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Sonntag, 6. Oktober 2019

Turons Senf zum Short Trek "Q&A"


Einleitung
.
Kann sich noch irgendjemand daran erinnern, wie wichtig letzten Endes die Short Treks für den Handlungsverlauf der zweiten Staffel Discovery waren?
Ein geschicktes Verbundspiel aus Lückenfüller, Vorgeschichte und Etablierung zentraler Story-Elemente, bei dem man sich – abgesehen von der eher humoristischen Mudd-Episode - nur schwerlichst erlauben konnte, sie verpasst zu haben. Schon im vergangenen Jahr zog sich CBS den massiven Unmut der Fans aus Übersee zu, als die Miniepisoden erst unmittelbar vor dem Start der zweiten Staffel auf dem Streaming-Dienst Netflix landeten, das die Rechte an der Serie jenseits des Atlantiks innehat.
Doch nun, wo mit der von Fans herbeigesehnten Picard-Serie ein neuer hauseigener Konkurrent droht, dass spärlich gesäte Gras der Fanlandschaft beim Konkurrenten Amazon abzugrasen, hatten CBS und Netflix doch sicherlich ein Einsehen und begriffen, dass nicht nur der außer-amerikanische Markt von immenser Bedeutung ist, sondern ein Entzug der kleinen Short Treks wie ein Schuss ins eigene Bein ist, der darüber hinaus nur den Umlauf von Raubkopien befeuern würde.
Das habt ihr doch eingesehen, oder CBS?
Nicht wahr, Netflix??



Story.
Fähnrich Spock tritt seinen Dienst auf einem der berühmtesten Schiffe der Sternenflotte an: Der USS Enterprise NCC-1701. Sichtlich stolz lässt er sich auf des Schiff des legendären Captain Christopher Pike beamen, wo er von dessen ersten Offizier Nummer Eins in Empfang genommen wird.
Doch als die schlagfertige Frau den Novizen auf eine Brückentour einlädt, passiert der Super-GAU: Der Turbolift bleibt stecken und Spock ist gezwungen, für die Dauer ihres unfreiwilligen Zwischenhaltes Konversation mit seiner angehenden Vorgesetzten zu betreiben. Es entspinnt sich ein munteres Frage und Antwortspiel, bis Nummer Eins schließlich auf die Idee kommt, selbst an den elektronischen Eingeweiden des Schiffes Hand anzulegen…


Lobenswerte Aspekte.

Setting.
Dass Bottleshows funktionieren können haben bereits andere Star-Trek-Episoden wie "Das Standgericht", "Der undurchschaubare Marritza" oder "Gewalt" lebhaft unter Beweis gestellt und spätestens seit Tarentinos "Reservoir Dogs" wissen wir endgültig, dass die Qualität eines Filmes nicht abhängig von der Menge seiner Handlungsort ist.
Und lassen wir die Kirche einmal im Dorf: Ein Short Trek braucht auch nicht den starren Vorgaben einer Folge entsprechen. Dieser kleine Einblick in eine Vergangenheit vor "Der Käfig" schafft sich seine eigene Nische und startet vielversprechend mit den sanften Klängen der Originalserien-Musik und einem Set, dass dem von TOS zumindest nahe genug für mein persönliches Wohlfühlgefühl kommt (von der Brücke über die Uniformen bis hin zu den Korridoren), ohne dabei angestaubt zu wirken.
Die Mini-Folge gibt sich wahrlich größte Mühe, eine Brücke zwischen Discovery, der Originalserie und dem Abramsverse zu schlagen – letzteres vor allem musikalisch, wo Michael Giacchino als Mitverantwortlicher für die Untermalung der Folge tongewaltig die Rückkehr von Alex Kurtzman mit einem Ausrufezeichen versieht.
Vor allem aber wird dieses wohlige Gefühl von den Schauspielern weitergetragen, die es mühelos vermögen, den etablierten altehrwürdigen Charakteren der ersten Stunde neues Leben einzuhauchen. Von Ethan Peck zum Beispiel, der als Spock bereits in Discoverys zweiter Staffel einer der überschaubaren Lichtblicke bot und vor allem durch Rebecca Romjin, bei der nun besonders klar wird, welches Potential durch ihre nur sporadische Berücksichtigung als Nummer Eins sträflichst verschenkt wurde. Spätestens als Anson Mount als Christopher Pike auf dem Kommandosessel der Enterprise thront wünscht sich schließlich ein nicht sehr kleiner Teil von mir, eher die Abenteuer dieser Crew in der Vorvergangenheit weiterverfolgen zu wollen, als die der Discovery-Besatzung in einer weit entfernten Zukunft.



Background, Baby!
Der Wert dieses Short Treks liegt nicht in einer rasanten Handlung oder einer schockierenden Enthüllung, sondern darin, dass zwei beliebte Charaktere näher ausgeleuchtet werden und Befreiung von der Holzigkeit erfahren, die der damalige Pilotfilm seinen Protagonisten aufzwang.
Obgleich in Wirklichkeit die kühle Logik der Nummer Eins von Gene Roddenberry im Zuge des zweiten Pilotfilms pragmatischerweise auf die emotionale Fremdheit Spocks übertragen wurde, können wir mitansehen, wie dieser Short Trek diesen Bruch auf interessante Art und Weise zu erklären versucht, in dem er einen Pakt zwischen den beiden mehr als nur im Geiste verwandten Offizieren etabliert und den offiziellen Kanon liebevoll um zuvor nie gekannte Nähe erweitert.
"Q&A" erzählt schlichtweg eine Geschichte, für die es keinen Platz in der Hektik moderner Handlungen gibt und führt dabei quasi im Vorbeigehen die nie näher bestimmte Beziehung zweier Charaktere in neue Welten, in die nie zuvor ein Fan gewesen ist.



Kanonfutter.
Wo es primär um die Interaktion zweier Charaktere geht, da bleibt eine Menge Platz, der großzügig mit Kanon-Sägespänen ausgefüllt werden kann. Michael Chabon, der Kopf hinter dieser Mini-Episode nutzt diesen Raum auf geniale Weise (und widmet sie seinem verstorbenen Vater).
Das bereits angesprochene Sujet um den Wechsel der Eigenschaften der abgeklärten Nummer Eins auf den sentimentalen Spock greift er nur allzu geschickt auf, um daraus eine Liebeserklärung an die Frühzeit der Originalserie zu zimmern.
Während spätere Folgen die Tatsache, dass Spock im Pilotfilm lacht, noch zu einem Widerspruch machten, verdreht Chabon dieses Thema stattdessen zum Gegenstand der gesamten Handlung und zur Frage um Leben und Tod eines Führungsoffizier. Er strickt zarte Hinweise auf eine Zuneigung Nummer Eins' zu ihrem Captain genauso wie er mit dem Mysterium ihres Namens spielt.
Darüber hinaus hören wir seine korrekte Dienstnummer, von Pikes übertriebener Leidenschaft für Pferde und erfahren den Gründ für Spocks geringen Widerstand gegenüber Kirks widerholten Brüchen der Obersten Direktive. Wir erfahren von Spock, dass er keine Kommandolaufbahn anstrebt, vom Leid seine Gefühle vor anderen permanent verstecken zu müssen und dass Vulkanier verschweigen, wenn sie sich überwältigt fühlen.
Ferner sollte auch Lieutenant Amin Erwähnung finden, die ebenfalls im Staffelfinale von Discovery eigenführt wurde.
Und auch wenn ich normalerweise kein allzu großer Freund davon bin, wenn Charaktere in spontanes Singen ausbrechen, mache ich gern eine Ausnahme, wenn es sich dabei um die verdienten Erdenkomponisten Gilbert und Sullivan handelt.
Einzig jene Ingenieurin mit dem massiven schottischen Akzent, die lediglich über Intercom zu hören ist, erscheint am Ende vielleicht etwas zu dick aufgetragen.



Kritikwürdige Aspekte.

Logiklöcher und Kanonbrüche.
Wo nicht viel Platz zum Laufen ist, bleibt auch nicht viel Platz für Fehler.
Zugegeben, diese Kategorie existiert an dieser Stelle vor allem, obwohl es nicht viel zu meckern gibt, aber nach zwei Staffeln Discovery und einer Reihe dazugehöriger Short Treks längst ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zwischen Serie und Logiklöchern entstanden ist.
Dem zum Trotz bleibt am Ende aber höchstens anzumerken, dass es mal wieder eine Menge Platz für Turbolifts auf einem doch vergleichsweise engen Raumschiff zu geben scheint. Oder dass Nummer Eins wenigstens den Intercom-Schalter benutzen sollte, wenn sie mit ihren Reparaturen am defekten Turbolift beginnt und vom Maschinenraum verstanden werden will. Außerdem verstehe ich nicht so ganz, wo Lieutenant Amin eigentlich hinabgeklettert ist, wenn ich mir die CGIs vom Turbolift ansehe. Aber dies bleiben vergleichsweise unscheinbare Makel an einem ansonsten runden Short Trek.



Fazit.
"Q&A" ist kein Action-Feuerwerk, das sich mit einer ganzen Folge messen könnte. Es ist kein Moment, der sich ins kollektive Star-Trek-Gedächtnis einbrennen wird. Und es ist ganz sicher nicht geeignet, um den Abschied der Discovery aus ihrer eigentlichen Epoche zu rechtfertigen.
Dafür ist "Q&A" ein einfühlsamer Abschied von Darstellern und Charakteren, die die zweite Staffel Discovery zeitweise zu etwas Besonderem gemacht haben. Es ist der Beweis, dass man auch heute noch tolle Geschichten im TOS-Gewand erzählen kann und ein Plädoyer für eine Captain-Pike-Serie, die es trotz dieser Mini-Episode wohl niemals geben wird.

Bewertung.
Im Rahmen der Short Treks einer der Besten bislang.






Schluss
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Ich gestehe.
Um mir diesen Short Trek ansehen zu können, musste ich in die dunkelsten Ecken des Internets kriechen. Ich musste mich durch fragwürdige Seiten klicken, jede Mausbewegung zweimal überdenken und vielen beinahe ausweglosen Sackgassen entkommen. Dort konnte ich dann endlichen einen kurzen Blick auf das werfen, was mir eigentlich verwehrt war. Aber noch Stunden später habe ich aus Angst vor Infektionen meinen Rechner von innen und außen gereinigt und desinfiziert, um einem vermeintlichen Virenbefall Einhalt zu gebieten.
Warum muss ich das tun?
Ich will es doch gar nicht!
Ich bezahle schließlich gutes Geld sowohl für Netflix, als auch für Amazon Prime. Es gibt absolut keinen Grund dafür, zahlenden Fans wie mir etwas vorzuenthalten, das in Amerika zum Gesamtpaket dazugehört. Stattdessen werden auf dem Rücken der Fans Machtspielchen und Geldgier ausgetragen, für das mir jegliches Verständnis fehlt.
Gerade CBS, dass seit Anbeginn der Star-Trek-Fanszene vor mehr als fünfzig Jahren bereits am eigenen Leib die ersten Erfahrungen mit den Anhängern ihres stiefmütterlich behandelten Serienjuwels sammelte, macht nahtlos dort weiter, wo man bereits anno dazumal gehörig gegen die Wand gefahren war.
Scheinbar fehlt den verantwortlichen Strategen und Vertriebsplanern ein Grundverständnis dafür, was 'Fansein' eigentlich bedeutet. Darunter versteht man nämlich eine aufopferungsbereite Personengruppe, die für das Objekt ihrer Fantums bereit ist, jeden Weg zu gehen, selbst wenn der in die gruseligsten Abgründe des Internets führt.
Weniger bereit ist es hingegen, sich zurücklehnen und zu warten – geschweige denn sich auf die Machenschaften von Personen zu verlassen, die keine Ahnung davon haben, welche Qual es ist, auf unbestimmte Zeit in der zweiten Reihe warten zu müssen, während man anderen dabei zusieht, wie sie bekommen, was man sich selbst so sehr wünscht.
Das Internet hat die Welt zusammenwachsen lassen. Aber in der Chefetage von CBS sitzen noch immer ein paar ewig gestrige Entscheidungsträger, die dieses Konzept nicht begreifen und ihren Streamingdienst wie einen Fernsehsender in den Sechzigern betreiben.
Wenn CBS als Streamingdienst wirklich konkurrenzfähig sein will, muss es an der Einstellung dieser aus der Zeit gefallenen Personen feilen.



Denkwürdige Zitate.


"What is your name, Sir?"
"Just call me Number One."
Spock und Nummer Eins

"People don't talk in elevators…"
"I observed that, Sir…"
Nummer Eins und Spock

"Have you ever considered that the Prime Directive is not only unethical but also illogical and perhaps morally indefensible?"
"No Spock, I have not and fort he sake of your own sanity might I suggest that you cease doing so immediately."
Spock und Nummer Eins

"On your knees, Spock…"
Nummer Eins

"Do Vulcans ever feel awe, Spock?"
"They do, Captain, but they tend to keep it to themselves."
Christopher Pike und Spock

Samstag, 5. Oktober 2019

Star Trek, Deine Deutschen, Teil 02: Walter Gotell

Einleitung.
In Deutschland werden 2019 dreißig Jahre Mauerfall gefeiert und auch die Star Trek Tafelrunde "Hermann Darnell" aus Potsdam Babelsberg möchte diesem Ereignis mit einer ganz besonderen Reihe Tribut zollen, in der - inspieriert vom Leben des kürzlich verstorbenen David Hurst - Deutsche bei Star Trek näher beleuchtet werden. Dabei geht es weniger um Personen wie Levar Burton oder Jeri Ryan, die im Zuge von Militärstationierungen im amerikanischen Sektor Deutschlands das Licht der Welt erblickten. Oder Schauspieler wie Mark Allen Shephard oder Nancy Kovack, die mittlerweile in Deutschland eine neue Heimat gefunden haben. Selbst deutsche Charaktere wie Keyla Detmer oder Carl Jaeger finden hier keine Erwähnung.
Stattdessen erzählen wir zwischen dem 3. Oktober und dem 9. November 2019 zwölf Geschichten über zu Unrecht hierzulande weniger bekannte Darsteller, Regisseure und anderweitig mit Film und Fernsehen verbundene Personen und deren Beziehung zu Deutschland und Star Trek. Dabei wollen wir zeigen, dass Deutsche stets entscheidend dabei halfen, Star Trek zu dem Kultobjekt zu formen, das es heute ist.




Walter Gotell.
Es gibt wohl nur wenige Folgen der ersten Staffel TNG, die man guten Gewissens als 'Höhepunkt' bezeichnen könnte. "Ein Planet wehrt sich" gehört ganz sicherlich nicht in diesen erlauchten Kreis. Im Gegenteil; die Kritik ist sich einig: Ein unausgewogenes, weil zu oft bearbeitetes Drehbuch, dessen Thema sowohl im TNG-Pilotfilm als auch in der TOS-Episode "Horta rettet ihre Kinder" besser behandelt wurde.
Der Wert dieser Episode liegt daher heute eher im thematischen Rahmen des Terraformings und im Umstand, dass irgendjemand in der Casting-Abteilung die Gelegenheit beim Schopfe gepackt hat, die Figur des Kurt Mandl mit dem Deutschen Walter Gotell zu besetzen.

Walter Gotell im A-Team, Knight Rider und MacGyver
Andererseits ist das auch nicht so ungewöhnlich, denn zum einen beschrieb das Drehbuch mit Mandl explizit einen Deutschen und zum anderen empfahl es auch, zu diesem Anlass einen Darsteller aus dem Land der Dichter und Denker zu verpflichten.
Ferner war der Gedanke, eine schlechte oder mittelmäßige Folge dadurch aufzuwerten, Gotell als Gaststar zu verpflichten, keineswegs neu. Bereits in anderen klassischen Serien der Achtziger Jahre wie "Das A-Team", "Knight Rider" oder "MacGyver" (unvergessen dort seine Rolle als russisches 'übersinnliches Medium' in der DDR) schmückte man sich mit dem charismatischen Schauspieler aus Deutschland.

Gotell bei MacGyver in der DDR
Dabei fängt da bereits der Verpackungssschwindel an, der Gotell sein Leben lang begleiten sollte. Zwar wurde Walter Jack Gotell tatsächlich am 15. März 1924 in Bonn geboren, das damals jedoch kaum mehr als eine preußische Provinzstadt am Rhein war (im Gegensatz zu späteren Jahren, als die Stadt zur Hauptstadt Westdeutschlands aufstieg und Austragungsort der FedCon wurde), doch wie sein Zweitname bereits vermuten lässt, war er das Kind britischer Staatsbürger und seine deutsche Staatsangehörigkeit spätestens ab der Machtergreifung der Nationalsozialisten kein Argument mehr für den Verbleib der Familie in der fremdenfeindlichen Diktatur. Die Eltern kehrten nach Großbritannien zurück wo Gotell schließlich den größten Teil seiner Jugend verbrachte.
Was ihm von seinem Geburtsort in die Wiege gelegt wurde blieb aber seine linguistische Begabung. Insgesamt sprach er fünf verschiedene Sprachen was ihm besonders half, als er sich mit achtzehn Jahren – entgegen der Vorstellungen seiner Eltern, die ihn am liebsten ein Medizinstudium antreten gesehen hätten – der Schauspielerei zuwandte.


Der Moment war günstig gewählt, denn während des zweiten Weltkrieges waren nicht nur viele britische Schauspieler in den Armeedienst übergetreten, sondern auch ein großer Bedarf an Darstellern mit Deutschkenntnissen entstanden, die den Kriegsgegner verkörpern konnten. Genau in dieser Mangelsituation betrat Gotell in London die Bretter die die Welt bedeuten – vor allem als böser deutscher Nazi. Dieses Image verfolgte ihn hartnäckig, so dass man ausgerechnet jenen Mann, dessen Familie einst vor den Nazis aus Deutschland floh, in zahlreichen Filmen wie "Eiskalt in Alexandrien" (1958), "Die letzte Fahrt der Bismarck" (1960) oder "Die Kanonen von Navarone" (1961) in der Uniform des Hitlerreiches bewundern kann.
So gesehen war es schon etwas Besonderes, dass Gotell in Star Trek einen Deutschen spielen konnte, der von jeglichem nationalen Ballast befreit war – was bei genauerer Betrachtung keineswegs der Normalfall in seiner Karriere war.

Walter Gotell als Anatol Gogol und Lawerent Berija
Seine Beschränkung auf vorrangig deutsche Rollen lockerte sich erst, als er 1963 die Rolle seines Lebens ergattern konnte: Im zweiten James Bond-Film "Liebesgrüße aus Moskau" besetzte er die kleine Rolle des SPECTRE-Direktors Morzeny. Auch wenn die Rolle überschaubar war, öffnete sie ihm doch die Tür ins James-Bond-Universum, dem er die nächsten vierundzwanzig Jahre treu bleiben sollte.
Es war vor allem seine Ähnlichkeit mit dem ehemaligen sowjetischen Geheimdienstchef Lawrenti Berija, die ihm zu einer neuen Rolle verhalf, die er in sechs Bond-Filmen einnahm: die des KGB-Leiters Anatol Gogol. Walter Gotell ist bis heute der einzige Schauspieler, der zusammen mit drei verschiedenen Bond-Darstellern (Sean Connery, Roger Moore und Timothy Dalton) arbeitete.
Zwar erhöhte diese Rolle einerseits seine Bekanntheit als Schauspieler immens, führte aber andererseits auch dazu, dass er nun in Produktionen wie "Der Spion" (1982), "Robert Kennedy and His Times" (1985) oder "Bombenstimmung im Hauptquartier" (1985) vorranging sowjetische Spione oder russische Würdenträger verkörperte.

Walter Gotell mit Roger Moore (zweiter und dritter von rechts)
Gotell selbst dürfte dies allerdings vergleichsweise wenig beeindruckt haben. Der spätere Ingenieur und Automationsexperte reinvestierte das Geld, das er durch seine schauspielerische Tätigkeit eingenommen hatte entweder in eine seiner drei Firmen oder in den Bauernhof, den er in Irland betrieb. Auf der grünen Insel verbrachte er schließlich seinen kurzen Lebensabend, bevor er am 5. Mai 1997 in London an Krebs verstarb.

Gotell als Gogol
Sieht man sich "Ein Planet wehrt sich" heute noch einmal an, fallen einige Dinge ganz besonders auf. Zum einen ist deutlich zu merken, wie sehr die Präsenz Gotells diese Folge aufwertet. Vor allem im englischen Original bildet im Hinblick auf seine eingangs beschriebene schillernde Karriere sein ungewohnter deutsch-britischer Akzentmix eine von jenen Auffälligkeiten, bei denen man sich ständig selbst fragt, warum einem das nicht schon viel früher aufgefallen ist.
Aber auch die deutsche Synchronisation dieser Episode erzählt eine ganz eigene Geschichte. Seine deutsche Stimme wurde ihm nämlich von Klaus Miedel verliehen, deren Klang man vielleicht als den der deutschen Stimme des Fürsorgers aus dem Voyager-Pilotfilm kennen könnte. Das ist zumindest für deutschsprachige Bond-Fans verwirrend, denn hier wurde der Schauspieler von einem ganz anderen Synchronschauspieler eingesprochen, der hier wohl mit Absicht nicht verpflichtet wurde. Schließlich handelte es sich dabei um Herbert Weicker – der deutschen Stimme Spocks.


Vorschau.
In der nächsten Folge berichten wir von einem adeligen Wissenschaftler aus Leipzig, der seinen Spitznamen von DeForrest Kelley erhielt und für einen Kinofilm die Grundlagen des Warpantriebs etablierte. Ein Mann, der nicht nur für die NASA arbeitete, sondern ganz nebenbei auch Star-Trek-Fan-Fiction schrieb...

Quellen.
Altman, Mark A.; Gross, Edward: Captain's Logbuch. Königswinter, 1994, S. 198.
DeMichael, Tom: James Bond FAQ. All That's Left to Know About Everyone's Favorite Superspy. New York, 2012. GoogleBooks-Seite hier. [4. Oktober 2019]
Hepple, Peter: Walter Gotell. In: The Stage, 03. Juli 1997, Website hier. [4. Oktober 2019]
Vallance, Tom: Obituary Walter Gotell in: The Independent, 20. Juni 1997, Website hier. [4. Oktober 2019]

Weiterführende Leseliste.

Star Trek, Deine Deutschen, Teil 00: David Hurst.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 01: Franz Bachelin.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 02: Walter Gotell.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 03: Jesco von Putkamer.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 04: Barbara Bouchet.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 05: Winrich Kolbe.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 06: Reiner Schöne.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 07: Gerd Oswald.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 08: Harry Groener.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 09: Shimon Wincelberg.

Donnerstag, 3. Oktober 2019

Star Trek, Deine Deutschen, Teil 01: Franz Bachelin

Einleitung.
In Deutschland werden 2019 dreißig Jahre Mauerfall gefeiert und auch die Star Trek Tafelrunde "Hermann Darnell" aus Potsdam Babelsberg möchte diesem Ereignis mit einer ganz besonderen Reihe Tribut zollen, in der - inspieriert vom Leben des kürzlich verstorbenen David Hurst - Deutsche bei Star Trek näher beleuchtet werden. Dabei geht es weniger um Personen wie Levar Burton oder Jeri Ryan, die im Zuge von Militärstationierungen im amerikanischen Sektor Deutschlands das Licht der Welt erblickten. Oder Schauspieler wie Mark Allen Shephard oder Nancy Kovack, die mittlerweile in Deutschland eine neue Heimat gefunden haben. Selbst deutsche Charaktere wie Keyla Detmer oder Carl Jaeger finden hier keine Erwähnung.
Stattdessen erzählen wir zwischen dem 3. Oktober und dem 9. November 2019 zwölf Geschichten über zu Unrecht hierzulande weniger bekannte Darsteller, Regisseure und anderweitig mit Film und Fernsehen verbundene Personen und deren Beziehung zu Deutschland und Star Trek. Dabei wollen wir zeigen, dass Deutsche stets entscheidend dabei halfen, Star Trek zu dem Kultobjekt zu formen, das es heute ist
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Franz Bachelin.
Die Geschichte des ersten Deutschen, der mithalf Star Trek überhaupt auf die Mattscheibe zu bringen, beginnt mit dem überhasteten Abschied seines Vorgängers. Als das Desilu-Studio 1964 den Zuschlag für den Star-Trek-Pilotfilm "Der Käfig" erhielt, beauftragte man den energetischen künstlerischen Leiter der Studios Patricio Guzman gemeinsam mit Matt Jefferies die einzelnen Bühnenelemente, die Brückenausstattung und die Konsolen zu entwerfen. Der einunddreißigjährige Chilene leistete hervorragende Arbeit doch kurz vor Drehbeginn kam es zum absoluten Katastrophenfall für die Produzenten: "Pato" Guzman verließ von Heimweh geplagt die Vereinigten Staaten um in seine südamerikanische Heimat zurückzukehren.

Guzmans Entwurf für die Brücke
Dieser unvorhergesehene Umstand brachte die verantwortlichen Produzenten ordentlich ins Schwitzen. Setdesigner waren in den Sechzigern nicht nur eine seltene wie vielbeschäftigte Berufsgruppe, sondern standen auch unter besonderem gewerkschaftlichen Schutz; die Abwerbung eines anderweitig beschäftigten künstlerischen Leiters kam also nicht in Frage.
Glücklicherweise gab es einen verdienten Mann in Hollywood, der nicht nur 1959 eine Oskar-Nominierung für seine Arbeit an "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" ergattern konnte (Originalentwürfe für schlappe 8.500$ lassen sich hier ersteigern), sondern auch im Alter von 68 Jahren gerade dabei war, in seinen wohlverdienten Ruhestand überzutreten.
Im Moment der absoluten Panik erinnerte sich irgendjemand in der Führungsetage Desilus seines Namens. Es oblag dem Co-Produzenten Byron Haskin diese Person anzurufen und ihn zu überzeugen, dass dieser Job nicht nur eine Menge Spaß bedeuten würde, sondern ihn maximal einen Monat von seinem wohlverdienten Rentnerdasein trennen würde (eine Fehleinschätzung, wie sich später herausstellen sollte).
So gesellte sich schließlich ein Mann mit einem deutlichen deutschen Akzent nur wenige Tage vor Drehstart zur Riege der Star-Trek-Urväter, der auf den Namen Franz Bachelin hörte.

Entwurf Bachelins für "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde"

Franz Nicholas Bachelin wurde am 10. November 1895 in Sinsheim geboren, wo heute sowohl das Technikmuseum als auch die TSG Hoffenheim ihre Heimstätten haben. Als sich 1914 der Erste Weltkrieg anschickte, die Welt für immer zu verändern, zählte Bachelin zu den Vorreitern einer völlig neuen, modernen Waffengattung: Er gehörte als Pilot einer Fliegerstaffel an. Als der Krieg mit einer vernichtenden Niederlage für Deutschland endete, schlug er das Angebot Hermann Görings aus, am Aufbau einer neuen deutschen Luftwaffe mitzuwirken und wandte sich stattdessen dem Studium der Architektur zu. Im Jahr 1928 beschloss er, sein Glück außerhalb Deutschlands zu suchen und gelangte über einen kurzen Zwischenstopp in Kuba schließlich in die Traumfabrik nach Hollywood.
Hier gelang es ihm trotz einsetzender Wirtschaftskrise Schritt für Schritt eine beachtliche Existenz als Setdesigner aufzubauen. Ab den vierziger Jahren wurde er zu einer festen Größe im Film-Geschäft und wirkte (meist zusammen mit einem zweiten künstlerischen Leiter) in opulenten Filmen wie "The Searching fort he Wind" (1943), "Stalag 17" (1953) oder "Beherrscher der Meere" (1959) mit, von denen viele aufgrund ihrer Handlungszeit aufwändige Bühnenbilder verlangten.

Bachelin in einer Statistenrolle in "Stalag 17"
Auch privat fand Bachelin in der Traumfabrik sein Glück. Der Katholik lernte in Kalifornien die deutsch-jüdische Tänzerin und Schauspielerin Anita Hirtfield kennen. Zwar kehrte sie ohne in Amerika Fuß fassen zu können in ihre Heimatstadt Berlin zurück, floh allerdings bereits 1932 wieder vor den Nazi-Repressalien in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Nur ein Jahr später erblickte die gemeinsame Tochter Inez das Licht der Welt. Stark beeinflusst von der Arbeit ihrer Vaters wurde sie zu einer erfolgreichen Künstlerin und ist heute mit einem Nachkommen der russischen Zarenfamilie verheiratet.
Bachelin selbst verstarb am 26. Mai 1980 in Pacific Palisades, einem Vorort von Los Angeles.

Entwurf Bachelins zum Quartier des Captains
Seine Arbeit bei Star Trek war zwar von Erfolg gekrönt, aber keinesfalls der Selbstläufer der Bachelin von Haskin bei seiner Einstellung versprochen worden war. Zum einen häuften sich die weitreichenden Eingriffe Gene Roddenberrys, der die Setdesigner immer wieder mit seinen eigenen Vorstellungen in die Parade fuhr. Zum anderen entstanden aber auch Konflikte mit Matt Jefferies, der zwar einen Großteil der Arbeit leistete, aber aufgrund seiner fehlenden Dienstjahre im Schatten des erfahreneren und im Abspann prominenter vertretenen Bachelin stand. Zudem war die Produktionszeit deutlich teurer und zeitintensiver als bei derartigen Projekten normalerweise üblich.
Schließlich waren auch viele Aspekte bereits von Pato Guzman beeinflusst worden, was es heute recht schwierig macht, deutlich jene Bereiche zu umreißen, die Bachelin für Star Trek erschaffen hat. Glücklicherweise gibt es jedoch eine Zeichnung des Quartiers des Captains (für das es auch frühere Entwürfe gibt), die aus der Feder Bachelins stammt (und oft fälschlicherweise Guzman zugeschrieben wird). Wer sich also darüber wundert, was ein Röhrenfernseher in Pikes Privatgemächern zu suchen hat, sollte bei seiner Kritik beachten, dass es sich dabei um ein kleines Stück deutschen Einfluss in Star Trek handelt.
Dabei ist es besonders traurig, dass hierzulande mehr Leuten dieses Detail bewusst ist, als der Umstand dass ein Deutscher dafür verantwortlich ist. Bis heute existiert jedenfalls noch nicht einmal ein Artikel zum ersten Deutschen bei Star Trek in der deutschsprachigen Version der Star-Trek-Wiki Memory Alpha.


Vorschau.
In der nächsten Folge berichten wir von einem Deutschen, der eigentlich gar keiner ist, aber wegen seiner beachtlichen Sprachkenntnisse nur allzu oft darauf reduziert wurde. Es ist die Geschichte eines Mannes, der eine Star-Trek-Episode durch seine Präsenz aufwertete, nicht zuletzt, weil er durch eine andere Filmreihe zu schauspielerischem Ruhm gelangte.


Quellen.
Cushman, Marc; Osborn, Susan: These Are the Voyages. TOS Season One, San Diego 2013, S. 47
Libertore, Paul: Inez Storer. Memories From the Backlot., PDF hier, [03. Oktober 2019].
Justman, Robert H.; Solow, Herbert F: Star Trek. Die wahre Geschichte, München , 1998, S. 57
Mascioli-Mansell, Josephina Lee: Jo Lee Talks to the Amazing Mind of a Famous Father's Daughter, Website hier, [03. Oktober 2019].
Solow, Yvonne F.; Solow, Herbert F.: Star Trek Sketchbook. The Original Series, New York, 1997, S. 114f.

Weiterführende Leseliste.

Star Trek, Deine Deutschen, Teil 00: David Hurst.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 01: Franz Bachelin.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 02: Walter Gotell.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 03: Jesco von Putkamer.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 04: Barbara Bouchet.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 05: Winrich Kolbe.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 06: Reiner Schöne.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 07: Gerd Oswald.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 08: Harry Groener.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 09: Shimon Wincelberg.

Montag, 16. September 2019

Die Tafelrunde trauert um David Hurst


Während Star Trek hierzulande über eine große Fanbasis verfügt, muss man sich doch fragen, welchen Einfluss umgekehrt Deutschland auf Star Trek gehabt hat. Wenn man mal ein wenig dazu recherchiert, fallen früher oder später bekannte Namen wie Winrich Kolbe (als Regisseur), Jesco von Putkamer (als Berater des ersten Kinofilms) oder Reiner Schöne (als Schauspieler), die immerhin entscheidend zum Gesamtbild der Serie beitrugen.
Oft aber wird ein Name dabei übersehen: David Hurst.
Dabei bietet wohl keine zweite Biografie einen besseren Einblick in die jüngere Geschichte Deutschlands, Europas und die transatlantischen Beziehungen.


Als Heinrich Theodor Hirsch am 8. Mai 1926 in Berlin geboren, war der Sohn jüdischer Eltern bereits in jungen Jahren von zwei zentralen Ereignissen geprägt: Der Trennung seiner Eltern und dem Erstarken des Nationalsozialismus in der Hauptstadt der Weimarer Republik. Als seine Mutter mit den Kindern 1935 vor den zunehmenden Repressalien floh, fand die Familie ausgerechnet im österreichischen Wien eine neue Heimat, wo sie 1938 mit dem Anschluss des Landes an das Deutsche Reich vom Schrecken, dem sie eigentlich knapp entgangen waren, doch wieder eingeholt wurde. Erst als sich die Lage weiter zuspitzte, gelang es der Mutter, ihren Sohn über Kindertransporte nach Großbritannien zu verschicken. Die Familie hingegen entkam dem Nazi-Terror nicht; der größte Teil der Familie Hirsch fand in deutschen Konzentrationslagern den Tod.
Heinrich verschlug es ins rauhe Nordirland, wo er die englische Sprache erlernte und sich den für britische Ohren zugänglicheren Namen Hurst zulegte, als er begann, erstmals für kleinere Theaterstücke auf die Bühne zu steigen. Er meldete sich für den Kriegsdienst und fand in einer Einheit Aufnahme, die sich während des zweiten Weltkrieges vor allem um für die Truppenbetreuung kümmerte und ihn weiter mit dem Schauspielberuf in Berührung brachte. Nachdem ihn die Kriegshandlungen nach Hamburg und zurück in seine Geburtsstadt Berlin geführt hatten, setzte Hurst schließlich in London seine Schauspielkarriere fort. Nach einigen Erfolgen in Theaterstücken und Filmen beschloß er, seiner Karriere im Land der unbegrenzten Möglichkeiten neuen Schwung zu verleihen. In den USA war er aber nicht nur in TV-, Film- und Broadway-Produktionen zu sehen, sondern engagierte sich ebenfalls politisch in der Peace and Freedom Party.
In Los Angeles gelang es ihm schließlich, neben verschiedenen anderen Rollen in anderen Serien in "Kobra, übernehmen Sie", "Quincy" oder "Drei Engel für Charlie" auch eine Rolle in "Star Trek" zu erhalten. Darüber hinaus war er in Filmen wie "Hello Dolly" oder "Stoßtrupp Gold" zu sehen.
Zuhause war Hurst jedoch stets auf der ganzen Welt. Neben den USA, Großbritannien und Italien war er 1973 gar in der DDR zu Gast - eine Rückkehr in seine damals noch geteilte Geburtsstadt scheiterte allerdings am Argwohn der sozialistischen Machthaber. Erst später, nachdem Hurst ab 1990 am Burgtheater in Wien tätig war, kehrte er im Jahr 2000 ins mittlerweile wiedervereinigte Berlin zurück.
In seiner Geburtsstadt hatte Hurst einen seiner letzten großen Auftritte, als er im Dezember 2014 vor einer Gruppe Star-Trek-Fans aus seinem reichhaltigen Leben erzählte.
Sichtlich berührt davon, dass sein verhältnismäßig überschaubarer Gastauftritt in den Sechzigern noch heute Menschen aller Altersschichten bewegt, blieb Hurst dennoch stets bescheiden und ohne Star-Allüren ein wacher Geist mit einem großartigen Talent, seine Zuhörer in den Bann zu schlagen.
Dabei blieb er stets ehrlich, aber nie verbittert; die mal heiteren, mal nachdenklichen Anekdoten aus seinem Leben sollten eher dazu dienen sicherzustellen, dass sich die Ungerechtigkeiten seines Lebens nicht noch einmal wiederholen würden.
Gerade in Zeiten, in denen ein amerikanischer Präsident einen Keil zwischen Amerika und Europa zu treiben versucht und auch die britische Regierung eine europäische Gemeinschaft verlassen will, die unverzichtbar für den andauernden Frieden auf dem Kontinent ist, braucht es Stimmen wie die Hursts, der anhand seiner eigenen Erfahrungen berichten konnte, wie wichtig eine Welt ohne Grenzen und ohne Kriege ist (ein Ideal, dass auch zu den Grundaussagen Star Treks gehört).
Doch diese Stimme ist nun für immer verstummt.
David Hurst verstarb am 15. September 2019 im Alter von 93 Jahren um 13.50Uhr in Berlin an den Folgen eines Schlaganfalls und einer Lungenentzündung.
Um an ihn als herausragende Persönlichkeit Star Treks in Berlin und Brandenburg zu erinnern, verleiht die Star Trek-Tafelrunde jährlich den David-Hurst-Preis an verdiente Fans in Brandenburg, Berlin und Deutschland.
Hurst zeigte sich stolz, dass dieser Preis seinen Namen tragen würde.
Mit dem gleichen Stolz werden wir sein Andenken erhalten.


Freitag, 31. Mai 2019

Die Außenmission für jedermann: Star Trek im Kino!


Die erfolgreiche Zehnjahresfeier der Tafelrunde ist gerade einmal eine Woche her, da stehen auch schon die nächsten Star-Trek-Großereignisse dieses Jahres vor der Tür. Während in Bonn vom 7. bis zum 10. Juni 2019 die FedCon ihre Tore öffnet, gibt es gleich zwei besuchenswerte Veranstaltungen, die mit dem Kino zu tun haben.

1. Ab elf Uhr morgens gibt es am Sonnabend, den 1. Juni 32019 im CineMotion in Berlin-Hohenschönhausen den zweiten Teil des Star-Trek-Marathons, der bereits in seiner Erstauflage (in dem die ersten sechs TOS-zentrierten Kinofilme gezeigt wurden) Fans aus der gesamten Hauptstadtregion angezogen hat und so viel Spaß gemacht hat, dass es auch bei uns auf dem Blog gleich einen begeisterten Artikel hervorbrachte.
Nun werden am Stück die vier TNG-Filme "Treffen der Generationen", "Der erste Kontakt", "Der Aufstand" und "Nemesis" in digital überarbeiteter Version im Original mit Untertiteln gezeigt, Natürlich werden auch wir mit von der Partie sein und wie gewohnt berichten!

Bildquelle

2. Für alle Leser, die nicht in der Hauptstadtregion unterwegs sind, gibt es aber auch einen anderen, vielversprechenden Grund ins Kino zu gehen, denn nicht minder Spannung verspricht die deutschlandweite Kinoaufführung der genialen DS9-Dokumentation "What We Left Behind", von der wir an dieser Stelle nicht zuletzt deshalb schwärmen können, weil Teile der Tafelrunde an der Welturaufführung 2018 im britischen Birmingham anwesend sein durften.
Nun bietet sich die Gelegenheit, am Mittwoch, den 26. Juni 2019 um 20Uhr diesen von Fans finanzierten Film für 12€ (sofern keine Sonderaufschläge anfallen) auf der Kinoleinwand zu sehen, was sich nicht zuletzt aufgrund der ersten Einblicke in die digitale Überarbeitung der Serie lohnt.
Während wir uns sehr freuen würden, wenn die Mitglieder der Tafelrunde "Hermann Darnell" sich den Film mit uns in den bequemen Liegesitzen des Potsdamer UCIs ansehen wollen (hier allerdings 13,50€ wegen der Luxusliegen) heißt dass nicht, dass Leser in anderen Teilen der Republik passen müssen. Im Zuge der Aktion bietet sich nämlich die Möglichkeit, dieses grandiose Werk auch in Bad Oeynhausen, Berlin (Collosseum und Mercedes Platz), Bochum, Cottbus, Dessau, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Flensburg, Gera, Hamburg (Mundsburg und Othmarschen), Köln (Hürth), Leipzig, Nordhorn, Kaiserslautern, Neuss, Paderborn oder Wilhelmshaven zu sehen.



Wer nun überlegt, zu einem oder gar beiden Events zu gehen, dem sei final dies ans Herz gelegt:
An Veranstaltungen wie diesen beiden messen Kinobetreiber, Eventmanager und Veranstalter die Popularität von Franchises wie Star Trek. Wenn also der ein oder andere Star-Trek-Fan sich im Hinterkopf denken sollte, dass er die BluRays ohnehin zu hause hat oder die Doku dank eines Backer-Links bereits gesehen hat, sollte er sich im Nachhinein auch nicht beschweren, dass Aktionen dieser Art immer weniger und weniger werden. Der wer will schon ein geniales Angebot wiederholen, wenn niemand es wahrnimmt?
Es ist also nur wärmstens zu empfehlen, sich gleich Tickets für eines oder gleich beide Event zu sichern, zumal kein Fernseher zu Hause mit dem Leinwanderlebnis eines Kinos mithalten kann...

Samstag, 20. April 2019

Turons Senf zu "Süße Trauer, Teil II" [Star Trek Discovery, S2Nr14]

Spoilerwarnung. Diese Rezension enthält massive Spoiler auf "Süße Trauer, Teil II", die vierzehnte Folge der zweiten Staffel von "Star Trek: Discovery" und sollte erst gelesen werden, wenn man diese und vorangegangene Episoden bereits gesehen hat.

I. Einleitung.
Schneller als gedacht ist die zweite Staffel Discovery auch schon wieder vorbei und nun bricht die Zeit an, eine Bilanz dieser vierzehn Folgen zu ziehen. Die fällt am Ende bestenfalls durchwachsen aus.
Immerhin muss man der Serie zugutehalten, dass mit der Versetzung Pikes auf dieses Schiff ein neuer Geist Einzug ins oftmals eher deprimierende Sternenflottendasein der Charaktere Einzug hielt. Anson Mount vermochte es im Alleingang jene Werte zu transportieren, die man gemeinhin als Star-Trek-Ideale bezeichnet.
Außerdem gab es insbesondere zu Beginn der Staffel einige sehr gute Episoden, denen es gelang, das ein oder andere Ausrufezeichen zu setzen, Forschergeist zu transportieren und auch inhaltlich zu überzeugen. Zusammen mit einer Fokussierung auf das frühe Schicksal der toll in Szene gesetzten Star-Trek-Ikone Spock, dem ein oder anderen recht nostalgischen Moment und dem Einbezug der gesamten Mannschaft glückte es Discovery des Öfteren, den langen Schatten der Vergangenheit abzuwerfen und sich in der Tat als moderne Star-Trek-Serie zu präsentieren.
Doch dann kam ein etwas unerwarteter Einbruch. Ab der Mitte der Staffel ging den Autoren scheinbar der Erzählstoff aus und die gesamte Serie verfiel in alte Strickmuster. Michael Burnham wurde - bald noch mehr als in der ersten Season – zum alleinigen Zentrum des Geschehens, die Figuren an ihrer Seiten wurden zunehmend in den Hintergrund gedrängt und auch inhaltlich vermochten die einzelnen Episoden kaum mehr eine Balance zwischen Handlung und überemotionalen Dialogen zu finden.
Kurzum: So sorglos wie unbedarft verspielte man die mühsam aufgebauten Fortschritte, die bis dato geschaffen wurden.
Nun aber schickt sich das große Staffelfinale an, den größeren Bogen zu schließen. Nachdem dessen erster Teil den hohen Erwartungen bereits nicht einmal ansatzweise gerecht werden konnte, dürfen wir gespannt sein, ob es der letzten Folgen doch noch gelingt, die Kohlen aus dem Feuer zu holen…



II. Story.
In den unendlichen Weiten des Weltalls treffen zwei gigantische Flotten aufeinander: Auf der einen Seite jene von der Discovery und der Enterprise angeführte Meute aus Shuttles, Pods und sonstigem flugfähigen Material, dass die Besatzungen, die Königin von Xahea oder die Shuttlehangare der beiden Schiffe zusammenkratzen konnten. Auf der anderen Seite steht eine Armada aus mehr als dreißig Sektion-31-Schiffen, die ihrerseits überflüssige Schiffsbauteile für Miniflugkörper geopfert hat.
Nachdem sich beide Föderationsschiffe abermals weigern, Control die wichtigen Sphärendaten zur Entwicklung einer rücksichtslosen Superintelligenz zu übergeben, beginnt eine gigantische Weltraumschlacht. Doch während auf den Brücken die Drähte heißlaufen und man sich verzweifelt gegen die Feuerkraft des Gegners aufzulehnen versucht, finden auf den Decks ganz andere Grabenkämpfe statt:
Ein Team um Michael Burnham versucht hektisch, den fortschrittlichen Anzug des Roten Engels zusammenzuschustern, auf der Enterprise unternimmt man verzweifelte Maßnahmen, um einen nicht detonierten Photonentorpedo zu entschärfen und auf den wackligen Gängen der Discovery bemüht sich Georgiou zusammen mit dem Sicherheitsoffizier Nhan nach Kräften, ihren früheren Vorgesetzten Leland davon abzuhalten, sich der heißbegehrten Daten zu ermächtigen.
Als es Burnham endlich gelingt, in ihren Anzug zu schlüpfen und den waghalsigen Plan, die Discovery in die Zukunft zu katapultieren in die Realität umzusetzen, stößt sie zusammen mit ihrem Adoptivbruder Spock auf ein unerwartetes Problem:
Während Sich das Schlachtenglück mehr und mehr zugunsten Lelands und seiner Sektion-31-Horde wendet, gelingt es ihr trotz frisch zusammengeschraubtem Anzug nicht, ein Wurmloch erzeugen, dass sie, die Discovery und das gesamte Leben in der Galaxis retten könnte…



III. Lobenswerte Aspekte.

Kanonfutter.
Einer meiner Lieblingsmomente dieser Folge war jener, als bei der Befragung der Sternenflottenoffiziere jeder der Anwesenden seinen Namen und Rang zu Protokoll geben musste. Während Ash Tyler und Christopher Pike dies vorschriftsgemäß taten, hielt Rebecca Romjin den Mythos um ihre namenlose Rolle aufrecht, indem sie sich als 'Nummer Eins' vorstellte.
Und doch löst Discovery dieses fünfzig Jahre alte Rätsel ein Stückweit, als Pike seinen ersten Offizier beim Vornamen 'Una' nennt (in der deutschen Synchronisation klingt es eher wie 'Nuna'), was bei Lichte besehen eigentlich auch nicht viel anderes als 'Eins' bedeutet, aber immerhin eine Brücke zur Star-Trek-Bücherwelt schlägt, wo der Charakter unter anderem diesen Namen vierliehen bekam.
Es gibt aber noch eine ganze Reihe weiterer Anleihen an andere Star-Trek-Filme und -Serien. Etwa der Weltraumparcours, den Burnham im Anzug des roten Engels ableistet und der sicherlich nicht ganz zufällig an optisch äußerst ähnliche Aktionen in "Star Trek [2009]" oder "Star Trek Into Darkness" erinnert. Zusammen mit dem Kampf auf Raumschiffgängen, deren Schwerkraft sich beim Ringen und Laufen ändert erinnert es - ähnlich wie die Ansichten San Franciscos - wohl nicht von ungefähr an jene Reboot-Filme, an denen Produzent Alex Kurtzman ebenfalls beteiligt war.
Aber das ist nur ein kleiner Teil eines größeren Ganzen.
Wie hören mal wieder etwas von der guten alten '47', die Vorschrift 157 Paragraf III, den altehrwürdigen klingonischen Sinnspruch 'Heghlu'meH QaQ jajvam' und einen Auszug jenes Sun Tzu, den bereits Riker in "Der Wächter" auf ähnlich aufmerksamkeitsheischende Art und Weise zitierte.
Daneben gibt es einen Wurmlocheffekt, der gleichermaßen an "2001: Odyssee im Weltraum" wie "Star Trek - Der Film" denken lässt, ohne aus der Zeit gefallen zu wirken.
Besonders angetan war ich allerdings von einem unauffälligen klingonischen Offizier, der L'Rell auf ihrem Spaltschiff zur Seite stand. Der gute Mann hörte nämlich auf den Namen K'Vort, was viele Fans an den inoffiziellen Namen jener Raumschiffklasse erinnert, die gemeinhin als 'klingonischer Bird of Prey' bekannt ist. Den vermeintlichen Namensgeber dieses legendären Schiffstyps einzuschmuggeln ist eine fantastische Idee, die die immensen Möglichkeiten aufzeigt, die eine Serie hat, die gut zehn Jahre vor der Originalserie angesetzt wurde und einige Löcher in der Geschichte stopfen könnte.
Doch leider war dies wohl einer der letzten derartigen Momente…



Leichter Ausweg.
Hätte man es mir im Vorfeld erzählt, so hätte ich nicht geglaubt, dass die Produzenten diesen Weg wählen würden, um die zweite Staffel zu beenden. Die Flucht nach vorn ins dreiunddreißigste Jahrhundert vollzieht einen Looping aus dem Stand und markiert eine 180°-Wende, die es in dieser Form noch nie in der Star-Trek-Geschichte gegeben hat.
Doch diese Premiere ist mitnichten ein perfekter Weg. Sie ist Wasser auf die Mühlen jener Kritiker, die von Beginn an ein Setting in einer Ära zehn Jahre von Captain Kirks historischer Fünfjahresmission monierten. Sie bedeutet ein Einknicken gegenüber allen Beschwerden, die der Serie konstante Fehlgriffe in Design, Einhaltung der Zeitlinie und massive Kanonbrüche vorwarfen. Es ist ein Gesichtsverlust und ein Messer in den Rücken jener tollkühnen Visionäre, die einst diesen mutigen Startpunkt ausgewählt hatten.
Dieser Rückzug in die Zukunft ist vielleicht kein perfekter Weg, aber es ist definitiv besser so.
Nicht nur, weil man sich so doch noch jener Vision Bryan Fullers nähern (vgl. dazu die Einleitung in "Tal der Schatten"), einen schlaglichtartigen Einblick in die Geschichte der Föderation zu liefern, sondern vor allem, weil es den Kurs jener Appeasement-Politik folgerichtig abschließt, den Discovery zu Beginn dieser Staffel einschlug.
Denn Hand auf's Herz:
Die Geschichte Discoverys ist bislang vor allem eine Geschichte von Fehltritten und deren Revidierung. Die Klingonen haben wieder Haare, die revolutionäre Holokommunikation ist abgeschafft und die Existenz eines Spiegeluniversum geheime Verschlusssache. Nun wird dieser Katalog um die Existenz des Sporenantriebs, das Wirken eines Roten Engels und die gesamte Discovery erweitert.
Ganz offensichtlich setzt Neu-Produzent Alex Kurtzman in radikaler Form auf Schadensbegrenzung, nachdem die Discovery zuvor wie ein Elefant im Porzellanladen ohne Rücksicht auf Verluste durch die Star-Trek-Historie pflügte. Frei nach dem Motto 'Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende' bricht man mit einem weiteren Kritikpunkt der Serie und bemüht sich im gleichen Atemzug auch alle anderen mit dem Mantel des Vergessens zu verhüllen.
Darüber hinaus gilt es auch dankbar zu sein, dass sich Befürchtungen, wie jene, die Discovery könnte am Ende für die Entstehung der Borg verantwortlich sein, trotz passender Gelegenheiten nicht erfüllt haben.
Aber auch wenn das alles verständlich ist, muss ich persönlich zugeben, dass mich ein wenig Wehmut beschleicht. Inzwischen habe ich mich an die Discovery in dieser Zeit gewöhnt und insbesondere seit der Ankunft Christopher Pikes war ich gewillt, dem unheilvollen Treiben allem Unbill zum Trotz mein ungeteiltes Interesse entgegenzubringen. Nun aber bietet sich diese Chance nicht mehr und wir müssen uns auf ein völig neues Setting einlassen.
Wäre da nicht das Ende der Folge, das sich vor allem wie ein idealer Pilotfilm für die Abenteuer einer USS Enterprise unter dem Kommando Christopher Pikes anfühlte, der sich mit Offizieren wie Nummer Eins, Spock oder Signalmeister Colt anschickt, jene Geschichten über das legendärste Sternenflottenschiff der Geschichte zu erzählen, von denen wir noch nichts wissen.
Denn während dieser Spinn-Off geradezu danach schreit realisiert zu werden, sehe ich eine Sektion-31-Serie unter Beteiligung Michelle Yeohs in weiterer Ferne gerückt als jemals zuvor…



Charaktermomente.
Was war das für ein Schaulaufen!
Wer letzte Woche noch nicht die Gelegenheit hatte, sein Gesicht freudig in die Kamera zu strecken, darf diesen Missstand nun endlich aufholen! Neben Philippa Georgiou, Admiral Katrina Cornwell, Nhan, Leland, Amanda Grayson, Nummer Eins, Me Hani Ika Hali Ka Po oder Jett Reno dürfen sich nun auch noch L'Rell und Siranna in diesen munteren Reigen einreihen.
Wobei mit diesen Auftritten nicht immer wirklich inhaltliche Konsequenzen einhergehen. So bleiben die Auftritte Mia Kirshners (Amanda Grayson), Yadira Guevara-Prips (Po) oder Hannah Spears (Siranna) in ihrem Umfang so begrenzt, dass sie eine nähere Betrachtung in diesem Rahmen kaum rechtfertigen.
Immerhin bleibt Sonequa Martin-Green als Michael Burnham erspart, sich mit kaugummiartig ausgedehnten Dialogen den Unmut der Zuschauer auf sich zu ziehen. Stattdessen findet sie eine angenehme Balance, die ihren persönlichen Abschied (inklusive Lebensratschlägen) viel seriöser als jeden Abschied des Vorgängers wirken lassen.
Nicht minder gut präsentiert sich Ethan Peck bei seinem (vorerst) letzten Auftritt als Spock. Insbesondere seine Dialoge mit seiner Ziehschwester knistern nahezu vor Spannung und seine finale Entscheidung, auf die inzwischen zur Sehgewohnheit gewordene Gesichtsbehaarung zu verzichten, zählt zu den besseren Szenen der Folge.
Der dritte Ausnahmedarsteller im Bunde bleibt Anson Mount, der in seiner Funktion als Captain Pike während der Schlacht vielleicht nicht unbedingt die beste Figur abgibt, aber insbesondere in den Schlusssequenzen seinen positiven Einfluss auf die gesamte Staffel noch einmal unterstreicht. Darüber hinaus verdeutlicht seine energische Darstellung, welch großartige Wahl er für eine Enterprise-Serie mit Pike am Ruder wäre.
Danach kommt erst einmal lange nichts.
Bis Michelle Yeoh sich über den Bildschirm prügelt und dabei Rachael Ancheril als Nhan links liegen lässt. Hier wird abermals überdeutlich, dass Yeohs Zweikampfkünsten der Vorrang vor ihren darstellerischen Fähigkeiten gegeben wird, auch wenn in meinen Augen jener Moment, in dem sie Leland genussvoll beim Sterben zusieht eine ihrer besten Szenen in der gesamten Serie markiert.
Während Anthony Rapp als Paul Stamets vorrangig durch Herummotzen, Raumanzugsbasteln und Schrappnellverletzungen in Erinnerung bliebt, darf Wilson Cruz als Hugh Culber hier die Akzente in einer Beziehung setzen, die ausgerechnet auf dem Biobett der Krankenstation zur Freude der Zuschauer wiederaufgegriffen wird.



Daneben bleiben die meisten Sternenflottenoffiziere hinter ihren Möglichkeiten weit zurück. Doug Jones zitiert zwar als Saru Sun Tzu, bleibt aber bei der folgenden Raumschlacht den Beweis von irgendwelchem Taktikverständnis schuldig und wirkt konstant überfordert.
Nummer Eins, sein Pendant auf der Enterprise, versäumt es ebenso, irgendwelche Akzente zu setzen. Rebecca Romjin erscheint in zu vielen Szenen ähnlich hilflos, auch wenn ich einen häufig kritisierten Misstand nachvollziehen kann: Als Charakter, dessen Charaktereigenschaften bei der Neuorientierung der Originalserie auf Spock übergingen, konnten die Autoren nicht einen 'zweiten Vulkanier' auf die Brücke der Enterprise setzen, ohne in einen Konflikt mit Spock zu geraten. So gesehen kann ich mit der Neuinterpretation der rechten Hand Pikes ganz gut leben, auch wenn ich mir zuweilen eine weniger ruppige Art gewünscht hätte.
Shazad Latif als Ash Tyler kommt ebenfalls nur wenig Zeit zugute, sodass auch er wie Pike seine besten Momente in den Schlussminuten erhält, auch wenn ich die Feldbeförderung zum Kommandanten von ganz Sektion 31 für einen umoperierten Klingonen ein wenig leichtfertig finde.
Am enttäuschendsten blieb allerdings der Auftritt Sylvia Tillys. Die Drehbuchschreiber scheinen gegen Ende der Staffel keine wirklich zündenden Ideen mehr für Mary Wisemans Charakter zu haben, die allen Ernstes in einem Anflug von Saufspiel die Schildgeneratoren mit geschlossenen Augen instand setzt. Spätestens, seit mit Tig Notaro alias Jett Reno eine zweite Frau an Bord ist, die ebenfalls mit einem großartigen Technikverständnis gesegnet ist und gleichermaßen kein Blatt vor den Mund nimmt, gerät der Charakter mehr und mehr auf ein Abstellgleis, auf dem ihr nur noch peinliche Lebenszeichen wie dieses bleiben.
Als großes Bauernopfer zum Abschluss der Staffel muss schließlich Jayne Brook herhalten. Das aufopferungsvolles Ableben Admiral Cornwells - das vor allem an einer Tür hing, die nur von einer Seite verschließbar ist (wer zum Teufel entwirft denn solche Notschotts?) - wirkte allerdings reichlich bemüht. Ähnliches ließe sich auch über den assimilierten Leland sagen, der nur einen mageren Bösewicht mimt. Sein flaches Ende, das wir in "Tal der Schatten" bereits in so ziemlich identischer Manier bewundern durften, passt jedenfalls zu einem Gegenspieler, der nie wirklich verstanden hat, zu einer spürbaren Bedrohung zu erwachsen. Wenn Control allen Ernstes noch einmal in die gleiche Falle tappt, hat die künstliche 'Intelligenz' diese Bezeichnung und eine eigenständige Existenz wohl nicht so recht verdient.
Die restliche Brückencrew ist zwar mit von der Partie, aber keineswegs auf Augenhöhe mit irgendeinem der anderen Darsteller. Natürlich dürfen sie mal ab und zu eine Zeile Drehbuch herunterleiern, sich dramatisch anschießen lassen oder verzweifelt dreinschauen, aber sie bleiben eher Statisten in einer Folge, in der es ganz klar um wichtigere Personen geht.
Einen weiteren Lichtpunkt gab es zum Abschied aus dieser Zeitlinie dann aber doch noch: L'Rells Auftritt als Anführerin der klingonischen Kavallerie mag bemüht gewesen sein, markierte jedoch ihren besten Auftritt als Kanzlerin bislang - zumal sie einer Klingonin in Aussehen und Handeln näher kam als in anderen bisherigen Folgen der Serie.



IV. Kritikwürdige Aspekte.

Die Raumschlacht.
Eine Raumschlacht ist immer ein Garant für großartige Star-Trek-Inhalte gewesen. Während man in "Das unentdeckte Land", "Der erste Kontakt" oder selbst "Star Trek - Beyond" die Handlung mit ein wenig Weltraum-Kampfaction aufpäppelte, genügt in "Angriffsziel Erde" gar nur das Trümmerfeld einer Auseinandersetzung der Erzeugung eines tiefsitzenden Schreckens. Andere legendären Schlachten wie die von Chintoka, der Auseinandersetzung der USS Enterprise mit dem Flaggschiff des romulanischen Prätors oder der verzweifelte Kampf der NX-01 gegen die Xindi-Reptiloiden sind aus dem Kanon nicht wegzudenken und machen einen beträchtlichen Teil dessen aus, was Fans an der Franchise lieben.
Dieser Traditionslinie gelang das Staffelfinale der zweiten Season Discovery nicht gerecht zu werden.
Das lag vor allem an der merkwürdigen Taktik, die so erschreckend zweidimensional wirkte, dass man selbst Kahn im zweiten Kinofilm nachträglich ein weitaus besseres Verständnis zubilligen muss.
Während nämlich die Enterprise mit der Discovery irgendwo im Weltraum auf ihren Gegner wartete, umringten die Sektion-31-Schiffe ihre beiden Gegner einfach wie eine Meute schaulustiger Schüler bei einer Pausenhofschlägerei. Dann schossen alle derart wild und ziellos aufeinander, dass man eher an ein Feuerwerk zu Silvester, als an eine Raumschlacht, die diese Bezeichnung verdienen würde, denken musste. Wozu zitiert den Saru Sun Tzu (vgl. Denkwürdige Zitate), wenn Taktik in der kommenden Stunde keinerlei Rolle spielt?
Es gab schließlich (entgegen sämtlicher Beteuerungen in den Dialogen) kaum nennenswerte Bewegungen zwischen den beteiligten Schiffen.
Wir sehen kein Ausweichmanöver Beta, Gamma oder Omega!
Kein Riker-Manöver, kein Picard-Manöver und noch nicht einmal der Versuch, ein anderes Schiff zu rammen!
Selbst als die überfällige Verstärkung aus Schiffen der Ba'ul und Klingonen eintrifft, bleibt das gesamte Geschehen eine Materialschlacht ohne viel Bewegung, abgestimmte Angriffe oder spektakuläre Aktionen. Es ist ein Stellungskrieg, dem im Gegensatz zum Grabenkampf im ersten Weltkrieg jegliche Grundlage in einem unendlichen Weltraum fehlt, in dem man nicht nur Richtungen wie 'geradeaus', 'zurück', 'links' und 'rechts' kennen sollte, sondern auch 'oben', 'unten', 'schräg' und 'schief'. Zumal man nach dem Aufladen des Zeitkristalls den Sporenantrieb hätte einsetzen können, um mittels unkalkulierbarer Sprünge wie in "Algorithmus" den Ausgang für sich entscheiden zu können.
Und weil so ein statischer Kampf am Ende ungefähr so mitreißend ist wie es klingt, muss sich die Handlung schon ziemlich winden, um überhaupt ansatzweise so etwas Spannung aufzubauen. Es ist jedenfalls auffällig, wie viel Zeit alle Beteiligten haben, in ihren Schiffen herumzustromern, ausführliche Konversationen zu betreiben oder zumindest durch aufwändig durchchoreografierte Zweikämpfe ein wenig mehr Abwechslung in die triste Raumkampflangeweile einzufügen.
Dass die finale Scharmützel stilistisch so sehr aus dem an sich spannenden Raumkampfmetier ausbricht, liegt neben seiner Bewegungsarmut vor allem im Bruch mit weiteren Traditionen.
Erstmals sehen wir nämlich, wie eine massive Shuttleflotte die Kampfhandlungen entscheidend mitbestimmt. Während man den Kleinstschiffen zumindest zugutehalten kann sich ausreichend zu bewegen, verhindert dieser Bruch mit einer Kampfphilosophie, die die Franchise bislang von anderen wie Babylon 5, Kampfstern Galaktika oder Star Wars abhob, maßgeblich, dass sich das Getümmel vertraut anfühlte. Vor allem mit Elementen wie Pods, Reparaturrobotern und den entsprechenden Soundeffekten durchbrach die Folge mehr als nur einmal jene unsichtbare Trennlinie, die Star Trek bislang klar von seinem großen Konkurrenten Star Wars trennte.
So gesehen stand diese 'Schlacht' eher in einer Tradition mit den Kämpfen, die die neuen Star-Wars-Filmen seit J.J. Abrams dominieren, als mit den epischen Auseinandersetzungen, die man Star Trek bis dato erleben konnte.




Strickmuster F.
Olatunde Osunsanmi ist bei aller Kritik an der Folge ein recht experimentierfreudiger Regisseur, der Star Trek um ein paar neue Kniffe bereichert hat. Die Split-Screen hat mir jedenfalls so sehr gefallen, dass ich mir gut vorstellen kann, sie in Zukunft häufiger wiederzusehen.
Ansonsten aber weicht die Folge trotz ihrer imposanten Länge von über einer Stunde nicht vom Negativtrend ab, der sich in den letzten paar Episoden eingeschlichen hat:
Zugunsten der aufsehenerregenden Effekte, die die Raumschlacht hier dem Zuschauer unter die Nase rieb, geriet die Handlung derart ins Abseits, dass es schwerfällt, eine Inhaltsangabe zu schreiben, die über ein paar überschaubare Sätze hinausgeht.
In Anbetracht der Zeit war es in dieser Episode neben Längen im Schlachtgeschehen vor allem der Luxus extensiver Rückblenden, der mich zumindest arg verwundert hat. Natürlich ist es notwendig, die eigenen Aktionen in diesem Moment mit der Vergangenheit in Einklang zu bringen, aber da hätte man problemlos mehr als einmal den Rotstift ansetzen können, ohne dass dem Otto-Normalverbraucher vor dem Fernseher wichtige Zusammenhänge entgangen wären. 
Zudem fiel auf, dass die dramatischen Vorhersagen der letzten Folge in bester Discovery-Manier zwar zutrafen, aber in ihrem Ergebnis so abgeschwächt ausfielen, dass es schwerfiel, sie noch sonderlich ernst zu nehmen. So überlebte die Brückencrew das Eintreffen Lelands genauso, wie die Enterprise eine Detonation eines spätzündenden Photonentorpedos wegzustecken vermochte.



Logiklöcher und Kanonbrüche.
Eines vorweg:
Ich vermag mich nicht dem allgemeinen Kritikpunkt anzuschließen, dass die Flucht der Discovery ins Wurmloch unnötig gewesen sei, weil Control längst besiegt war.
Es handelt sich schlichtweg um ein Prädestinations-Paradoxon: So sehr, wie Burnham zuerst die roten Signale der zurückliegenden Folgen aktivieren musste, um das Schlachtenglück auf ihre Seite zu lenken, musste auch die Discovery verschwinden, um eine künstliche Intelligenz auszuschalten, deren Erscheinungsform als Leland nur eine von mehreren Entsprechungen war ("offene Zeitschleife"). Es war wohl weniger die Magnetisierung der Sporenkammer, die Control besiegte, sondern das einsetzende Verschwinden jenes Schiffes, auf dem die Daten der Sphäre eingemottet wurde. Control hatte sich bereits zuvor virusartig auf den Sektion-31-Schiffes verbreitet - da bildete die Assimilierung Lelands nur ein Sahnehäubchen auf einen ganzen Corpus von dem, was die künstliche Intelligenz als Gegner ausmachte.
Während ich mich mit diesem Umstand irgendwie arrangieren kann, ärgern mich eine ganze Reihe weiterer Aspekte, die beweisen, dass sich unter der Autorenschaft niemand wirklich die Mühe gemacht hat, das eigene Konzept bis zum Ende bis zum Ende zu durchdenken.
Beispielsweise ist mir nicht so ganz klar, warum die Energie ausreicht, um stolze sieben roten Signale zu verschiedenen Zeitpunkten auslösen. Selbst wenn man wohlwollend davon ausgeht, dass die ersten sechs davon in einem vergleichsweise geringen Abstand von einigen Monaten zum Sprungzeitort stattfanden, führte der letzte davon Burnham wiederum neunhundert Jahre zurück. Außerdem weiß ich nicht, ob Zeitkristalle ein eigenes Bewusstsein haben, dass sie einschätzen lässt, wann sie jemanden zur Verhinderung von Paradoxien in die Zukunft schicken, welche Umwege sie einlegen müssen oder was sie in den Visionen zu sehen bekommen.
Während man sich die Erklärungen für solcherlei Kopfschmerzthemen aber sicherlich noch zurechtbiegen kann, stört mich abermals, wie wenig Verständnis die Autoren von der Wirkensweise des Star-Trek-Universums verstehen.
Das zeigt sich insbesondere an den Schilden, die mal schneller und mal langsamer schwächer werden, mal Shuttles, Personen oder Photonentorpedos durchlassen, das Beamen von Spock auf die schildlose Discovery verhindern aber auf die kampfbereite Enterprise zulassen oder schlichtweg keinen Unterschied ausmachen, als sie inmitten des Kampfgeschehens ausfallen.
Nicht minder fragwürdig finde ich, dass Pike bei einer verheerenden Antimaterie-Explosion, die einen beträchtlichen Teil seines heißgeliebten Schiffes wegreißt, hinter einer Glaswand stehen kann, um das Geschehen von dort aus zu verfolgen.
Aber auch Ash Tylers Eintreffen mit der Kavallerie bereitet arge Bauchschmerzen.
Warum hat er keine Föderationsschiffe geholt? Wäre es nicht naheliegender, eine USS Lexington, USS Excalibur oder USS Defiant mitzubringen als die Ba'ul und die Klingonen?
Denn nur zur Erinnerung:
Die fleißigen kelpianischen Kampffliegerpiloten gehörten bis vor wenigen Folgen noch einer hinterwäldlerischen Prä-Warp-Zivilisation an, die hinter den technischen Errungenschaften der verhassten Ba'ul das Wirken von Halbgöttern vermutete.
Nicht minder problematisch ist Tylers Anwesenheit auf dem Schiff der Klingonen. Immerhin klingeln mir jetzt noch die Ohren von der Predigt, die L'Rell ihrem Kindesvater für den Fall hielt, der eintreffen könnte, wenn irgendjemand etwas darüber erfahren würde, dass er nicht von ihr getötet wurde, sondern noch immer bei bester Gesundheit für den Erzfeind der Föderation arbeitet.



V. Fazit.
Während "Süße Trauer, Teil II" inhaltlich ähnliche Schwachstellen wie vorangegangene Folgen offenbart, die sich vor allem in Handlungsarmut, Logiklöchern und Verständnislücken zeigen, beweist das Staffelfinale am Ende doch noch ungeahnten Mut.
Die Uhr wird zurück auf Null gestellt und Discovery erhält in einer weit entfernten Zukunft die Möglichkeit, noch einmal ganz von vorn anzufangen. Auch wenn dieser taktische Rückzug ein wenig feige wirkt, bleibt der ansonsten mit einigen schönen Charakter- und Kanon-Momenten ausgestatteten Folge zugute zu halten, dass man diesen risikoreichen Schritt zu gehen bereit ist.

Bewertung.
Mutiger Aufbruch zum neuen Anfang.





VI. Schluss.

Die einen wird es nicht stören, die Discovery in der Zukunft weiterfliegen zu sehen, während die anderen wohl heilfroh sind, dass das Schiff und seine Besatzung nicht länger die Zeitlinie durcheinanderwirbeln. Doch während diese totale Neuorientierung im ersten Moment wie eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten klingen mag, ist sie bei genauerem Hinsehen ein Fiasko für die Schöpfer der Serie.
Der Rückzug der Discovery aus einer Zeitlinie zehn Jahre vor Kirk, Spock und Pille bildet im gleichen Atemzug nämlich das Eingeständnis des Versagens der Autoren, eine Geschichte zu erzählen, die innerhalb der Parameter dieser sehr speziellen Zeit funktioniert. Es zeigt sich, dass man deutlich mehr Recherche-Arbeit hätte investieren müssen, um diese Gratwanderung bewerkstelligen zu können. Am Ende war der damit verbundene Aufwand zu viel für diese ambitionierte Serie, die allerdings mit ihrem mutigen Schnitt einmal mehr unter Beweis stellt, dass sie auf die Fans einzugehen bereit ist.
Traurigerweise wird es aus genau diesem Grund aber auch keine Pike-Serie geben.
Es ist nur schwer vorstellbar, dass sich die Produzenten nach diesem offensichtlichen Scheitern noch einmal auf das Glatteis eines Prequels wagen werden, der in Form, Inhalt und Optik derart wenig Spielraum zulässt wie eine Serie an Bord der Originalserien-Enterprise.
Im gleichen Atemzug wirft das Staffelfinale aber auch einen düsteren Schatten auf die kommende Picard-Serie.
Wenn es schon Discovery nicht gelingt, mit den Vorbildern einfühlsam umzugehen, wie soll es dann erst einer Serie ergehen, die das Leben eines legendären Sternenflottenveteranen weiterzuerzählen versucht?
Gerade im Hinblick auf die nunmehr angelaufene letzte Staffel "Game of Thrones" bleibt festzuhalten, dass "Star Trek" in seiner Serien-Neuauflage noch weit entfernt vom Qualitätsstandard des selbst proklamierten Vorbilds ist. Das ist schade, denn mit verdienten Autoren wie David Mack, Keith deCandido oder Dayton Ward gibt es auch innerhalb der Franchise exzellente Autoren, die nicht nur hinlänglich mit der Materie vertraut sind, sondern auch hinlänglich unter Beweis gestellt haben, dass sie in der Lage sind, packende literarische Vorlagen zu verfassen, die sich für eine vernünftig konzipierte Tie-In-Serie anbieten.
Aber das bleibt wohl auch in Zukunft Vergangenheitsmusik.  



Denkwürdige Zitate.

"Wir sind die Sternenflotte. Zeigen wir's ihnen."
Captain Christopher Pike

"Drohnen - eklige Viecher."
Philippa Georgiou

"Sei unendlich subtil, ja gehe bis an die Grenzen des Formlosen. Sei unendlich geheimnisvoll, ja geh bis an die Grenzen des Lautlosen."
"Auf die Weise kannst Du Herr über das Schicksal Deines Gegners werden."
Saru und Georgiou zitieren Sun Tzu

"Leland! Wir haben gerade über Sie gesprochen. Alle an Bord der Discovery hassen Sie. Herzlichen Glückwunsch."
Georgiou

"Folgen Sie der Königin."
Pike

"Ich mach ja schon. Gehen Sie mir nicht auf den Wecker. Sir! Nicht auf den Wecker, Sir!"
Jett Reno

"Ich bin wie 'ne Katze. Ich hab' mindestens noch fünf Leben."
Jett Reno

"Dein Anzug ist bereit. Du auch?"
Spock

"Leland, Sie sehen gut aus!"
"Für ein paar Drähte und einen Datenkern in 'nem Fleischsack."
"Ein kleines leckeres KI-Würstchen…"
"Uuh…"
"Frauen - Schluss mit dem Geschwafel."
Georgiou, Nhan und Leland

"Ich bin Deine Familie und wohin es Dich auch verschlägt, gehen wir gemeinsam."
Hugh Culber

"Leicht ist langweilig. Und ich hasse langweilig."
Georgiou

"Und ich dachte schon, meine Kanzlerschaft würde unblutig werden."
L'Rell

"Ihre Geschichte endet hier noch nicht und das wissen sie auch."
Katrina Cornwell

"Du hast mich nie verloren, Michael. Als ich noch ein Kind war bin ich wirklich verloren gewesen. Der Weg meies Vaters, der Weg meiner Mutter; Du bist in mein Leben getreten und hast mir gezeigt, dass man beide beschreiten kann. Du hast mich gefunden und gerettet."
Spock

"Hör mir zu kleiner Bruder: Das ist der letzte Ratschlag, den ich Dir jemals geben werde. Vor Dir liegt eine ganze Galaxis voller Menschen, die Dich mit offenen Armen empfangen. Du musst es nur zulassen. Such Dir die, die am Gegensätzlichsten auf Dich wirken und geh auf sie zu. Geh auf sie zu. Lass Dich von ihnen leiten."
Michael Burnham

"Lebt wohl, meine Freunde. Meine Familie."
Pike

"Es sind viel radikalere Schritte erforderlich um sicherzustellen, dass sich solch ein Vorfall nicht wiederholt. […] Vorschrift 157, Paragraf III. Offiziere der Sternenflotte sollten die Teilnahme an historischen Ereignissen minimieren. Jede Spur oder Kenntnis von der Discovery oder dem Zeitanzug stellt eine Verlockung für jene dar, die nicht wissen, wie kritisch - wie extrem kritisch - diese Direktive ist. Um zu gewährleisten, dass die Föderation nie wieder in eine solche Gefahr gerät, sollte allen Mitwissern unter Androhung einer Anklage wegen Verrats untersagt werden, über die Discovery, ihre Crew oder den Sporenantrieb je wieder zu sprechen."
Spock

Weiterführende Leseliste.

01. Rezension zu: "Brother"
02. Rezension zu "New Eden"
03. Rezension zu "Lichtpunkte"
04. Rezension zu "Der Charonspfennig"
05. Rezension zu "Die Heiligen der Unvollkommenheit"
06. Rezension zu "Donnergrollen"
07. Rezension zu "Licht und Schatten"
08. Rezension zu "Gedächtniskraft"
09. Rezension zu "Projekt Daedalus"
10. Rezension zu "Der rote Engel"
11. Rezension zu "Der Zeitstrom"
12. Rezension zu "Tal der Schatten"
13. Rezension zu "Süße Trauer, Teil I"
14. Rezension zu "Süße Trauer, Teil II"

Staffel 1.

01. Rezension zu "Leuchtfeuer" und "Das Urteil"
03. Rezension zu "Lakaien und Könige"
04. Rezension zu "Sprung"
05. Rezension zu "Wähle Deinen Schmerz"
06. Rezension zu "Lethe"
07. Rezension zu "T=Mudd²"
08. Rezension zu "Si Vis Pacem, Para Bellum"
09. Rezension zu "Algorithmus"
10. Rezension zu "Nur wegen Dir"
11. Rezension zu "Der Wolf im Inneren"
12. Rezension zu "Blindes Verlangen"
13. Rezension zu "Auftakt zum Ende"
14. Rezension zu "Flucht nach vorn"
15. Rezension zu "Nimm meine Hand"

Short Treks.

01. Rezension zu "Runaway"
02. Rezension zu "Calypso"
03. Rezension zu "The Brightest Star"
04. Rezension zu "The Escape Artist"