Posts mit dem Label Gedenktag werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Gedenktag werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Frohe Weihnachten!

Damit haben die Beiden nicht gerechnet!

Heute ist der 24.12.2014, der Tag vor dem Weihnachtsfest! Die Star Trek Tafelrunde "Hermann Darnell" wünscht an dieser Stelle allen Freunden und Mitgliedern unseres kleinen Stammtisches sowie allen Lesern dieses Blogs ein frohes und friedliches Weihnachtsfest!


Nachtrag von Turon47: Und für alle Leser, die uns so treu folgen, zur Feier des Tages ein Christmas Pine Tree als Dankeschön!

Bildquelle: Cheezburger.com

Sonntag, 9. November 2014

9.November-Willkommen zu Hause!

Turon (The Flash) 47
Alle Welt spricht heute von dem historischen Ereignis, welches vor 25 Jahren unser aller Leben entscheidend verändert hat. Und natürlich würde es wahrscheinlich diesen Blog nicht geben, wenn die Geschichte nicht so abgelaufen wäre, wie sie es tat. Auch meine Erinnerungen gehen heute unweigerlich zu jenen 9.November 1989, ich war Student an der Pädagogischen Hochschule Potsdam, und seit Tagen war alles um uns rum in Aufruhr.
Willkommensbroschüre der PH Potsdam 1989
Da ereilte uns nach einer internen Protestkundgebung, bei der wir in großer Zahl auf Grund unserer Unzufriedenheit mit der momentanen politischen Lage und vor allem der Sprachlosigkeit der Funktionäre unsere Mitgliedschaft in der FDJ niederlegten (hey, das war aus damaliger Sicht recht mutig!), die Meldung über die bevorstehende Grenzöffnung. Daraufhin sprangen 4 Studenten in den Trabi von Theo (wo der den mit seinen 20 Jahren damals schon her hatte, ist sicher eine andere Geschichte!) und fuhren zum Grenzübergang nach Staaken. Was dann geschah kann sich ja jeder denken, wir fuhren nach längerer aufgeregter Diskussion mit den Grenzern dann einfach immer geradeaus bis wir plötzlich vor dem Brandenburger Tor standen, "von der anderen Seite" natürlich, irgendwie skuril und unwirklich....bis heute!
Wo alles begann: Friedrichskirche Babelsberg & Demo des Neuen Forum auf der Breiten Straße, Fotos aus dem Zyklus von der Straße ins Parlament
Weniger unwirklich und sehr real ist ein anderes Ereignis dieses 9.November: der Geburtstag eines der Mitbegründer der Star Trek Tafelrunde und und wie er sich selbst sieht, die Leber dieses Blogs!
Lieber Turon47, und verbindet in diesem Jahr nicht nur die 47, sondern eine echte Freundschaft! Die tafelrunde wäre ohne Dich sicher nicht das, was sie heute ist...und da sieht man mal, wie wichtig so ein, richtig zubereitet auch sehr leckeres, Organ wie die unscheinbare Leber ist!
 Nun können wir nicht nur Deinen Geburtstag feiern, sondern sind auch sehr glücklich darüber, dass Du und Deine Falterin auch wieder den Weg zurück in die Landeshauptstadt gefunden habt! Also auch alles gute zu Eurem Einzug, möge diese Wohnung und die Stadt darum Euch beiden viel Glück und Freude bringen!
Es braucht immer einen, der sagt wo es lang geht...
Gruppenbild mit Kühlschrank
Lass und diesen Tag würdig begehen, vielleicht am Besten mit meiner neuesten Entdeckung in einer Kaufhalle, die von Dir einst liebevoll "Rave" getauft wurde.
Ein Getränk für Krieger-Pflaumensaft!

Montag, 14. Juli 2014

Vive la France oder God save the Queen? Picard zwischen Großbritannien und Frankreich

Jedes Jahr am 14. Juli begeht unser Nachbarland Frankreich seine te nationale, also seinen Nationalfeiertag mit einer Menge militärischem Brimborium. Vor allem in der Kapitale Paris, die ja in der Star-Trek-Zukunft als Sitz des Föderationspräsidenten zu einer Art Hauptstadt für einen Großteil des Alpha- und Beta-Quadranten der Milchstraße werden soll, zentrieren sich die Feierlichkeiten. Aus Sicht eines Trekkies liegt die herausragende Bedeutung des Staates jedoch in erster Linie darin, als Geburtsort des legendären Sternenflottencaptains Jean-Luc Picard gedient zu haben.
Und als wäre das noch nicht genug feierte gestern auch der englische Schauspieler Sir Patrick Stewart Geburtstag, der in über 177 Star-Trek-Episoden und in vier Kinofilmen die Rolle des Captain Picard mit Leben erfüllte.
Grund genug für die Star-Trek-Tafelrunde "Hermann Darnell" Potsdam-Babelsberg, beiden denkwürdigen Tagen ein Denkmal zu setzen. Allerdings soll an dieser Stelle weder eine Top-Ten-Liste der besten Picard Momente stehen, noch ein Gratulationsartikel, den weder Stewart noch irgendein Franzose je lesen werden.
Stattdessen wollen wir uns an dieser Stelle einmal einer Frage widmen, die die Fanseele beschäftigt wie kaum eine andere: Woher kommt eigentlich Captain Picard wirklich?
Denn auch wenn der Kanon strikt auf Frankreich als Urheimat des legendären Sternenflottenoffiziers verweist, gibt es eine Reihe von gewichtigen Gegenargumenten, die den Charakter eher jenseits des Ärmelkanals auf den Britischen Inseln verorten lassen. Um diesen spannenden Streit einmal näher zu betrachten, wollen wir nun einmal in lockerer Form ein paar Argumente für beide Seiten sammeln, um in einer anschließenden Konklusion einen Schlussstrich unter diese Debatte ziehen zu können.


Picard ist ein Franzose, weil...

sein Geburtsort La Barre im heutigen Regierungsbezirk Haute Saône innerhalb der Serie ("Familienbegegnung") und auf der Kinoleinwand ("Treffen der Generationen") hinlänglich etabliert ist. Die Autoren der Serie gingen sogar so weit, das verschlafene Dörfchen zum Ursprungsort allen Lebens auf der Erde zu deklarieren ("Gestern, Heute, Morgen") und somit den Stellenwert Frankreichs innerhalb Star Treks erheblich zu fördern.
Allerdings muss man einschränkend anmerken, dass die bekannten romantisierenden Darstellungen des Fleckens keinerlei Deckungsgleichheit mit dem tatsächlichen Ortsbild aufweisen.


Picard ein Experte für Weine und seine Herstellung ist. Als Spross einer alteingesessenen Winzerfamilie frönt der Captain zu verschiedenen Gelegenheiten ("Familienbegegnung", "Der Erste Kontakt", Star Trek: Nemesis") der urfranzösischen Leidenschaft für Weine – vorzugsweise denen aus eigenem Anbau.
Jedoch bleibt auch hier anzumerken, dass La Barre keineswegs in einer der ausgewiesenen Weingegend des Landes liegt und die tatsächlich existierende Weinmarke "Chateau Picard" aus dem knapp 800 Kilometer entfernten Saint Estèphe an der Atlantikküste stammt. Zudem ist die Vorliebe für solcherlei edle Tropfen keineswegs allein den Franzosen vorbehalten.


er zuweilen ins Französische zurückfällt. Zugegebenerweise kann man diese Momente an einer Hand abzählen und sie beschränken sich zumeist auf die Verwendung des unfeinen Ausdrucks "merde". Während Data die Sprache bereits als "obskur" bezeichnet ("Der Ehrenkodex"), gelingt es seinem Captain jedoch auf dem Holodeck bestens, sich in seiner vermeintlichen Landessprache zu verständigen ("11001001").
Spannend ist übrigens der Umstand, dass die Verwendung von "merde" in der französischen Synchronisation weniger präsent ist als in der englischen Originalausgabe oder deutschen Übersetzung:



.. er sich noch immer für französische Musik begeistert. Einmal abgesehen von Aufnahmen bekannter Franzosen wie Satie, Berlioz oder Bizet intonierte Picard zu diversen Gelegenheiten auch melodische Perlen wie "Auprès de ma Blonde", "Frère Jaques" oder "Sur le Pont d'Avignon". Ja sogar einige Takte der französischen Nationalhymne "La Marseillaise" schafften es als Hommage Qs an seinen selbsterklärten Freund in die Episode "Rikers Versuchung".


er immer auch seine Landsleute bedenkt. Der Captain der Enterprise nannte die Yacht seines Schiffes nach seinem Landsmann Cousteau (StarTrek: "Der Aufstand"), versuchte sich selbst am längst gelösten Satz des Fermats ("Hotel Royale") und schreckte auch nicht davor zurück, seinen ersten Offizier mit dem größten Feldherren seiner angeblichen Heimat zu vergleichen ("Rikers Versuchung")

er bereits in der ersten Episode der Serie kapituliert. Das gängige Klischee über Franzosen, die sich bei militärischen Auseinandersetzungen ergeben, blühte in den USA eigentlich erst seit der französischen Weigerung, der USA im zweiten Golfkrieg Unterstützung zu leisten auf. Aus dem Empfinden heraus, dass die Franzosen ihrerseits oft von amerikanischer Militärunterstützung profitierten (im Ersten Weltkrieg, im Zweiten Weltkrieg, im Vietnamkrieg u.s.w.) verfestigte sich vor allem im anglophonen Sprachraum über Jahre ein Stereotyp, das Star Trek frühzeitig vorwegnahm.

Bildquelle: drheckle.net
Nach diesen Auflistungen, wird es Zeit, auch die Argumente der gegnerischen Seite unter die Lupe zu nehmen, die davon ausgeht, dass Picard (ein Name, der in dieser und anderen Formen in Großbritannien tatsächlich verbreitet ist) eher aus dem Vereinigten Königreich stammen muss.



Picard ist Brite, weil...

er wie einer spricht. Jeder, der TNG bereits im englischsprachigen Original genossen hat, kommt nicht umhin zu bemerken, dass Patrick Stewart seiner Rolle einen starken britischen Zungenschlag verleiht, die so gar nicht zum Akzent eines Franzosen passen mag. Stewart bedient sich eines eleganten britischen Englischs, dass die Sprechweisen seiner amerikanischen Schauspielerkollegen bereits im direkten Vergleich einen hierarchischen Unterschied nahelegen.

er eine ungewöhnliche Affinität zu Shakespeare zeigt. Picard kann den englischen Nationalbarden nicht nur zitieren ("Mission Farpoint"), sondern gibt sogar Tipps zur Darstellungsweise an den Androiden Data ("Der Überläufer") und hat in seinem Bereitschaftsraum stets eine Sammelausgabe in der Auslage. Shakespeare stand bezüglich seines Einfluss auf die englische Sprache dem Einfluss Luthers auf die deutsche in Nichts nach und auch wenn man andernorts Zuneigung zu Shakespeare empfinden kann, kann wohl niemand den berühmtesten Engländer aller Zeiten so viel Verehrung entgegenbringen wie ein Muttersprachler selbst.


er eine besondere Leidenschaft für Earl Grey (heiß) hegt. Immer wieder sieht man den Sternenflottencaptain diese "urbritische" Teespezialität zu sich nehmen und als wäre diese Passion noch nicht Beweis genug, kann er diese Mischung sogar von Darjeeling (einer anderen traditionsreichen Domäne aus Zeiten des britischen Kolonialreiches) unterscheiden.




er immer wieder britische Marinetraditionen bemüht. So tritt er beispielsweise im Rahmen der Beförderung Worfs in einer britischen Marineuniform auf ("Treffen der Generationen"), vereinnahmt vor der Schlacht mit den Borg den britischen Admiral Horatio Nelson ("In den Händen der Borg", und dass obwohl laut anderer Quellen einer seiner französischen Vorfahren auf der gegnerischen Seite gestanden haben soll) und ist sich nicht zu schade, mit Data fröhlich ein Werk aus der Feder der beiden Engländer Gilbert und Sullivan zu intonieren ("Der Aufstand").
Höhepunkt dieser Anleihen ist ohne Frage jener denkwürdige Moment, in dem Stewart als Picard-Doppelgänger in Zehn Vorne die Seefahrer-Hymne "Heart of Oak" zu singen beginnt, die nicht nur als offizieller Marsch der britischen Navy gilt, sondern auch vom ruhmreichen Sieg der Briten gegen die feigen Franzosen kündet.





er in einem von Qs Streichen ausgerechnet einen britischen Volkshelden mimt. Im Zuge seiner schwierigen Beziehungsführung mit Vash entführt das omnipotente Superwesen seinen vermeintlich französischen Freund weder in eine Illusion "Cyrano de Bergeracs", noch "Les Misérables", geschweige denn in "Die fabelhafte Welt der Amelie". 
Nein, Q packt in "Gefangen in der Vergangenheit" Picards weiße Waden in grasgrüne Leggins und lässt ihn im Sherwood Forrest Robin Hood nachspielen; also genau jene englische Legende, die schon die Fantasie so vieler Film- und Serienproduzenten beflügelt hat. Tatsächlich liegt Nottingham nur knapp hundert Kilometer vom Geburtsort des Schauspielers Patrick Stewarts entfernt und wenn man schon den angeblichen Geburtsort Picards in diese Rechnung mitaufnimmt, sollte man auch der britischen Herkunft des Darstellers berücksichtigen.



Wie man also sieht, kann man für beide Seiten gewichtige Argumente finden, die alle ihre Daseinsbereichtigung haben. Einerseits scheint Picard kein glaubwürdiger Franzose zu sein, während seine Vita aber andersherum auch nicht gerade wie die eines Angelsachsen erscheint.
Um der Wahrheit auf den Grund zu gehen, sollten wir daher an dieser Stelle noch eine dritte Baustelle eröffnen, um zu einem Ergebnis zu kommen.

Picard ist in Wirklichkeit Amerikaner, weil...

die USA sich ohnehin auf die gleichen Literaturtraditionen berufen wie die Briten. Shakespeare ist an amerikanischen Schulen zumindest ebenso wichtig wie im Vereinigten Königreich, Robin Hood gehört auch jenseits des Großen Teiches zum allgemeinen Kulturgut und wenn die Marinetraditionen innerhalb der Sternenflotte auf ein bestimmtes Vorbild ausgerichtet sind, dann doch immer noch auf das US-amerikanische. Explizit amerikanischen Autoren steht Picard in puncto Zitierfähigkeit gegenüber Shakespeare jedenfalls in nichts nach, wie seine Kenntnisse über Moby Dick lebhaft unter Beweis stellen (Star Trek: "Der erste Kontakt").

er ein begeisterter Anhänger von Privatdetektivgeschichten ist. Während nämlich der Londoner Sherlock Holmes dem Supergenie Data kampflos überlassen bleibt, widmet sich der Captain der Enterprise in seiner Freizeit dem beinahe erschreckend trivialen Handlungsrahmen eines Privatschnüfflers namens Dixon Hill, wie er in billigen Groschenheften nicht schlechter porträtiert werden könnte. Ein besonderes Kontrastprogramm im Hinblick auf intellektuell anspruchsvollere Köpfe wie Shakespeare, Melville oder Berlioz.




er ebenfalls eine Mitschuld an der Unterdrückung der amerikanischen Ureinwohner trägt. Wie man in "Am Ende der Reise" erfahren konnte, war auch einer der Vorfahren Picards an der systematischen Dezimierung der Indianer beteiligt. Damit schultert er auch eine der Hauptaltlasten amerikanischer Geschichte, da die Besiedler der Neuen Welt nicht gerade zimperlich mit den Heiden umgingen, die sie dort vorfanden. Picard wird von einer Folge zur anderen plötzlich in eine Traditionslinie mit amerikanischen Tätern wie James William Forsyth oder Buffalo Bill gestellt, um die Kollektivschuld des gesamten Landes auf mehrere Köpfe zu verteilen.

Wie man also sieht, steckt auch eine gute Portion Amerikaner in der Figur, was nicht zuletzt darin begründet liegt, dass die verschiedenen an der Serie beteiligten Autoren ebenfalls Amerikaner waren und ihre eigene Lebens- und Erfahrenswelt zur Grundlage eines Picard-Bildes machten, das bis heute anhält.
Und genau da liegt das Problem.
Bedenkt man, dass der geringste Teil dieser Autoren wirklich über Informationen über Frankreich und Großbritannien aus erster (also eigener) Hand verfügte, kann man sich gut vorstellen, dass die bestehenden Lücken mit Allgemeinplätzen und Stereotypen gefüllt wurden.
Aus genau diesem Grund ist La Barre ein Märchenort in allerfeinster Disney-Manier, kommt Picards Französisch kaum über "merde" hinaus und stellt sein Tee-Konsum auch kaum einen Widerspruch dar. Die meisten Stereotypen sind dabei nicht zwangsweise französisch, sondern europäisch beziehungsweise dass, was die Autoren für typisch auf dem Alten Kontinent hielten.


Hinzu kam, dass die Besetzung Picards mit Patrick Stewart das Ergebnis eines langwierigen Prozesses war, in deren Verlauf man beschloss, den talentierten Shakespeare-Veteranen eben nicht durch einen verordneten (und höchstwahrscheinlich albernen) Dialekt zu limitieren. Während zu Beginn der ersten Staffel noch viel Wert auf die Betonung der französischen Herkunft Picards gelegt wurde, versandeten entsprechende Bemühungen im Laufe der Serie und mit zunehmendem Einflussverlust Gene Roddenberrys und nur punktuell wurde Picards Herkunft noch thematisiert.
Im gleichen Maß und im Zuge des allgemeinen Erfolges der Serie erhielt Stewart mehr und mehr Freiheiten, die er – bewusst oder unterbewusst – auch nutzte, um seiner Rolle einen britischeren Anstrich zu verpassen.
Picard ist daher bei genauerem Hinsehen ein schizophrener Kosmopolit, der im Spannungsfeld zwischen den Ansprüchen der amerikanischen Drehbuch-Autoren, Gene Roddenberrys und Patrick Stewarts zu eben jener Kultgestalt geworden ist, die Fans bis heute lieben.

In diesem Sinne: Vive la France!



Sonntag, 20. April 2014

Aus Gründen: Die Top-Ten der bewusstseinserweiternden Star-Trek-Substanzen

Heute ist ein ganz besonderer Tag. Nein, ich meine (selbstverständlich) nicht der Geburtstag des Führers (John Gill) und auch nicht der Ehrentag George Takeis (dem dennoch an dieser Stelle unsere herzlichsten Glückwünsche gelten!).

Happy Birthday!
Stattdessen widmet sich die Tafelrunde heute einem Ereignis der ganz besonderen Sorte, denn auf das heutige Datum fällt der Welt-Cannabis-Tag. Abseits gesellschaftlich längst akzeptierter Drogen wie Koffein, Alkohol oder Nikotin fristet Hanf noch immer ein Schattendasein im Dunstkreis der Illegalität, obgleich dieses vergleichsweise unsinnige Verbot in manchen US-Bundesstaaten wie Washington oder Colorado bereits aufgeweicht wurde.

Verkostung legaler Drogen: Ein weit verbreitetes Sujet bei Star Trek

Dass der Tag ausgerechnet auf dieses Datum fällt, liegt an der Zahlenkombination 420. Sie geht auf eine kleine Gruppe kalifornischer Jugendlicher zurück, die sich zu dieser Uhrzeit zum gemeinsamen Konsum von Cannabis traf. Aus der Uhrzeit wurde eine eigenständige Metapher für das Kiffen an sich, die sich in Amerika wie ein Lauffeuer verbreitete und in die Popkultur einging. Aus diesem Grund stehen etwa alle Uhren in Pulp Fiction auf"4:20" still, wurde eine Family-Guy-Folge zur Legalisierung von Marihuana mit der Zahlenkombination versehen und auch die Entfernungsmarkierung der Meile "420" auf der I-70 in der Nähe von Denver wurde aufgrund der häufigen Diebstähle deswegen auf "419,99" geändert.

Spocks dunkles Geheimnis: Sein pubertäres Lern-Defizit-Syndrom
Nun kann man sich natürlich fragen, was hat das Ganze aber nun mit Star Trek zu tun haben könnte, zumal sich Tasha Yar noch in der Star von Roddenberrys Vision geleiteten ersten Staffel TNG mit dieser Moralpredigt gegen Drogen im Allgemeinen an den Zuschauer wandte:


Aber der Welt-Cannabis-Tag ist beileibe nicht spurlos an Star Trek vorbeigegangen. So beginnt Materie sich in in einem Transportermusterpuffer nach 420 Sekunden (und nicht nach sieben Minuten) aufzulösen, die Xindi-Sondenwaffe stammte aus einer 420 Jahre entfernten Zukunft und auch die Registrationsnummer der USS Defiant kommt ohne diese drei Zahlen nicht aus.


Und bei aller Wertschätzung Gene Roddenberrys sollte man auch nicht die Anekdote vergessen, die Robert Justman in "Star Trek – Die wahre Geschichte" (S. 396f.) zum Besten gab:

"Gene begann, seine eigenen 'Zigaretten' zu drehen. Er wußte, daß ich das ablehnte, und versuchte mich zu überzeugen: 'An 'Gras' ist … nichts verkehrt, Bob. Du solltest es auch mal probieren. Es hat keine … schlechten Nebenwirkungen wie Alkohol oder Tabak. Es sollte … legalisiert werden, aber zu viele … mächtige Gruppen sind dagegen. Zum Beispiel … die Alkohollobby oder die Tabakindustrie.'
Ich konnte nicht glauben, was ich gehört hatte. 'Was redest du da? Du bist ein Ex-Bulle. Wie lange rauchst du dieses Zeugs schon?' dachte ich, sagte aber nichts. Ich schwieg. Schließlich war es sein Leben. Aber er hatte mich schwer enttäuscht.
Gene sah, daß ich den Kopf schüttelte, und lächelte. Wir sprachen nie wieder über dieses Thema." 

Special-Effects im neuen Licht: Planeten-Killer oder ein Joint aus Roddenberrys Privatvorrat?
Und weil diese Gratwanderung zwischen Wasser predigen und Wein saufen ein so schöner Gegensatz ist, wollen wir den Anlass einmal nutzen, um uns die Top Ten der bewusstseinserweiternden Substanzen des Star-Trek-Universums zum Besten zu geben.

Platz 10
Bajoranische Drehkörper

Einen krassen Trip erleben Konsumenten der bajoranischen Drehkörper, die auch unter anderen fantasievollen Bezeichnungen wie etwa 'Tränen der Propheten' im Umlauf sind. Es gibt verschiedene Abmischungen wie den Drehkörper der "Weisheit", der "Prophezeiung und Veränderung" oder der "Kontemplation". Allerdings ist der Drehkörper der "Zeit" so etwas wie der 'Schwarze Afghane' unter den Gaben der Wurmlochwesen, die sogar Ferengi dazu bringen können, von weltlichem Streben wie Profitanhäufung abzulassen. Allerdings wirken Drehkörper nur bei Personen, mit denen die Propheten gemeinsam ihren Rausch ausleben wollen und bizarre Flashbacks, die verharmlosend als 'Drehkörperschatten' bezeichnet werden, sind keine Seltenheit unter den Nutzern.


Platz 9
Der Nexus

Wie eine gelbe Line Koks im Weltall wirkt der Nexus auf den unvoreingenommenen Betrachter. Doch sein Suchtpotential ist gewaltig und selbst Einmalnutzer, deren letzte Einnahme 78 Jahre zurückliegt, sehnen sich noch immer nach dem Rauschzustand, den der direkte Körperkontakt mit sich bringt. Vom ein oder anderen schweren Fall wird sogar berichtet, dass sie nicht vor millionenfachem Mord zurückschrecken, um noch einmal die angeblichen Glücksgefühle und vermeintliche Geborgenheit zu erleben, die der Nexus bietet. Diese Art der Beschaffungskriminalität (Mord, Zerstörung von Himmelskörpern, Entführung und Folterung von Sternenflottenoffizieren) tritt allerdings nur sporadisch auf, da der Nexus nur alle 39,1 Jubeljahre überhaupt zu erwerben ist.


Platz 8
Cardassianische psychotrope Droge

Vergleichsweise einseitig ist diese synthetische Droge, denn sie wirkt lediglich bei Cardassianern. Den Massengeschmack trifft dieser Designerstoff schon deshalb nicht, weil er xenophobe Tendenzen auslöst, die Aggressivität steigert und zu einer unkontrollierten Mordlust führt. Erschwerend für neugierige Einsteiger wirkt ferner, dass diese Substanz ebenfalls nicht einfach zu erhalten ist, denn die einzigen Fälle, die übrigens größtenteils im Tod der Konsumenten endeten, traten auf der verlassenen Raumstation Empok Nor auf.


Platz 7
Hupyrianischer Käfer-Schnupftabak

Über die nasalen Atemwege eingenommen bietet diese weiche Droge Euphoriegefühle bei allen, die nichts dagegen haben, ihre Nasenschleimhäute mit den zerriebenen Überresten von außerirdischen Käfern in Kontakt zu bringen. Was jetzt nach Krötenlecken klingt, ist aber auch nicht schlimmer als der Verzehr von Rohrmaden, das Trinken von Slug-o-Cola oder dem Konsum von Werderaner Erdbeerfruchtwein. Allerdings bleibt dieses Genussmittel dem Geltungskonsum überlassen, denn außer dem finanzkräftigen Großen Nagus der Ferengi wurde bislang noch niemand bei der Einnahme dieses exklusiven Stoffes beobachtet.


Platz 6
Cordrazin

Großes Gefahrenpotential geht auch von der synthetischen Droge Cordrazin aus, die üblicherweise in flüssiger Form gespritzt wird. Obwohl es in geringen Dosen die Herzfunktion normalisiert und zu Glücksgefühlen sowie verminderter Wahrnehmung führt, kann eine Überdosis von Paranoia, Wahnsinn, Krämpfen, Angstzuständen, Aggressivität, Blässe bis hin zu Prosopagnosie reichen. Der erste dokumentierte Fall reicht übrigens bis in die Dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts zurück, wobei es zu mindestens einem Todesfall kam.


Platz 5
Felicium

Ursprünglich als Impfstoff entwickelt, führte Felicium zu einer Abhängigkeit einer ganzen Planetenbevölkerung. Aus einer auf Brekka heimischen Pflanze gewonnen ist die Wirkung mit der von irdischen Opiaten vergleichbar. Neben seiner beruhigenden und schmerzlindernden Wirkung führt es zu schwerwiegenden körperlichen Entzugserscheinungen. Abhängige neigen zu beträchtlicher Beschaffungskriminalität, lebensgefährdender Lethargie, andauernder Intelligenzminderung und völliger Orientierungslosigkeit. Der größte Schaden, den diese Substanz anrichtete, war die TNG-Episode "Die Seuche", von der sich viele Zuschauer bis heute nicht erholt haben.


Platz 4
Ketracel White

Dieses ausgefallene Rauschgift versorgt den Körper mit lebenswichtige Enzymen, sämtlichen benötigten Nährstoffen und mentaler Ausgeglichenheit. Aber auch für das 'White" gilt, dass es einzig für die komplexe Physiologie der Jem'Hadar geeignet ist. Entzugserscheinungen beinhalten eine Bandbreite, die körperlichen Schmerz, Angstzustände, den Verlust der mentalen Kontrolle, die Unfähigkeit zur Tarnung und unkontrollierte Mordlust beinhaltet.
Eingenommen wird die Flüssigkeit über eine Apparatur, die den Wirkstoff direkt in den Blutkreislauf einspeist. Die Designerdroge wurde übrigens explizit dazu erschaffen, die Junkies zur Kooperation mit den Drogenköchen zu bewegen. Die Vorta, die als Zwischenhändler bzw. Dealer in diesem Kreislauf fungieren, haben ein krudes System eingeführt, um mit diesem "Special K" die Loyalität der kampfeslustigen Jem'Hadar zu gewährleisten.


Platz 3
Die Venus-Droge

Diese illegale synthetische Substanz in Tablettenform führt bei Einnahme von weiblichen Konsumenten dazu, dass Männer in ihrem unmittelbaren Umfeld an Erhöhung von Atemfrequenz, Transpiration, Pulsschlag und Blutdruck leiden. Ferner kommt es auch zu Müdigkeitsanfällen, Gereiztheit und Konzentrationsmängeln. Sie verstärkt andererseits die Attraktivität, Pheromonausschüttung und das Selbstbewusstsein der holden Weiblichkeit. Männliche Nutzer erfahren lediglich einen Muskelzuwachs sowie eine Steigerung der Aggressivität und können bei weitem nicht die selben Vorzüge nutzen, die der Stoff Frauen bietet (soviel zum Thema Gleichberechtigung!).
Allerdings legt eine Vergleichsstudie aus der TOS-Folge "Die Frauen des Mr. Mudd" den Verdacht nahe, dass gelatine-haltige Placebos die Venus-Droge problemlos ersetzen könnten und die fatalen Entzugserscheinungen ähneln auf erschreckende Weise denen von Crystal Meth.


Platz 2
Die Pflanzensporen auf Omicron Ceti III

Auch die Sporen einer indigenen Topfpflanzenart auf Omicron Ceti III haben eine berauschende Wirkung auf den menschlichen Metabolismus. Sie helfen nicht nur dabei, den Körper gegen die eigentlich tödliche Berthold-Strahlung zu immunisieren, sondern führen ebenfalls zu Gefühlsausbrüchen, Glücksgefühle, Euphorie, Harmoniestreben und Ambitionslosigkeit. Anstatt jedoch den Körper dauerhaft zu schädigen, helfen die Sporen sogar dabei, gesundheitliche Schäden rückgängig zu machen.
Doch was wie ein wahres Paradies klingt, führt in den Augen Anderer angeblich zu Stagnation und veranlasste den legendären Sternenflottencaptain James T. Kirk dazu, die einzige Bezugsquelle für diesen Stoff unter strikte Quarantäne zu stellen. Wahrscheinlich war Kirk selbst ein Vertreter der einflussreichen Alkohollobby oder der Tabakindustrie und somit verpflichtet, solchen Umtrieben Einhalt zu gebieten. Als ob das nicht genug wäre, reichte es völlig aus, dieses Rauschmittel durch eine zünftige Prügelei wieder auszutreiben (alternativ ist auch 'Unterschall' ein scheinbar probater Weg zur Entschlackung von diesem 'Körpergift').


Platz 1
Trellium D

Auch beim Trellium D handelt es sich um eine Substanz, die – ähnlich etwa dem Klebstoff – als Rauschmittel missbraucht werden kann. Während das Erz üblicherweise als Isolationsmaterial auf Raumschiffen gegen die Auswirkungen der Delphischen Ausdehnung verwendet wird, wirkt es vor allem bei Vulkaniern als Nervengift, das die neurologischen Bahnen direkt angreift. In mehreren Phasen zerstört es zuerst die emotionale Kontrolle, führt zu Wahnsinn und schließlich zu gewalttätigen Ausbrüchen. Letztendlich führt die ständige Einnahme zum Tod des Konsumenten. Die ständige Einnahme von Trellium D kann zur Abhängigkeit und zum dauerhaften Verlust der Gefühlsbeherrschung führen. Der Grund, diese Droge auf Position eins zu platzieren, lag schlichtweg darin, dass der Konsum dieses Mittels bei T'Pol mitverantwortlich dafür war, in der Enterprise-Folge "Der Vorbote" ihr blankes Hinterteil so prominent wie lasziv in die Kamera reckte.
Oder fällt so etwas unter Beschaffungskriminalität?

Natürlich gäbe es noch viel mehr, was man dieser Liste hinzufügen könnte: Das ktarianische Google-Glass in der TNG-Episode "Das Spiel", Neelix' reichhaltige Drogenküche in der Offiziersmesse der Voyager oder Rhuludianische Kristalle wären sicherlich auch geeignete Beispiele für diese Liste gewesen. Wenn Euch noch irgendetwas Elementares einfällt, was in dieser Aufzählung fehlt, könnt Ihr es in den Kommentaren nachreichen. Ansonsten wünscht die Tafelrunde allen Lesern einen entspannten Welt-Cannabis-Tag!