologie einen artverwandten Bruder und beschließen zu helfen, dessen Mission zu erfüllen. Sie reparieren und geben der Sonde ein Bewusstsein. Der Name V'Ger kommt zustande, da von dem Namensschild der VOYAGER VI nur noch V…GER zu lesen gewesen ist, als die Maschinenwesen die Überreste gefunden haben. Um die Sonde bauen sie ein gigantisches Raumschiff und schicken es wieder auf den Weg zurück zur Erde. Auf dieser Reise katalogisiert V'Ger hunderte von Sternensystemen, sammelt alles mögliche an Daten und setzt sich als oberstes Ziel seinen Schöpfer zu finden um diesen die Daten zu übermitteln.
Im Jahr 2273 erreicht V'Ger die Grenze zwischen dem Alpha- und Beta-Quadranten und durchquert den klingonischen Raum, was das Imperium natürlich als Angriff bzw. Invasion wertet. Daraufhin werden drei Kreuzer der K't'inga-Klasse entsandt, um den Eindringling abzufangen. Als Teil seiner Verteidigung versteckt sich V'Ger in einer gigantischen Energiewolke unbekannter Zusammensetzung und als die drei Kreuzer diese erreichen, eröffnen sie mit Photonentorpedos das Feuer. Ein tödlicher Fehler, denn V'Ger antwortet mit einer Art Energieentladung, die die drei klingonischen Kreuzer mit nur je einem Treffer desintegriert. 
Der Föderationsaussenposten Epsilon IX hat diesen Vorfall mitbekommen und teilt dem Sternenflottenkommando mit, dass diese Energiewolke mit direktem Kurs auf die Erde unterwegs ist. Dort trommelt Admiral Kirk seine alte Crew wieder zusammen und mit der modernisierten U.S.S. Enterprise macht diese sich auf, die Wolke abzufangen. Als die Enterprise auf das unbekannte 'Ding' trifft, ist es Kirks langjähriger Erfahrung zu verdanken, dass sein Schiff nicht als Bedrohung klassifiziert wird und das Sternenflottenschiff fliegt schließlich in die Wolke hinein. Dort entdeckt die Crew das gigantische Raumschiff, neben dem die Enterprise nicht mal mehr als Winzling bezeichnet werden kann. Als das Raumschiff ins Innere gelangt und nach einer Reise durch dieses schließlich das Zentrum erreicht, ist das Staunen groß. Dort befinden sich die Reste der ursprünglichen Sonde und um die Situation noch komplizierter zu machen, hat V'Ger inzwischen die Erde erreicht und droht damit alles biologische Leben auf dem Planeten zu vernichten. V'Ger, der nur künstliches Leben kennt, erkennt die "Kohlenstoffeinheiten" nicht als Lebensformen an und denkt, dass diese dafür verantwortlich sind, das sich der Schöpfer nicht zeigt. Commander Willard Decker ist es schließlich, der sich mit der Sonde vereint und ihr so zu einer neuen Existenzform verhilft. V'Ger erkennt schließlich, dass die Menschheit ihn geschaffen hat und durch die Vereinigung mit Decker löst sich die gesamte Kontruktion auf und lässt die Enterprise im Orbit der so geretteten Erde zurück.

Versteckt in einer Wolke reist V'Ger durch das Weltall.

Die Enterprise trifft auf die Energiewolke.

V'Gers Heck auf dem Bildschirm der Enterprise.

Die alte VOYAGER VI-Sonde im Zentrum des Raumchiffes. (Alle Bilder: Memory Alpha)

Das Modell

Dieses besteht größtenteils aus Kunststoff. Bis auf das Heck, denn das besteht aus Metall mit weiteren aufgesetzten Details, die wiederum aus Kunststoff gefertigt wurden. Apropos Details, wandert man mit dem Auge über das Modell, fallen die vielen Strukturen und Muster auf, die die Oberfläche zieren und man versucht dann auch den Weg nachzuverfolgen, den die Enterprise über diesen Giganten genommen hat. Dabei betrachtet man natürlich zuerst das Heck, wo in der Mitte dieser gelbe Knubbel doch tatsächlich ein bedrucktes Klarteil ist. Schaut man weiter, kommt man schließlich am Bug an, wo sich der "Schlund" befindet, an dem das Sternenflottenschiff ins Innere gezogen wurde. Das einzige, was noch gefehlt hätte wären Klarteile in den Flossen, die die Energie, die dort fließt, dargestellt hätten. Aber für solche Einsätze wären diese wohl zu dünn und hätten nicht gepasst.

Die Detaillierung ist gut gelungen.

Dieser Abschnitt des Modells besteht fast nur aus Metall.

Das Heck mit dem gelben Klarteil.

Der Bug mit V'Gers "Schlund".

Die Enterprise über dem Heck von V'Ger. (Bild: selbstgemacht)

Die selbe Stelle auf dem Modell.

Die Halterung

Diese besteht diesmal aus einer kleinen Mulde mit zwei Klammern, an denen das Heck eingelegt wird. Da ja dieses aus Metall besteht, ruht das ganze Gewicht auf der Halterung, wodurch das Modell perfekt ausbalanciert aufgestellt werden kann.




 

 

Begleitheft

Wir erfahren, dass gleich zwei Designer und Künstler für das Raumschiff V'Ger verantworlich wahren. Syd Mead entwarf das Äußere, wobei ihm schon von Anfang an vorschwebte, etwas Gigantisches zu entwerfen. V'Ger sollte der Crew der Enterprise Angst und Ehrfurcht einflößen, sobald das Schiff auf dem Bildschirm erschien. Das Innere wurde hingegen von Robert McCall erdacht, der als Maler dazu unzählige Gemälde anfertigte, die so gut und detailliert waren, das manche sogar im Film verwendet wurden.


 

 

Spezifikationen

 

 

 

Daten zum Modell

 

Länge x Breite: ca. 220 mm x 82 mm
Höhe mit Stand: ca 132 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2019


Bewertung und Fazit

Ein schönes, detailliertes Modell.


Mittwoch, 12. Juni 2019

Eaglemoss Nr.111: Captain Protons Raketenschiff

 

Einleitung

Während ihrer langen Heimreise durch den Delta-Quadranten, ist die Crew der U.S.S. Voyager NCC-74656 oft Wochen oder gar monatelang auf ihrem Raumschiff völlig unter sich, außer sie entdecken und besuchen eine fremde Welt. Da der Voyager-Crew natürlich keinen Zugriff auf neue Unterhaltungsmedien (wie etwa neuen Programmen für das Holodeck) hat, entwickeln einige kreative Leute, wie etwa Lieutenant Tom Paris eigene holografische Abenteuer. Tom ist ein Fan der Erde des 20. Jahrhunderts und als Hommage an alte Science-Fiction-Romane und Spielfilme der 1930er Jahre kreiert er "Die Abenteuer von Captain Proton". Tom spielt darin natürlich den titelgebenden Helden, der - wie soll es auch anders sein - einen ewigen Gegenspieler hat und zwar den bösen, größenwahnsinnigen Dr. Chaotica. Dessen Lebenssinn besteht darin das Universum zu erobern und natürlich steht die Erde auf Platz eins der zu unterjochenden Planeten. Nur Dank des unermesslichen und stetts heldenhaften Einsatzes von Captain Proton, der immer wieder Chaoticas Pläne durchkreuzt, leistet die Erde erfolgreichen Widerstand gegen den irren Doktor und seine galaktischen Armee des Bösen.
Aber was wäre ein waschechter Held und Abenteurer ohne sein zuverlässiges Gefährt, das ihn auf allen Abenteuern treu begleitet? Zu diesem Zweck entwarf Tom Paris ein Raumschiff, das glatt aus einem Jules Verne-Roman stammen könnte. Im Prinzip ist es eine fliegende Rakete mit Flügeln, Bullaugen und einer Nasenspitze, die den Destrukto-Strahl, die Waffe des Schiffes, beherbergt. Das Schiff konnte auf Planeten landen und hatte zum Betreten und Verlassen je eine schottartige Tür an den Seiten. Das Innere himgegen war recht geräumig und enthielt zwei längliche Konsolen, die als Bedienelemente Hebel, Knöpfe, Ventile und Anzeigen mit Zahlenscheiben und Zeigern verwendete. Da es kein frontales Fenster gab, musste für einen Blick voraus eine Art Periskop verwendet werden. Für die Kommunikation gab es an Bord einen Telegrafenapparat, der eingehende Nachrichten auf einen Papierstreifen druckte. Tom und sein Freund Harry Kim verbrachten unzählige freie Stunden auf dem Holodeck und spielten verschiedene Kapitel des Programms durch, bis es im Jahr 2375 zu einem ernsten Vorfall kam, der einige Fehlfunktionen auf der Voyager verursachte, wodurch es im laufenden Programm sogar zu einem Krieg zwischen Außerirdischen und den Hologrammen kam. Nach Beendigung der Krise hatte Tom die Lust und das Interesse an seinem Programm verloren und beschloß es nicht mehr zu verwenden oder hat es sogar gelöscht.

Der Beginn eines Abenteuers auf dem Holodeck.

Der tollkühne Held und sein Raketenschiff. (Bilder: Memory Alpha)


Das Modell 

Es bringt einen als Sammler in der Tat zum Schmunzeln, wenn man das Modell von Eaglemoss in den Händen hält und betrachtet. Es ist sogar das erste Mal, dass man die Möglichkeit hat ein Modell dieses ganz speziellen Schiffes zu erwerben und man muss Eaglemoss dafür loben, dass sie mit ihrer Miniatur eine nahezu perfekte Kopie erstellt haben. Alle Details sind vorhanden, wie z.B. die so klassische Schiffsform, die an das Zeitalter der alten Science-Fiction-Filme erinnert. Man erkennt die Bullaugen, die beiden Einstiegsluken und sogar die Nietenreihen, die die kleinen Flügel zusammenhalten. Auch das Symbol am Bug, dessen Bedeutung leider nie geklärt wurde, ist vorbildgerecht aufgedruckt worden. 
Zu kritisieren ist lediglich die Trennlinie, denn das Modell besteht aus zwei Teilen, was besonders am Bug nicht zu übersehen ist. Nach all den Jahren und schon über einhundert erschienenen Modellen von Eaglemoss weiß man aber, dass das immer wiederkehrende Makel sind und man sich als Sammler mittlerweile an solche Abstriche gewöhnt hat. Den Gesamteindruck, dass das Modell des Raketenschiffes einfach nur wunderschön und gut gelungen ist, kann man über diesen Punkt ruhig getrost hinweg sehen. Zumindest sehe ich das so😉.

Die Trennlinie am Bug.

Die Detaillierung des Modells ist rundum gelungen.

Der Raketenantrieb ist recht schlicht gehalten, aber in der Serie war er ja auch nie richtig zu sehen.
 

Die Halterung

Die Flossen des Schiffes werden in zwei dezente Klammern geschoben, womit man das Modell repräsentativ aufstellen kann.


Begleitheft

Charmant ist die Idee, das Heft - genau wie "Die Abenteuer von Captain Proton" - in schwarz-weiß zu drucken. Selbstverständlich bilden einige farbliche Abbildungen eine Ausnahme, wenn diese die eigens für die Holodeck-Abenteuer erstellten Requisiten zeigen. Das Heft beschäftigt sich ausführlich mit der Entstehung der Idee eine Science-Fiction-Serie in eine Science-Fiction-Serie zu integrieren. Es werden Dinge vorgestellt, wie zum Beispiel die Strahlenwaffen, Sets und Kostüme und wie wichtig es den Produzenten war, das alles im Still der Dreißiger Jahre gehalten wurde.

 

Spezifikationen

 

Daten zum Modell

 

Länge x Breite: ca. 119 mm x 50 mm
Höhe mit Stand: ca. 78 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2019


Bewertung und Fazit

Einfach nur Klasse, dass Eaglemoss das Raketenschiff, das ja eigentlich nur auf dem Holodeck auftauchte, in die Sammlung aufgenommen hat. Wer die Episoden mit Captain Proton auch so unterhaltsam fand, der sollte sich diese gut gelungene Miniatur des Raumschiffes eines waschechten Helden auf keinen Fall entgehen lassen.